Einführung in das Buch des Propheten Jesaja - Teil 09/15 - Jesaja 40-43

 

 

Roger Liebi

27.08.2011

Bibelstudientag: Herznach, Schweiz

ID 23337

 

 

 

In unserem fortlaufenden Studium des Buches Jesaja kommen wir heute zu Kapitel 40. Damit beginnt ein ganz neuer Teil in diesem Buch. Wir hatten ja ganz am Anfang, als wir zu Kapitel 1 kamen, uns den Aufbau des Buches vor Augen geführt. Es gibt grob zwei Teile:

 I.  Die Prophetie des Gerichtes – das sind die Kapitel 1 bis 39

II.  Die Prophetie des Trostes – die Kapitel 40 bis 66

Der erste Teil kann wieder in vier Blöcke unterteilt werden, nämlich:

1. Prophetie über Juda und Israel – Kapitel 1 bis 12

2. Prophetie über die Heiden, die nichtjüdischen Völker – Kapitel 13 bis 27

3. Israel in der großen Drangsalszeit – Kapitel 28 bis 35

4. Rettung von Assyrien zur Zeit von Hiskia als Bestätigung der Prophetie

    Kapitel 36 - 39

Und jetzt kommt eben das Trostbuch oder der Trostteil Kapitel 40 – 66, der aber seinerseits wieder in 3 große Abschnitte zerfällt, nämlich:

5. Trost durch Gottes Größe – Kapitel 40 bis 48

    die jetzt vor uns stehen. Trost durch Gottes Größe.

    Es beginnt dann auch in Kapitel 40 Vers 1:

    Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott (Hebräisch …).

6. Trost durch Gottes Gnade – Kapitel 48 bis 57

7.   Trost durch Gottes Herrlichkeit – Kapitel 58 bis 66

 

 

Wie kommt man zur Einteilung dieser drei Abschnitte? Es gibt einen Refrain, der wiederholt erscheint und einen Teil abschließt. Also 5. Trost durch Gottes Größe wird abgeschlossen durch den Refrain in Kapitel 48, 22: Kein Friede dem Gesetzlosen. Ich schlage diese Stelle auf und zitiere sie voll, Vers 22:

22 Kein Friede den Gottlosen!, spricht der HERR.

Und dann kommt eben ein neuer Teil und der wird seinerseits abgeschlossen in Kapitel 57, 21:

21 Kein Friede den Gottlosen!, spricht mein Gott.

Also die gleiche Aussage, die schließt diesen zweiten Teil ab und dann kommt eben der dritte Teil ab Kapitel 58. Das findet man sehr oft in Gottes Wort, dass also Refrains ein Buch ganz natürlich in verschiedene Blöcke aufteilen.

Damit ergeben sich sieben große Teile, in die das Buch Jesaja zerfällt. Und wenn wir also von einem ersten und einem zweiten Teil sprechen, möchte ich nochmals betonen, das hat nichts damit zu tun, dass es da zwei verschiedene Jesajas gegeben hätte. Die liberale Theologie spricht ja ab Kapitel 40 von einem Deuterojesaja. Damit will sie sagen, das hätte ein anderer Mann geschrieben, aber man hätte das einfach Jesaja zugeschrieben. Aber in Wirklichkeit war das ein Betrüger, der natürlich diese Dinge aufgeschrieben hat als Prophetie, nachdem die Dinge schon geschehen waren. Und wieso kam man auf die Idee? Ja, weil wir noch sehen werden in diesen Kapiteln, die heute vor uns stehen, dass da Gott den König Kyrus von Persien namentlich voraus­sagt, dass er kommen würde, ein Weltreich erobern würde, die Juden wieder in die Freiheit zurückgehen lassen würde. Da sagte man sich: Das ist ja nicht möglich, Prophetie gibt es nicht. Folglich kann das nicht Jesaja gewesen sein um 700, der das geschrieben hat, sondern das war ein Betrüger, der das dann eben so geschrieben hat, als wenn es Prophetie wäre. Aber dieses falsche Denken haben wir ja heute Morgen – denke ich – ziemlich gründlich entlarvt im Zusammenhang mit dem Buch Daniel, weil man ganz klar beweisen kann, dass biblische Prophetie echt ist und vorher geweissagt wurde und sich danach in der Geschichte erfüllt hat. Es gibt das Phänomen der erfüllten Prophetie, ganz nachweislich.

 

 

 

Jetzt lese ich Kapitel 40 die ersten zwei Verse:

1 Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. 2 Redet zum Herzen Jerusalems, und ruft ihr zu, dass ihre Mühsal vollendet, dass ihre Schuld abgetragen ist, dass sie von der Hand des HERRN Zwiefältiges empfangen hat für alle ihre Sünden.

Wir haben ja im ersten Teil von Jesaja sehr viel Prophetie gefunden über die Not der großen Drangsal, die noch über Israel kommen wird. Israel wird wirklich an den Punkt kommen, wo auf nichts mehr Vertrauen gesetzt werden kann, weder auf die eigene Kraft und Armee, noch auf irgendwelche anderen Nationen – nur noch auf den Herrn. Und jetzt beginnt eben der zweite Teil in Jesaja, in dem Gott aufruft, man soll das jüdische Volk trösten nach all dieser Not, die dieses Volk hat durchmachen müssen. Und wenn also hier gesagt wird 'Zwiefältiges empfangen für alle ihre Sünden', drückt das aus, dass eigentlich all die Not, die das jüdische Volk als Nation getroffen hat ab dem Jahr 70 n. Chr. – Zerstörung Jerusalems und des Tempels, Zerstreuung der Juden unter alle Völker usw. usf. bis zum Ende der großen Drangsal – das war eine Konsequenz der Verwerfung des Messias. Denn der Messias war ganz klar angekündigt und trotzdem hat eine Masse den Messias abgelehnt. Aber es kommt der Tag, an dem dieses Volk getröstet wird von Gott und Gott ruft sogar die anderen Menschen auf, diesem Volk Trost zuzusprechen. Darum beginnt es eben so eindrücklich mit: (Hebräisch …) Tröstet, tröstet mein Volk. Vers 3:

3 Stimme eines Rufenden: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN; ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! 4 Jedes Tal soll erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden; und das Höckerige soll zur Ebene werden und das Hügelige zur Niederung! 5 Und die Herrlichkeit des HERRN wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird sie sehen; denn der Mund des Ewigen hat geredet.

Das bezieht sich auf Johannes den Täufer. Er sollte den Messias bei seinem ersten Kommen einführen und vorbereiten. Ich habe hier auf dem Skript verwiesen auf Matthäus 3, 3, wo diese Stelle im NT auch direkt auf Johannes den Täufer bezogen wird; dann auch in Markus 1, Lukas 3 und in Johannes 1. Interessant ist folgendes Detail. Es heißt hier: In der Wüste bahnt den Weg des Herrn; ebnet in der Steppe eine Straße. Das hier in der alten Elberfelder mit 'Steppe' übersetzte Wort heißt auf Hebräisch 'in der Aravah'. Und die Aravah ist nicht irgendeine Steppe, sondern die Aravah ist ein geographischer Begriff, der bezeichnet eben die Wüste in der Tiefebene des Jordantales beim Toten Meer. Also dort sollte der Vorgänger des Messias 'die Stimme eines Rufenden in der Wüste' ertönen. Und tatsächlich – lesen wir dann im NT – wie Johannes der Täufer dort unten am Jordan auf der anderen Seite, grad in der Ebene bei Jericho, dort ist er aufgetreten. Und ganz Juda und Jerusalem, man kann sogar sagen ganz Israel kam damals in Bewegung. Da sind rund Tausende von Menschen sind dort in die Aravah hinuntergegangen und viele haben sich da von Johannes taufen lassen. Die haben ihre persönliche Schuld bekannt und wollten damit sagen: „Ich mache mich bereit, dass ich dem Messias vorbereitet begegnen kann, wenn er jetzt in Kürze erscheinen wird.“

Übrigens ist das Auftreten von Johannes dem Täufer auch außerbiblisch belegt. Josephus Flavius, ein Jude aus dem 1. Jahrhundert, hat ja verschiedene Bücher geschrieben, die uns bis heute erhalten sind. In seinen 'Antiquitates Judaicae' – 'Jüdische Altertümer' beschreibt er das Auftreten von Johannes dem Täufer und macht klar: Das war damals eine Sensation. Nachdem man 400 Jahre lang keine Propheten mehr hatte in Israel, wirkliche Propheten mit göttlicher Autorität, war das eine Sensation als dieser Johannes kam. Und er brachte das ganze Volk in Bewegung. Und dieser Josephus Flavius, der ja nie ein Christ geworden war später, schreibt, wie man allgemein in Israel beeindruckt war von diesem gerechten Leben, das Johannes der Täufer geführt hatte. Also das ist dieser Ruf in der Wüste, in der Aravah unten. Vers 4:

4 Jedes Tal soll erhöht, jeder Berg und Hügel erniedrigt werden;

Das bedeutet: Jedes Hindernis in den Herzen sollte durch die Bußpredigt besei­tigt werden. Es sollten gebahnte Wege da sein in den Herzen der Menschen, so wie das in Psalm 84 gesagt wird: Glückselig die Menschen, in deren Herzen gebahnte Wege sind. Und dann wird gesagt in Vers 5, dass dann die Herrlichkeit des Ewigen sichtbar werden wird. Nachdem Johannes so aufgetre­ten war, trat plötzlich Jesus Christus auf. Johannes hat auf ihn hingewiesen: Siehe das Lamm Gottes – in Johannes 1. Und damit machte er den Menschen deutlich: Das ist jetzt der, von dem Jesaja geschrieben hat (in Kapitel 53). Der wird wie ein Lamm zur Schlachtbank gehen und für unsere Sünden sterben. Siehe das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! Und Johannes – der Jünger Johannes – schreibt in seinem Evangelium, wie der Eindruck war, den Jesus Christus auf sie machte. Johannes 1, 14:

14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit.

Das ist die Herrlichkeit des Herrn, die sichtbar wurde. Allerdings werden wir sehen später in Jesaja 53, dass eben eben nicht alle geöffnete Augen hatten. Während der Jünger Johannes – selbst ein Jude – sagte, wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, die Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, lesen wir in Jesaja 53 das Bekenntnis Vers 2 in der Mitte:

2 … Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; [Das heißt: Er sollte nicht als König mit äußerem Prunk auftreten.] und als wir ihn sahen, da hatte er kein Ansehen, dass wir seiner begehrt hätten. 3 Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt; er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet.

Der gleiche Jesaja schreibt das in Kapitel 40 und das andere in Kapitel 53. Und so ist es auch heute, Jesus Christus macht eine Scheidung: Die Menschen, die erkennen in ihm den Retter, den ewigen Sohn Gottes. Und es gibt andere, die hassen ihn. Nur wenn sie schon den Namen 'Jesus' hören, werden sie ganz aggressiv. Vers 6:

6 Stimme eines Sprechenden: Rufe! Und er spricht: Was soll ich rufen? „Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes. 7 Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; denn der Hauch des HERRN hat sie angeweht. Fürwahr, das Volk ist Gras. 8 Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit.“

Hier wird nochmals betont: Im Kontrast zu der Herrlichkeit Gottes, wie vergänglich wir Menschen sind. Es ist doch so: Die Jahre, in denen ein Mensch aufblüht und besondere Schönheit hat, ist eigentlich sehr, sehr eng gezählt und dann geht’s schon abwärts. Natürlich es gibt einige Mittel, um das ein bisschen zu kaschieren, aber das ist einfach so, wir müssen ein 'Ja' dazu haben, lernen, dazu ein 'Ja' zu haben. Die Blume verblüht, alles vergeht. Wir haben nichts, was uns irgendwie bleibt. Und dann kommt der Kontrast: Aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit. Dass wir eben sehen: Welche Dinge haben wirklich Bestand und welche sind nur für ein paar Jahre da. Und das Wort Gottes, das soll bleiben. Und da haben wir eine Prophetie, dass das Wort Gottes, die Bibel, eben durch die Generationen, durch die Jahrhunderte, durch die Jahrtausende hinweg erhalten werden sollte. Und das Ergebnis heute: Auf der Grundlage dieser Fülle von Handschriften, die wir haben vom Alten und vom Neuen Testament, diese Tausende von Handschriften, bestätigen: Jawoll, das Wort Gottes ist durch alle Zeiten hindurch erhalten geblieben bis auf den heutigen Tag. Vers 9:

9 Auf einen hohen Berg steige hinauf, Zion, du Verkündigerin froher Botschaft; erhebe mit Macht deine Stimme, Jerusalem, du Verkündigerin froher Botschaft! Erhebe sie, fürchte dich nicht; sprich zu den Städten Judas: Siehe da, euer Gott! 10 Siehe, der Herr, der Ewige, kommt mit Kraft, und sein Arm übt Herrschaft für ihn; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Vergeltung geht vor ihm her. 11 Er wird seine Herde weiden wie ein Hirt, die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Busen tragen, die Säugenden wird er sanft leiten.

In diesen Versen geht es um das zweite Kommen des Messias als Richter der Welt. Darum wird hier gesprochen von Herrschaft, von Vergeltung. Und somit wird deutlich: Die Verkündigerin froher Botschaft, Zion, das ist der gläubige Überrest aus Jerusalem in der Zukunft, nach der Entrückung der Gemeinde, der dann das Evangelium verkündigen wird und hinweisen wird dann auf das Kommen des Herrn Jesus als Richter der Welt und auch als Hirte, der Israel zur Ruhe bringen wird als Hirte. Natürlich, der Herr Jesus war schon bei seinem ersten Kommen der gute Hirte, Johannes 10. Aber auch bei seinem zweiten Kommen wird er erscheinen als Hirte, um so als Hirte über Israel und die Welt zu regieren.

Der erste Gewaltherrscher auf Erden war Nimrod, nach der Sintflut, König von Babylon. Und von ihm sagte man 1. Mose 10: Ein gewaltiger Jäger war er, kein Hirte, er war ein Jäger. Und viele Gewaltherrscher später in der Geschichte waren Jäger. Wenn man denkt an die Darstellungen, in den Museen immer noch zu sehen, von den alten assyrischen Königen, die sich gerne als Löwenjäger abbilden ließen, um zu zeigen, welche Gewalt und welche Kraft sie hatten. Aber wie anders ist das: Der König nach Gottes Herzen im AT war David. Der war aber als junger Mensch ein Schafhirte und der hatte den Auftrag, Israel zu weiden. Und damit war er ein Hinweis eben auf den Messias, der einmal als der gute Hirte kommen sollte, um auch als Hirte dann über diese Welt zu regieren, nicht als Jäger.

Übrigens muss ich noch erklären zu diesem Überrest Jerusalems: Ich habe hier verwiesen auf Matthäus 10, 23. Im Zusammenhang geht es ja dort darum, dass der Herr Jesus seine 12 Apostel aussandte, um das Evangelium zu predigen in Israel. Und man halte sich vor Augen, die gehörten damals noch nicht zur Gemeinde. Die Gemeinde entstand erst an Pfingsten, Apostel­geschichte 2. Die waren also ausgesandt als gläubige Juden, die an Jesus Christus den Messias glaubten, und verkündigten die frohe Botschaft. Und der Herr sagt ihnen Matthäus 10 Vers 23:

23 Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in die andere; denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird.

Dieser Dienst des Predigens in Israel begann mit den Aposteln, aber der wird nicht beendet sein, wenn der Herr Jesus als der Sohn des Menschen als König der Welt wiederkommt. Und so wird nach der Entrückung der Gemeinde wird ein Überrest zum Glauben kommen in Israel – das sind die 144.000 in Offen­barung 7 – und die werden in Israel predigen. Aber der Herr sagt: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Sohn des Menschen erscheinen wird. Und das ist eben diese Verkündigerin froher Botschaft, Zion, die verkündet: Siehe da, euer Gott , siehe der Herr, der Ewige, kommt mit Kraft und sein Arm übt Herrschaft für ihn.

Wir gehen weiter Verse 12 bis 17:

12 Wer hat die Wasser gemessen mit seiner hohlen Hand und die Himmel abgegrenzt mit der Spanne und hat den Staub der Erde in ein Maß gefasst und die Berge mit der Waage gewogen und die Hügel mit Waagschalen? 13 Wer hat den Geist des HERRN gelenkt und wer als sein Ratgeber ihn unterwiesen? 14 Mit wem beriet er sich, dass er ihm Verstand gegeben und ihn belehrt hätte über den Pfad des Rechts und ihn Erkenntnis gelehrt und ihm den Weg der Einsicht kundgemacht hätte? 15 Siehe, Nationen sind gerechnet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waagschale. Siehe, Inseln sind wie ein Stäubchen, das emporschwebt. 16 Und der Libanon reicht nicht hin zum Brennholz, und sein Wild reicht nicht hin zum Brandopfer. 17 Alle Nationen sind wie nichts vor ihm und werden von ihm geachtet wie Nichtigkeit und Leere.

Hier wird Gott vorgestellt als der Schöpfer: seine Allmacht, seine unergründ­liche Weisheit in allen Details der Natur, auch in der Abmessung des Gewichtes der Erde und der Ozeane. Hier wird Gott in seiner Allmacht im Kontrast vor­gestellt gegenüber der Kleinheit des Menschen. Und der Vergleich ist so eindrücklich: Siehe, Inseln sind wie ein Stäubchen und Nationen sind wie ein Tropfen am Eimer. So klein sind wir Menschen. Und trotzdem gibt es Rebellen, die Gott zur Rechenschaft ziehen wollen.

Vor einiger Zeit hat ja in den USA jemand eine Klage eingereicht gegen Gott. Und sie wurde allerdings abgewiesen, nicht, weil man grundsätzlich mit den Argumenten nicht einverstanden gewesen wäre, sondern man sagte, das gehe nicht, da sei das Gericht nicht zuständig. Aber das ist ja nur schon symbolisch die Frechheit des Menschen. Und hier wird gezeigt, wie unerreichbar der Schöpfer ist in seiner Allmacht und Weisheit im Kontrast zur Nichtigkeit des Menschen. Und so geht es weiter in Vers 18, in dem gezeigt wird: Der Schöpfer kann mit nichts in der Schöpfung verglichen werden. Er ist ganz anders als die Natur. Und so wird auch die Torheit des Götzendienstes, der die Natur verehrt anstatt den Schöpfer, hier vorgestellt:

18 Und wem wollt ihr Gott vergleichen, und was für ein Gleichnis wollt ihr ihm an die Seite stellen? 19 Hat der Künstler das Bild gegossen, so überzieht es der Schmelzer mit Gold und schweißt silberne Ketten daran. 20 Wer arm ist, so dass er nicht viel opfern kann, der wählt ein Holz, das nicht fault; er sucht sich einen geschickten Künstler, um ein Bild herzustellen, das nicht wanke.

Hier wird richtig drastisch deutlich gemacht, wie töricht es ist, ein Stück aus der Natur als Gott zu verehren. Und eben, wer mehr Geld hat, der kann sich einen besseren Gott machen. Wer arm ist, nimmt einfach sonst ein Stück Holz. Vers 21:

21 Wisst ihr es nicht? Hört ihr es nicht? Ist es euch nicht von Anbeginn verkündet worden? Habt ihr nicht Einsicht erlangt in die Grundlegung der Erde? 22 Er ist es, der da thront über der Erdkugel, und ihre Bewohner sind wie Heuschrecken; der die Himmel ausgespannt hat wie einen Flor und sie ausgebreitet wie ein Zelt zum Wohnen; 23 der die Fürsten zu nichts macht, die Richter der Erde in Nichtigkeit verwandelt. 24 Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum hat ihr Stock Wurzeln in der Erde getrieben, da bläst er sie schon an, und sie verdorren, und ein Sturmwind rafft sie wie Stoppeln hinweg. 25 Wem denn wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich wäre?, spricht der Heilige.

Und jetzt wird der Schöpfer noch vorgestellt: nicht nur als der Schöpfer der Erde, sondern des ganzen Universums:

26 Hebet zur Höhe eure Augen empor und seht: Wer hat diese da geschaffen? [die Sterne] Er, der ihr Heer herausführt nach der Zahl, ruft sie alle mit Namen: Wegen der Größe seiner Kraft und der Stärke seiner Kraft bleibt keines aus.

Ich habe hier noch hinzugefügt auf dem Skript zu Vers 22, der Begriff 'chug ha'aretz', zumeist übersetzt mit 'Kreis der Erde', sollte eigentlich übersetzt werden mit 'Kugel der Erde'. Ich verweise hier auf das Hebräischlexikon von Benjamin Davidson 'Analytical Hebrew and Chaldee Lexicon', herausgegeben damals von Bagster LTD, Seite 249. Da wird 'chug' erklärt als 'sphere' – 'Kugel'. Also um 700 v. Chr. spricht die Bibel über die Erdkugel. Ich verweise auch noch auf Hiob 26 Vers 7, wo Hiob sagt – er lebte im dritten Jahrtausend  vor Christus nach der Sintflut – da spricht er von Gott, der die Erde aufgehängt hat über dem Nichts. Und das ist genau das, was wir heute sehen können durch die Wissenschaft: Jawoll, die Erde ist durch die Schwerkraft der Sonne über dem Nichts aufgehängt. Der interstellare Raum im Weltall – also im Bereich zwischen Erde und Sonne – ist ja ein Vakuum von dieser Perfektion, wie wir das auf der Erde gar nicht hinkriegen. Und so ist das schon eindrück­lich: die Erde aufgehängt über dem Nichts.

Ja, dann aber noch eine Bemerkung zu Vers 26: Die Sterne, die Gott erschaf­fen hat, werden genannt: ein Heer, Hebräisch 'zava'. Das meint wirklich ein Heer, das eben nicht irgendein Chaoshaufen ist. Aber wenn wir so zum Himmel hinaufschauen in den besten Winternächten, völlig wolkenlos und klar, da können wir ja etwa 3000 Sterne sehen. Aber man ist ein bisschen perplex, man hat den Eindruck, diese Lichtpunkte sind irgendwie wie chaotisch gesät. Ja, wir sehen natürlich mit unseren Augen nur einen kleinen Ausschnitt. Aber heute wissen wir, dass z.B. alle diese Sterne, die wir sehen und auch die Milchstraße, die gehören zu einem wunderbaren Ordnungssystem, einer Galaxie, das als eine Spirale sich um ein Zentrum dreht, und umfasst etwa 400 Milliarden Sonnen, die ihrerseits natürlich wieder von Planeten umkreist werden – wie unsere Sonne – und die Planeten wieder von Monden. Also da ist nichts von Chaos, sondern von kleinen Ordnungseinheiten: Planet mit Mond, und dann Planeten mit Monden, die kreisen um die Sonne, dann die Sonnen selber in der Galaxie kreisen um das Zentrum herum. Und manche Sonnen bilden sogar ein Doppelsystem, wo sie um einen gemeinsamen Mittelpunkt sich drehen und dann in der ganzen Galaxie drehen. Es gibt auch Drittelsysteme, also 3 Sonnen, die fliegen – so wie ein Jongleur, der 3 Bälle wirft, genau in dieser Form. Und dann zu dritt in der Galaxie um das Zentrum. Und es gibt auch Quadrupel-Systeme, also Sonnen, die im 4er-Pack eine Einheit bilden und fliegen. Alles spricht von Ordnung. Und nach der Entdeckung, dass wir eben zu einer Galaxie gehören, kam die Entdeckung, dass es noch viele unzählbare andere Galaxien gibt. Und man schätzt aufgrund der Hubblebilder im sichtbaren Universum 1 Milliarde Galaxien à durchschnittlich 1 Milliarde Sterne/Sonnen. Und die sind aber auch wieder aufgebaut so, es gibt Galaxien … Also auch unsere Galaxie, die gehört zu einem Haufen von Galaxien. Den nennt man 'den lokalen Haufen'. Aber mit der Zeit hat man entdeckt: Dieser lokale Haufen gehört wieder zu einem noch größeren Ordnungssystem, das ist ein Supergalaxienhaufen. Und jetzt weiß man, dass das ganze Weltall – alles, was sichtbar ist bis heute durch das Hubble-Teleskop, – ist so aufgebaut, dass es ein Supergalaxienhaufen gibt nach dem andern, aber die sind immer an leeren Kosmosblasen angeordnet, im ganzen Weltall. Das heißt also: Es ist eigentlich organisiert wie eine Armee. Eine Armee ist so aufgebaut: Da ist da ein kleiner Trupp von ein paar Männer. Einer ist der Kommandant und ein paar Männer dazu. Und die gehören aber selber zu einem größeren Verband. Und dieser größere Verband wiederum gehört zu einem noch größeren Verband und das geht hinauf bis zu den Divisionen. Und die Divisionen unterstehen dann dem General. Und so ist das Weltall effektiv in immer größeren Ordnungs­systemen aufgebaut.

Und jetzt versteht man, warum die Bibel so oft Gott nennt: 'Adonai zvaot' – 'der Herr der Heerscharen' – 'der Herr der Armeen'. Also 'zava' in der Mehrzahl ist 'zvaot'. Und hier lesen wir eben von dem Heer und an vielen anderen Stellen von den Heeren. Das deutet diese systematische Strukturierung des Universums an. Und jetzt – unter dem Eindruck der Größe Gottes – Vers 27:

27 Warum sprichst du, Jakob, und redest du, Israel: Mein Weg ist verborgen vor dem HERRN, und mein Recht entgeht meinem Gott?

Ja, das könnte Israel heute fragen. Die ganze Welt gegen uns und die schießen dauernd Raketen. Die Welt kann das nicht verurteilen, ringt sich nicht zu einem gemeinsamen Entschluss gegen diesen ständigen Terrorismus und Beschuss durch. Immer sind wir die Angeklagten, wenn wir uns selber schützen. Wo ist Gott? Entgeht ihm unser Recht? Und da ist die Antwort:

27 Warum sprichst du, Jakob, und redest du, Israel: Mein Weg ist verborgen vor dem HERRN, und mein Recht entgeht meinem Gott? 28 Weißt du es nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist sein Verstand. 29 Er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle. 30 Und Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer fallen hin; 31 aber die auf den HERRN harren, gewinnen neue Kraft: Sie heben die Schwingen empor wie Adler; sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht.

Israel soll nicht vergessen, dass Gott dieses Volk nicht vergisst. Und natürlich, diese ganze Zermürbung führt dazu, dass man eben ermattet, ermüdet und

einfach mal nicht mehr mag. Aber hier wird erklärt: die, die auf den Herrn harren, die werden neue Kraft gewinnen.

Und ganz wichtig: Wenn wir das so Vers für Vers durchgehen und sehen, diese Verse beziehen sich zunächst auf das Volk Israel, dann ist es ganz wichtig, dass wir immer uns überlegen. Aber wir müssen uns bei jeder Bibelstelle fragen: Was will Gott uns damit sagen? Nicht wahr, wenn wir das auslegen, dann bezieht sich das auf Israel, steht ja hier: Warum sprichst du Jakob, redest du Israel? Bezieht sich auf Israel. Aber in der Anwendung bezieht es sich auch auf uns. Und darum können wir dieses Wort genau auch auf uns beziehen, wenn wir auf den Herrn harren, dann dürfen wir auch wissen, wenn wir manchmal das Gefühl haben, der Herr greift nicht ein, verschafft uns kein Recht: Weißt du es nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der Herr. Das ist der, der eben so allmächtig ist, Völker sind wie ein Stäubchen, wie ein Wasser am Eimer. Er steht über allem, hat alles in der Hand, auch die ganze Erdkugel 'chug ha'aretz', die ganze Sternenwelt. Er hat auch unser Leben in der Hand und wenn wir ermatten, wir sollen auf ihn harren und kriegen neue Kraft.

Und wenn wir so die Herrlichkeit Gottes hier beschrieben finden in Kapitel 40, müssen wir wieder an Vers 5 zurückdenken: Und die Herrlichkeit des Herrn wird sich offenbaren und alles Fleisch miteinander wird sie sehen. Als der Mensch Jesus erschien hier auf Erden, nachdem Johannes der Täufer gepredigt hatte, wer war dieser Mensch? Ja, das Johannesevangelium sagt das schon in den Versen 1 bis 3: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Alles kam durch dasselbe ins Dasein und ohne dasselbe kam auch nicht eines ins Dasein, das ins Dasein gekommen ist. Und von diesem Wort steht dann in Vers 14: Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, die Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater. Dieser Mensch ist der Schöpfer. Das ist dieser unergründliche Gott, der als Mensch die Herrlichkeit Gottes geoffenbart hat, weil er Gott selber ist. Jetzt kommen wir zu Kapitel 41:

1 Wendet euch schweigend zu mir, ihr Inseln; und die Völkerschaften mögen neue Kraft gewinnen; sie mögen herannahen, dann mögen sie reden; lasst uns miteinander vor Gericht treten!

Hier habe ich auf dem Skript geschrieben: In den Versen 1 bis 7 finden wir eine Botschaft an Europa. Das ist etwas erstaunlich, oder? Die Begründung kommt auf Seite 2. In Vers 1, das normalerweise mit 'Inseln' übersetzte Wort: Wendet euch schweigend zu mir, ihr Inseln; und die Völkerschaften mögen neue Kraft gewinnen. Das Wort 'Inseln' ist im Hebräischen 'ijim'. Und dieses Wort 'ijim' ist ganz interessant, weil das nicht irgendwelche Inseln auf der Erde bezeichnet. Zwei der größten Hebräisch-Spezialisten, das waren deutsche Gelehrte im 19. Jahrhundert, Keil + Delitzsch, die haben das sehr gut heraus­gearbeitet in ihrem berühmten Kommentar zum AT in 10 Bänden. In Band I, Seite 134, erklären sie, dass 'ijim' speziell bezeichnet 'die Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres auf der europäischen Seite von Kleinasien bis Spanien', also von der heutigen Türkei bis nach Spanien. Daraus folgt, das Wort 'ijim' ist eigentlich ein ganz wichtiger geographischer Begriff im AT für Europa.

Ich habe hier alle Stellen im Skript aufgeführt, wo 'ijim' vorkommt und jede Stelle ganz kurz charakterisiert. Das erste Mal kommt es vor in 1. Mose 10 Vers 5. Da geht es ja in der Völkertafel um die Söhne von Noah. Die ganze Menschheit stammt ab von Sem, Ham und Japhet. Und es wird erklärt in Kapitel 10 + 11 von 1. Mose, dass nach der Sprachenverwirrung in Babylon, da gingen Hamiten nach Afrika und Semiten haben sich im vorderen Orient aus­gebreitet und Japhetiten wanderten aus nach Europa. Und da in 1. Mose 10 Vers 5 wird eben von den Japhetiten gesagt, dass sie die 'ijim' besiedelt haben, also das Gebiet von Küstenländer Europas von der Türkei bis nach Spanien und die ganze Inselwelt vor der europäische Küste. Also von den Japhetiten kommen die Germanen, die Kelten – die haben Europa besiedelt. In Esther 10, 1 steht, dass Xerxes, der König von Persien, Nachfolger von Kyrus, die Mittelmeerinseln besteuert hat. Die kamen also auch unter die Macht der Perser. Er hat sie besteuert, die 'ijim'. Und dann Psalm 72, 10 spricht über die 'ijim', über Europa im 1000jährigen Reich, wie sie dann dem Messias Abgaben bringen werden. Psalm 97, 1, da geht es um Europa auch im 1000jährigen Reich, das sich freuen wird unter der Herrschaft des Messias Jesus. Jesaja 11, 11, da geht es um die Rückkehr der Juden in der Endzeit aus Europa. Dort werden aber noch viele andere Ortschaften erwähnt. Da wird gesagt, die Juden werden aus Syrien kommen, aus dem Land Hama, aus Ägypten. Sie werden kommen aus dem Irak, nämlich aus Sinear und auch aus Assur. Da wird weiter gesagt, sie werden kommen aus dem Sudan, aus Kusch usw. usf. Die Stelle ist so interessant, denn wir können heute alles zeigen, wie Juden in unserer Zeit aus all diesen Ländern eingewandert sind nach Israel, die dort erwähnt werden. Und da wird eben auch erwähnt, sie kommen von den 'ijim'. Und das hat ganz besonders begonnen mit der Machtergreifung Hitlers. Da flohen ja Tausende damals aus Europa in das Land der Vorfahren. Und dann kam die Staatsgründung Israels nach dem 2. Weltkrieg und da folgten nochmals eine halbe Million Juden aus Europa, die aus den 'ijim' heimkehrten in das Land der Väter. Dann Jesaja 24, 15, da geht es wieder um Europa im 1000jährigen Reich, dass von dort aus der Herr angebetet wir. Und dann eben Jesaja 40, 15, das haben wir ja schon gelesen. Was steht dort: Siehe Nationen sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waagschale. Siehe die 'ijim' sind wie ein Stäubchen, das emporschwebt. Ja, wir dürfen nicht einfach an Hawaii denken oder so was, sondern hier steht 'ijim'. Das ist ganz speziell Europa. Und Europa ist ein sehr stolzer Kontinent und kann es auch nicht gut ertragen, wenn andere diese Vorreiterrolle streitig machen. Ja, und von diesem Kontinent wird gesagt: Siehe, die 'ijim' sind wie ein Stäubchen, das emporschwebt. Das hilft uns, zur Bescheidenheit zurück­zukehren. Und jetzt Jesaja 41, 1 + 5 – das folgt dann gleich noch – da geht es um Europa und die persische Eroberung unter Kyrus I. Und dann finden wir Jesaja 42 Verse 4.10.12.15 und 49, 1. In allen Stellen geht es um Europa und den Messias. Da kommen wir gleich, möchte ich nicht zu viel vorwegnehmen. Das ist ganz besonders interessant. Jesaja 51, 5, da wird gesagt, Europa, die 'ijim', warten auf das Heil Gottes. Interessant. 59, 18: Da geht es um Gottes Gericht in der Endzeit über die 'ijim', über Europa. Jesaja 60, 9 Europa im 1000jährigen Reich. Es geht um die Rückführung der allerletzten Juden. 66, 19 Europa im 1000jährigen Reich. Dann Jeremia 2, 10. Da wird gesagt, die Europäer, die Menschen auf den 'ijim', die wechseln nicht einfach ihre Götter aus. Aber die Juden sind von dem wahren Gott abgefallen und haben Götter von anderen Völker übernommen. Während die Germanen, die blieben über die Generationen hinweg einfach bei ihren toten Göttern. Und die Kelten. Und da sagt Jeremia: Die wechseln nicht ihre Götter. Und ihr gebt den wahren Gott auf und nehmt so stumme falsche Götter an. Jeremia 25, 22 wieder eine Gerichtsprophetie von Jeremia über Europa. Dann Jeremia 31, 10, dort wird gesagt, die 'ijim' sollen hören, dass der Gott, der die Juden zerstreut hat, Israel zerstreut hat, der wird es auch wieder sammeln. Das soll man auf den 'ijim' verkündigen. Das heißt also, man soll in Europa verkündigen: Der Gott, der die Juden 2000 Jahre lang in der ganzen Welt – und ganz besonders in Europa – zerstreut hat, der bringt sie auch wieder heim in ihr Land. Dann Hesekiel 26, 15 und zweimal in Vers 18, da geht es um den Untergang von Tyrus und wie sich eben die 'ijim' darüber entsetzen, weil damit eben die wichtigste Handelsstadt in der Antike damals untergegangen ist. Und dann Hesekiel 27, 3.6.7.15.35, da geht es um die 'ijim', die mit der Stadt Tyrus, dem damaligen Zentrum des Welthandels in Handelsbeziehung standen. Dann Hesekiel 39, 6, da geht es um Gottes Gericht in der Endzeit über die 'ijim' und über Russland, das Land im äußersten Norden – von Israel aus gesehen. Und Daniel 11, 18, da geht es um die Prophetie über Antiochus III. der die grie­chischen Inseln erobern wollte. Und dann nochmals Zephania 2, 11 Europa im 1000jährigen Reich. Gott wird da auf den 'ijim' angebetet werden.

Ja, jetzt schauen wir uns diese Verse mal an Jesaja 41 nochmals ab Vers 1:

1 Wendet euch schweigend zu mir, ihr Inseln; und die Völkerschaften mögen neue Kraft gewinnen; sie mögen herannahen, dann mögen sie reden; lasst uns miteinander vor Gericht treten! [Also Gott nimmt eine Auseinandersetzung mit Europa auf.] 2 Wer hat vom Aufgang her den erweckt, welchem Gerechtigkeit auf Schritt und Tritt begegnet? Er gab Nationen vor ihm dahin und ließ ihn Könige unterjochen, machte sie wie Staub vor seinem Schwert, wie fortgetriebene Stoppeln vor seinem Bogen. 3 Er verfolgte sie, zog hin in Frieden einen Weg, den er mit seinen Füßen nie gegangen war. 4 Wer hat es gewirkt und getan? Der die Generationen ruft von Anbeginn. Ich, der Ewige, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe. 5 Die 'ijim' sahen es und fürchteten sich, es erbebten die Enden der Erde; sie näherten sich und kamen herbei: 6 Einer half dem andern und sprach zu seinem Bruder: Sei mutig! 7 Und der Künstler ermutigte den Schmelzer; der mit dem Hammer glättet, ermutigte den, der auf den Amboss schlägt, und sprach von der Lötung: Sie ist gut. Und er befestigte es [das Götzenbild] mit Nägeln, dass es nicht wanke.

Also Gott sagt den 'ijim': Ich bin es, der die Perser unter Kores von Osten her, von Sonnenaufgang her, gerufen hat, um die ganze damalige Welt zu erobern. Und die Perser kamen, haben Babylon erobert. Aber ihr Reich wurde viel größer als jedes Reich zuvor, nämlich von Indien bis schließlich auch gewisse europäische Gebiete und afrikanische Gebiete in Ägypten. Und so wurde auch die ganze Türkei und griechische Inseln wurden durch die Perser erobert. Und Gott sagt: Wer ist es, der das vorausgesagt hat? Aber ihr, auf den 'ijim', habt Angst bekommen, als die persische Weltmacht kam und alles sich unterwarf, und ihr habt Zuflucht gesucht bei diesen stummen Göttern, die ihr selber gemacht habt. Von der Lötung sagt man: Ja, das ist eine gute Lötung, also muss es auch ein guter Gott sein. Und weist so eben diesen Teil der Erde darauf hin, wie töricht, dass sie eben auf solche stummen Götzen vertrauen, anstatt dass sie eben an den Gott glauben, der die ganze Weltgeschichte in der Hand hat und auch diese persischen Eroberungen vorausgesagt hatte und sie sind dann wirklich gekommen. Hier wird das jetzt nur angedeutet, im weiteren Text werden wir dann die Details finden dazu. Da wird eben sogar der König von Persien mit seinem Eigennamen Kores/Kyrus ausdrücklich genannt. Aber sehen wir, Gott ruft die 'ijim' auf, sich ihm zuzuwenden, sich abzuwenden vom Götzendienst: Wendet euch schweigend zu mir, ihr 'ijim'; und die Völkerschaften mögen neue Kraft gewinnen. Also schon damals im AT durch die erfüllte Prophetie hätten sie erkennen sollen, wer ist eigentlich der wahre Gott, der alles in der Hand hat. Jetzt gehen wir weiter zu Vers 8:

8 Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, Same Abrahams, meines Freundes; 9 du, den ich ergriffen von den Enden der Erde und von ihren fernsten Gegenden her gerufen habe und zu welchem ich sprach: Du bist mein Knecht, ich habe dich erwählt und nicht verschmäht – 10 fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der rechten Hand meiner Gerechtigkeit.

 

Auf dem Skript habe ich vermerkt zu den Versen 8 bis 16, es geht hier um Jahwe, der ewig Seiende, der Herr, der Unwandelbare. Da haben wir also eine Botschaft des ewigen, unwandelbaren Gottes an den Überrest Israels. Gott nennt Israel 'mein Knecht Jakob'. Und da richtet sich also Gott an diesen Überrest, der aus Israel sich in der Zukunft bekehren wird. Gott macht Israel Mut und bringt es von den weit entferntesten Teilen der Welt zurück ins Land der Väter und hilft ihm gegen seine Feinde. Ja, hier steht ja: du, den ich ergriffen von den Enden der Erde und von ihren fernsten Gegenden her gerufen habe.

Was ist das 'die Enden der Erde', das kommt ja so oft vor in der Bibel? Nun, wir müssen davon ausgehen: In Gottes Sicht der Geographie ist das Land Israel das Zentrum. In Hesekiel wird es sogar genannt 'der Nabel der Erde', Hesekiel 38. Und es steht ja auch an dem ganz besonderen Knotenpunkt von drei Kontinenten: Europa, Asien, Afrika. Das ist absolut einzigartig diese geo­graphische Position. Und so muss man von Israel aus eben die anderen Länder sehen. Nun, diese Sicht der Welt entspricht ja ziemlich auch der Weltkarte, wie wir sie gewohnt sind, sie zu benutzen, oder? Niemand hat eine Weltkarte, wo das Zentrum Hawaii ist, ja. Das ist eigenartig, hätte man auch so machen können. Im Zentrum wär der Pazifik, ja, und da Asien und da Nord- und Südamerika und Europa irgendwo anders. Man sollte natürlich Europa ins Zentrum tun. Aber dadurch, dass Europa eben so eng verknüpft ist mit dem Knotenpunkt der drei Kontinente, ist es eigentlich fast die biblische Weltsicht. Das heißt also: Die Enden der Erde sind in Südamerika, Patagonien, Feuerland, ja, die herrliche Gegend da in Argentinien, Chile und im Norden Alaska, dann in Europa sind das die skandinavischen Länder, sagen wir mal Schweden, Norwegen, in Afrika wäre es Südafrika, in Asien sind die Enden der Erde Japan, auch die östlichste Küste von China usw. und dann auch Australien, Neuseeland, Tasmanien – noch weiter als Australien. Das sind die Enden der Erde. Und hier sagt Gott, dass er Israel sammelt, ergriffen hat von den Enden der Erde her. Man muss sich vorstellen, das wurde geschrieben um 700 v. Chr., aber es ist genau in unserer Zeit geschehen. Wie die Juden aus Südamerika gekommen sind, heim nach Israel, aus Nordamerika, Kanada und USA heim­gekommen sind. Sie sind gekommen aus Skandinavien. Sie sind gekommen aus Südafrika, Tausende südafrikanische Juden sind heimgekehrt nach Israel. Und sie sind gekommen aus China und aus Australien. Es ist wirklich genauso wie es hier steht. Aber, nicht wahr, manchmal spricht die Bibel über Israel als Ganzes, die Gläubigen und die Ungläubigen. Aber wenn Gott Israel anspricht als sein Knecht, der auf ihn vertraut usw., dann geht es um den gläubigen Teil. Und das ist eben der Überrest aus Israel. Wir hatten schon damals in Kapitel 10 von Jesaja Vers 20 studiert, dass in der Zeit nach der Entrückung der Gemeinde eine Erweckung stattfinden wird in Israel. Da steht:

20 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Überrest Israels und das Entronnene des Hauses Jakob sich nicht mehr stützen auf den, der es schlägt; sondern es wird sich stützen auf den Herrn, den Heiligen Israels in Wahrheit. 21 Der Überrest wird umkehren, der Überrest Jakobs zu dem starken Gott. 22 Denn wenn auch dein Volk [Israel] wie der Sand des Meeres wäre, nur ein Überrest davon wird umkehren. Vertilgung ist fest beschlossen. Sie bringt einherflutend Gerechtigkeit, 23 denn der Herr, der Ewige der Heerscharen, vollführt Vernichtung und Festbeschlossenes inmitten der ganzen Erde.

Also hier wird klargemacht: Ein Überrest wird umkehren. Das sind nach Offenbarung 7 zuerst 144.000 aus allen Stämmen. Aber in der großen Drang­sal schließlich wird 1/3 zur Bekehrung kommen, während 2/3 umkommen, Sacharja 13, 8. Und so spricht jetzt Gott zu diesem Überrest: Du aber, Israel, mein Knecht Jakob, den ich erwählt habe, Same Abrahams, meines Freundes. Dreimal wird Abraham, der Stammvater Israels Gottes Freund genannt. Sehr eindrücklich.

Und jetzt macht Gott Mut: Du bist mein Knecht, ich habe dich erwählt und nicht verschmäht. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott. Und wir sehen auch schon heute, wie Israel umherschauen könnte ängstlich: Was kommt alles noch? Und wenn die Atombombe kommt in Iran, was dann? Schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ja ich helfe dir, ja ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.

Und auch da müssen wir wieder denken: Natürlich die Auslegung bezieht sich auf Israel, aber die Anwendung, die gilt für uns Gläubige. Mit welchem Recht eigentlich? Mit dem Recht des NTs. Nicht wahr, in Josua 1 sagt Gott zu Josua: Ich will dich nicht versäumen, noch dich verlassen. Also die Auslegung sagt: Diese Verheißung gilt Josua. Aber in Hebräer 13 wird dieser Vers direkt auf uns Gläubige bezogen. Und damit wird deutlich: Die Anwendung einer Bibelstelle ist nicht eine Abschwächung. Das ist genauso kraftvoll wie in der Auslegung. Aber wir müssen trotzdem den Unterschied machen: Was sagt der Text zuerst direkt und was ist die Anwendung. Und es wird halt oft beim Bibellesen diese Unterscheidung nicht gemacht und dann entsteht eben ein Salat: Dass man dann nicht mehr weiß, was bezieht sich jetzt auf Israel, was bezieht sich auf die Gemeinde? Weil es gibt Dinge, die Gott Israel sagt, die wir aber so nicht auf uns übertragen können. Z.B. 5. Mose 28, da verheißt Gott Israel: Wenn sie seinem Wort gehorsam sind, wird er alle Krankheiten von ihnen abwenden. Und jetzt ist es töricht, wenn man diese Stelle nimmt und sagt, wenn ein Christ treu ist, dann wird Gott ihn verschonen von allen Krankheiten. Das ist eine falsche Lehre, weil das NT uns deutlich macht, dass Gott eben Krankheit bei uns Gläubigen der Gemeinde benutzen kann, um uns zu erziehen. Und so sehen wir: Timotheus, der hatte oft Bauschmerzen. Es war ihm oft übel. Ja, warum schreibt Paulus in 1. Timotheus 5 nicht: Timotheus, das nächste Mal, wenn ich dich sehe, werde ich dir die Hände auflegen. Nein, er sagt: Sei nicht länger ein Wassertrinker, sondern gebrauche ein wenig Wein, um deines häufigen Unwohlseins willen und deines häufigen Magenleidens. Also er sollte das Trinkwasser, das damals ja nicht einwandfrei war als Trinkwasser wie unser hygienisches Kranenwasser. Da hat man in der alten Welt rund ums Mittelmeer, hat man eben ein bisschen Wein dazugesetzt, Wein verdünnt mit Wasser getrunken zur Desinfektion. Und Timotheus sah im Weingenuss ein Problem mit all dem Missbrauch offensichtlich und er hat nur Wasser getrunken. Und Paulus sagt: Gebrauche ein wenig Wein. Das war nicht eine Ermutigung, um viel Wein zu trinken. Aber gebrauche ein wenig Wein, eben, um dieses Problem zu lösen. Und das macht klar, das NT zeigt nicht: Treue gleich Verschonung von solchen Prüfungen. Und darum ist es dann falsch, eine solche Stelle, die zu Israel gesagt ist, auf die Gemeinde zu übertragen. Aber da, wo wir eben Stellen haben, die genau das auch bestätigen, was wir im NT auch als

Verheißung haben für die Gemeinde, die müssen wir 100 % auf uns über­tragen. Jetzt gehen wir weiter in Vers 11:

11 Siehe, es sollen beschämt und zuschanden werden alle, die wider dich entbrannt sind; es sollen wie nichts werden und umkommen deine Widersacher. 12 Du wirst sie suchen und nicht finden, die Männer, die mit dir hadern; wie nichts und wie Nichtigkeit sollen die Männer werden, die dich bekriegen.

Wenn man denkt: Die heutige Situation, wie Israel Widersacher kennt und Männer, die sie bekriegen, wie sie entbrannt sind gegen Israel. Aber der Tag wird kommen, wo Gott sagt: Du wirst sie suchen, du wirst sie nicht mehr finden. Keine Hamas-Leute mehr. Nicht: keine Leute aus dem Gaza-Streifen. Ich habe gesagt: keine Hamas-Leute mehr. Denn die biblische Prophetie zeigt, dass es einen Überrest geben wird auch dort in dem Land am Mittelmeer, im Philisterland, das war eben der Gaza-Streifen. Gott wird einen Überrest auch dort für sich retten und herausrufen. Aber die, die gegen dich entbrannt sind, deine Widersacher, du wirst sie suchen und du wirst sie nicht mehr finden. Vers 13:

13 Denn ich, der HERR, dein Gott, ergreife deine rechte Hand, der ich zu dir spreche: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! 14 Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel;

Dieses Wort 'Wurm' ist ja schon eindrücklich. Das ist doch etwas vom Wehr­losesten, was es gibt. Ein Wurm hat kein Fell, womit er sich schützen kann. Er hat keine Beine, um davonzuspringen, und er hat keine Zähne, um zuzupacken. Du Wurm Jakob. Aber dieses Wort hat einen besonderen Klang, wenn wir denken an Psalm 22, wo der Herr Jesus am Kreuz ist und sagt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen. Und dann einige Verse weiter: 7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, der Menschen Hohn und der vom Volke verachtete.

Da beschreibt der Herr Jesus sich am Kreuz als Wurm. Ja, und hier sagt Gott zu Israel:

14 Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel; ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels. 15 Siehe, ich habe dich zu einem scharfen, neuen Dreschschlitten gemacht, mit Doppelschneiden versehen: Du wirst Berge dreschen und zermalmen und Hügel der Spreu gleichmachen; 16 du wirst sie worfeln, dass der Wind sie entführt und der Sturm sie zerstreut. Du aber, du wirst in dem HERRN frohlocken, und in dem Heiligen Israels dich rühmen.

Also der gläubige Überrest wird auch militärisch kämpfen. Auf dem Blatt habe ich an dieser Stelle verwiesen auf Sacharja 10 Vers 13 und f. Und 12 Vers 6. Dort wird gezeigt, wie in der großen Drangsal – wird der Überrest aus Israel militärisch erfolgreich kämpfen. Und darum wird er hier verglichen mit einem Dreschschlitten. Ein Dreschschlitten ist so ein Stück Holz und darunter sind ganz scharfe Steine angemacht. Und mit diesem Dreschschlitten ging man über das zu Dreschende hinweg. Und so wird Israel verglichen hier, der Überrest, mit einem Dreschschlitten. In Sacharja 10 sehr eindrücklich, da wird beschrieben, wie der Herr am Himmel erscheint als Richter der Welt und wie dann der Überrest auf der Erde – geschützt von dem Herrn – kämpfen und siegen wird. Vers 17:

17 Die Elenden und die Armen, welche nach Wasser suchen, und keines ist da, deren Zunge vor Durst vertrocknet: Ich, der HERR, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen. 18 Ich werde Ströme hervorbrechen lassen auf den kahlen Höhen, und Quellen inmitten der Talebenen; ich werde die Wüste zum Wasserteich machen und das dürre Land zu Wasserquellen. 19 Ich werde Zedern in die Wüste setzen, Akazien und Myrten und Olivenbäume, werde in die Steppe pflanzen Zypressen, Platanen und Scherbinzedern miteinander; 20 damit sie sehen und erkennen und zu Herzen nehmen und verstehen allzumal, dass die Hand des HERRN dieses getan und der Heilige Israels es geschaffen hat.

Hier in diesen Versen wird gesagt, dass im 1000jährigen Reich – nach der Drangsal – das Land Israel wieder aufblühen wird wie ein Garten. Und auch die Wüste, das was heute noch Wüste ist, wird aufblühen. Das haben wir ja schon gesehen in Jesaja 35, 1-2. Auch die Negev-Wüste und sogar die Sinai-Wüste werden im 1000jährigen Reich aufblühen als fruchtbares Land. Dann Verse 21 bis 24. Gott fordert die Götter der anderen Religionen der Welt heraus. Der

wahre Gott steht über Raum und Zeit und muss den Test der erfüllten Prophetie bestehen:

21 Bringt eure Rechtssache vor, spricht der Ewige;

Und es ist jetzt wichtig, dass jetzt hier nicht steht 'der Herr' oder 'der Heilige Israels' oder irgendein Name Gottes, sondern 'der Ewige'. Das heißt also, der, der nicht Raum und Zeit unterworfen ist, der darum perfekt die Zukunft kennt.

21 … bringt eure Beweisgründe herbei, spricht der König Jakobs. 22 Sie mögen herbeibringen und uns verkündigen, was sich ereignen wird: Das zunächst Kommende, [also Prophetie nur so auf die nächste Zeit hin] was es sein wird, verkündet, damit wir es zu Herzen nehmen und dessen Ausgang wissen; und lasst uns das Künftige hören [also auch das weit Entfernte], 23 verkündet das später späterhin Kommende, damit wir erkennen, dass ihr Götter seid!

Es ist ein ganz gewaltiges Wort. Nicht wahr, wenn wir denken, unsere Gesellschaft ist von der Aufklärung geprägt. Das heißt: Alle Religionen sind gleich und keine Religion kann den Anspruch erheben, die richtige zu sein. Und was gilt, ist sowieso nur die Vernunft. Also im Klartext heißt das: Alle Reli­gionen sind falsch und nur die Vernunft gilt, ja. Aber man muss doch Respekt haben vor allen Religionen, ja. Das dann doch. Das ist aufklärerisches Denken. Aber hier wird wirklich sehr herausfordernd gesagt, jetzt sollen die Götter der Religionen einmal sagen, was kommt so in nächster Zeit, so wie die Propheten der Bibel jeweils die unmittelbaren Ereignisse vorausgesagt hatten: Jetzt kommen die Babylonier, werden Jerusalem zerstören. Die werden in Gefangen­schaft nach Babylon kommen. Und dann wird aber prophezeit, wenn der Messias kommt, dann wird prophezeit, wenn die Juden zerstreut werden in alle Welt. Wie sie dann wieder zurückkehren werden und wie dann der Messias wiederkommt als König der Welt. Das ist das späterhin Kommende. Und dann wird hier gesagt, damit wir erkennen, dass ihr Götter seid. Und das gibt es nicht im Islam. Man wird Muslime in Verlegenheit bringen, wenn man den prophetischen Test machen will. Darum muss man es eben auf eine sehr gewinnende Art muss man das sagen, ja: Ja eben, hättet ihr nicht eine Liste mit 100 erfüllten Prophezeiungen? Ich würde euch eine geben aus der Bibel mit 200 Prophezeiungen, z.B. da im Buch Daniel. Oder ihr könnt auch eine haben mit 360 usw. Eben, damit wir erkennen, dass ihr Götter seid. Und dann geht er noch weiter:

23 … Ja, tut Gutes oder tut Böses, damit wir uns gegenseitig anblicken und miteinander es sehen. 24 Siehe, ihr seid nichts, und euer Tun ist Nichtigkeit; ein Gräuel ist, wer euch erwählt.

Diese Götterbilder der verschiedensten Religionen der Welt in den Stammes­religionen in Afrika, bei den Indianern oder eben all diese Götterbilder im Hinduismus, im Buddhismus usw., die können nicht mal etwas Gutes tun. Die können auch nichts Böses tun. Er sagt: Tut doch etwas Gutes. Tut etwas Böses. Nein, ich hab das gesehen in Indien an den Festen. Ich war einmal grad am Fest des Gottes Ganesha. Das ist der Elefantengott. Der hat dicke Elefanten­beine, aber der kann nicht gehen. Den musste man transportieren auf den Autos, ja. Überall hat man gesehen, wie diese Ganesha-Figuren, wie die transportiert wurden zu den wichtigen Dorfplätzen, um dort aufgestellt zu werden. Die konnten nicht mal selber dorthin wackeln. Und sie haben einen Mund und sie können nicht sprechen. Sie haben Augen und sie sehen gar nichts. Wenn man vorläuft, man kann Grimassen machen und die reagieren nicht. Aber das wird ja auch gerade in Psalm 115 gesagt: Sie haben Augen und sehen nicht. Sie haben Ohren, sie hören nicht. Sie haben einen Mund, sie können nicht sprechen, sind eben Nichtse. Und das wird auch hier so deutlich gemacht: Tut etwas Gutes. Tut etwas Böses. Sie können beides nicht. Und dann kommen wir zu Vers 25 bis 29. Da geht es jetzt wieder um das Kommen der Medo-Perser von Osten und von Norden her. Das können die Götter der Heiden nicht ankündigen. Sie sind Nichtse, aber der Gott der Bibel hat es getan:

25 Ich habe ihn von Norden her erweckt, und er kam herbei – von Sonnenaufgang her den, der meinen Namen anruft.

Nicht wahr, wir haben das schon gehabt in Kapitel 41 Vers 2 'von Aufgang her', von Osten her. Da kamen die Perser von Osten her. Aber die gingen natürlich nicht durch die gefährliche syrische Wüste, wie man die Wüste nennt zwischen Irak und Jordanien, um dann ins Land Israel zu kommen. Sondern die gingen über den fruchtbaren Halbmond: und hinauf in den Norden und dann von

Norden her stießen sie runter. Darum kamen die Perser eben von Osten und von Norden.

25 Ich habe ihn von Norden her erweckt, und er kam herbei – von Sonnenaufgang her den, der meinen Namen anruft. Und er tritt auf Fürsten wie auf Lehm und wie ein Töpfer, welcher Ton zerknetet.

Also die Perser haben eine Nation nach der andern erobert, erobert.

26 Wer hat es verkündet von Anbeginn, dass wir es wüssten? – und von ehedem, ja, dass wir sagen könnten: Es ist recht? Ja, da war keiner, der es verkündete, ja, keiner, der es hören ließ, ja, keiner, der eure Worte gehört hätte. 27 Als Erster habe ich zu Zion gesagt: Siehe, siehe, da ist es! Und Jerusalem will ich einen Freudenboten geben! 28 Und ich sah hin, und da war niemand, und unter diesen war kein Bescheidgeber, dass ich sie hätte fragen können und sie mir Antwort gegeben hätten. 29 Siehe, sie allesamt Eitelkeit, Nichtigkeit sind ihre Machwerke, Wind und Leere ihre gegossenen Bilder.

Die Perser haben ja auch bis über den Indus hinaus, bis nach Indien erobert. Aber wo sind die Texte der Hindus, die das Kommen der Perser angekündigt hätten? Wir haben es hier in Jesaja. Und wo haben wir die Texte in der babylonischen Religion oder in der kanaanitischen Religion usw., wo sind die Texte, die das Kommen der Medo-Perser angekündigt hätten? Nirgends. Aber da haben wir's. Sie sind eben alle Nichtse.

Und schon kommen wir zu Kapitel 42:

1 Siehe, mein Knecht, den ich stütze, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er wird den Nationen das Recht kundtun. 2 Er wird nicht schreien und nicht erheben noch hören lassen seine Stimme auf der Straße.

Hier geht es wieder um Gottes Knecht. Wir hatten ja schon in Kapitel 41, 8: Du aber Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe. Aber wenn wir jetzt Kapitel 42 lesen, dann wird dieser Knecht hier unterschieden vom Volk Israel. Das ist wie in Kapitel 52. Dort wird ja auch über den Knecht Gottes gesprochen und dann heißt es, dass der Knecht Gottes sterben wird für die Sünde meines Volkes. Da ist also der Knecht nicht das Volk Israel. Wir müssen also unter­scheiden: Es gibt Stellen, die sprechen über Israel als das Volk Gottes und dann gibt es Stellen, die sprechen über den Messias, den wahren Knecht Gottes. Denn wir werden noch sehen: Israel hat in der Vergangenheit als Knecht Gottes versagt. Und darum sendet Gott den wahren Knecht, den er hier nennt: mein Knecht, den ich stütze, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt. Der Herr Jesus ist doch gekommen zu Johannes dem Täufer, hat sich taufen lassen. Und damit hat er sich eins gemacht mit allen, die ihre Schuld bekannt haben, um bereit zu sein, den Messias zu empfangen. Aber wenn man da von Weitem zugeschaut hätte, hätte man gedacht: Eigenartig. Jesus von Nazareth lässt sich taufen. In dem Fall hat er – wie die andern Leute – zuerst seine Sünden bekannt. Aber damit keiner auf die Idee kommen sollte, dass der Herr Jesus ein Sünder sei, heißt es in Matthäus 3, hat sich der Himmel geöffnet und eine Stimme kam aus dem Himmel: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe. Gott wollte grad klarmachen: Das ist der vollkommene, geliebte Sohn – der von Jesaja 42. Da kam der Geist dann auf den Herrn Jesus wie eine Taube. Eben hier wird gesagt: Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt. Und Gott sagt: Dies ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Nun, hier wird gesagt: Er wird den Nationen das Recht kundtun. Für 'Nationen' steht hier natürlich das Wort 'gojim'. Das meint die nichtjüdischen Völker. Hier war klar: Also der Messias wird nicht nur für Israel kommen, sondern auch für die anderen Völker wird er eine Mission haben.

Vers 2 macht klar: Er wird kein Revolutionär sein. Nicht wahr, es gibt ja Leute, wenn man sie fragt, was denkt ihr, wer war Jesus Christus? Dann sagen sie: Ein guter Mensch oder ein Revolutionär. Ach was, ein Revolutionär. Hier wird gesagt: Er wird nicht schreien und nicht erheben, noch hören lassen seine Stimme auf der Straße. Die Revolutionäre, die Marxisten, die gehen in die Straße und was machen sie? Sie schreien. Das ist Revolution, ja. So war's doch auch 1917, da war doch die bürgerliche Februar-Revolution ausgebrochen. Und dann kam Lenin, als guter Schüler von Karl Marx aus der Schweiz. Im Zug ging er durch Deutschland durch Kriegsgebiet und dann nach St. Petersburg, später Leningrad. Und er hat die Leute aufgepeitscht, um aus der bürgerlichen Revolution die marxistische Oktober-Revolution zu machen. Und wenn man die Filme sieht, das sind Leute, die schreien in den Straßen herum und wollen das Regime stürzen über ihnen. Aber von dem Messias wird gesagt: Er wird nicht schreien und nicht erheben noch hören lassen seine Stimme auf der Straße. Der macht keine Revolution. Es geht nicht, um die Römer irgendwie zu stürzen durch einen Aufstand. Vers 3:

3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; er wird der Wahrheit gemäß das Recht kundtun.

Der Herr Jesus wird auf schwache Menschen achten, wird hier gesagt, ein Rohr, das geknickt ist. Es gibt manchmal Leute, wenn die ein geknicktes Rohr sehen, was machen sie? So und dann ist es ganz weg, ja. Aber der Herr Jesus geht mit Menschen, die so geknickt sind, da ist immer noch eine Hoffnung, man könnte es aufrichten, das könnte wieder schön wachsen. Er ging auf die Schwachen zu und half ihnen, zurechtzukommen. Ein glimmender Docht, da ist noch eine Hoffnung, dass die Flamme wieder kommen könnte. Und so hat der Herr Jesus, auch da, wo noch etwas da war, was gut war, das wollte er nicht einfach auslöschen, sondern das hat er gefördert. Und so ist er mit Menschen umgegangen auf so wunderbare Weise. Wenn wir denken, wie er mit dieser samaritischen Frau, die fünfmal verheiratet war und dann im Konkubinat lebte: Der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Wie er mit ihr gesprochen hat: Gib mir zu trinken. Und dann entstand ein Gespräch und es hat sich entwickelt und erst ab einer bestimmten Phase sagt er: Ja, ich kann dir dieses Wasser des Lebens geben, aber ruf doch zuerst deinen Mann. Ich habe keinen Mann. Und so wunderbar, wie er eben diesen glimmenden Docht oder dieses geknickte Rohr, wie er das aufgerichtet hat. Und schließlich hat diese Frau den Erlöser erkannt und ging in die Stadt und sagte: Siehe, ein Mann, der mir alles gesagt hat, was ich irgend getan habe. Das ist doch nicht der Messias. Natürlich war es der Messias. Und viele kamen dann zum Glauben durch diese Frau. Das ist ein schönes Beispiel und wir könnten viele andere Beispiele aus den Evangelien zusammentragen. Und Vers 4 sagt:

4 Er wird nicht ermatten noch niedersinken, bis er das Recht auf Erden gegründet hat; und die 'ijim' werden auf seine Lehre harren.

 

Also es wird nicht zu einem vorzeitigen Ende kommen. Nicht wahr, damals in der Synagoge in Nazareth, Lukas 4, da hat der Herr so gesprochen von der Gnade, die ausgeht über die Grenzen Israels hinaus und da wollten die Leute in der Synagoge ihn schließlich den Berg runterwerfen. Bei Nazareth geht es runter da in Harmagedon-Ebene. Und der Herr ist dann entwichen. Und immer wieder wollte man ihn vorzeitig beseitigen, aber das ging nicht. Erst, als die Zeit wirklich da war und der Herr Jesus sagt: Die Stunde ist gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen. Und so hat der Herr Jesus also alles vollführt, bis er sagen konnte: Es ist vollbracht. Und dann wird hier gesagt, die 'ijim' werden auf seine Lehre harren. Warum wird nicht gesagt, Afrika wird auf seine Lehre harren, Asien wird auf seine Lehre harren, Südamerika/Patagonien wird auf seine Lehre harren? Nein, die 'ijim'. Und wenn wir uns das überlegen: Wie ging das in den nächsten 2000 Jahren? Ausgerechnet Europa wurde der christliche Kontinent. Da, durch 2000 Jahre wurde das Wort Gottes verkündigt, gepredigt, hat die Gesellschaft geprägt und ganz entscheidend verändert und geformt. Das ist nur hier geschehen. Und hier steht: Die 'ijim' werden auf seine Lehre harren.

Ja, dann machen wir nach der Pause weiter. Eine halbe Stunde Kaffee- und Kuchenpause.

Wir sind bis Kapitel 42 Vers 4 gekommen: Und die Inseln – die 'ijim' werden auf seine Lehre harren. Ich möchte nochmals betonen, ich habe gemerkt in der Pause, das war nicht ganz für alle klar, also auf Seite 2 des Skriptes wird 'ijim' erklärt: Es bezeichnet die Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres auf der europäischen Seite von Kleinasien bis Spanien. So die Definition bei Keil + Delitzsch. Und somit sagt also Vers 4 aus, dass, wenn der Messias kommt, seinen Dienst hier auf Erden vollendet, dann wird besonders Europa auf seine Lehre harren. Und das Interessante ist: Die Geschichte der Christenheit ist unzertrennlich verknüpft mit der Geschichte Europas der vergangenen 2000 Jahre. Man muss nicht die Geschichte Afrikas der letzten 2000 Jahre kennen, um die Geschichte der Kirche zu verstehen, auch nicht die Geschichte Asiens und auch nicht die Geschichte des vorderen Orients. Für die ersten Jahrhunderte, ja. Aber dann wurde das Christentum durch den Islam weitgehend zerstört. Gerade, wenn man denkt, im Nahen Osten, Türkei und Nordafrika. Aber die Geschichte Europas ist – kann man sagen – die Geschichte der Christenheit. Und darum ist es so interessant, dass in Jesaja diese 'ijim' so besonders vorgestellt werden. Vers 5:

5 So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schuf und sie ausspannte, der die Erde ausbreitete mit ihren Gewächsen, dem Volk auf ihr den Odem gab und den Lebenshauch denen, die darauf wandeln: 6 Ich, der
HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und ergriff dich bei der Hand;

Nun, wer ist dieser Gott, der hinter dem Heilsplan des Erlösers Jesus Christus steht? Er stellt sich hier vor als der Ewige, der die Himmel schuf, das ganze Weltall schuf, und sie ausspannte. Wir werden später noch auf diesen Begriff ausführlicher zu sprechen kommen. Aber nur kurz angetönt: Es gibt ja Hinweise in der Astronomie, dass das Weltall sich ausdehnt. Das hängt zusammen – ich werde später erklären – mit  der Natur des Lichtes, die bei den meisten Galaxien eine Verschiebung nach Rot aufweist. Und das kann man interpretieren, als dass diese Galaxien in alle Richtungen wegfliegen von uns, das Universum sich ausdehnt. Das Universum gestern war kleiner als das von heute. Und das von morgen wird größer sein als das Universum heute. Und das Eindrückliche ist: Die Bibel spricht darüber, dass Gott das Weltall ausdehnt. Er hat es erschaffen und ausgedehnt. Aber – und zwar in einer ganzen Serie von Stellen, wir kommen später noch darauf zurück – … Wir hatten eigentlich eine erste Stelle schon in Kapitel 40 Vers 22: Er ist es, der da thront über der Erdkugel und ihre Bewohner sind wie Heuschrecken und die Himmel ausgespannt hat wie einen Flor und sie ausbreitet wie ein Zelt zum Wohnen. Warum wird das mit einem Zelt verglichen? Man muss unbedingt mal ein Beduinenzelt besucht haben. Typisch diese schwarzen Decken von Ziegenhaar. Und da muss man am Tag im Zelt sitzen und nach oben schauen. Die Decke ist schwarz wie der Nachthimmel. Aber durch die kleinen Maschen kommen Lichtpunkte ins Zelt hinein und es sieht aus wie der Sternenhimmel: schwarz im Hintergrund, aber vollen kleiner Lichtpunkte. Und darum wird das Universum verglichen mit einer Zeltdecke, auch noch in vielen anderen Stellen, wie wir noch sehen werden. Und nun wird gesagt, wie man die Zeltdecke ausbreitet, die aufgerollte ausdehnt, so dehne Gott den Himmel aus. Und das entspricht eben dem, dass das Universum sich ausdehnt. Aber der Fehlschluss der Atheisten ist: Ja, wenn es heute größer ist als gestern und gestern größer ist als vorgestern, ja, dann muss man immer weiter zurückgehen bis – zu einem Urknall. Und das ist ein Denkfehler, weil man nicht davon ausgeht, dass die Bibel offenbart: Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Das war nicht ein Knall am Anfang, sondern Gott hat das Universum geschaffen mit einer bestimmten Größe und es dann ausgedehnt. Und so spricht die Bibel von der Ausdehnung, aber nicht vom Knall.

Also dieser Gott, der das ganze Universum in der Hand hat und der auch die ganze Flora auf dem Festland der Erde erschaffen hat und den Menschen, die auf dem Festland wohnen, den Lebensodem gegeben hat, das ist dieser Gott, der den Messias gesandt hat. Das ist der Vater, der seinen Sohn gesandt hat.

6 Ich, der HERR, ich habe dich gerufen in Gerechtigkeit und ergriff dich bei der Hand; und ich werde dich behüten und dich setzen zum Bund des Volkes,

Also der Messias, wenn er kommt, soll er einen neuen Bund gründen. Jeremia 31, 31 erklärt: Der Bund vom Sinai, den Gott mit Israel geschlossen hatte nach dem Auszug aus Ägypten, dieser Bund wurde gebrochen. Und so verspricht Gott dort, dass er einmal mit Israel einen neuen Bund schließen wird, der nicht mehr so sein wird wie der frühere Bund. Und da würde Gott dann völlige Vergebung schenken und eine neue Beziehung zu seinem Volk. Und so sollte also der Messias kommen und er sollte diesen Bund bewirken. Und darum, am Vorabend der Kreuzigung, als der Herr Jesus den (Hebräisch …) den dritten Kelch des Passah, Seders, genommen hat und ihn zum Abendmahlskelch gemacht hat: Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus, 1. Korinther 10, nimmt genau diesen Ausdruck auf (Hebräisch … ), der Kelch der Segnung. Und der Herr Jesus erklärt: Dies ist der neue Bund in meinem Blute. Und er spricht von dem Blut, das vergossen wird zur Vergebung der Sünden. So musste er also kommen, um den neuen Bund zu machen für Israel, zum Bund des Volkes. In Jeremia 31, 31 wird gesagt, dass Gott diesen neuen Bund mit Israel schließt, nicht mit der ganzen Welt. Es wird auch nie gesagt, dass Gott den neuen Bund mit der Gemeinde schließt. Aber die Gemeinde hat alle Segnungen dieses Bundes bekommen – und noch vielmehr dazu. Und die Gläubigen der Gemeinde sind auch Diener des neuen Bundes nach 2. Korinther 3. Dann wird gesagt:

6 … zum Licht der Nationen,

Ah, da wird deutlich: Der Messias kommt zwar, wird in Israel auftreten und wird dort sein Werk zu Ende führen, aber seine Aufgabe ist nicht nur Israel sondern alle Völker. Und so musste die frohe Botschaft in den vergangenen 2000 Jahren in allen 5 Kontinenten verbreitet, verkündigt werden. Und das Ziel ist:

7 um blinde Augen aufzutun,

Eben diesen Kelten und Germanen, die an tote Götzen glaubten, die Augen aufzutun für den wahren Gott. Den Gott, der das Universum gemacht hat. Für den Gott, der die Dinge in der Geschichte vorausgesagt hat und sie sind so gekommen.

7 um blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen, und aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen.

All diesen Menschen, die gefangen waren in der Sklaverei Satans, in der Zauberei, im Okkultismus, im Aberglauben, in der Sünde, in der Unmoral, sie freizumachen. Vers 8 + 9:

8 Ich bin der Ewige, das ist mein Name; [Also ich bin Jahwe, das ist mein Name;] und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern. 9 Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es hervorsprosst, lasse ich es euch hören.

Sehen wir auch wieder, wie Gott betont, der Beweis dafür, dass er der Ewige ist – ohne Anfang und ohne Ende – ist die erfüllte Prophetie. Und Gott sagt immer wieder – auch zur Zeit von Jesaja – ich werde euch nochmals neue Dinge sagen. Bevor sie eintreten, kündige ich sie an. Und diese Ehre, der Ewige zu sein, das ist mein Ehrenname und den bekommt kein anderer Gott. Also hier wird deutlich gemacht, dass diese Ehre, die Zukunft zu wissen, gibt Gott niemandem ab, auch nicht den Engeln und den Dämonen. Auch sie sind an Raum und Zeit gebunden und wissen darum nicht von sich aus die Zukunft. Nicht wahr, der Engel in Daniel 10 kommt 3 Wochen zu spät, weil er aufgehalten worden war. Und der Satan in Hiob 1 sagt, er komme vom

Umherstreifen auf der Erde. Er ist nicht allgegenwärtig, sondern an Zeit und Raum gebunden. Vers 10:

10 Singt dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde – die ihr das Meer befahrt, und alles, was es erfüllt, ihr 'ijim' und ihre Bewohner!

Das neue Lied ist das Lied der Erlösung. Ich habe hier auf dem Skript alle 9 Stellen aufgeführt, die von dem neuen Lied sprechen, beginnend mit Psalm 33, 3, 40, 4 usw. bis dann rüber ins NT Offenbarung 5 Vers 9: die Ältesten im Himmel, die 24, singen das neue Lied und beten das Lamm Gottes an, das sein Blut gegeben hat zur Erlösung von Menschen aus allen Völkern, Stämmen und Sprachen. Das neue Lied ist das Lied der Erlösung. Aber auch hier wieder interessant: Dieses Lied soll gesungen werden vom Ende der Erde her, also diese Erlösung sollte bekanntgemacht werden bis an die extremsten Orte der Welt. Und tatsächlich, in den vergangenen 2000 Jahren kam die frohe Botschaft bis nach Tasmanien, bis nach Patagonien, Feuerland bis nach Alaska usw. usf. Muss nicht mehr erklären, was die Enden der Erde sind. Aber was hier besonders erwähnt wird, ist: die ihr das Meer befahrt, und alles, was es erfüllt, ihr 'ijim' und ihre Bewohner. Wieder wird Europa besonders hervorgestellt und das in Verbindung mit dem neuen Lied.

Und das ist sehr interessant, und zwar aus dem Grund: Die Römer, die alten Römer, hatten ja auch ihre Musik und auch die alten Griechen. Und sie kannten auch das, was wir heute Rockmusik nennen würden, das kannten sie auch. Besonders beim Dionysos-Kult da hat man als Schlagzeug die Trommeln benutzt, um mit monotonen Rhythmen die Leute in Ekstase zu versetzen. Und dazu hat man gesoffen, das gehörte zum Dionysos-Kult, also Alkoholmissbrauch. Und dann die Rhythmen dazu. Das wirkt dann noch viel stärker, oder, als ohne Alkohol. Mit Alkohol wird’s noch stärker. Und das haben die alle gekannt. Aber jetzt kam das Evangelium von Jerusalem her auch nach Europa. Wir sehen das so schön beschrieben in der Apostelgeschichte, wo ja auch der Akzent gesetzt wird auf die Missionsarbeit in Europa. Nicht wahr, wenn man durch die Apostelgeschichte durchgeht, sehen wir, wie das Evangelium rübergeht nach Europa und wie da der Akzent gesetzt wird. Und es endet in Rom. Paulus in Rom, der ungehindert das Evangelium verkündigt, auf den 'ijim', ja. Ja und interessant ist nun Folgendes: Die ersten Christen, die als Missionare nach Europa kamen – dazu gehörte Paulus aber auch viele andere –, die haben diese Lieder aus der Synagoge und vom Tempel mitgenommen, diese jüdische Musik, die eben nicht diese ekstatische Musik der Heiden war. Und so haben die frühen Christen begonnen, in den Gemeinden – auch in Europa – diese Lieder zu singen. Und das waren einstimmige Lieder. Und im Lauf des Mittelalters hat man diese Lieder irgendwie noch mehr zur Ehre Gottes erhöhen wollen in ihrer Schönheit und man begann, einen Liegeton dazu zu benutzen. Also anstatt nur, sagen wir auf Hebräisch … Dann können wir es auf Lateinisch nachsingen: Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen. Aber jetzt nehmen wir im Bass: Eine Gruppe singt immer einen Liegeton (Klavier). Das ist schon eine einfache Mehrstimmigkeit, Zweistimmigkeit. Und dann hat man sich gesagt: Man könnte das auch parallel singen in 5 Tönen Abstand. Dann gab das so etwas (Klavier). Und man könnte es auch in Quarten anstatt in Quinten, vier Töne Abstand. Und das ging so weiter, bis man den Dreiklang entdeckt hatte, der eigentlich in der Natur schon vorgegeben war. Und die Entwicklung – ich mach das ganz kurze – ging weiter, bis man die vierstimmige Musik entdeckte, die dann eigentlich im Höhepunkt die Vollendung gefunden hat im vierstimmigen Choral von Bach (Klavier). Also das war kein Bachchoral, aber das war ein vierstimmiger Choral. Ja, aber Bach hat das wirklich zum Höhepunkt geführt. Und von da aus, von dieser Vierstimmigkeit, hat sich die ganze europäische Kunstmusik mit Konzerten und Symphonien weiterentwickelt. Und das muss man ganz klar sagen und betonen: Das hat sich alles ganz eng in Verbindung mit dem Christentum entwickelt. Das war nicht irgendeine heidnische Philosophie, sondern das hat sich eng in Verbindung mit dem Christentum entwickelt. Und diese Entwicklung hin zur Vierstimmigkeit, das hat sich in keiner Kultur der Welt parallel entwickelt, nur in Europa. Und darum ist es natürlich auch wichtig zu sehen: Gerade der vierstimmige Choral der Reformation, der hat auch eine ganz besondere Qualität bekommen, weil er sich von dieser Art der katholischen Kirche des Mittelalters … hat man eben auch eine Mystik hineingeschmuggelt und das hat dieses Singen dann auch dazu geführt, dass man viel zu langsam gesungen hat und das hat so was Mystisches bekommen. Aber in der Reformation hat man damit Schluss gemacht und hat wirklich diesen befreiten vierstimmigen Choral gesungen: Ein feste Burg ist unser Gott. Ja. Und das sollte man sich schon im Klaren sein, das ist eine ganz besonders europäische Entwicklung, etwas Wunderbares. Und hier wird in diesem Vers gesagt: Singt dem Herrn ein neues Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde – die ihr das Meer befahrt, und alles, was es erfüllt, ihr 'ijim' und ihre Bewohner! Das AT ruft Europa zum Singen des neuen Liedes auf. Und das neue Lied hat wirklich eine Schönheit und eine Entwicklung erfahren, das ist einzigartig. Aber es ist eben eine Musik, die wirklich die Gewissheit des Heils auch ausdrücken konnte. Wenn man z.B. singt: Ein feste Burg ist unser Gott, dann weiß man bei jedem Schlag genau, wo man steht, ja, ein klares Fundament da. Interessant ist, wie heute gesungen wird. Eigentlich wird die Vierstimmigkeit immer mehr verlas­sen, wieder vergessen. Gut, das ist nichts Böses, aber es ist ein Verlust, kann man sagen. Aber man muss mal schauen: Diese heutigen Worship-Lieder, wie die geschrieben sind. Ja, warum ist der Achtel grad vor dem neuen Takt rübergebunden und dann der Sechzehntel bei der Punktierung rübergebunden zum nächsten Achtel? Ständig sind die Akzente so ver_scho_ben, ja. Und das gibt dann so ein fließendes Gefühl, aber wo man nie richtig festen Grund unter den Füßen hat. Und das drückt genau dieses Postmoderne aus. Man kann nicht sagen: So ist es. So steht es in der Bibel. Und wenn man das vergleicht, wie in der Reformation gesungen wurde, wo Menschen, die das Evangelium, die Befreiung des Evangeliums wieder neu entdeckt hatten, und singen konnten: Ein feste Burg ist unser Gott. Da wusste man genau, wo man ist, was gilt, ja. Und heute ist es fließend und immer neben dem Schlag, ja. Das hat eben mehr zu bedeuten, das ist nicht nur einfach eine Frage des Geschmacks, des Gefühls und der momentanen Mode, das drückt Tieferes aus, dass man eben auch diesen festen Grund verloren hat oder nicht mehr so fest und deutlich hat. Aber eben, das war ein kleiner Exkurs zu Vers 10: das neue Lied und die 'ijim'.

Ja und dann lesen wir weiter Vers 11:

11 Es mögen ihre Stimme erheben die Steppe und ihre Städte, die Dörfer, welche Kedar bewohnt; jubeln mögen die Bewohner von Sela, jauchzen vom Gipfel der Berge her!

 

Das ist interessant: Hier wird Kedar erwähnt und Sela. 'Sela' heißt 'Fels', Griechisch ist das 'Petra', das Gebiet im heutigen Jordanien. Kedar ist im nördlichen Gebiet des heutigen Saudi-Arabiens. Da hat sich die frühe Christen­heit ausgebreitet, ja. Auch dort, wie in anderen Gebieten. Aber mit dem Aufkommen des Islams ist es dort eben stark zurückgedrängt worden. Aber es ist doch interessant, dass diese Gebiete so namentlich erwähnt werden, gerade Kedar und Sela. Und sie werden aufgerufen: Mögen die Bewohner von Sela jauchzen vom Gipfel der Berge her!

12 Man möge dem HERRN Ehre geben und seinen Ruhm verkündigen auf den 'ijim'.

Da sind wir wieder in Europa. Und jetzt kommt Vers 13 bis 17. Hier wird Gott beschrieben, der einmal kommen wird als der Richter der Welt.

13 Der HERR wird ausziehen wie ein Held, wie ein Kriegsmann den Eifer anfachen; er wird einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Kriegsgeschrei erheben, sich als Held beweisen gegen seine Feinde. 14 Von lange her [Wörtlich steht hier: ewig lang.] habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten. Gleich einer Gebärenden will ich tief aufatmen, schnau­ben und schnaufen zumal.

Hier wird also gesagt, dass Gott kommen wird als Richter der Welt. Wir haben gesehen: Einerseits wird die frohe Botschaft bis nach Europa gebracht und als Licht allen Nationen. Aber es kommt einmal der Tag der Abrechnung, wo eben die, die das Evangelium nicht angenommen haben, zur Rechenschaft gezogen werden: Der Herr wird ausziehen wie ein Kriegsmann. Und das Interessante ist Vers 14: Von lange her habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten. Hier wird also klargemacht: Der Messias kommt, nicht als Revolutionär, son­dern einer, der das geknickte Rohr aufrichtet, und der dann eben das Licht wei­tergehen lässt zu den Völkern und besonders auch nach Europa. Aber es wird eine lange Zeit vergehen, bis Gott dann als Richter einmal eingreifen wird.

Und nicht wahr, die Spötter, die sagen doch: Die fundamentalistischen Christen, das sind ja die, die glauben, dass die Bibel immer noch gültig ist. Die haben nicht gemerkt, dass die Bibel eben keine Prophetie enthält, dass die Bibel gar nicht zuverlässig ist. Die glauben immer noch, wie es da steht. Und darum glauben sie, Jesus Christus würde wiederkommen. Aber schaut mal, jetzt sind schon 2000 Jahre vergangen und er ist noch nicht gekommen. Und dabei hat doch Paulus damit gerechnet, die Entrückung würde zu seiner Zeit geschehen. Wo steht das? Ja, in 1. Thessalonicher 4 sagt er doch, eben dass der Herr kommen wird und dann werden zuerst die Toten auferstehen. Und dann sagt er: Wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, werden gleich mit ihnen entrückt werden. Ja, er als lebender Apostel damals antwortet den Thessalonichern: Wie ist das mit den Geschwistern, die jetzt gestorben sind? Dann sagt er: Die haben nicht einen Vorteil uns Lebenden gegenüber. Denn, wenn der Herr kommt, werden die Toten zuerst auferweckt und dann werden wir – er schließt sich als Lebender ein mit der letzten Generation, die dann noch leben werden, – wir werden dem Herrn entgegen­gerückt werden. Aber das ist nicht eine Aussage, dass er damit rechnete, in seiner Generation würde die Entrückung stattfinden. Aber die Bibel sagt: Ewig lang wird es gehen. Und 2. Petrus 3, da schreibt Petrus aus der Todeszelle in Rom im Jahr 67: In der Endzeit werden Spötter mit Spötterei kommen. Die werden sagen: Wo ist die Verheißung an die Väter, dass Jesus Christus wieder­kommen würde? Seit die Väter entschlafen sind, ist alles immer gleich geblieben. Der greift ja gar nicht ein. Also das musste genauso kommen, dass man sagen wird: Also das ist ja schon so lange seither. Jawoll, es musste ewig lang gehen.

Aber dann sagt der Herr: Von lange her habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten. Gleich einer Gebärenden will ich tief aufatmen, schnauben und schnaufen zumal. Nicht wahr, hier wird erklärt, wie man das machen muss bei der Geburt. Das ist ja eine Methode, wie man den Schmerz etwas ablenken kann, indem man tief atmet. Eine gute Atmung, dadurch wird man abgelenkt. Man konzentriert sich auf das Schnaufen und man empfindet den Schmerz subjektiv weniger. Ja, also hier wird das grad noch erklärt als Unterricht, wie man das machen muss: Gleich einer Gebärenden will ich tief aufatmen, schnauben und schnaufen zumal.

15 Ich will Berge und Hügel öde machen und all ihr Kraut vertrocknen lassen; und ich will Ströme zu Inseln machen und Seen trockenlegen. 16 Und ich will die Blinden auf einem Wege führen, den sie nicht kennen; auf Steigen, die sie nicht kennen, will ich sie schreiten lassen; die Finsternis vor ihnen will ich zum Lichte machen und das Höckerige zur Ebene. Das sind die Dinge, die ich tun und nicht unterlassen werde. 17 Die auf das geschnitzte Bild vertrauen, die zu dem gegossenen Bilde sagen: Du bist unser Gott!, werden zurückweichen, werden gänzlich beschämt werden.

Also hier wird gezeigt, dass Gott eingreifen wird und er aber dann die einen richten wird und die andern wird er dann einen wunderbaren Weg des Segens führen. Aber alle, die eben auf falsche Götter vertraut haben, die werden dann gänzlich beschämt werden.

Und nun kommen die Verse 18 bis 25. Es geht darum um Folgendes: Israel, obwohl berufen, Knecht des Herrn zu sein, hat sich in der Vergangenheit immer wieder als blind erwiesen. Gottes Gericht kam deshalb über Israel. Wenn wir denken: Die Verwerfung des Messias im Jahr 32. Dann im Jahr 70 die Zerstörung Jerusalems und des Tempels und die Zerstreuung der Juden unter alle Völker, unter alle 5 Kontinente, die ständigen Verfolgungen. Gottes Gericht kam deshalb über Israel. Doch die Blindheit hielt an. Wir finden heute noch die Mehrheit der Juden, die den Messias ablehnen. Gut, man rechnet heute weltweit 14 Millionen Juden und etwa 400 bis 500.000 sind bekehrt. Ich meine, wie viele Schweizer gibt es und wie viele sind bekehrt? Also der Prozentsatz ist sehr klein im Vergleich 7 Millionen und der Prozentsatz von Bekehrten – weiß ja niemand genau – aber das sind in der Größenordnung 2 %. Also der Prozentsatz ist heute bei den Juden besser als bei Schweizern. Ja, also ich möchte nur sagen, aber diese Blindheit hat trotzdem angehalten für einen großen Teil des Volkes. Nur, Vers 24 zeigt: Ein Überrest wird umkehren. Ich lese Vers 18:

18 Höret, ihr Tauben, und ihr Blinden, schauet her, um zu sehen! 19 Wer ist blind als nur mein Knecht, und taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie der Vertraute, und blind wie der Knecht des HERRN? 20 Du hast vieles gesehen, aber du beachtest es nicht; bei offenen Ohren hört er nicht.

Ein Beispiel: Wir haben doch heute Morgen gesehen, wie in Daniel 9 vorausgesagt wurde, wann der Messias kommt, diese Jahrwochen von Daniel, die bis zum Jahr 32 führten, als Jesus Christus am Palmsonntag als Fürst auftrat. Und dann wird gesagt, wie dann ein Volk kommt und die Stadt und den Tempel zerstört. Einer der größten Rabbiner im Judentum war Mosche ben Maimon eben um 1200, im Mittelalter. Der schreibt in seinem Brief 'Iggeret ha Teman', Brief an die Gemeinde in Teman, in Jemen: „Es hat uns Daniel die Wissenschaft der Zahlen der Endzeit kundgetan. Aber die sind uns verborgen. Und darum haben die Weisen gesegneten Andenkens, also die Rachamim, die Weisen, die Rabbiner, die haben uns den Rat gegeben, wir sollen diese Zahlen in Daniel nicht nachrechnen, wir verstehen sie nicht. Und man soll es auch nicht tun, haben sie gesagt, weil man sonst den Schwachen einen Anlass gibt zum Fall, wenn sie feststellen, dass diese Zeiten abgelaufen sind und der Messias ist nicht gekommen.“ Das ist ja unglaublich. Die wissen, die Zeit ist abgelaufen. Der Messias ist nicht gekommen, sagen sie. Dabei müssten sie nur sagen: Ja und Jesus Christus ist gekommen und seine Botschaft wurde in der ganzen Welt verkündigt und hat Millionen von Menschenleben völlig verändert und aus Gefangenschaft, aus Sucht, aus der Sünde herausgeführt. Und hier steht: Du hast vieles gesehen, aber du beachtest es nicht; bei offenen Ohren hört er nicht.

21 Dem HERRN gefiel es um seiner Gerechtigkeit willen, das Gesetz groß und herrlich zu machen. 22 Und doch ist es ein beraubtes und ausgeplündertes Volk; sie sind in Löchern gefesselt allesamt und in Kerkern versteckt; sie sind zur Beute geworden, und kein Erretter ist da, zur Plünderung, und niemand spricht: Gib wieder heraus!

So waren sie durch die Jahrhunderte hindurch unter den Völker zerstreut, ständig gehasst, geplündert, verjagt – genauso, wie es da steht.

23 Wer unter euch will dieses zu Ohren nehmen, will aufmerken und in Zukunft hören? 24 Wer hat Jakob der Plünderung hingegeben und Israel den Räubern? Nicht der HERR, gegen den wir gesündigt haben?

Hier sehen wir einen Überrest, der zur Einsicht kommt. Gott spricht durch diese Dinge zu uns. Es ist nicht einfach der Zufall gewesen der Geschichte, sondern Gott hat sein Volk, weil der Messias abgelehnt wurde, hat er sie in die Hand der Bosheit der Völker gegeben. Damit wird die Bosheit nicht gerechtfertigt. Aber er hat sie preisgegeben. Und man muss erkennen, dass

Gott das in der Hand hatte: Nicht der Herr, gegen den wir gesündigt haben? Und dann heißt es:

24 … Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln und hörten nicht auf sein Gesetz. 25 Da hat er die Glut seines Zornes und die Gewalt des Krieges über ihn ausgegossen; und diese hat ihn ringsum angezündet, aber er ist nicht zur Erkenntnis gekommen; und sie hat ihn in Brand gesteckt, aber er nahm es nicht zu Herzen.

Das ist im Blick auf die Masse gesagt, die den Messias bis heute nicht angenommen hat. Aber ein Überrest – und heute sind es etwa ½ Million – die sagen: Nicht der Herr, gegen den wir gesündigt haben? Und sie haben Vergebung erhalten, Versöhnung mit Gott.

Wir kommen zu Kapitel 43:

1 Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.

Jetzt werden wir wieder versetzt ins 1000jährige Reich, der Messias, zurück­gekehrt als Richter der Welt, der Überrest wird aus all der Not, der Drangsal herausgeführt und dann sagt Gott zu ihnen: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.

Und jetzt wieder ganz wichtig: Wenn wir einerseits sehen, der Bibeltext bezieht sich hier auf Israel, Jakob, der dich gebildet hat, Israel, fürchte dich nicht, auch dieses Wort dürfen wir ganz persönlich auf uns übertragen. Nicht nur dürfen, müssen wir als Erlöste. Und dieses 'ich habe dich bei deinem Namen gerufen', das ist ganz besonders kostbar. Du bist mein. Nicht wahr, eine Vokabel, die zu den wichtigsten Vokabeln gehört, die wir beherrschen, das ist unser Eigenname. Nicht wahr, da kann man Namen hören in der Menschenmenge, das kratzt niemanden und plötzlich hören wir unseren eigenen Namen. Es ist eigenartig, man wird gleich wach. Und wie war das damals in diesem Garten in Johannes 20: Maria Magdalena war so verweint und sie meint, der Gärtner spricht mit ihr, und sagt: Wo hast du ihn hingelegt, dass ich ihn wegbringe? Und dann sagt er: Maria. Sie wendet sich um: Rabbuni. Das heißt Lehrer. Sobald er ihren Eigennamen ruft, erkennt sie den Herrn sofort. Und so hat der Herr zu jedem Gläubigen ein ganz persönliches Verhältnis. Und das wird hier ausgedrückt: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Der Herr meint jeden wirklich ganz persönlich. Weiter:

2 Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten; wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen.

Das deutet auf die große Drangsalszeit, durch die hindurch Gott den Überrest aus Israel hindurchführen wird. Das ganze Land Israel wird nach Joel 2 über­rannt werden durch den von Norden Kommenden, aber 1/3 wird diese ganze Not überleben. Wenn du durchs Wasser gehst, durchs Feuer, die Flamme wird dich nicht verbrennen.

3 Denn ich bin der HERR, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Heiland; ich gebe als dein Lösegeld Ägypten hin, Sudan [Im Hebräischen steht Kusch. Das ist in erster Linie Sudan und im erweiterten Sinn dann auch Äthiopien/Eritrea.] und Seba [Das ist Nubien.] an deiner statt. 4 Weil du teuer, wertvoll bist in meinen Augen und ich dich lieb habe, so werde ich Menschen hingeben an deiner statt und Völkerschaften anstatt deines Lebens.

Also die große Drangsalszeit wird ein Weltkrieg sein, eine Katastrophe für die ganze Welt. Der Herr Jesus sagt: Wenn Gott diese Zeit nicht verkürzen würde, so würde kein Mensch überleben, kein Fleisch würde gerettet werden. Und so gibt Gott Völkerschaften hin, aber dieser Überrest wird bewahrt werden aus Israel. Und die Erklärung:

4 Weil du teuer, wertvoll bist in meinen Augen und ich dich lieb habe, so werde ich Menschen hingeben an deiner statt und Völkerschaften anstatt deines Lebens. 5 Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her werde ich deinen Samen bringen, und vom Niedergang  werde ich dich sammeln. 6 Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus!, und zum Süden: Halte nicht zurück! Bringe meine Söhne von fern her und meine Töchter vom Ende der Erde, 7 einen jeden, der mit meinem Namen genannt ist und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet , ja gemacht habe!

Gott spricht hier also zu dem künftigen Überrest aus Israel. Aber hier erklärt er, woher kommt dieser Überrest? Er wird gesammelt aus allen Völkern. Ja aus welchen Völkern? Ja, er wird kommen vom Osten her, ja, vom Aufgang. Und vom Niedergang, also vom Westen her. Und woher auch noch? Ja Vers 6 sagt: Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus! und zum Süden: Halte nicht zurück! Also sie werden kommen aus allen 4 Himmelsrichtungen. Ja gut, heißt das, sie kommen aus Ägypten, das wäre auch vom Süden her? Und sie kommen aus dem Norden, sagen wir mal aus Libanon und Syrien? Und aus dem Westen, das ist ein bisschen schwierig, oder, sagen wir mal Spanien? Und dann aus dem Osten, ja aus Jordanien, Irak? Hier in dieser Stelle geht es um eine Rückkehr von fern her, Vers 6, vom Ende der Erde. Also hier geht es um die Extremitäten der Erde: vom äußersten Norden, vom äußersten Süden, vom äußersten Osten, vom äußersten Westen. Ich habe das heute schon gesagt: In unserer Zeit sind Juden heimgekehrt aus Südafrika, dem äußersten Süden. Sie sind zurückgekehrt aus Russland, aus der Sowjetunion über 1 Million. Und sie sind zurückgekehrt aus den USA, aus Kanada, von Israel aus im fernsten Westen, zurückgekehrt aus China, aus dem Land der Sinim. Da kommen wir dann noch in Jesaja 49, da wird China speziell erwähnt.

Aber schon eindrücklich: Das musste so kommen, eine Rückkehr von den Extremitäten der Erde. Wir gehen weiter zu Vers 8:

8 Führe heraus das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben!

Also hier wird Gott gebeten, er soll dieses Volk, das bis in die Endzeit – die große Masse – blind bleibt, das soll herausgeführt werden. Und das ist ein wichtiger Punkt: Die biblische Prophetie sagt, dass Gott Israel in der Endzeit als noch nicht erneuertes Volk im Unglauben heimführen wird ins Land der Väter. Es gibt manchmal so Spezialisten, die sagen: Ja, ihr habt den Eindruck, das sei Erfüllung der Prophetie, wenn da gesprochen wird über die Rückkehr der Juden. Die meisten – ein großer Teil der Juden in Israel – das sind Atheisten und Agnostiker, die sagen, man kann nicht wissen, was wahr ist. Der ganze Zionismus, das ist eine – gelinde gesagt – eine menschliche Bewegung. Das musste so sein. Das blinde Volk soll herausgeführt werden. Das Volk, das Augen hat, die Tauben, die zwar Ohren haben, aber nicht hören. Und gerade in Hesekiel 36 Vers 24, wo Gott sagt: Ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Völkern und euch in euer Land bringen. In den Versen davor heißt es: Ihr habt meinen Namen unter den Nationen verunehrt, aber damit mein Name nicht entweiht wird unter den Völkern, um meines Namens willen bringe ich euch zurück. Er sagt nicht: Weil ihr umgekehrt seid und Buße getan habt, bringe ich euch zurück, sondern umgekehrt: Ihr habt meinen Namen entweiht, aber um meines Namens willen, damit die Völker nicht sagen können, Gott hat Israel auserwählt und hat mit diesem Volk das Ziel nicht erreicht. Nein, ich bringe sie um meines Namens willen zurück. Und dann kommt dieser Vers: Ich werde euch sammeln aus allen Nationen und euch in euer Land bringen. Und nachher heißt es: Und wenn ihr im Land seid, dann werde ich Reinigungswasser auf euch sprengen und werde euch reinigen. Das heißt also: Erst im Land wird die Umkehr kommen. Nach der Entrückung wird im Land ein Überrest zur Bekehrung kommen. Ja.

8 Führe heraus das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben!

Nun, die ganze Welt hat das erlebt, dieses Drama der Juden ab 1882. Da fand die erste Einwanderungswelle statt. Dann kam die zweite, die dritte bis heute. Über 1 Million sind zurückgekehrt aus allen 5 Kontinenten, aus über 130 ver­schiedenen Ländern ins Land der Väter. Und jetzt sagt Gott in Vers 9:

9 Alle Nationen mögen sich miteinander versammeln, und die Völkerschaften zusammenkommen! Wer unter ihnen kann solches verkündigen?

Wer in der ganzen Welt kann eine solche Prophetie geben: Ein Volk zerstreut bis an die Extremitäten der Welt soll wieder gesammelt werden, heimgeführt ins Land der Väter. Wer kann so was prophezeien? Ja, das können wir heute öffentlich sagen: Bitte, wenn ihr das auch könnt, wie das die Bibel kann, dann würde uns das sehr interessieren.

9 … Wer unter ihnen kann solches verkündigen? So mögen sie uns Früheres hören lassen! Mögen sie ihre Zeugen stellen und gerechtfertigt werden, dass man es höre und sage: Es ist wahr!

Das ist so provokativ, ja, im besten Sinn des Wortes. Das können die Völker nicht. Aber die ganze Welt hat dieses Drama und diese Erfüllung der Prophetie miterlebt. Die ganze Welt beschäftigt sich mit Israel und den Dingen, die da geschehen. Ja und dann sagt Gott ab Vers 10 wieder zu seinem eigenen Volk, 43 Vers 10, dass die Israeliten, der Überrest, Gottes Zeugen sein sollen. Und zwar sollen sie Zeugen sein des Gottes, der sich durch die erfüllte Prophetie als allein wahrer Gott erwiesen hat. Ich lese:

10 Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe:

Übrigens, das ist der Vers, den die Zeugen Jehovas für sich nehmen. Darum sagen sie, sie seien Zeugen Jehovas. Aber hier spricht Gott zu Israel. Ja gut, die Zeugen Jehovas sagen ja eben, sie seien das geistliche Israel. Ja. Aber das ist ein anderes Thema. Hier geht es also: Gott spricht zu diesem Volk, das er aus allen Völkern sammelt:

10 Ihr seid meine Zeugen, spricht der Ewige, und mein Knecht, den ich erwählt habe: damit ihr erkennet und mir glaubt und einseht, dass ich derselbe bin. [Das heißt: der unveränderliche Gott] Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird kein Gott sein. 11 Ich, ich bin der Ewige, und außer mir ist kein Retter.

Das ist genau der Vers für Richard Dawkins. Richard Dawkins, dieser promi­nente Atheist heute, der sagt: Leute, die immer noch an Gott glauben, die sind eigentlich alle ein bisschen belämmert. Also der drückt sich unglaublich aus, in Gossensprache, ja. Das überhaupt nicht anständig, wie der spricht. Aber der schreibt so in seinen Büchern, so unanständig über die, die immer noch an Gott glauben, an die Bibel als Gottes Wort. Und dann sagt er: So etwas Dummes, zu glauben, Gott hätte die Welt gemacht. Dann müssten wir ja fragen: Ja, wer hat diesen Gott gemacht? Und wenn man dann fragt: Wer hat diesen Gott gemacht, muss man fragen: Und wer hat diesen Gott gemacht, der diesen Gott gemacht hat und dann: Wer hat diesen Gott gemacht, der diesen Gott gemacht hat?, ja. Und so gibt’s eine unendliche Kette. Nun, dieser Vers zeigt: Vor mir wurde kein Gott gebildet. Es gab nicht eine Göttergeneration vorher und dann noch eine vorher und noch eine vorher. Gott sagt: Ich, ich bin der Ewige, das heißt der Unwandelbare. Nicht wahr, wir kennen nur die Dinge in dieser Schöpfung in Raum und Zeit. Und alles, was Raum und Zeit unter­worfen ist, ist eben auch dem Wandel unterworfen. Alles hat einen Anfang und ein Ende. Aber der Gott der Bibel ist eben nicht Teil dieser Schöpfung, auch nicht Raum und Zeit unterworfen. Und darum müssen wir bei ihm nicht die Frage stellen: Und wann hat er angefangen? Weil der gar nicht Raum und Zeit unterworfen ist. Nur, was in Raum und Zeit ist, hat einen Anfang. Aber er ist der Ewige. Er ist der, der da ist. Vor ihm wurde kein Gott gebildet. Also Richard Dawkins sagt: Das ist so dumm, diese Leute, die an Gott glauben, eben dann muss ja dieser Gott auch wieder erschaffen worden sein. Aber wir müssen ihm sagen: Wir glauben gar nicht an einen solchen Gott. Das finden wir auch sehr dumm. An einen solchen Gott glauben wir gar nicht. Wir glauben an den Gott, der nicht Raum und Zeit unterworfen ist – ewig ist. Und der Beweis, dass er ewig ist, ist die erfüllte Prophetie. Und da hat er auch keine Antwort. Also: Ich bin der Ewige, Jahwe, der ewig Seiende, der Unwandelbare, und außer mir ist kein Retter.

12 Ich habe verkündigt und gerettet und vernehmen lassen, und kein fremder Gott war unter euch; und ihr seid meine Zeugen, spricht der Ewige, und ich bin Gott. 13 Ja, von jeher bin ich derselbe;

Er ändert sich nicht, ist immer der Gleiche, weil er eben nicht Raum und Zeit unterworfen ist. Wir ändern uns, weil wir Raum und Zeit unterworfen sind. Er bleibt immer der Gleiche.

13 …  und da ist niemand, der aus meiner Hand errettet. Ich wirke, und wer kann es abwenden?

Souverän hat er alle Dinge in Raum und Zeit in der Hand. Jetzt gehen wir weiter zu Vers 14:

14 So spricht der Ewige, euer Erlöser, der Heilige Israels: Um euret­willen habe ich nach Babel gesandt; und ich werde sie alle als Flüchtlinge hinabtreiben, und auch die Chaldäer, auf den Schiffen ihres Jubels. 15 Ich, der HERR, bin euer Heiliger, ich, der Schöpfer Israels, euer König.

Jetzt sagt Gott, er hat einen Befreier für die Juden nach Babel, nach Babylonien, geschickt, so dass die Chaldäer fliehen müssen. Jetzt haben wir wieder einen Hinweis auf diesen Kores, der dann später mit Namen genannt wird in Kapitel 44, der von Osten kommt, der ein Volk nach dem andern erobern sollte. Und das hat eben Israel Befreiung gebracht. Sobald Kores Babylon erobert hatte, gab er einen Erlass heraus, alle Juden dürfen jetzt wieder nach Hause kehren in ihr Land und sie sollen die Stadt Jerusalem wieder aufbauen und auch den Tempel. Das hat dieser Kores gesagt. Und darum sagt Gott: Ich bin euer Erlöser. Um euretwillen habe ich nach Babel gesandt, eben diesen Retter. Und so müssen die Chaldäer fliehen, die da ihre Schiffe haben auf dem Euphrat, Tigris, runter bis in den persischen Golf. Die müssen als Flüchtlinge gehen. Das ist also die Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft. Vers 15:

15 Ich, der Ewige, bin euer Heiliger, ich, der Schöpfer Israels, euer König. 16 So spricht der HERR, der einen Weg gibt im Meer und einen Pfad in mächtigen Wassern; 17 der ausziehen lässt Wagen und Ross, Heer und Held – zusammen liegen sie da, stehen nicht wieder auf; sie sind erloschen, verglommen wie ein Docht:

Jetzt erinnert Gott Israel daran, wie er sie befreit hat aus Ägypten. Und da ist die ägyptische Armee hinter ihnen her gegangen und die sind dann im Meer zugrunde gegangen, wie das hier jetzt so drastisch beschrieben wird: Wagen und Ross, Heer und Held, 2. Mose 14 und dann das Lied der Befreiung Kapitel 15.

17 … zusammen liegen sie da, stehen nicht wieder auf; sie sind erloschen, verglommen wie ein Docht:

Also Gott zeigt: Schaut, bei der babylonischen Gefangenschaft habe ich geholfen, bei der Befreiung aus Ägypten – noch viel früher – habe ich geholfen. Und jetzt kommt ein interessantes Wort:

18 Gedenket nicht des Früheren, und über die Dinge der Vorzeit sinnet nicht nach! 19 Siehe, ich wirke Neues; jetzt sprosst es auf; werdet ihr es nicht erfahren? Ja, ich mache durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde. 20 Die Tiere des Feldes werden mich preisen, Schakale und Strauße; denn ich werde Wasser geben in der Wüste, Ströme in der Einöde, um mein Volk zu tränken, mein auserwähltes. 21 Dieses Volk, das ich mir gebildet habe, sie sollen meinen Ruhm erzählen.

Gott sagt also: Natürlich bei jedem Passah-Fest denkt man in der Familie an die Befreiung aus Ägypten. Und auch die Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft ist immer ein Thema unter dem Volk Israel. Aber Gott sagt: Ihr müsst nicht jetzt hängen bleiben an diesen vergangenen Ereignissen, so großartig sie waren. Ich wirke Neues. Und das bezieht sich jetzt eben auf die Befreiung der Juden aus allen Völkern der Welt, zurück ins Land der Väter. Und dann wird Gott die Wüste im 1000jährigen Reich aufblühen lassen. Etwas ganz Neues wird stattfinden. Ja, es ist ganz interessant, in Jeremia 16 Vers 15 sagt Gott. Es werden Tage kommen, da wird man nicht mehr beim Schwören sagen: So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israel aus dem Land Ägypten herauf_geführt hat. Nicht wahr, so hat man im AT immer schwören können bei dem wahren Gott: Das ist der Gott, der uns aus Ägypten befreit hat. Und wir denken daran bei jedem Passah-Fest. Und auch sonst, aber dann ganz besonders. Dann steht in Jeremia 16 Vers 15: Nein, es wird eine Zeit kommen, dann wird man sagen: So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israel aus dem Land des Nordens herausgeführt hat und aus all den übrigen Ländern. Ich werde euch sammeln und euch in euer Land zurückführen. Da sehen wir, in der Endzeit würde Gott sein Volk aus dem Land des Nordens herausführen und aus allen anderen Völkern. Und dieses Ereignis würde an Bedeutung, an Dramatik sogar die Befreiung aus Ägypten übersteigen. Und man kann sich fragen: Warum wird das Land des Nordens dort so betont in Jeremia 16? Heute können wir das sagen: Mehr als 1/3 aller Juden, die aus allen 5 Kontinenten aus über 140 Ländern – Ich habe einmal gesagt 130, man könnte auch sagen über 140 Ländern. – zurückgekehrt sind, die meisten kamen aus dem Land des Nordens, nämlich über 1 Million kamen aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Das ist schon eindrücklich. Und eben, Gott sagt: Bleibt nicht hängen bei dem Auszug aus Ägypten und der babylonischen Gefangenschaft; siehe ich wirke Neues. Jetzt noch Vers 22:

22 Doch nicht mich hast du angerufen, Jakob, dass du dich um mich bemüht hättest, Israel! 23 Du hast mir die Schafe deiner Brandopfer nicht gebracht, und mit deinen Schlachtopfern hast du mich nicht geehrt; ich habe dir nicht mit Speisopfern zu schaffen gemacht noch mit Weihrauch dich ermüdet; 24 du hast mir nicht um Geld Würzrohr gekauft noch mit dem Fette deiner Schlachtopfer mich gelabt. Aber du hast mir zu schaffen gemacht mit deinen Sünden und hast mich ermüdet mit deinen Missetaten. 25 Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinetwillen; und deiner Sünden will ich nicht mehr gedenken. 26 Rufe mir ins Gedächtnis, wir wollen rechten miteinander; erzähle doch, damit du gerechtfertigt werdest! 27 Dein erster Vater hat gesündigt, und deine Mittler [Das sind deine Propheten.] sind von mir abgefallen. 28 Und ich habe die Fürsten des Heiligtums [Das sind die Hohenpriester.] entweiht und Jakob dem Bann und Israel den Schmähungen hingegeben.

Hier wird gesprochen, wie Israel ein untreues Volk war, auch in der Zeit, als sie noch den Tempel hatten bis ins Jahr 70. Schließlich hat Gott diese Hohen­priester entweiht. Ab dem Jahr 70 gab es keine Hohenpriester mehr. Aber Gott verspricht, es wird der Tag kommen, wo ich alle Schuld von Israel wegnehmen werde. Und darum kann man diesen Vers 25 so rot anstreichen: Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinetwillen, zur Ehre Gottes. Und deiner Sünden will ich nicht mehr gedenken. Es ist schon interessant, dass es hier nicht heißt: Ich tilge deine Sünden aus Erbarmen über dich, sondern er sagt: um meinetwillen. Und das ist ein ganz schöner Gedanke, der dahinter steckt. Nicht wahr, wir kennen hoffentlich alle den Vers, der uns auch erklärt, wie man sich bekehren muss, um gerettet zu werden: 1. Johannes 1 Vers 9:

9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.

Warum steht hier, dass Gott vergibt, weil er gerecht ist? Warum steht nicht, weil er barmherzig ist? Warum ist es gerecht, wenn Gott vergibt? Die Antwort ist die: Der Herr Jesus hat am Kreuz meine persönliche Schuld vor fast 2000 Jahren getragen. Und Gott hat ihn für meine persönliche Schuld bestraft. Nun ist es gerecht, wenn ich Gott meine Schuld bekenne, dass er mir die Schuld vergibt, weil der Herr Jesus schon bezahlt hat. Es wäre ein Problem der Gerechtigkeit, wenn Gott nicht vergeben würde, weil der Herr Jesus ja schon bezahlt hat. Aber Gott ist gerecht und darum heißt es: ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt. Das ist gewaltig. Weil der Herr Jesus alles vollendet hat. Wenn man sich das einmal wirklich klar angeeignet hat, dann kann man eigentlich keine Heilsunsicherheit mehr haben. Dann weiß man: Die Schuld meines ganzen Lebens hat der Herr Jesus vor fast 2000 Jahren getragen. Und dann hat er gesagt: Es ist vollbracht! Ja, welche Schuld?, sagt hier einer. Ja, bis zur Bekehrung. Ja gut, der Herr hat ja das getan am Kreuz, bevor ich überhaupt geboren war, bevor ich irgendeine Sünde getan habe. Aber hat er eigentlich nur die Sünden von der Geburt bis zur Bekehrung getragen? Nein, natürlich auch die bis heute. Ja, und was ist mit denen in der Zukunft? Ja, die auch. Er hat alle getragen. Und dadurch, dass ich Gott meine Schuld bekannt habe, habe ich dieses Opfer für mich angeeignet und deshalb kann ich wissen: Es ist alles gut. Und Gott ist gerecht, wenn er vergibt, wie es hier steht: Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinetwillen.

Ja, jetzt sind wir gekommen bis Kapitel 43. Es ist ja immer schwierig zu wissen, wie schnell kommen wir vorwärts. Jetzt nehmen wir einfach Kapitel 44 nächstes Mal und noch weiter.

 

Wir wollen noch zusammen beten:

 

Herr Jesus, wir danken dir, dass wir erkennen dürfen aus deinem Wort, wie zuverlässig dein Wort ist. Und danke, dass wir auch erkennen dürfen, wie sich alles erfüllt hat in Bezug auf dein Kommen, in Bezug auf die Erlösung am Kreuz. Und so dürfen wir auch weiterhin auf dich vertrauen, Herr Jesus, dass du uns führst Schritt für Schritt. Du hast uns in eine Gesellschaft hineingestellt, die eine große Herausforderung ist. Es gibt so viel Widerstand und offene Rebellion gegen dich und dein Wort. Und wir sind alle in der Gefahr, durch den Zeitgeist mitgerissen zu werden. Aber danke, dass du uns dein Wort gegeben hast, das uns hilft, in dir verwurzelt zu werden, fest zu werden und dass wir doch auch deine Zeugen sein können. Wir haben davon gelesen, wie Israel Zeuge Gottes sein soll. Aber jetzt in dieser Zeit hast du uns mit diesem Auftrag eingesetzt. Und wir bitten dich, dass wir wirklich treue Knechte und Mägde sein dürfen und dass wir wirklich Menschen in unserer Umgebung, mit denen du uns zusammenführst, auf dich hinweisen dürfen, den einzigen Retter, hinweisen dürfen auf die Glaubwürdigkeit deines Wortes. Amen.

 

 

 

AT = Altes Testament

NT = Neues Testament