Einführung in das Buch des Propheten Jesaja - Teil 06/15 - Jesaja 24-28 Roger Liebi 27.11.2010 Bibelstudientag: Herznach, Schweiz ID 23334 Bei unserem fortlaufenden Studium des Propheten Jesaja kommen wir jetzt zu Kapitel 24 f. Wir haben gesehen, das Buch Jesaja war bisher so eingeteilt Kapitel 1 - 12 Prophetie über Juda und Jerusalem. Dann kommen die Kapitel 13 - 23 Prophetie über einzelne Nationen, als nichtjüdische Völker. Wir haben die Prophetie gesehen über Babylonien, Assyrien, über die Philister, Ammoniter, Moabiter, über die Syrer und Damaskus, Prophetie über Sudan/Kusch und Ägypten usw. Und jetzt kommen wir zu Kapitel 24. Hier läuft eigentlich alles zusammen wie viele Wadi-Bäche im Negev, die zusammenfließen in ein Hauptwadi, in einen Hauptstrom. Die Prophetie über die einzelnen Nationen wird nun hier zusammengeführt in einer prophetischen Gesamtschau, insbesondere in den Kapiteln 24 - 27. Dann können wir eigentlich in der Übersicht den ersten Teil von Jesaja so einteilen: 1. Kapitel 1 - 12 wie gesagt Prophetie über Juda und Israel 2. Kapitel 13 - 27 Prophetie über die Heidenvölker 3. Kapitel 28 - 35 Israel in der großen Drangsalszeit 4. Kapitel 36 - 39 Rettung vor Assyrien - zur Zeit von Jesaja - als Bestätigung der noch künftigen Prophetie. Und das zusammen gibt den ersten Block des Jesaja-Buches. Nun, in Jesaja 24 in den Versen 1 - 13 finden wir Gottes Gericht über das Land Israel in der großen Drangsalszeit. Gemeint sind damit die 31/2 Jahre unmittelbar vor der Wiederkunft des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit als König und Richter der Welt. In Matthäus 24, 20 sagt der Herr Jesus von dieser Drangsalszeit: Sie wird so schlimm sein, wie es nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt auf der Erde, noch je wieder sein wird. Hier gibt es ein kleines Übersetzungsproblem: Wir finden das Wort 'erez' einige Male in diesem Abschnitt. Und da muss man wissen 'erez' bedeutet im Hebräischen 'Erde' oder 'Land'. Und der Zusammenhang klärt, ob es sich um die Welt handelt im Gesamten oder ob ein bestimmtes Land im Fokus der Prophetie liegt. Und hier sollte man eigentlich 'Land' übersetzen. Das heißt also in den Versen 1, 3, 4, 5, 6 und 11. Es geht um das Land Israel. Und warum sag ich das so? Weil in Vers 2 wird darüber gesprochen, wie alle sozialen Schichten von dieser Drangsal betroffen sind. Und da steht: 2 Und wie dem Volke, so ergeht es dem Priester; wie dem Knecht, so seinem Herrn; usw. Priester, hebräisch 'kohen', bezeichnet speziell den Priester in Israel aus dem Stamm Levi. Für Priester aus andern Völkern verwendet das AT einen anderen Ausdruck. Also das macht schon ganz klar: Hier geht es um die israelische Gesellschaft. Und weiter in Vers 13 wird gesagt: 13 Denn so wird es geschehen inmitten der Erde, in der Mitte der Völker: Und da sieht man also: Es geht um das, was in der Mitte aller Völker zu finden ist. Hesekiel 5, 5 dort sagt Gott, dass für ihn Jerusalem im Zentrum steht. Also es geht speziell um das Land Israel, das in der großen Drangsalszeit überrannt werden wird von Syrien und allen seinen Verbündeten, so dass das ganze Land verwüstet werden wird. Also ich lese Jesaja 24, 1: 1 Siehe, der HERR leert das Land aus und verödet es; und er kehrt seine Oberfläche um und zerstreut seine Bewohner. 2 Und wie dem Volke, so ergeht es dem Priester [dem 'kohen']; wie dem Knecht, so seinem Herrn; wie der Magd, so ihrer Gebieterin; wie dem Käufer, so dem Verkäufer; wie dem Leiher, so dem Borger; wie dem Schuldner, so seinem Gläubiger. [Also keine soziale Schicht hat irgendeinen Vorteil in der Drangsalszeit.] 3 Das Land wird völlig ausgeleert und geplündert; denn der HERR hat dieses Wort geredet. 4 Es trauert, es welkt hin das Land; es schmachtet, es welkt hin der Erdkreis; es schmachten hin die Hohen des Volkes im Lande. Hier wird ausgedrückt, dass das Land Israel eine Dürre erleben wird in dieser Zeit. Und tatsächlich: Schon in den ersten 31/2 Jahren der letzten Jahrwoche von Daniel, nicht wahr, nach der Entrückung der Gemeinde, vor der Wiederkunft Jesu in Macht und Herrlichkeit bleibt noch eine spezielle Periode von 7 Jahren, die in Daniel 9 vorausgesagt worden ist. Und diese 7 Jahre zerfallen in 31/2 + 31/2 Jahre. Die zweiten 31/2 Jahre, das ist die große Drangsalszeit. Aber schon in der ersten Hälfte, also in den ersten 31/2 Jahren, werden schreckliche Gerichte über diese Welt kommen. Und - ich habe das auf dem Blatt aufgeführt - nach Offenbarung 11 wird das Land in dieser Zeit völlig vertrocknen, da werden diese 2 Zeugen in Jerusalem auftreten, gemäß Offenbarung 11. Das ist ein Schreibfehler: nicht 16 sondern 6: 6 Diese haben Gewalt, den Himmel zu verschließen, auf dass während der Tage ihrer Weissagung kein Regen falle; Und es wird von ihnen gesagt in Vers 3, dass sie insgesamt 1.260 Tage wirken. Das sind umgerechnet 31/2 Jahre, und zwar zu Jahren von 360 Tagen. Ja. Aber wir erfahren eben aus Jesaja 24 hier in Vers 4 und auch in Joel 1 und 2, dass auch in den zweiten 31/2 Jahren in der großen Drangsalszeit, auch da wird kein Regen fallen. Das ganze Land wird verdorren. Und der Grund, Vers 5: 5 Und die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern [Oder besser jetzt hier: Und das Land ist entweiht worden unter seinen Bewohnern.]; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzungen überschritten, gebrochen den ewigen Bund. 6 Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und es büßen ihre Bewohner; und darum sind verbrannt der Erde Bewohner und wenige Menschen bleiben übrig. Auch in Joel 1 und 2 haben wir schon früher, als wir die kleinen Propheten durchgenommen haben, gesehen, dass diese Armee, die von Norden her Israel überrennen wird, die wird das Land verbrennen. Dort in Joel 2 heißt es: Vor dieser Armee ist das Land wie der Garten Eden. Das ist das aufgeblühte Land Israel von heute, das ja sogar Schnittblumen exportiert heute. Das Land wird verbrannt werden. Und gemäß Sacharja 13, 8 werden 2/3 der Bevölkerung in diesen 31/2 Jahren umkommen und wenige Menschen bleiben übrig. Vers 7: 7 Es trauert der Most, es schmachtet der Weinstock; es seufzen alle, die fröhlichen Herzens waren; 8 es feiert die Freude der Tamburine, aufgehört hat der Frohlockenden Getümmel, es feiert die Freude der Laute; 9 man trinkt keinen Wein mehr unter Gesang, bitter schmeckt das starke Getränk denen, die es trinken. 10 Zertrümmert ist die Stadt der Öde, Das ist Jerusalem. 'Kiryat tohu' Stadt der Öde. Das 'tohu' ist dasselbe Wort, das wir kennen aus 1. Mose 1 Vers 2 hebräisch ... tohu wa bohu: Und die Erde wurde Wüstheit und Leere. Das ist dieses Wort 'tohu', die Stadt der Öde, hier Jerusalem. 10 Zertrümmert ist die Stadt der Öde, verschlossen jedes Haus, so dass niemand hineingeht. 11 Klagegeschrei ob des Weines ist auf den Straßen; untergegangen ist alle Freude, weggezogen die Wonne der Erde. 12 Von der Stadt ist nur eine Wüste übrig geblieben, und in Trümmer zerschlagen ward das Tor. 13 Denn so wird es geschehen inmitten der Erde, in der Mitte der Völker: wie beim Abschlagen der Oliven, wie bei der Nachlese, wenn die Weinernte zu Ende ist. Das ist die gleiche Bildersprache wie in Offenbarung 14, 18-20, wo die Verwüstung Jerusalems in der Drangsalszeit verglichen wird mit dem Treten der Trauben in der Kelter, nachdem sie abgeerntet worden sind. Ja, das wäre 1-13. Und jetzt in Vers 14 wird über einen Überrest gesprochen aus den andern Völkern. Also nochmals 1 - 13 das Gericht über Israel in der Drangsal, aber 14 - 16 a spricht über einen Überrest aus den anderen Völkern: 14 Jene werden ihre Stimme erheben, werden jubeln. Ob der Majestät des HERRN jauchzen sie vom Meere her: 15 "Darum gebt dem HERRN Ehre im Osten, auf den Inseln des Meeres dem Namen des HERRN, des Gottes Israels!" 16 Vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: "Herrlichkeit dem Gerechten!" In Offenbarung 7 finden wir in den Versen 1 - 8 den Überrest aus Israel, der durch die Drangsalszeit hindurchgehen wird und von Gott bewahrt bleiben wird. Das sind dort die 144000. Das ist die Vorhut von diesem 1/3, der überleben wird. Aber dann Offenbarung 7 Vers 9 beschreibt eine unzählbare Schar aus allen Völkern, die auch durch die Drangsalszeit hindurchgehen wird. Ich schlage das kurz auf, Offenbarung 7, 9: 9 Nach diesem sah ich: Und siehe, eine große Volksmenge, welche niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, stehend vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern, und Palmen in ihren Händen. 10 Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm! Und dann wird später die Frage gestellt: Wer ist diese Volksmenge? Und die Antwort wird gegeben in Vers 14: 14 ... Und er sprach zu mir: Dies sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blut des Lammes. 15 Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; Also hier wird erklärt: Nicht nur aus Israel wird ein Überrest durch die Drangsalszeit hindurchgehen, sondern aus allen Völkern wird es Menschen geben, zusammen eine unzählbare Schar, die sich in dieser Zeit der Gerichte noch bekehren wird. Und diese Schar ist da eben angesprochen in Jesaja 24, 14: Jene werden ihre Stimme erheben, werden jubeln. Jetzt fragt man sich: Ja, wie ist das möglich? Nach der Entrückung der Gemeinde kann man sich noch bekehren? Ja, aber nicht alle. Nach 2. Thessalonicher 2 wird Gott den Antichristen senden als ein Gericht der Verführung für alle, die die Wahrheit gehört und abgelehnt haben. Also wer das Evangelium gehört hat vor der Entrückung und es nicht angenommen hat, der wird verhärtet werden und verführt werden. Aber es gibt ja heute noch schätzungsweise 2 Milliarden Menschen, die haben nie das Evangelium gehört, gar nie. Und vielleicht etwa weitere 2 Milliarden, die haben es nie richtig gehört. Und solche Menschen, eine unzählbare Schar, werden in der Zeit der Gerichte noch zum Glauben kommen und durch diese schwerste Zeit der Weltgeschichte hindurchgehen. Und jetzt sehen wir sie da am Ende, wenn sie jubeln vom Meere her und sie sagen: Gebet dem Herrn Ehre im Osten und auf den Inseln des Meeres. Ich werde gleich zeigen: Es ist im Westen gemeint. 16 Vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: "Herrlichkeit dem Gerechten!" Das ist sehr schön. Ich habe hier auf dem Skript erklärt zu Vers 15: Der Ausdruck 'die Inseln des Meeres', hebräisch die 'ijim' des Meeres. Der Ausdruck 'ijim' bedeutet im Bibelhebräischen - das wird auch schön erklärt bei den zwei der größten Hebraisten im 19. Jahrhundert Keil-Delitzsch in ihrem Kommentar zum AT, Band 1, Seite 134 - : "'ijim' bedeutet: die Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres auf der europäischen Seite von Kleinasien [der heutigen Türkei] bis Spanien." Also es gibt kein Wort auf Deutsch, das genau 'ijim' entspricht, weil es eben die Inseln und Küstenländer bis Spanien meint - auf der europäischen Seite. Aber man kann sagen: 'ijim' ist eigentlich ein ganz typischer und ausgesprochener Begriff für Europa im AT. Ich habe hier alle Stellen zusammengestellt auf dem Blatt, wo 'ijim' vorkommt. Das beginnt in 1. Mose 10 Vers 5, wo von den Japhetiten gesagt wir, den Söhnen, den Nachkommen von dem Noah-Sohn Japhet, die ausgewandert sind nach Europa, während dann Nachkommen von Ham nach Afrika gingen usw., Semiten sich ausgedehnt haben im Nahen Osten. Also dort ist 'ijim' schon der Begriff für die Besiedler Europas nach der Sintflut. Und dann hab ich alle Stellen angegeben weiter in den Psalmen, sehr viele in Jesaja - sieht man das? Jesaja 11, 11; 24, 15 - eben unsere Stelle - aber dann kommt es vor in Kapitel 40, 41, 42 - dort eine ganze Reihe von Malen. Dann Kapitel 49, 51, 59, 60 und 66. Ja, und jetzt versteht man hier in Vers 15: Gebt dem Herrn Ehre im Osten - das wäre also in Asien -, auf den Inseln des Meeres - das ist von Israel aus gesehen eben im Westen. Also vom Osten bis Westen. Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name des Herrn. Und interessant ist, hier wird gesagt: Vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: "Herrlichkeit dem Gerechten!" Zur Zeit von Jesaja hat man sich die Frage stellen können: Wie ist das möglich? Wie soll sich das realisieren? Man kann doch keine Gesänge vom Ende der Erde her hören. Aber da sprechen die Juden: Vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: "Herrlichkeit dem Gerechten!" Heute ist es kein Problem mehr, seit mindestens das Radio erfunden worden ist. Aber das steht so in der Bibel vor 2 700 Jahren. Und der Inhalt ist schön: "Herrlichkeit dem Gerechten!" Im NT wird der Herr Jesus siebenmal 'der Gerechte' genannt. Eine Stelle ist bei der Kreuzigung vor Pilatus. In diesem ganzen schlimmen Prozess kommt plötzlich eine Nachricht von Frau Pilatus und sie sagt: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten, denn viel habe ich gelitten um seinetwillen im Traum. Also Frau Pilatus hatte noch in der Nacht davor schreckliche Albträume im Blick auf die geplante Ermordung des Herrn Jesus und sie sagt: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten. Und dann in 1. Johannes 2, 1: Wenn jemand gesündigt hat, wir haben einen Anwalt bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten. Insgesamt siebenmal. Und hier ein Lied wird man hören vom Ende der Erde her. Was ist das Ende der Erde? In der Bibel ist das Ende der Erde die Extrempunkte des Festlandes - aber immer von Israel aus gesehen. Weil für Gott eben Jerusalem - wie ich gesagt habe Hesekiel 5, 5 - das Zentrum der Welt bildet: Dies ist Jerusalem, inmitten der Nationen habe ich es gesetzt und Völker um es her. Und tatsächlich, die Positionen von Jerusalem, von dem Land Israel, genau am Knotenpunkt der 3 Kontinente Europa/Asien/Afrika. Das ist absolut einmalig. Und jetzt, wenn man also so das Land Israel ins Zentrum der Weltkarte setzt, das entspricht etwa der Art und Weise, wie wir Weltkarten zeichnen, nicht wahr. Wir sind gewohnt, dass eben Europa im Zentrum ist. Aber das macht nicht so viel aus, ja. Also die Extrempunkte sind dann Südamerika, Nordamerika. Aber niemand zeichnet eine Weltkarte, da ist - sagen wir - Mittelamerika im Zentrum. Und immer die Extrempunkte der Welt: also Südamerika, China, Japan, das ferne Russland im Osten, Nordamerika und Australien bis nach Tasmanien, kann man sagen, Schweden bis runter nach Südafrika. Eben vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: "Herrlichkeit dem Gerechten!" Dann kommt das Gericht Gottes, das die ganze Erde treffen soll. 16 ... Da sprach ich: Ich vergehe, ich vergehe, wehe mir! Räuber rauben, und räuberisch raubend rauben sie. 17 Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner der Erde! Hier muss man 'Erez' mit Erde übersetzen, denn der Zusammenhang macht deutlich: Hier geht es nicht mehr um das Land Israel, sondern um die ganze Welt. Also man kann sagen: Der Fokus in Jesaja 24 beginnt mit dem Land Israel und weitet sich dann aus auf die ganze Welt. Weiter Vers 18: 18 Und es geschieht, wer vor der Stimme des Grauens flieht, fällt in die Grube; und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garne gefangen. Denn die Fenster in der Höhe tun sich auf, und es erbeben die Grundfesten der Erde. 19 Die Erde klafft auseinander, die Erde zerberstet, die Erde schwankt hin und her; 20 die Erde taumelt wie ein Trunkener und schaukelt wie eine Hängematte; und schwer lastet auf ihr ihre Übertretung. Sie fällt und steht nicht wieder auf. In Offenbarung 16 wird das letzte Gericht beschrieben vor der Wiederkunft Jesu, das ist das siebte Schalengericht. Und dort steht Folgendes, Offenbarung 16, 17: 17 Und der siebente goss seine Schale aus in die Luft; und es ging eine laute Stimme aus von dem Tempel des Himmels, von dem Throne, welche sprach: Es ist geschehen. 18 Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner; und ein großes Erdbeben geschah, desgleichen nicht geschehen, seitdem die Menschen auf der Erde waren, solch ein Erdbeben, so groß. 19 Und die große Stadt wurde in drei Teile geteilt, und die Städte der Nationen fielen, Also das schrecklichste Erdbeben der Weltgeschichte wird am Schluss der Drangsalszeit stattfinden. Und da werden alle Städte der Nationen fallen. Da wird Washington fallen, Moskau, Berlin, Zürich, Bern. Es heißt einfach so knapp: Die Städte der Nationen fielen. Und wir haben gelesen, die Erde taumelt wie ein Betrunkener, die Erde klafft auseinander. Also die Platten der Erde, die ja das Erdbeben auslösen, werden so in Bewegung kommen, dass die Erde auseinander klafft. Es ist ja vielleicht bekannt, bei diesem Erdbeben und Tsunami vor ein paar Jahren, als 300 000 Menschen umkamen in Thailand, Indien usw., da wurde ja die Erdachse messbar verschoben. Aber hier wird etwas beschrieben, dass alles in den Schatten stellen wird: Die Erde klafft auseinander. Die Erde zerberstet. Die Erde schwankt hin und her. Die Erde taumelt wie ein Trunkener. Und eben die Städte der Nationen werden fallen. Alle Kulturen werden zusammenbrechen. Und dann Vers 21 - 22 (Jesaja 24) erklärt: Satan und seine Dämonen, die gefallenen Engel, werden dann im Kerker eingesperrt werden: 21 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der HERR heimsuchen die Heerschar der Höhe in der Höhe [Das sind die gefallenen Engel.] und die Könige der Erde auf der Erde [Das sind die Führer auf der Welt.]. 22 Und sie werden in die Grube eingesperrt, wie man Gefangene einsperrt, und in den Kerker eingeschlossen; und nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden. Nun, das wird in der Offenbarung wieder aufgenommen, Offenbarung 20 Vers 1. Gerade im Kapitel davor wird die Wiederkunft Jesu beschrieben als Richter. Offenbarung 20, 1: 1 Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, welcher den Schlüssel des Abgrundes [griechisch 'Abyssos', der bodenlose Abgrund] und eine große Kette in seiner Hand hatte. 2 Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre 3 und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, auf dass er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet wären. Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden. Dann wird das 1000jährige Reich beschrieben und danach, wie der Satan dann kurz nochmals losgelassen wird. Er kommt also ins Gefängnis und auch all die Menschen, die Könige der Erde, die unter das Gericht Gottes kommen, die werden auch in dieses Gefängnis kommen. Für die Menschen ist es das Totenreich, an anderen Stellen im NT der Hades genannt, im AT Scheol. Aber in Verbindung mit den Engeln wird es nie wie dieser Ort, obwohl es der gleiche Ort ist, wird er nie Scheol genannt, weil Engel nicht sterben. Also Scheol ist dieser jenseitige Ort des Todes, aber für Engel wird das der gleiche Ort sein, genannt Abyssos. Aber Engel sterben nicht, aber sie werden dann dort festgehalten werden während den 1000 Jahren. Aber für Menschen wird eben das Totenreich in Römer 10 auch genannt Abyssos. Drum kann man eben die Gleichsetzung machen, ja. Und interessant ist in diesem Zusammenhang die Geschichte mit den besessenen Gadarenern, Matthäus 8, 29 und Lukas 8, 31. Das waren ja insgesamt zwei Besessene, die von unzähligen Dämonen besessen waren. Und als der Herr Jesus kam - in Lukas 8 wird nur der eine beschrieben - da fragen die Dämonen: Bist du vor der Zeit gekommen? Und sie bitten darum, dass sie nicht in den Abgrund getan werden. Also diese gefallenen Engel wussten: Wenn der Messias kommt, wird dann Jesaja 24 in Erfüllung gehen, wir kommen ins Gefängnis. Aber die waren sich nicht ganz klar über die Auslegung, wann ist das 1000jährige Reich, erfüllt sich das schon beim ersten Kommen des Messias oder erst bei seinem zweiten Kommen? Und darum fragen sie: Bist du vor der Zeit gekommen, dass wir schon jetzt in den Abgrund kommen? Und der Herr schickt sie nicht in den Abgrund, sondern lässt sie dann in die Schweine fahren, in die Schweineherde in der Nähe. Aber die wussten also um diese Stelle: Wenn der Messias dann einmal kommt, um zu herrschen, dann geht's ins Gefängnis, in den Abgrund. Und eben auch die Könige der Erde, all diese Machthaber, die das Sagen haben heute, die werden unter das Gericht Gottes kommen. Und Petrus nennt in 1. Petrus 3 eben das Totenreich auch 'das Gefängnis'. Aber interessant ist, hier in Jesaja 24, 22 steht am Schluss: 22 ... in den Kerker eingeschlossen; und nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden. Diese vielen Tage bedeuten gemäß Offenbarung 20 1000 Jahre. Und danach wird der Satan kurz freigelassen werden, aber dann kommt der große weiße Thron, das Endgericht Offenbarung 20 Vers 11: 11 Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, Und dann werden alle verlorenen Menschen auferstehen und werden vor diesem Thron gerichtet werden in Gerechtigkeit und dann werden sie in den Feuersee, in die Hölle, geworfen. Also das Gefängnis, das Totenreich, der Hades, der Scheol, das ist noch nicht die Hölle. Das ist eben dieser Warteort. Und erst nach dem 1000jährigen Reich wird der Satan und seine Engel und auch die verlorenen Menschen eben heimgesucht werden mit diesem Gericht und sie werden in den Feuersee geworfen werden. Und dann Vers 23 (Jesaja 24): 23 Und der Mond wird mit Scham bedeckt und die Sonne beschämt werden; denn der HERR der Heerscharen herrscht als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit. In Matthäus 24 sagt der Herr Jesus über seine Wiederkunft Folgendes, Matthäus 24, 29: 29 Alsbald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel erschüttert werden. 30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen in dem Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit. Also dieses beschämt Werden des Mondes und der Sonne, das passt genau zusammen mit dem, was der Herr Jesus sagt über seine Wiederkunft als König der Welt. Sehen wir also, wie die prophetischen Schriften der Bibel wie ein Puzzle ineinander hineingreifen und in allen Details genau zusammenpassen. Ja, und dann lesen wir: Der Herr der Heerscharen wird dann König sein auf dem Berg Zion. Das heißt, der Herr Jesus, der Mensch gewordene ewige Gott, er wird auf dem Berg Zion in Jerusalem dann König sein und über die ganze Welt regieren. Der Berg Zion, das ist also der Tempelberg in Jerusalem im Osten der Stadt, von dem die UNO sagt: Das gehört den Palästinensern, das gehört nicht den Juden. Aber die Bibel sagt: Und genau dort, auf diesem Berg Zion - das ist wirklich dieser Hügel in Ostjerusalem, den die Palästinenser für sich beanspruchen und als eine der wichtigsten Stätte des Islams fordern, - auf diesem Berg der Herr Jesus König sein. Ja, wir gehen weiter zu Kapitel 25. In den Versen 1 - 5 finden wir ein Gebet des gläubigen Überrestes aus Israel. Also das sind diese 144 000, die sich nach der Entrückung zuerst bekehren werden. Und dann wird sich noch ein ganzer Drittel der Bevölkerung bekehren nach Sacharja 13 Vers 8 in der Drangsal. Und was werden die beten, nachdem sie die schlimmste Zeit der Geschichte durchgemacht haben werden?: 1 HERR, du bist mein Gott; ich will dich erheben, preisen will ich deinen Namen; denn du hast Wunder gewirkt, Ratschlüsse von fern her, Treue und Wahrheit. Ist das nicht bemerkenswert: Keine Spur von Bitterkeit, was haben wir alles Schlimmes durchmachen müssen, nichts davon. Du bist mein Gott; ich will dich preisen. Du hast alles nach deinen Plänen genauso durchgeführt, Ratschlüsse von fern her; Treue und Wahrheit. Vers 2: 2 Denn du hast aus einer Stadt einen Steinhaufen gemacht, die feste Stadt zu einem Trümmerhaufen, den Palast der Fremden, dass er keine Stadt mehr sei: Er wird in Ewigkeit nicht aufgebaut werden. 3 Darum wird dich ehren ein trotziges Volk [Oder mächtiges Volk, kann man übersetzen.], Städte gewalttätiger Nationen werden dich fürchten. [weil sie eben umkehren] 4 Denn du bist eine Feste gewesen dem Armen, eine Feste dem Dürftigen in seiner Bedrängnis, eine Zuflucht vor dem Regensturm, ein Schatten vor der Glut; denn das Schnauben der Gewalttätigen war wie ein Regensturm gegen eine Mauer. 5 Wie die Glut in einem dürren Lande beugtest du der Fremden Ungestüm; wie die Glut durch einer Wolke Schatten wurde gedämpft der Gewalttätigen Siegesgesang. So betet der israelische Überrest. Aber wir verstehen, wenn wir das lesen, dann sollen wir zuerst verstehen, auf wen sich diese Worte beziehen. Aber jetzt ist es wichtig, das wir eben diese Worte auch auf uns anwenden. Also wenn Menschen, die die schlimmste Zeit der Weltgeschichte durchmachen werden, dann so beten können, dann dürfen wir auch beten auf diese Weise, wenn wir durch Nöte des Lebens hindurchgehen und genau eben ausdrücken, wie wir Gott da erleben als Feste, als Zuflucht, als Schatten vor der Glut. So ist es wichtig, dass man also die Bibel auslegt zuerst: Auf wen bezieht sich das? Aber das darf nie dazu führen, dass wir dann denken: Mit uns hat das nichts zu tun. Wir müssen das auf uns übertragen und so hat das umso mehr Gewicht, wenn wir denken: Also wenn die so keine Bitterkeit empfinden, dann darf ich das auch nicht, wenn der Herr mich schwere Wege führen sollte. Ja und dann kommen wir zu den Versen 6 - 8. Da wird ein Fest beschrieben für den gläubigen Überrest aus den Nationen, und zwar ein Fest, das stattfinden wird auf dem Tempelberg in Jerusalem. Jetzt kann man wieder denken an Offenbarung 7, 9-17, da haben wir doch schon gelesen von dieser unzählbare Schar. Dann heißt es, dass sie im Tempel Gottes sind. Die werden nach Jerusalem kommen auf den Tempelberg und dann wird auch der Hesekiel-Tempel gebaut werden mit einem zusätzlichen großen Vorhof für die Heidenvölker. In Hesekiel 40 - 48 wird der künftige Tempel beschrieben, und zwar so, dass der äußerste Vorhof wird 11/2 Kilometer auf 11/2 Kilometer sein. Also das fasst dann schon ein paar Leute. Ich hab das mal ausgerechnet, nicht wahr, der Tempelplatz zur Zeit Jesu war ja schon gigantisch und man hat in der alten Welt von diesem Wunderwerk der Architektur gesprochen, weil kurz vor der Geburt Jesu wurde der Tempelplatz auf die doppelte Größe erweitert, auf 144 000 m². Dazu hat man besonders im Norden die Erweiterung so vorangetrieben, in dem man das Bethsaida-Tal aufgeschüttet hatte, um die Plattform zu erreichen. Und so hatte man schließlich eine Tempelplattform, wo unzählige Menschen - Juden und Heiden - hinkommen konnten, um Gott anzubeten, 144 000 m². Man könnte alle berühmten Kathedralen von England unterbringen und hätte noch Platz übrig. Aber ich habe ausgerechnet, die Fläche des Hesekiel-Tempels, die macht aus: 2 480 625 m² mit dem dritten Vorhof. Nicht wahr, das konnte man in früherer Zeit nicht realisieren. Man hätte alle Täler rund um den Tempelberg aufschütten müssen, auch das Kidron-Tal und Tyropoin-Tal, das Kreuz-Tal. Das ging nicht. Aber wir haben ja gesehen: Am Ende der Drangsalszeit wird die Erde so in Bewegung kommen, die Erde klafft auseinander, die Platten werden sich verschieben, wie noch nie. Und in Sacharja 14 lesen wir, dass die ganze Topologie, die Geologie Israels wird sich so verändern, dass der Tempelberg wird aufgehoben werden - also durch Gebirgsauffaltung - und andere Gebiete werden abgeflacht werden. Und dadurch wird eine Plattform entstehen. Und auf dieser Plattform kann man dann den Hesekiel-Tempel-Plan umsetzen. Und da hab ich ausgerechnet, wenn das so realisiert wird mit diesem äußeren Vorhof, dann fällt Golgatha - der Golgatha-Felsen - genau in den äußeren Vorhof hinein. Also wenn diese Heidenvölker kommen, ihre Gewänder gewaschen haben im Blut des Lammes, wie wir gelesen haben Offenbarung 7, nach Jerusalem, die werden da im Vorhof den Golgatha-Felsen sehen. Der Ort, wo der Herr Jesus eben sein Blut gegeben hat, um sie zu retten und sie durch die Not der Drangsal hindurchzuführen. Ja also, die werden da nach Jerusalem kommen zu einem großen Fest. Jetzt lese ich das vor, Jesaja 25, 6: 6 Und der HERR der Heerscharen wird auf diesem Berg allen Völkern ein Mahl von Fettspeisen bereiten, ein Mahl von Hefenweinen, von markigen Fettspeisen, geläuterten Hefenweinen. 7 Und er wird auf diesem Berg den Schleier vernichten, der alle Völker verschleiert, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist. Also diese Verblendung der Völker wird dann weggehen. Nicht wahr, wenn wir denken an das Thema von heute Morgen: Wie viele Menschen glauben, die Welt konnte entstehen einfach durch Zufall. Und wenn man nur ein bisschen logisch überlegt über die Naturgesetze, das geht ja alles gar nicht. Auch die Entstehung des Lebens ist völlig unmöglich. Das widerspricht allen Naturgesetzen und trotzdem glaubt die Menschheit, die große Masse der Menschheit, solchen Unsinn. Wie ist das möglich? Weil eine Decke der Verblendung auf sie gelegt ist. 2. Korinther 4, 4 sagt, dass der Gott dieser Welt - der Satan - ihre Gedanken verblendet hat. Das ist die Tatsache. Warum können intelligente Menschen, wie ein Stephen Hawking sagen, die Welt sei einfach so aus dem Nichts entstanden. Das Universum habe sich selber erschaffen. Das ist völliger Unfug, indem er Ursache mit Wirkung in eins zusammenmischt. Das ist die Erklärung: dieser Schleier. Aber dann, am Anfang des 1000jährigen Reiches wird Gott diesen Schleier weltweit wegnehmen. Und er wird auf diesem Berg den Schleier vernichten, der alle Völker verschleiert, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist. 8 Den Tod verschlingt er auf ewig; und der Herr, der Ewige, wird die Tränen abwischen von jedem Angesicht, und die Schmach seines Volkes wird er hinwegtun von der ganzen Erde. Man wird nicht mehr über die Juden spotten. Die Schmach wird weggenommen werden. 8 ... Denn der HERR hat geredet. Dann kommen die Verse 9 - 12. Da haben wir einen Dank des Überrestes aus Israel für die Rettung aus der Drangsal und für die Besiegung Moabs. Das ist Mitteljordanien. 9 Und an jenem Tag Dieser Ausdruck 'an jenem Tag' kommt in der Prophetie sehr viel vor. Er bezeichnet einfach jene Epoche der Endzeit. 9 Und an jenem Tag wird man sprechen: Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten, dass er uns retten würde; Der Herr Jesus wird kommen auf dem Ölberg. Sie werden ihn sehen. Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben, sagt Sacharja 12, 10. Und Kapitel 13, 7 in Sacharja sagt, sie werden fragen: Was sind das für Wunden in deinen Händen? Und er wird erklären: Das sind die Wunden, die mir geschlagen worden sind im Hause derer, die mich lieben. Jetzt lieben. Und da sagen sie: Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten, dass er uns retten würde. 9 ... da ist der HERR, auf den wir harrten! Lasst uns frohlocken und uns freuen in seiner Rettung! 10 Denn die Hand des HERRN wird ruhen auf diesem Berg; und Moab wird unter ihm zertreten werden, wie Stroh zertreten wird in einer Mistlache. 11 Und er wird seine Hände darin ausbreiten, wie der Schwimmer sie ausbreitet, um zu schwimmen; und er wird seinen Hochmut niederzwingen samt den Ränken seiner Hände. 12 Und deine festen, hochragenden Mauern wird er niederwerfen, niederstürzen, zu Boden strecken bis in den Staub. Warum wird Moab hier speziell erwähnt? Ganz einfach: Weil es im Zusammenhang hier besonders um den Tempelberg geht. Und Jordanien hat in den vergangen Jahrzehnten sich betrachtet als Hauptbesitzer des Tempelberges. Also die Jordanier haben sich gesehen als: Sie sind die eigentlichen, die das sagen haben über den Tempelberg. Darum wird das Gericht über Moab hier so speziell erwähnt. Und dieser Hochmut wird besonders hervorgehoben in Vers 11. Dann kommen wir zu Kapitel 26. Die Verse 1 - 21 sind ein Lied des Überrestes, das im 1000jährigen Reich in Judäa, also im Land Israel, gesungen werden wird. Die Gläubigen drücken darin ihre Gefühle aus, die sie in der Drangsal empfinden werden, und die Freude, die sie nach der Befreiung durch das Kommen des Herrn erleben werden. Aber eben auch da wieder ist es wichtig, dass man diese Gebete, diese Lieder, auf sich persönlich überträgt, auf eigene persönliche Erfahrungen. Was uns auffällt: Oh, da wird aber viel gesungen werden im 1000jährigen Reich, ja. Und eigentlich sollte es ja schon heute in der Gemeinde so sein. Wenn wir im NT schauen, all diese Stellen über Singen in der Gemeinde und auch Singen im privaten Leben, eine ganz klare Aussage. Wenn wir denken an Epheser 5 und Kolosserbrief oder in Jakobusbrief: Ist jemand gutes Mutes, er singe Psalmen. Ja, dann kann man besser singen, als wenn man traurig ist. Drum sagt Jakobus: Wenn jemand Trübsal leidet, er bete. Aber man darf auch singen, wenn es einem schlecht geht, wenn man kann. Und wir haben das Beispiel in Apostelgeschichte 16: Paulus und Silas, nachdem sie ausgepeitscht worden waren im Gefängnis, und in der Nacht singen sie Lieder. Was dann schließlich auch zur Bekehrung des Gefängniswärters führt. Ja. Also, die Gemeinde sollte durch Gesang geprägt, gekennzeichnet sein. Aber das wird auch eben ein Kennzeichen sein im 1000jährigen Reich. 1 An jenem Tag wird dieses Lied im Lande Juda gesungen werden: Auch da wieder dieser typische Ausdruck, der kommt so oft in der Prophetie vor: 'b'jom' das ist ein adverbialer Ausdruck im Hebräischen, der bezeichnet nicht einen 24-Stunden-Tag. Also normalerweise in Hebräisch 'jom' und ganz besonders wenn von Morgen und Abend gesprochen wird, ist ein normaler Tag, so wie im Schöpfungsbericht schon. Aber einfach der fixe Ausdruck 'b'jom' - 'an jenem Tag', das heißt: in jener Epoche. Man kann das vielleicht ein bisschen vergleichen, im Deutschen sagen wir heutzutage. Und da steckt ja auch das Wort 'Tag' drin. Aber das hat nichts zu tun mit einem 24-Stunden-Tag, sondern bezeichnet eine Epoche. Heutzutage - b'jom' - 'in jener Epoche. 1 An jenem Tag wird dieses Lied im Lande Juda gesungen werden: Wir haben eine starke Stadt; Rettung setzt er zu Mauern und zum Bollwerk. 2 Machet auf die Tore, dass einziehe ein gerechtes Volk, welches Treue bewahrt! 3 Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich. 4 Vertraut auf den HERRN ewiglich; denn in Jah, dem Ewigen, auf Hebräisch steht hier 'jah/jahwe'. 'Jah' ist eine Abkürzung von 'jahwe'. Der Name heißt 'der ewig Seiende/Unwandelbare'. Also: 4 ... denn in Jah, dem Ewigen, ist ein Fels der Ewigkeiten. Im NT erfahren wir 1. Korinther 10, 4: Der Fels aber war der Christus. 4 ... denn in Jah, dem Ewigen, ist ein Fels der Ewigkeiten. 5 Denn er hat Hochwohnende niedergebeugt, die hochragende Stadt; er hat sie niedergestürzt, zu Boden gestürzt, hat sie niedergestreckt in den Staub. 6 Es zertritt sie der Fuß, die Füße der Elenden, die Tritte der Armen. 7 Der Pfad des Gerechten ist gerade; du bahnest gerade den Weg des Gerechten. [Und jetzt denken sie an die große Drangsal.] 8 Ja, wir haben dich, HERR, erwartet auf dem Pfad deiner Gerichte; Man muss sich vorstellen, die sind in der Drangsalszeit und die können nach der Offenbarung genau sagen: So jetzt, das war die dritte Posaune. So, jetzt haben wir die fünfte Posaune erlebt. Jetzt, das ist genau das erste Schalengericht. Das ist das zweite Schalengericht. Die können so nach der Prophetie gehen. Nicht wahr, die ersten sechs Siegel in der Offenbarung, die werden geschehen nach der Entrückung, aber noch vor der großen Drangsalszeit. Und dann mit dem siebten Siegel wird die Drangsalszeit von 31/2 Jahren eröffnet und dieses siebte Siegel besteht dann aus sieben Posaunengerichten, wobei die siebte Posaune besteht aus sieben Schalengerichten. Und dann wird Jesus Christus kommen. Und die haben also den Herrn erwartet auf dem Pfad seiner Gerichte. Der Pfad der Gerichte ist schön chronologisch vorgezeichnet in der Offenbarung und sie wissen: Wenn dann die siebte Schale vorbei ist und alle Städte zusammenbrechen, dann kommt er. 8 Ja, wir haben dich, HERR, erwartet auf dem Pfad deiner Gerichte; nach deinem Namen und nach deinem Gedächtnis ging das Verlangen der Seele. Hier wird ausgedrückt, welch eine tiefe innere, auch gefühlsmäßige, Verbindung dieser Überrest aus Israel haben wird in der größten Not mit dem Herrn. 9 Mit meiner Seele verlangte ich nach dir in der Nacht; ja, mit meinem Geist in meinem Inneren suchte ich dich frühe; denn wenn deine Gerichte die Erde treffen, lernen Gerechtigkeit die Bewohner des Erdkreises. 10 Wird dem Gesetzlosen Gnade erzeigt, so lernt er nicht Gerechtigkeit: Nicht wahr, da sagen sie: Ja, jetzt kommen diese Offenbarungsgerichte und jetzt, jetzt realisieren die Menschen, was Gerechtigkeit ist. Aber wir leben heute in der Zeit der Gnade. Unsere Zeit wird genannt in 2. Korinther 6: der Tag des Heils. Ich lese das kurz vor, 2. Korinther 6: Die Gnadenzeit ist der Tag des Heils, 2. Korinther 6, 2 b: 6 ... Siehe, jetzt ist die wohlangenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils Heute ist Gnadenzeit und der ganzen Welt wird die frohe Botschaft von Jesus Christus verkündigt. Aber viele Menschen denken: Ja, wieso soll ich mich bekehren, es geht mir ja gut. Viele Leute um uns herum die argumentieren so: Wieso kommst du da mit dem Evangelium? Mir geht's gut. Wenn das für dich recht, ja super. Es muss für dich stimmen, ja. Es geht doch gar nicht darum. Es geht um die absolute Gerechtigkeit Gottes. Aber hier sagt der Überrest: Wird dem Gesetzlosen Gnade erzeigt, so lernt er nicht Gerechtigkeit. Aber dann, wenn diese Gerichte einmal kommen werden und alle diese Siegelgerichte, Posaunen- und Schalengerichte, die sind noch zukünftig, dann wird gelten: Denn, wenn deine Gerichte die Erde treffen, so lernen Gerechtigkeit die Bewohner des Erdkreises. Ich lese weiter 10 b: 10 ... Im Land der Geradheit handelt er unrecht und sieht nicht die Majestät des HERRN. Menschen könnten in der Natur, auch im Verlauf der Geschichte, könnten sie Gottes Handeln erkennen, aber sieht nicht die Majestät des Herrn. 11 HERR, deine Hand war hoch erhoben, sie wollten nicht schauen. Schauen werden sie den Eifer um das Volk und beschämt werden; ja, deine Widersacher, Feuer wird sie verzehren. Sie werden einmal sehen, wie Gott sich dann schließlich für Israel einsetzen wird und Israel aus aller Not befreien wird. Das heißt natürlich nur einen Drittel, zwei Drittel kommen um. Vers 12: 12 HERR, du wirst uns Frieden geben, denn du hast ja alle unsere Werke für uns vollführt. Das ist doch schön, wie die im Glauben zur Ruhe kommen: Herr, du wirst uns Frieden geben, du hast ja alles schon vollendet. Das ist ein Rückblick auf Golgatha, wo der Herr Jesus gesagt hat Johannes 19 am Schluss: Es ist vollbracht! Du hast ja alles für uns vollbracht. Ich war beeindruckt, vor Kurzem hat Werner Gitt eine Geschichte erzählt, wie er eine Katholikin - ich glaub, es war eine Nonne, - hat er gefragt: "Ja, wie ist das mit dem Papst?" Paul II. war gestorben, dann hat er ja testamentarisch veranlasst, dass man für ihn betet. "Wieso muss man für den Papst beten?" "Ja, der kommt ins Fegefeuer und da muss man für ihn beten, dass er zur Seligkeit kommt." Dann hat er gefragt: "Ja und wie ist das für Sie, müssen Sie auch beten." "Nein." "Ja, wieso nicht?" "Ja, der Herr Jesus hat gesagt in Johannes 19, es ist vollbracht, der hat schon alles gemacht." Die musste nicht mehr ergänzen "ich komm nicht ins Fegefeuer". Fantastisch, die hat offensichtlich erfasst: Der Herr Jesus hat alles getan, ich muss gar nichts mehr hinzutun. Diese Vorstellung, man muss noch beten und so, die ist völlig falsch für den, der errettet ist. Er ist errettet. Und wer die Errettung nicht hat, der ist verloren. Ja, also das nur so zwischendurch. Jetzt Johannes 19, ich gebe die Stelle noch an, Vers 30: 30 Es ist vollbracht! Auf Hebräisch oder Aramäisch war das nur ein Wort, auf Hebräisch: 'nischlam!'. Es ist vollbracht! Ja, es ist noch viel kräftiger als auf Deutsch. Es ist vollbracht! 'nischlam!' Ja und dann Vers 13 (Jesaja 26): 13 HERR, unser Gott, über uns haben Herren geherrscht außer dir; durch dich allein gedenken wir deines Namens. Das ist interessant, in Johannes 8, da hat der Herr mit den Führern des Volkes gesprochen und er hat ihnen gesagt: Ihr seid Diener der Sünde. Sie sagen, wir sind nie jemandes Diener gewesen. Das ist ja so falsch. Israel war damals seit Jahrhunderten unter der Fremdherrschaft Babylons, dann unter der Fremdherrschaft Persiens, Medo-Persiens, dann unter der Fremdherrschaft des griechischen Reiches von Alexander dem Großen, dann waren sie ständig unter der Herrschaft von Rom und die sagen: Wir sind nie jemandes Knechte gewesen. Aber da bekennen sie etwas anderes: Über uns haben Herren geherrscht außer dir. Und selbst heute, wo Israel einen Staat hat, sind sie doch nicht frei, denn die UNO herrscht über sie, Amerika herrscht über sie. 13 Über uns haben Herren geherrscht außer dir; durch dich allein gedenken wir deines Namens. 14 Tote leben nicht auf, Schatten erstehen nicht wieder; darum hast du sie heimgesucht, vertilgt und hast all ihr Gedächtnis zunichtegemacht. 15 Du hast die Nation vermehrt, HERR, du hast die Nation vermehrt, du hast dich verherrlicht; du hast hinausgerückt alle Grenzen des Landes. Ja jetzt sind sie bereits da in Gedanken am Anfang des 1000jährigen Reiches angelangt, jetzt wird Israel, dieser Drittel, wird sich vermehren, werden Kinder haben und sehr fruchtbar sein und noch mehr, da wird gesagt: du hast hinausgerückt alle Grenzen des Landes. Israel wird noch viel mehr bekommen, als was sie jetzt haben. Die Welt fordert: Westbank weg, Gaza - das haben sie schon längst zurückgegeben - weg und Golan-Höhen weg, Ostjerusalem weg. Und die Hamas sagt: alles weg. Und die Bibel sagt: Du hast hinausgerückt alle Grenzen des Landes. Ich habe auf dem Blatt an dieser Stelle angegeben die Stelle in Hesekiel 47, 13 - 48, 35. Da wird beschrieben das Land, das Israel am Anfang des 1000jährigen Reiches haben wird. Und das sind also das heutige Israel + Gaza-Streifen + Westjordanland, Golan-Höhen + große Teile von Libanon, Syrien. Eih, wenn das Assads Sohn wüsste heute, es ist so geschrieben. Und das Ganze wird dann aber noch weitergehen. Die werden noch mehr Kinder kriegen im 1000jährigen Reich. Die Nation wird sich so vermehren. Und in 1. Mose 15, 18 hat Gott bereits zu Abraham gesagt, das Land wird gehen vom Strom Ägyptens bis zum Euphrat. Und Strom Ägyptens - das muss man unterscheiden - das ist nicht das Wadi el Arish im Negev, ziemlich nahe, wo heute die Grenze zwischen Ägypten und Israel durchgeht. Wadi el Arish ist in der Bibel der Bach Ägyptens. Bei den Grenzen des Landes, wie Gott sie vorgesehen hatte nach dem Auszug aus Ägypten in 4. Mose, dort geht die Südgrenze Israels vom Bach Ägyptens aus. Das ist eben Wadi el Arish. Ja, 4. Mose 34, 1-12. Da hat man die Grenzen, der Bach Ägyptens, Wadi el Arish. Dort wird die Grenze durchgehen am Anfang des 1000jährigen Reiches, auch gemäß Hesekiel 47. Aber die Verheißung an Abraham, die wird sich dann nach und nach erfüllen: vom Strom Ägyptens, das ist vom Nil, bis zum Euphrat. Aber, wichtig, in Hesekiel 47/48 wird erklärt, dass die Menschen, die nicht zu Israel gehören, aber in diesem Land geboren worden sind, die werden betrachtet werden wie die Eingeborenen Israels. Die werden ihnen rechtlich gleichgestellt werden, sagt die Bibel. Es wird Platz geben für alle. Und jetzt gehen wir weiter, Vers 16: 16 HERR, in der Bedrängnis haben sie dich gesucht; als deine Züchtigung sie traf, flehten sie mit flüsterndem Gebet. 17 Wie eine Schwangere, die, dem Gebären nahe, sich windet und schreit in ihren Wehen, also sind wir gewesen, HERR, fern von deinem Angesicht. Hier sehen wir, dass Not eben oft dazu führt, dass Menschen Gott suchen. Eigentlich müsste das nicht so sein. Gott sucht uns Menschen ja auch durch seine Freundlichkeit, durch all das Schöne, das uns im Leben geschenkt wird. Und dann kann jeder für sich eine Liste machen im Sinn von Psalm 104: Und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Aber es ist leider so, dass viele Menschen sagen müssen: Ich bin zur Bekehrung gekommen, als ich durch diese und diese schweren Übungen des Lebens hindurchgegangen bin. Vers 18: 18 Wir gingen schwanger, wir wanden uns; es war, als ob wir Wind geboren hätten: Rettung verschafften wir dem Lande nicht, und die Bewohner des Erdkreises sind nicht gefallen. [Und jetzt kommt Gottes Verheißung, immer noch in dem Lied, ja:] 19 Deine Toten werden aufleben, meine Leichen wieder erstehen. Wachet auf und jubelt, die ihr im Staub liegt! Denn ein Tau des Lichtes ist dein Tau; und die Erde wird die Schatten auswerfen. Also hier wird alttestamentlich die Auferstehung aus den Toten verkündigt. Kann mich noch erinnern, auf dem Gymnasium hatte ich im Religionsunterricht einen Pfarrer, der sich als gläubiger Pfarrer bezeichnete. Und der hat behauptet, im AT hätte es keine Auferstehungshoffnung gegeben. So ein Märchen! Hier wird doch ganz klar gesagt: Deine Toten werden aufleben. Und wie hat Händel das schön vertont im Messias, Hiob 19 Vers 25: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt und als der Letzte wird er auf dieser Erde stehen. Und dann sagt er: Und ist diese Haut da zerstört, so werde ich aus meinem Fleisch Gott anschauen. Also Hiob wusste, dass es ein Weiterleben gibt nach dem Tod und dass er die Hoffnung hat, Gott zu sehen. Und ich habe hier noch weitere Stellen über Totenauferstehung aufgeführt, das war ganz klar eine Hoffnung und hier in Bezug auf Israel sagt Gott: Die Toten werden auferweckt werden. Die alttestamentlich Gläubigen, die werden schon auferweckt werden bei der Entrückung der Gemeinde. Und solche, die noch dann als Märtyrer in der Drangsalszeit sterben werden, die werden dann am Anfang des 1000jährigen Reiches auferweckt werden gemäß Offenbarung 20 Vers 4. Das ist diese Verheißung: Deine Toten werden aufleben. Übrigens, wieso weiß ich, dass die alttestamentlich Gläubigen auch bei der Entrückung dabei sein werden? Aus Hebräer 11, 35. In Hebräer 11 werden ja die Glaubenshelden des Alten Testaments vorgeführt. Und dann heißt es in Kapitel 11 Vers 39: 39 Und diese alle, die durch den Glauben ein Zeugnis erlangten, haben die Verheißung nicht empfangen, 40 da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, auf dass sie nicht ohne uns vollkommen gemacht würden. Ja, aber diese alttestamentlich Gläubigen sind verstorben, ihre Seelen sind im Paradies. Sind die noch nicht vollkommen? Nein, vollkommen bedeutet, dass die verstorbenen Gläubigen auch wieder einen Leib bekommen. Wenn nur der Geist und die Seele im Paradies ist, das ist unvollständig. Es ist zwar ein wunderbarer Ort und Paulus sagt in Philipper 1: Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein. Und er sagt: Es ist weit besser. Aber jetzt ist es nötig, für euch Philipper da zu sein. Und so ist es zwar etwas Grandioses, aber es ist nicht die Vollkommenheit, weil der Körper fehlt. Gott hat den Menschen von Anfang konzipiert als eine Einheit von Geist, Seele und Körper - alles gehört zusammen. Und darum wird hier gesagt: Die haben die Verheißung noch nicht empfangen, da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, auf dass sie nicht ohne, Griechisch 'choris', getrennt von uns vollkommen gemacht würden. Also die werden mit uns, den Gläubigen der Gemeinde, werden die zur Vollendung kommen, sprich: bei der Entrückung. Da werden alle Gläubigen von Adam an, werden auferstehen, aber diejenigen, die dann nach der Entrückung sterben werden in der Zeit der Gerichte, die werden am Anfang des 1000jährigen Reiches auferstehen. Diese Verheißung gilt hier für beides. Und dann - das Lied ist noch nicht fertig - Vers 20 (Jesaja 26) spricht Gott zum gläubigen Überrest aus Israel, zu diesem Drittel bzw. ganz speziell zu den 144 000: 20 Gehe hin, mein Volk, tritt ein in deine Gemächer und schließe deine Tür hinter dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe! 21 Denn siehe, der HERR tritt hervor aus seiner Stätte, um die Ungerechtigkeit der Bewohner der Erde an ihnen heimzusuchen; und die Erde enthüllt ihr Blut und bedeckt nicht länger ihre Ermordeten. Also hier spricht Gott zu seinem Volk, und zwar zu den 144 000. Das ist die Vorhut des Überrestes, der sich nach der Entrückung der Gemeinde bekehren wird. Und für sie gilt dann Matthäus 24, der Herr Jesus sagt: Wenn ihr dieses Götzenbild, diesen Gräuel, an heiliger Stätte, auf dem Tempelberg, sehen werdet ... Der Antichrist wird ein Götzenbild in den künftigen dritten Tempel in Jerusalem stellen, den Tempel entweihen. Und dann sagt der Herr Jesus: Wenn ihr diesen Gräuel der Verwüstung sehet, dann sollen die, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen. Denn dann wird große Drangsal sein. Die werden dann flüchten auf die Berge - die sind hauptsächlich im Westjordanland - und dann werden sie über den Jordan nach Jordanien gehen. Das hatten wir schon bei der Behandlung von Jesaja 16. Jordanien/Moab wird sie aufnehmen und die werden dort 31/2 Jahre versteckt sein und werden diese ganze Katastrophe, wenn Syrien mit seinen Verbündeten Israel überrennt, das werden sie nicht miterleben müssen. Und darauf bezieht sich das: Gehe hin mein Volk, tritt ein in deine Gemächer und schließe deine Tür hinter dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick - 31/2 Jahre - bis der Zorn vorübergehe! In Offenbarung 12 wird dieser Überrest dargestellt als diese Frau Israel, die den Messias geboren hat. Und dann wird gesagt: Sie wird in die Wüste fliehen und wird dort von Gott ernährt werden 31/2 Jahre. Also Gott wird in Jordanien Jordanier haben - Araber - die diesen Überrest durchbringen werden in den 31/2 Jahren. Und dann kommt der Herr, Vers 21: 21 Denn siehe, der HERR tritt hervor aus seiner Stätte, um die Ungerechtigkeit der Bewohner der Erde an ihnen heimzusuchen; Und dann wird nach Matthäus 25, 31 wird der Herr Jesus seinen Gerichtsthron aufstellen, die Völker der Welt werden vor ihm versammelt werden. Und dann werden da Leute sein auf seiner Rechten und er sagt ihnen: Ich war hungrig und ihr habt mich gespiesen. Ich war durstig und ihr habt mich getränkt. Die werden sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespiesen? Wann haben wir dich durstig gesehen und haben dich getränkt? Und dann sagt er: Wahrlich, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan. Und so werden diese bekehrten Araber in die Freude des 1000jährigen Reiches eingehen. Und werden da so eine wichtige Rolle spielen, ganz ähnlich wie in der Nazizeit, wo es Deutsche gab und Holländer, die haben Juden bei sich versteckt. Und auch Franzosen, darf man nicht vergessen, und viele andere, kann nicht alle aufzählen. Die haben Juden zu Hause versteckt. Z.B. in der Nähe von Südfrankreich gibt es eine Gegend, die war ganz besonders berühmt dafür, wie viele Juden dort, die flüchten wollten nach Marseille, dort untergebracht worden waren. Das ist eine sehr gottesfürchtige Gegend. Und da sind viele Juden versteckt worden und konnten so überleben. Ganz ähnlich wird das der Überrest Israels erfahren dann in Jordanien durch Araber. Ja, und Vers 21 sagt: Und die Erde enthüllt ihr Blut und bedeckt nicht länger ihre Ermordeten. Das heißt: Alle unaufgeklärten Morde werden geklärt werden. Es wird eine letzte Gerechtigkeit geben. Wenn man denkt, die meisten Morde dieser Welt sind nie geahndet worden. Ja, was ist mit diesen vielleicht 50 Millionen, die Stalin umgebracht hat? Ich hab noch vor nicht so langer Zeit mit einer alten Schwester gesprochen - eine Russland-Deutsche - die hatte das noch erlebt als Kind, als Stalin ihren Vater erschossen hatte. Wir sehen, das sind Dinge, die sind noch geschichtlich so greifbar, weil Leute, die das noch erlebt haben, unter uns sind - heute noch. Das wird bald nicht mehr so sein. Aber das ist noch so nah. Wo ist die Gerechtigkeit? Aber die Gerechtigkeit wird kommen, das sagt uns die Bibel: Und die Erde enthüllt ihr Blut und bedeckt nicht länger ihre Ermordeten. Dann gehen wir noch weiter zu Kapitel 27: 1 An jenem Tag wird der HERR mit seinem Schwert, dem harten und großen und starken, heimsuchen den Leviathan, die flüchtige Schlange, und den Leviathan, die gewundene Schlange, und wird das Ungeheuer töten, welches im Meer ist. Da müssen wir 3 Viecher unterscheiden, im Hebräischen durch die Verszeilen schön abgesetzt: die flüchtige Schlange, die gewundene Schlange und das Ungeheuer im Meer. Die flüchtige Schlange bezeichnet hier offensichtlich Assyrien, das Reich Assyrien. Das Kerngebiet war im heutigen Nordirak, da wo die Städte Assur, Ninive sind. Und eben der Tigris, der durch Assyrien fließt, das ist der bekannte schnell fließende Tigris, die flüchtige Schlange. Aber dann die gewundene Schlange weist hin auf Babylonien, das Reich im heutigen Südirak in der Region vom Euphrat. Und der Euphrat ist gekennzeichnet durch das besonders gewunden sein. Das ist die gewundene Schlange, der gewundene Euphrat. Und dann haben wir das Ungeheuer im Meer. 'jam' wird z.B. in Jesaja 19 Vers 5 verwendet für den Nil, für den breiten, großen Fluss Nil. Und das weist hin eben auf Ägypten. Das sind die drei großen Reiche des Nahen Ostens, die eine besondere Rolle in Verbindung mit der Geschichte Israels gespielt haben in der Vergangenheit - und noch spielen werden. Ja also, die werden da verglichen mit Ungeheuern. Der Leviathan wird ja beschrieben - nicht bildlich, sondern wörtlich, - in Hiob 41. Ich habe ja hier die Stelle hingeschrieben. Hiob 41, 1 (40, 25) da wird der Leviathan beschrieben. Wörtlich heißt Leviathan 'der Gewundene'. Leider gibt es Bibelübersetzungen, die haben dort übersetzt mit 'Krokodil'. Aber der Leviathan, wie er dort beschrieben wird, ist ein Tier, mit dem niemand kämpfen kann. Das Krokodil wurde auch im Altertum gejagt. Schon damals hatte man Hunger nach dem Leder der Krokodile. Aber mit Leviathan kann niemand kämpfen. Die Beschreibung in Hiob 41 (40) die passt einfach wunderbar auf einen Wassersaurier in der Art eines Tylosaurus aus der Familie der Masosaurier. Das ist ein Saurier. Also die Fossilien die legen ein korrektes Zeugnis ab über Lebewesen, die es gegeben hat, aber nicht in prähistorischer Zeit, sondern in der Zeit, in der es auch Menschen gab. Die sind in der Folge der Sintflut, sind die nach der Sintflut nach und nach ausgestorben. Aber in Hiob 41 (40), das war in den ersten Jahrhunderten nach der Sintflut, da gab es den Leviathan noch und auch den Behemot. Behemot wird in manchen Übersetzungen wiedergegeben mit Nilpferd. Das ist unmöglich. Denn es heißt vom Behemot, er biegt seinen Schwanz gleich einer Zeder. Man muss halt nochmals in den Zoo gehen und das Schwänzchen anschauen vom Nilpferd. Die Idee kam so: Im 19. Jahrhundert kannte man die Fossilien von Sauriern noch nicht so wie wir heute. Und dann haben sich gewisse Leute gefragt: Ja, Behemot ist hebräisch 'b'hema' heißt 'das Vieh', Behemot ist die Mehrzahl. Also das ist eigentlich - wie sagt man in der Grammatik - ein Pluralis extensionis, ein Plural der Ausdehnung, der Größe. Als Behemot heißt 'das Riesenviech' auf gut Deutsch, ja. Und dann hat man sich gesagt: Ja, vielleicht hängt es zusammen mit dem altägyptischen Wort 'pe ehe mu' - 'Wasserochse'. Aber das passt überhaupt nicht. Nein, das ist ein Saurier, wie er beschrieben wird dort: Der seinen Schwanz biegt gleich einer Zeder, so in der Art von einem Diplodocus oder Brachiosaurus. Wenn man nicht weiß, was es ist, muss man die kleinen Kinder fragen, die können das schon alles erklären. Morgen kann man die Sonntagsschüler fragen. Ja, aber diese Ungeheuer werden da verwendet für diese großen Reiche. Und nun muss man nicht vergessen: In Offenbarung 12 - wir haben heute auch gelesen Kapitel 20 - wird der Satan beschrieben als die alte Schlange, der Drache. Und Satan sagt ja in der Versuchungsgeschichte in Lukas 4 - ich hab die Stelle hier auch aufgeführt - ja Lukas 4, 5-6, sagt er zu dem Herrn Jesus, er soll ihn anbeten, dann würde er ihm Macht geben über die Reiche dieser Welt: denn mir sind sie gegeben. Also diese Stelle macht klar, der Satan ist der Fürst dieser Welt in der heutigen Zeit. Und in Epheser 6 Vers 10 wird gesagt von seinen Engeln, sie seien die Weltbeherrscher, die Kosmokratoren. Aber das ist eben nur für eine Zeit. Aber hinter den Großmächten, die sich auch gegen Gottes Gerechtigkeit erheben, da steckt der Satan. Und darum werden diese Reiche hier mit Leviathan verglichen, eben in ihrem Charakter von wilden, nicht zu bändigenden Bestien. Aber hier wird nun das Gericht ausgesprochen: An jenem Tag wird Gott selber mit seinem Schwert heimsuchen den Leviathan: die flüchtige Schlange, die gewundene Schlange und das Ungeheuer töten im Meer. Und mehr davon nach der Pause. Wir sind stehengeblieben bei Jesaja 27. Und jetzt kommen die Verse 2 - 4. Da wird Israel als Gottes Weinberg beschrieben, ein Bild, das immer wieder für Israel verwendet wird im AT, z.B. in dem Lied, das wir bereits kennen aus Jesaja 5, dann im Psalm 80 Vers 9 wird Israel bezeichnet als Weinstock, den Gott aus Ägypten erworben hat, um dann im Land Kanaan zu pflanzen. Und nun wird hier in diesen Versen erklärt, wie Gott sich eben um diesen Weinberg Israels bemüht und Israels Feinde, die sollten mit Gott Frieden schließen. Im messianischen Reich - das ist das 1000jährige Reich - da wird dieser Weinstock einmal aufblühen. 2 An jenem Tag wird man singen: Ein Weinberg feurigen Weines! Besingt ihn! 3 Ich, der HERR, behüte ihn, bewässere ihn alle Augenblicke; dass nichts ihn heimsuche, behüte ich ihn Nacht und Tag. 4 Grimm habe ich nicht. O hätte ich Dornen und Disteln vor mir, im Kriege würde ich auf sie losschreiten, sie verbrennen allzumal! 5 Oder man müsste meinen Schutz ergreifen, Frieden mit mir machen, Frieden machen mit mir. Also Gott steht zu diesem Weinberg Israels. Wer diesen Weinberg beschädigen will, der bekommt es mit Gott zu tun. Und da bleibt nur noch übrig, dass die Völker eben mit Gott Frieden schließen. Da haben wir ein ganz wichtiges Thema aus dem NT vor uns: Frieden mit Gott. Römer 5 Vers 1: 1 Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott. Und hier wird schon alttestamentlich erklärt: Oder man müsste meinen Schutz ergreifen, Frieden mit mir machen, Frieden machen mit mir. Ja das wären die Verse 2 - 5. Und jetzt folgen 7 - 13, die kann man so zusammenfassen: Gott musste Israel nach Maßen züchtigen für seine Sünde. Es gab eine zeitweise Verstoßung Israels, eine zeitweise Beiseitesetzung Israels. Aber eben, im NT in Römer 9 bis 11 wird erklärt, dass diese Beiseitesetzung nicht definitiv ist. Gott hat Israel nicht definitiv verworfen, sondern nur für eine Zeit nach der Verwerfung des Messias auf die Seite gestellt. Jerusalem musste so zu einer heruntergekommenen Stadt werden. Dies alles aber wird dazu führen, dass es in der Endzeit eine Wiederherstellung geben wird. Aller Götzendienst wird abgeschafft werden. Gott wird den Weizen von der Spreu trennen. Das heißt, die Juden, die wirklich umkehren, das ist der Weizen, der gesammelt wird. Und die andern kommen unter das Gericht, so wie man Spreu dann verbrennt. Juden werden aus Ägypten und Irak heimkehren, das sich ja im 20. Jahrhundert dramatisch erfüllt hat, wie wir bereits gesehen haben bei der Handlung von Jesaja 11, 11. Der Überrest aus diesen Ländern wird schließlich den Herrn auf dem Tempelberg anbeten. Also im Wissen um die Bedeutung wollen wir diese Verse noch zusammen lesen. Vers 6: 6 In Zukunft wird Jakob Wurzel schlagen, Israel blühen und knospen; und sie werden mit Früchten füllen die Fläche des Erdkreises. 7 Hat er es geschlagen, wie er seinen Schläger schlug? Oder ist es ermordet worden, wie er die Ermordete jenes ermordete? 8 Mit Maßen, als du es verstießest, hast du mit ihm gerechtet; [Also das Gericht Gottes war an ganz bestimmtes Maß gebunden.] er scheuchte es hinweg mit seinem heftigen Hauche am Tag des Ostwindes. [Das ist ein Bild des Gerichtes, weil der Ostwind sehr heiß und trocken ist, alles austrocknet.] 9 Deshalb wird dadurch gesühnt werden die Ungerechtigkeit Jakobs. Und dies ist die ganze Frucht der Hinwegnahme seiner Sünde: wenn es alle Altarsteine gleich zerschlagenen Kalksteinen machen wird und Ascherim [eine kanaanitische Götterfigur] und Sonnensäulen sich nicht mehr erheben. 10 Denn die feste Stadt ist einsam, eine preisgegebene und verlassene Wohnstätte wie die Steppe. Da selbst weiden Kälber, und da selbst lagern sie und fressen ihre Zweige ab. 11 Wenn ihre Reiser dürre geworden sind, werden sie abgebrochen: Frauen kommen und zünden sie an. Denn es ist kein verständiges Volk; darum erbarmt sich seiner nicht, der es gemacht, und der es gebildet hat, erweist ihm keine Gnade. Hier wird beschrieben, wie eben Jerusalem eine lange Zeit eine preisgegebene, verlassene Wohnstätte sein wird. Und das war genauso in den vergangenen Jahrhunderten, wurde Jerusalem eine heruntergekommene Stadt ohne Bedeutung im Nahen Osten. Und auch die Muslime, die haben sich kaum um diese Stadt geschert. Interessant wurde sie erst in unserer Zeit. Aber es ist genauso, wie das hier beschrieben wird: Denn die feste Stadt ist einsam, eine preisgegebene und verlassene Wohnstätte wie die Steppe. Dann Vers 12: 12 Und es wird geschehen an jenem Tag, [Wieder, das ist die Endzeitepoche.] da wird der HERR Getreide ausschlagen von der Strömung des Euphrat bis zum Bach Ägyptens; und ihr werdet zusammengelesen werden, einer zu dem anderen, ihr Kinder Israel. 13 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird in eine große Posaune gestoßen werden, und die Verlorenen im Lande Assyrien und die Vertriebenen im Land Ägypten werden kommen und den HERRN anbeten auf dem heiligen Berg zu Jerusalem. Ja, wir haben gesehen, wie die Juden aus Assyrien... Aus Nordirak und auch Südirak sind die im 20. Jahrhundert nach Israel überführt worden und auch die ägyptischen Juden, etwa 80 000 waren es noch im 20. Jahrhundert, die sind praktisch alle ausgewandert aus Ägypten und zu Zehntausenden nach Israel gekommen. Das sind diese Verlorenen im Land Assyrien, die Vertriebenen im Land Ägypten. Und - was noch bevorsteht - ist dann: Sie werden kommen und den Herrn anbeten auf dem heiligen Berg zu Jerusalem. Wir müssen ja immer daran denken, wir stehen in der Endzeit in einem fortgeschrittenen Stadium und da sehen wir Dinge, die sind bereits geschehen und es sind andere, die stehen noch vor der Tür, ja. Im 1000jährigen Reich kann man dann alles rückblickend vollständig sehen. Und wir sind so in der Übergangszeit: Wir sehen, was bereits geschehen ist, und wir dürfen auch wissen, was noch kommen wird. Jetzt kommen wir zu Kapitel 28. Hier beginnt jetzt ein neuer Teil. Wir haben also gesehen: Kapitel 24 bis 27, das war so die Abrundung der Prophetie über die Nationen. Und nun, ein neuer Teil beginnt mit Kapitel 28 bis 35. Es geht hier grundsätzlich um Israel in der großen Drangsalszeit. In den ersten vier Versen wird Gottes Gericht über die dem Alkohol ergebenen 10 Stämme berichtet. Die Assyrer kamen ja und haben im Jahr 722 v. Chr., also eigentlich in der Epoche Jesajas, das 10-Stämme-Reich zusammengeschlagen und die Israeliten der zehn Stämme deportiert nach Assyrien in den heutigen Nordirak. Das wird hier noch, bevor es geschah, prophetisch angekündigt: 1 Wehe der stolzen Krone der Trunkenen [oder Betrunkenen] Ephraims und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupt des fetten Tales der vom Wein Überwältigten! Man muss bedenken, die Hauptstadt der zehn Stämme, Samaria, lag auf einem Hügel. Und so wird hier diese Stadt beschrieben als die Pracht auf dem Haupte des fetten Tales. Das fette Tal ist das Tal bei Samaria. Und da haben wir den Namen Ephraim. Ephraim ist im AT oft die Bezeichnung für die zehn Stämme. Obwohl Ephraim war einer der Stämme. Aber das war der führende Stamm der zehn Stämme. Der erste König über die zehn Stämme war Jerobeam I. und der kam aus dem Stamm Ephraim. Und so ist also im AT oft: einfach Ephraim der Name für die zehn Stämme. Genauso wie Juda der Name ist für die Stämme Juda und Benjamin, weil die Könige eben ständig aus dem Stamm Juda kamen. Vers 2: 2 Siehe, der Herr hat einen Starken und Mächtigen gleich einem Hagelwetter, einen verderbenden Sturmwind; wie ein Wetter gewaltiger, überflutender Wasser reißt er zu Boden mit Macht. 3 Mit Füßen wird zertreten die stolze Krone der Trunkenen Ephraims. 4 Und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupt des fetten Tales ergeht es wie dessen Frühfeige vor der Obsternte: Kaum ist sie in der Hand dessen, der sie erblickt, so verschlingt er sie. Hier wird Assyrien mit einem verderbenden Sturmwind, einem Hagelwetter verglichen. Assyrien wird genannt 'ein Starker Mächtiger'. Und weiter wird Assyrien genannt 'überflutende Wasser, die zu Boden reißen mit Macht'. Das ist sehr wichtig für das Weitere, wo wir sehen werden, dass Assyrien immer wieder mit mächtigem Wasser, das überströmt und überflutet, verglichen wird. Also diese Verse haben sich erfüllt bereits 722 v. Chr. Und dann steht in Vers 5: 5 An jenem Tag wird der HERR der Heerscharen dem Überrest seines Volkes zur prächtigen Krone und zum herrlichen Kranz sein, 6 und zum Geiste des Rechts dem, der zu Gericht sitzt, und zur Heldenkraft denen, welche den Streit zurückdrängen ans Tor. Jetzt kommt wieder dieser typische Ausdruck 'an jenem Tag'. Da springt der Prophet in die Endzeit und sieht den Überrest seines Volkes. Das ist also diese Gruppe aus Israel, die in der Endzeit sich bekehren wird nach der Entrückung, die 144 000 und dann der Drittel, der in der Drangsalszeit im Land zum Glauben kommen wird. Warum werden die plötzlich hier erwähnt? Nun, vorhin wurde ja Samaria, diese gottlose Stadt beschrieben als, Vers 1: Wehe der stolzen Krone der Trunkenen Ephraims und der welken Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupt des fetten Tales. Also diese Stadt Samaria, die ihre eigene Herrlichkeit gesucht hat und dann eben wurde wie eine verblühte Blume, die steht da im Kontrast zu dem Überrest, der seine Herrlichkeit bekommen wird nicht durch eigene Kraft, sondern der Herr wird für sie eine prächtige Krone sein. Das ist also der Gegensatz zwischen dem abgefallenen Volk Israel der zehn Stämme und dann in der Zukunft dem treuen Überrest, der in der Not umkehren wird. Und seine ganze Ehre und Herrlichkeit das ist der Herr selbst. Nun kommen wir zu Vers 7: 7 Und auch diese wanken vom Weine und taumeln von starkem Getränk: Priester und Prophet wanken von starkem Getränk, sind übermannt vom Weine, taumeln von starkem Getränk; sie wanken beim Gesicht, schwanken beim Rechtsprechen. 8 Denn alle Tische sind voll unflätigen Gespeis dass kein Platz mehr ist. Nicht wahr, jetzt wird wieder über andere Besoffene gesprochen. Die Betrunkenen Ephraims, der zehn Stämme, hatten wir schon in den Versen 1-4. Jetzt wird hier gesagt: Und auch diese wanken. Dieses 'auch' bezieht sich nun auf das Südreich Juda und Benjamin. Die waren auch nicht besser als die zehn Stämme. Und da finden wir Priester und Propheten, die dem Alkohol ergeben sind. Hier wird erklärt, wie auch das Südreich Juda war eben auch abgefallen und auch da hatten viele ein riesiges Alkoholproblem. Aber nicht nur das Volk im allgemeinen, sondern solche, die Verantwortung hatten in geistlicher Hinsicht: Priester und Propheten. Vers 9: 9 Wen solle er Erkenntnis lehren und wem die Botschaft verständlich machen? Also wenn nicht mal die Führer fähig sind, auf Gottes Wort zu hören, die leben selber in der Sünde, wem soll die Erkenntnis Gottes gelehrt werden? 9 ... Den von der Milch entwöhnten, den von den Brüsten entfernten? Also den kleinen Babys. Und dann steht: 10 Denn es ist Gebot auf Gebot, Gebot auf Gebot, Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift, hier ein wenig, da ein wenig! Hier wird gezeigt: Äußerlich war da schon Religion da, aber eine Religion ohne lebendige Beziehung zum Herrn. Schon ein bisschen Gebote da und Gebote da, aber alles äußerliche Gesetzeserfüllung. Und das wird hier im Hebräischen sehr lebendig beschrieben. Ich lese das mal kurz vor, wie das hier tönt, Vers 10, also da, wo es heißt, denn es ist Gebot auf Gebot, Gebot auf Gebot, Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift, hier ein wenig, da ein wenig (Hebräisch: ...). Also das macht so richtig fast dieses Lallen der betrunkenen Propheten und Priester nach. Übrigens, da wurde ja nur die Frage gestellt: Wen soll man Erkenntnis lehren, wenn es die Führer im Volk Gottes gar nicht hören das Wort Gottes? Ja, soll man den von der Milch Entwöhnten, den von der Brust Entfernten? Das ist die Antwort. Natürlich soll man das denen, nur die können es dann noch nicht andere lehren. Aber es ist sehr schön zu sehen in 2. Timotheus 3 Vers 15, da sagt doch der Apostel Paulus zu Timotheus, ich lese schon Vers 14: 14 Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast, 15 und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, 'Kind' griechisch hier 'brephos', bezeichnet den Säugling. Also 15 ... weil du von Säuglings Alter an die heiligen Schriften kennst, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Seligkeit durch den Glauben in Christus Jesus. Und in 2. Timotheus 1 Vers 5 wird eben erklärt, dass schon seine Großmutter Lois und seine Mutter Eunike, das waren tiefgläubige Frauen im Judentum. Und die hatten den kleinen Timotheus eben schon von Säuglings Alter an im Wort Gottes unterwiesen. Und so konnte er dann später, als der Apostel Paulus auf seiner ersten Missionsreise durch die südgalatische Landschaft ging, da kam er zum Glauben an den Messias und natürlich auch seine Mutter und Großmutter. Aber das waren eben schon Gläubige im Judentum und dann wurden sie bekanntgemacht mit dem Evangelium. Und so auch Timotheus. Und der ist dann wirklich auch zum Glauben an den Messias Jesus gekommen. Aber schön, eben hier zu sehen vom Säuglings Alter an. Und darum ist es wichtig, dass eben Mütter sich da nicht irgendwie abhalten lassen: Ja, die sind doch zu klein, was bringt das, wenn du da denen biblischen Geschichten erzählst, die können das sowieso noch nicht verstehen? Nein, die können von ganz klein an schon sehr viel aufnehmen und da soll man das eben nicht verpassen. Übrigens Mose, der durfte ja bei seiner Mutter sein nur solange er gestillt wurde. Gut, man kann das ein bisschen verlängern, ja. Ja, wenn man weiß, wie, geht das, ja. Und da kann man 3 Jahre und wenn's sein muss, noch ein bisschen mehr. Auf jeden Fall, das war die Zeit, in der Mose eben mit dem Wort Gottes in Berührung kam. Und danach wurde er an den Hof des Pharao gebracht. Aber mit 40 kam das alles wieder hervor. Mit 40, sagt Hebräer 11, war es dann so weit, dass Moses durch Glauben sich weigerte, ein Sohn der Tochter des Pharaos zu heißen, lieber wählend, mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, als die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben. Das ging auf. Also das lohnt sich nur schon diese Zeit des Stillens. Da werden Grundlagen gelegt, die plötzlich später zur Bekehrung führen können. Ja, das war nur ein kleiner Exkurs zu dieser Frage. Und jetzt haben wir das gehört, das (Hebräisch ...) und jetzt Vers 11: 11 Ja, durch stammelnde Lippen und durch eine fremde Sprache wird 12 er zu diesem Volk reden, er, der zu ihnen sprach: Dies ist die Ruhe, schaffet Ruhe dem Ermüdeten; und dies die Erquickung! Aber sie wollten nicht hören. Was wird hier verheißen? Also Gott wird einmal durch fremde Sprachen zum Volk Israel sprechen. Eben, sie waren ja nicht bereit, auf das Wort Gottes zu hören und ein bisschen äußere Religion, ja natürlich, da Gebot und da Gebot, das schon. Aber so richtig eben gemäß dem Motto (Hebräisch ...). Und jetzt wird dieses Lautmalerische wird hier noch in einem anderen Sinn verwendet. Das klingt ja so ein bisschen wie eine Fremdsprache. Ja, wie war das, als wir Kinder waren und fremde Sprachen hörten, wie hörte sich das an? So ähnlich wie schon früher die Griechen. Die haben andere Völker gehört mit ihren Sprachen und die haben gedacht, diese unkultivierten Völker rund um sie herum, die haben gar keine richtigen Sprachen. Und darum haben sie sie Barbaren genannt, 'barbaros' auf Griechisch. Und das ist lautmalerisch für 'babababa'. Die sprechen nur so 'babababa'. Man war nicht mal überzeugt, ob die eine Sprache haben. Ja, und darum eine fremde Sprache nennt man dann so, stammelnde Lippen, so ganz ähnlich (Hebräisch ...). Und Gott sagt: Ja, ich werde einmal zum Volk Israel durch fremde Sprachen reden, um ihnen nochmals eine ganz besondere Chance zu geben, um auf mich zu hören. Aber schon wird gesagt in Vers 12 am Schluss, auch das wird's nicht bringen: 12 ... Aber sie wollten nicht hören. 13 Und so wird ihnen das Wort des HERRN sein: Gebot auf Gebot, Gebot auf Gebot, Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift, [Also ihr wisst jetzt, wie das auf Hebräisch heißt, ja. Hebräisch ...] hier ein wenig, da ein wenig; auf dass sie hingehen und rücklings fallen und zerschmettert werden und verstrickt und gefangen werden. Also Gott wird zwar noch einmal eine besondere Chance geben, indem er durch fremde Sprachen zu Israel reden wird - durch ein ganz spezielles Zeugnis - aber leider werden sie dann auch nicht hören. Und danach kommt die Katastrophe über Israel. Sie werden rücklings fallen, zerschmettert werden, verstrickt und gefangen werden. Im NT der Apostel Paulus nimmt das wieder auf in 1. Korinther 14. 1. Korinther 14 Vers 21. Er zitiert da aus der Thora. Im engeren Sinn bedeutet Thora übersetzt die 5 Bücher Mose, im weiteren Sinn das AT. Und so wird hier gesagt 14, 21: 21 Es steht in dem Gesetz geschrieben: [Jetzt wird zitiert aus Jesaja 28.] "Ich will in anderen Sprachen und durch andere Lippen zu diesem Volk reden, und auch also werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr." Das ist ein Zitat hier aus Jesaja 28, 11-12. Jetzt legt der Apostel Paulus durch den heiligen Geist das aus und erklärt: 22 Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden. Hier wird erklärt: Das ist eine Prophetie, dass Gott einmal durch Sprachenreden, durch das Wunder der Sprachenrede zu Israel reden wird, um ihnen noch einmal eine ganz besondere Chance zu geben, um als Nation umzukehren. Und das hat sich erfüllt am Pfingsttag. Die Masse hatte bereits den Messias verworfen. Er wurde gekreuzigt, aber am dritten Tag stand er auf. Er ist seinen Nachfolgern erschienen in diesen 40 Tagen. Die haben den Auftrag bekommen, die frohe Botschaft zu verkündigen in Jerusalem, dann in Judäa, dann aber darüber hinaus in Samaria und schließlich bis ans Ende der Welt - aber zuerst zu Israel, Jerusalem, Judäa. Und dann ist der Herr nach 40 Tagen in den Himmel gegangen. 10 Tage später war Pfingsten. Der Heilige Geist wurde ausgegossen und dann geschah das Wunder von Apostelgeschichte 2: Die Jünger begannen in fremden Sprachen zu sprechen. Das fiel genau zusammen mit Schawuot, mit einem der drei großen Tempelfeste, wo alle Juden im Land nach Jerusalem kommen mussten, nämlich Pessach - Passah-Fest -, Schawuot im Juni - das Pfingstfest, - und bei Sukkot im Herbst - das Laubhüttenfest. Da mussten alle kommen. Das war obligatorisch für die Männer, Frauen nicht obligatorisch, weil mit den Kindern ist es manchmal schwierig - wie heute. Aber die mussten alle kommen. Und es war so: Das meistbesuchte Fest war das Pfingstfest, Schawuot. Weil da kamen viele Juden aus dem Ausland, sogar von Rom her kamen sie, ganz Nordafrika. Die Juden in der Diaspora, die kamen aus dem Zweistromland, aus Mesopotamien, aus Persien kamen die, aus Medien kamen die nach Jerusalem und sogar aus Arabien. Das heißt also, Pfingsten war eben sehr ideal, das war die Zeit, wo man am besten auch auf dem Mittelmeer reisen konnte. Da kamen also nicht nur aus dem ganzen Land die Juden, sondern auch unzählige aus dem Ausland. Und dann geschah das Wunder mit den Sprachen: Die Jünger konnten plötzlich fremde Sprachen sprechen, ohne sie gelernt zu haben. Aber das war nicht so, dass ging einfach so passiv durch sie hindurch. Der Apostel Paulus erklärt nämlich in 1. Korinther 14 genau, wie das geht. Er sagt: Wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist. Mein Geist. Also der Sprachenredende ist der Aktive. Der Geist ist ja der Teil des Menschen, der bewusst verstehen kann, wie Psalm 77 sagt. Und so konnten die sprechen. Und da waren diese Auslandsjuden, die waren überwältigt: Wie hören wir sie die großen Taten Gottes reden in unseren Sprachen. Und die sagen sogar in unseren Dialekten. Mundart das ist ja immer besonders eindrücklich, nicht wahr, wenn jemand - sagen wir - aus Deutschland in die Schweiz kommt und da wohnt und dann versucht, Schweizer Deutsch zu sprechen. Das geht meistens, ja, nicht ganz, ja. Aber es gibt Leute, die kriegen das hin, akzentfrei zu sprechen. Ich kenne auch eine Engländerin, die spricht, wie wenn sie hier geboren wäre. Das ist ganz ungewöhnlich, wenn jemand sogar den Klang des Dialektes hinkriegt, ja. Und das haben die Jünger gekonnt. Also sogar die klangliche korrekte Aussprache hat der Heilige Geist ihnen gegeben, denn es wird ausdrücklich gesagt in Apostelgeschichte 2: Wie der Heilige Geist ihnen gab, auszusprechen. Und so waren die überwältigt durch dieses Wunder der Sprachen. Inlandsjuden die haben das nicht so gut verstanden. Und die haben dann gespottet: Ja, die sind voll süßen Weines. Und Petrus sagt: Es ist 9 Uhr morgens. Das war nämlich grad die Zeit, als die Tempeltüren aufgingen, da gingen alle Leute zum Tempel. Und die wurden von dem Pfingstwunder überrascht. Also das Timing war absolut perfekt. Da gingen die Türen auf, das erste Opfer - das Morgenbrandopfer - wurde aufgelegt auf den Altar und da geschah das. Es war nämlich im Judentum so: Es war verboten, zu trinken und zu essen, bevor man das Morgenbrandopfer Gott dargebracht hat. Also sogar nicht bis 9 Uhr, sondern mit der Sicherheitsmarge ab 10.00 Uhr durfte man Frühstück essen. Also das Tagesprogramm ging ein bisschen anders, ja. Man ging zur Arbeit am Morgen und dann um 10 Uhr war Frühstück. War einfach so in Israel. Und darum sagt Petrus: Es ist 9 Uhr morgens. Wie sagt ihr, die hätten schon Wein getrunken. Das macht kein Jude. Die waren alle voll nüchtern. Und 3000 sind dann zum Glauben gekommen auf die Predigt von Petrus hin. Aber das war nur ein kleiner Überrest, wenn man denkt, in Jerusalem waren vielleicht etwa 2, 7 Millionen oder 3 Millionen beim Tempelfest. War nur ein kleiner Überrest, der umgekehrt war. Aber es war angekündigt: Ich will in anderen Sprachen und durch andere Lippen zu diesem Volk reden und auch also werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr. Und jetzt erklärt der Apostel Paulus: Die Gabe der Sprachenrede ist also speziell gegeben von Gott für Ungläubige. Ja, und zwar müsste man aus dem Zusammenhang jetzt noch betonen, speziell für die ungläubigen Juden, denn er sagt: zu diesem Volk, diesem ungehorsamen Volk, also ganz speziell als Zeugnis für das ungläubige Israel. Das sollte den Juden klarmachen: Jetzt wird Gott übrigens nicht mehr nur durch eine Sprache - Hebräisch - zu einem Volk - Israel - reden, sondern in vielen Sprachen zu allen Völkern der Welt. Also das war ein Zeichen für die Ungläubigen. Das sollte andeuten, Israel klarmachen: Jetzt kommt die Zeit der Weltmission. Jetzt kommt eine grundsätzliche Wende. Aber in 1. Korinther 14 wird klargemacht: Obwohl Sprachenrede bestimmt ist speziell für Israel und speziell für Ungläubige, darf man das auch in der Gemeinde verwenden. Aber nur wenn ein Ausleger da war, ein Übersetzer. Wieso braucht er einen Übersetzer? Man sieht ja, jeder der Sprachen geredet hat, der wusste genau, was er sagte, denn er erbaute sich selbst (14 Vers 4). Aber in den weiteren Versen wird erklärt: Wenn die Gemeinde das Sprachenreden nicht verstand ... Man stelle sich vor, in Korinth spricht einer arabisch. Da wurde die Gemeinde nicht erbaut, nur der Inhalt erbaut, erst wenn die Übersetzung da ist, wird erbaut. Aber von dem Sprachenredner heißt es grundsätzlich 14 Vers 4: Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst. Wer aber weissagt, erbaut die Versammlung, weil sie das versteht. Ja, und dann in den weiteren Versen wird gesagt: Es kann sein, du betest in einer Sprache sehr schön, aber der, der zuhört, der ist wie ein Barbar für dich und du bist ein Barbar für ihn. Er versteht nicht, es ist nur: babababa. Es ist zwar eine richtige Sprache, nicht ein Lallen, eine richtige Sprache, aber für ihn ist es wie ein unverständliches Lallen. Und dann wird gesagt: Er kann nicht einmal 'Amen' sagen zu deiner Danksagung. Es wird nicht gesagt, du kannst nicht 'Amen' sagen zu deinem Gebet. Er wusste immer, was er sagt. Aber der andere wird nicht erbaut, der andere kann nicht verstehen. Und so sagt Paulus: Aber man darf das brauchen in der Gemeinde, höchstens drei, - nach oben wirds ganz klar beschränkt - höchstens drei und eben mit Auslegung. Warum ein Ausleger, er kann doch das selber sagen, was es bedeutet? Ja, aber dann hat man nicht die Sicherheit, dass er nicht betrügt. Es braucht das Zeugnis von mindestens zwei, um glaubwürdig zu sein, ein Grundsatz im Alten und Neuen Testament. Zwei oder drei Zeugen. Also der, der spricht, und der andere, der die Gabe hat, das zu übersetzen. Und wenn da einer spricht und dann erzählt er irgendetwas, dann kann der andere sagen: Das hat überhaupt nicht das bedeutet. Das war die Kontrolle. Und wenn kein Ausleger da war, musste man schweigen. Und warum höchstens drei? Weil das alles tote Zeit ist, wenn die meisten nichts verstehen. Das ist auch das Problem, wenn ein Missionar kommt, der kann nicht deutsch, dann spricht er englisch. Ja gut, das verstehen bei uns schon die meisten. Aber ich muss etwas Besseres wählen. Er spricht - sagen wir - eine indische Sprache. Ja, und dann übersetzt einer. Aber die Zeit, in der er diese indische Sprache - sagen wir Hindi - spricht, das ist tote Zeit. Und das soll darum beschränkt werden: höchstens drei. Also die Sprachenrede durfte benutzt werden, dass es den Gläubigen auch was bringt. Aber die göttliche Zielsetzung war klar: für Israel, und zwar für Ungläubige. Und interessant ist heute: Leute, die sagen, ich kann Sprachenreden, denen muss man sagen: So, und jetzt missioniere die Albaner in ihrer Sprache. Können sie nicht. Aber das wär ja erste Aufgabe für Ungläubige. Wo sind die Scharen, die den Ungläubigen in ihrer Sprache predigen können. Ich war mal in Moskau am Flughafen. Und dann kam ich in Kontakt mit einem Koreaner, der wollte auch nach Tadschikistan fliegen wie ich. Und dann hab ich erfahren, er ist aus einer stark charismatischen Gemeinde in Dusan we. Und die erleben Zeichen und Wunder und so. Dann habe ich auch über Zungenreden mit ihm gesprochen und hab ihn gefragt, ob er Tadschikisch kann. Er kann kein Tadschikisch, aber er kann Zungenreden. Das wär doch eigentlich das mindeste, wenn man Koreaner ist in Tadschikistan und kann Sprachenreden, dann kann man Tadschikisch. Kann er nicht. Und da gehen große Charismatiker nach Brasilien und Englisch und Zungenreden können sie, aber sie können kein Portugiesisch. Irgendetwas ist da faul, oder? Jetzt sagt also Paulus ganz klar: Die Zielsetzung ist für Israel. Und in der Zwischenzeit wissen die Israelis alle, dass in 2000 Jahren die frohe Botschaft zu allen möglichen Völkern gekommen ist. Denn heute sind alle Nationen, nicht alle Völker, aber alle Nationen bereits erreicht. Aber jetzt kommt da ein Gegensatz, 1. Korinther 14, 23: 23 Wenn nun die ganze Gemeinde an einem Ort zusammenkommt und alle in Sprachen reden und es kommen Unkundige oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen, dass ihr von Sinnen seid? Also jetzt hat doch Paulus grad erklärt, das ist doch eben für Ungläubige. Aber jetzt wird hier gesagt, das bringt ja grad nichts, wenn Ungläubige da hereinkommen in Korinth. ...: Wenn da Korinther reinkommen, die können nur griechisch und dann spricht einer arabisch. Ja, das ist schon ein bisschen komisch, wieso sprechen die nicht griechisch? Können die kein Griechisch? Da verliert es eben die Bedeutung. Aber damals in Jerusalem, als Juden aus Mesopotamien kamen, aus Nordafrika, aus Rom und die hörten perfekt diese ungebildeten Galiläer sogar mit einem richtigen Akzent ihre Sprachen reden, die waren überwältigt: Das ist Gott, der zu uns spricht. So war das ein gewaltiges Zeugnis, angekündigt von Jesaja. Da wird gesagt: Aber sie wollen nicht hören. Und dann haben wir gelesen Jesaja 28, 13: 13 Und so wird ihnen das Wort des HERRN sein: Gebot auf Gebot, Gebot auf Gebot, Vorschrift auf Vorschrift,. Es geht weiter im Judentum mit äußerer Religion, einfach Gebote, Gebote, Gebote, Gebote. Und dann werden sie 13 ... fallen, zerschmettert werden, verstrickt und gefangen werden. Im Jahr 70 kam die römische Legion. Man hatte bereits einen Drittel der ganzen Heere aus dem römischen Reich bis nach Britannien zusammengezogen und in 140 Tagen war Jerusalem dem Erdboden gleichgemacht. Mehr als 1 Million kam ums Leben und unzählige wurden rund um Jerusalem herum gekreuzigt und gegen 100 000 wurden in die Kriegsgefangenschaft abtransportiert. Es ist genauso gekommen, wie es hier steht. Und da begann diese lange Zerstreuung der Juden unter alle Völker. Aber jetzt kommt Vers 14: 14 Darum hört das Wort des HERRN, ihr Spötter, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! Oh, jetzt sind sie wieder zurück. Das jüdische Volk musste nach langer Zeit wieder heimkehren ins Land der Väter, so wie das Hosea 3 Vers 4 sagt: Nach vielen Tagen werden sie zurückkehren. Nach vielen Tagen, ohne König und ohne Fürst. Und so musste wieder ein Staat Israel erstehen. Aber jetzt wird hier gesagt: 14 Darum hört das Wort des HERRN, ihr Spötter, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! 15 Denn ihr sprecht: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und einen Vertrag mit dem Scheol gemacht: Wenn die überflutende Geißel hindurchfährt, wird sie an uns nicht kommen; denn wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in der Falschheit uns geborgen. Also, da haben wir Jerusalem wieder in der Hand der Juden. Und die Herrscher sagen da: Es gibt ein Problem, das ist die überflutende Geißel. Wer ist das? Wissen wir, das ist Assyrien. Schon in Vers 2, im gleichen Kapitel, hatten wir Assyrien beschrieben: Wie ein Wetter gewaltiger überflutender Wasser reißt er zu Boden mit Macht. Ich habe noch mehr Stellen da aufgeführt über Assyrien, das immer wieder beschrieben wird als überflutendes Wasser. Ich habe verwiesen auf Daniel 11 Vers 40, Jesaja 8, 7-8, immer wieder die gleiche Ausdrucksweise. Nun, wer ist Assyrien heute? Es ist so: Diese gleiche Macht in der Endzeit, die für Israel eine Todesgefahr sein wird und schließlich Israel überrennen wird, die wird im Buch Daniel genannt 'der König des Nordens'. Also die gleiche Beschreibung, die wir in Jesaja haben über den Assyrer in der Endzeit, der Israel überrennen wird, passt genau mit der Beschreibung in Daniel für den König des Nordens überein. Schlagen wir auf Daniel 11 Vers 40. In den Versen 36 bis 39 wird der Antichrist, der kommende falsche Messias in Israel, beschrieben. Und dann steht in Vers 40: 40 Und zur Zeit des Endes wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen, und der König des Nordens wird gegen ihn anstürmen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen; und er wird in die Länder eindringen und wird sie überschwemmen und überfluten. 41 Und er wird eindringen in das Land der Zierde, und viele Länder werden zu Fall kommen; Es ist so: Die Prophetie in Daniel 11, 1-35 ist in der Vergangenheit erfüllt worden. Der König des Nordens kommt dort ständig vor und das war immer Syrien, und zwar Großsyrien von heute Syrien, Libanon bis nach Pakistan. Das war das Syrien, das genannt wird 'der König des Nordens'. Und der 'König des Südens' wird auch immer wieder erwähnt und das war in der erfüllten Prophetie immer Ägypten. Also jetzt können wir das übertragen auf Vers 40: Und zur Zeit des Endes. In der Endzeit wird Ägypten, der König des Südens, mit dem Antichristen, also mit Israel, zusammenstoßen. Dadurch wird die israelische Armee abgelenkt und dann kommt der Angriff von Norden: Und der König des Nordens wird gegen ihn anstürmen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen und er wird in die Länder eindringen und wird sie überschwemmen und überfluten. Das ist also Syrien, und zwar Großsyrien. Das umfasst typischerweise das Gebiet von Libanon, Syrien bis nach Pakistan. Das Eigentümliche ist: Diese ganze Region ist heute islamisch, also praktisch die ganze Region. Ich hab das da auf dem Blatt zusammengestellt, und zwar ich habe da bei Punkt 2 auf der Seite 3 hab ich erklärt: Der König des Nordens, dieses Gebiet in der erfüllten Prophetie, war Großsyrien und umfasste Gebiete teilweise oder ganz von heute Türkei, Libanon, Syrien, Armenien (das ist christlich), Aserbaidschan, Irak, Kuwait, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan. Und ich habe noch etwas ganz Wichtiges leider vergessen: Iran. Iran auch, nicht nur Pakistan, Iran. Assyrien in der größten Ausdehnung umfasste Türkei, Libanon, Syrien (haben sie Israel erobert) Jordanien, Ägypten, Armenien, Aserbaidschan, Irak, Iran, Saudi-Arabien. In Joel 2 wird von dieser Armee aus dem Norden, die Israel überrennen wird, gesagt: Es wird eine so große Armee sein, wie nie zuvor gegen Israel gekommen sein wird und wie nie mehr eine Armee kommen wird. Und sehen wir, in Daniel 11 Vers 40 wird der König des Nordens auch beschrieben wie Wasser: und wird sie überschwemmen und überfluten. Das sind die typischen Ausdrücke aus Jesaja 28. Jetzt gehen wir zu Jesaja 28 zurück und sehen: In Jerusalem will die Regierung zur Sicherheit gegen die Gefahr von Assyrien, dem König des Nordens, - man kann also sagen gegen die Gefahr der islamischen Welt, die Israel ausrotten will, - da werden sie einen Bund schließen. Sie suchen Zuflucht bei jemand anderem, aber leider nicht bei Gott. Sondern sie sagen: Wir machen einen Bund mit dem Tod, wir haben einen Vertrag mit dem Totenreich gemacht. Wenn die überflutende Geißel hindurchfährt, wird sie an uns nicht kommen. Einen Bund, um Sicherheit zu haben gegen die islamische Welt. Nun, in Daniel 9 Vers 27 wird gesagt, dass der kommende Fürst aus dem römischen Reich, der wird mit Israel einen Bund schließen für eine Jahrwoche, für 7 Jahre. Dieser kommende Fürst aus dem römischen Reich das wird der kommende Diktator sein des wiedererstandenen römischen Reiches, sprich Europa. Das römische Reich wird einen Bund schließen mit den vielen, mit der Masse des jüdischen Volkes. Und hier wird dieser kommende Diktator beschrieben als der Tod und sein Reich, das Totenreich. Es ist ja interessant, in Offenbarung 17 Vers 6 wird das kommende römische Reich so beschrieben: als ein Tier mit 10 Hörnern, das aus dem Abgrund heraufsteigt und dann ins Verderben geht. Und das ist eine sehr interessante Beschreibung, weil das neue Europa ist ja neu entstanden, und zwar als Idee, das römische Reich wiederherzustellen. Schon der Europavisionär Emil Lus hat in den 1950er Jahren gesagt: "Europa, die europäische Einheit brauchen wir nicht zu schaffen, sondern wir müssen sie lediglich wiederherstellen." Also das alte römische Reich soll wiederhergestellt werden. Das ist die Idee vom neuen Europa. Und auch einer unserer ehemaligen Staatssekretäre Franz Blankart hat gesagt im Blick auf das neue Europa: "Ein heilig römisches Reich europäischer Nation soll gezimmert werden." Aber wann begann dieses Zusammenfügen? Ja, gleich nach dem 2. Weltkrieg. Da begann man, die römischen Verträge. Und dann wurde die EGKS gegründet, dann die EWG, EG, EU, so war die Entwicklung. Und das Eigentümliche ist: Diese ganze Vereinigung kam aus der Asche des 2. Weltkrieges heraus. Die Offenbarung 17, 6 sagt: Das Tier wird aus dem Abgrund heraufsteigen, griechisch 'abyssos'. Das ist ein Ausdruck für das Totenreich. Und tatsächlich, das neue Europa stieg herauf aus dem schlimmsten Krieg der Menschheitsgeschichte, 2. Weltkrieg mit etwa 55 Millionen Toten. Und hier wird dieses Reich beschrieben als der Scheol, das Totenreich, und der Herrscher als der Tod. Die Juden unter der Herrschaft des Antichristen werden diesen Bund schließen mit Europa. Aber hier sagen sie: denn wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in der Falschheit uns geborgen. Und jetzt Vers 16: 16 Darum, so spricht der Herr, der Ewige: Siehe, ich gründe einen Stein in Zion, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, aufs Festeste gegründet; wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen. In 1. Petrus 2 Vers 6 wird dieser Vers auf den Herrn Jesus bezogen. Er ist der Eckstein und das Fundament der Gemeinde. Und hier wird erklärt: Auf ihn muss man vertrauen. Wer die Hilfe bei jemand anderem sucht, der ist an der falschen Adresse. Und das Schreckliche ist, diese Führer in Jerusalem, die werden ihre Zuflucht nicht in dem wahren Messias suchen, sondern sie werden auf Europa vertrauen anstatt auf den Herrn. Und die Rechnung wird nicht aufgehen. Denn Vers 17: 17 Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen [sagt Gott] und die Gerechtigkeit zum Senkblei. Und der Hagel wird hinwegraffen die Zuflucht der Lüge, und die Wasser werden den Bergungsort wegschwemmen. 18 Und euer Bund mit dem Tod wird zunichtewerden, und euer Vertrag mit dem Scheol nicht bestehen: Wenn die überflutende Geißel hindurchfährt, so werdet ihr von derselben zertreten werden. 19 Sooft sie hindurchfährt, wird sie euch hinraffen; denn jeden Morgen wird sie hindurchfahren, bei Tag und bei Nacht. Und es wird eitel Schrecken sein, die Botschaft zu vernehmen. 20 Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken, und die Decke zu schmal, um sich einzuhüllen. Also das ist wie eine Bettdecke, die zu kurz ist, wo man sich nicht darunter schützen kann, so wird dieser falsche Schutz niemandem helfen können. Also diese überflutende Geißel wird Israel vollständig überrennen, wie das Joel 1 und 2 beschreibt, wie es Sacharja 12 bis 14 beschreibt und Micha 4 und 5 und viele andere Stellen. Schrecklich, es wird nichts bringen. Aber dann lesen wir Vers 21: 21 Denn der HERR wird sich aufmachen wie beim Berge Perazim, wie im Tal zu Gibeon wird er zürnen: um sein Werk zu tun - befremdend ist sein Werk! - und um seine Arbeit zu verrichten - außergewöhnlich ist seine Arbeit! 22 Und nun treibt nicht Spott, damit eure Bande nicht fester gemacht werden; denn ich habe Vernichtung vernommen und Festbeschlossenes vonseiten des Herrn, des Ewigen der Heerscharen, über die ganze Erde. Ja, das sieht man, man kann die Bibel nur verstehen, wenn man die internen Bezüge ständig wahrnimmt. Was ist das 'wie bei dem Berge Perazim'? Nun, ich hab das auf dem Blatt hier angegeben, das ist eine Anspielung auf 1. Chronika 14. Als David zweimal in Not war vor seinen Feinden, hat Gott direkt eingegriffen und Israel befreit: beim Berg Perazim und im Zusamenhang mit Gibeon, beides 1. Chronika 14. Und das bedeutet also: Gott wird diese Katastrophe zulassen, aber schließlich wird er selber intervenieren und Israel, den Überrest, aus aller Not befreien, so wie damals bei David Gott direkt in die Geschichte eingegriffen hat. Es wird zwar diese Vernichtung kommen, sie ist fest beschlossen. Das heißt also, es ist nicht wie bei Jona, der sagte: In 40 Tagen ist diese Stadt zerstört. Aber die wurde nicht zerstört. Die Botschaft war an eine Bedingung geknüpft - sinngemäß: In 40 Tagen, wenn Ninive nicht Buße tut, wird die Stadt zerstört. Aber Ninive hat Buße getan. Jetzt könnte man sagen: Ja vielleicht ist das mit der ganzen Prophetie so? Gott sagt diese Dinge voraus, aber wenn die Menschen Buße tun, dann wird das gar nie kommen. Und in Verbindung mit der Endzeitprophetie finden wir das hier, auch in Daniel 9 und auch anderswo, dass ausdrücklich gesagt wird: fest Beschlossenes vonseiten des Herrn, des Ewigen der Heerscharen, über die ganze Erde. Das heißt: Diese Prophetie ist nicht an eine Bedingung geknüpft. Die wird wirklich so in Erfüllung gehen. So, jetzt ist die Zeit vorbei, aber wir haben noch einen ganz kleinen Abschnitt und der ist so schön und der gehört dazu. Jetzt wird hier erklärt, wie Gott dem Menschen - schon Adam gegenüber, der ja eingesetzt wurde als Bauer, - hat Gott Unterweisung gegeben, wie man sät mit verschiedenen Arten von Sämaterial/Samen und wie man eggt und pflügt und auch wie man genau drischt, angemessen für jede Kornart, dass sie nicht kaputt geht dabei. Und es wird gesagt: Auch das kommt eben von dem Herrn: Er ist wunderbar in seinem Rat, groß an Verstand. Warum wird das plötzlich hier gesagt? Nun, hier wird erklärt, dass das Pflügen, das Umpflügen des Bodens, das ist ja wie ein gewaltsamer Eingriff. Und das ist ein Bild für die Zucht Gottes in einem Leben, wenn unsere Herzen so sind wie eben die Ackererde, die wirklich zu ist. Da kann man nichts rein säen, da entsteht nichts Vernünftiges. Man muss zuerst aufwühlen. Und so muss Gott manchmal durch Zucht in unserem Leben die Schollen öffnen und dann kann man den Samen - der nach Lukas 8 ein Bild ist von Gottes Wort - hinein säen. Aber dann, wenn die Frucht kommt, dann muss man sie ernten und muss sie dann eben auch dreschen. Und auch das ist wieder ein Bild des Gerichtes und der Zucht Gottes. Aber das Endziel ist der Same, die Frucht/der Same, die dann Brot geben wird. Und so wird hier erklärt: Gott hat einen guten Plan, selbst in den Leiden drin. Das Endziel ist, er möchte, dass wirklich Frucht zu seiner Ehre entsteht. Aber das geht durch Not hindurch. Und so musste Gott eben auch mit Israel handeln. Er musste durch Nöte hindurchführen, aber am Schluss wird er diesen gläubigen Überrest herausgewinnen zu seiner Ehre. So, ich möchte das noch lesen: 23 Nehmt zu Ohren und hört meine Stimme, merkt auf und hört meine Rede! 24 Pflügt wohl der Pflüger den ganzen Tag, um zu säen? Furcht und eggt er den ganzen Tag sein Ackerland? 25 Ist es nicht so: Wenn er dessen Fläche geebnet hat, so streut er Dill und sät Kümmel und wirft Weizen reihenweise und Gerste auf das abgesteckte Stück, und den Spelt an seinen Rand. Also es wird nicht ständig gepflügt, sondern nur so viel wie nötig. Gott züchtigt uns nicht einfach aus Freude, sondern so viel wie nötig. Weiter: 26 So unterwies ihn [den Menschen] sein Gott zum richtigen Verfahren, er belehrte ihn. 27 Denn Dill wird nicht mit dem Dreschschlitten ausgedroschen und das Wagenrad nicht über Kümmel gerollt, sondern Dill wird mit dem Stabe ausgeschlagen und Kümmel mit dem Stock. 28 Wird Brotkorn zermalmt? Nein, nicht unaufhörlich drischt er es; und wenn er das Rad seines Wagens und seine Pferde darüber hintreibt, so zermalmt er es nicht. 29 Auch dieses geht aus von dem HERRN der Heerscharen; er ist wunderbar in seinem Rat, groß an Verstand. Also der richtige Umgang mit jeder Kornart das ist nicht immer gleich, kann man nicht so alles gleich dreschen, gewisses muss man nur mit dem Stock. Und so hat Gott eben auch das richtige Maß für jeden. Manche können sagen: Warum habe ich in meinem Leben das und das erleben müssen und anderen denen ist es so anders gegangen? Ich möchte auch so ein Leben haben wie meine Geschwister dort und dort. Aber wir dürfen wissen: Gott in seiner Weisheit weiß genau, wie er mit jedem Samenkorn umgehen muss, um schließlich die Frucht zu seiner Ehre zu gewinnen. Und so dürfen wir wissen: Es ist seine Weisheit, sein Umgang, er kennt das richtige Maß in unserem Leben. Und dahinter stehen immer seine guten Gedanken zu unserem Frieden und nicht zum Unglück. Ja, wir wollen noch beten zum Schluss. Herr Jesus, danke, dass wir dein Wort haben und dass wir so viel reiche Belehrung finden, auch in diesen Jesaja-Kapiteln, die an sich so schwierig sind. Aber wir sehen, der Aufwand, die Mühe lohnt sich, weil wir so vieles entdecken können, das uns verlorengehen würde, würden wir das einfach übergehen. Und so bitten wir dich, dass auch dieses Wort in unseren Herzen Eingang findet und dass es auf einen vorbereiteten Boden fällt und Frucht in unserem Leben bringt für dich, dass unsere Beziehung zu dir vertieft wird und dass dein Wort auch unser praktisches Leben in der Nachfolge formt und ausrichtet. Wir danken dir für all deine Hilfe und deine Gnade an diesem Tag, für allen Segen, auch für die Gemeinschaft untereinander, die Gespräche, die du geschenkt hast. All das nehmen wir aus deiner guten Hand. Amen. AT = Altes Testament NT = Neues Testament - 47 -