Die Offenbarung des Johannes - Teil 35/40 - Offenbarung 20, 11 - Offenbarung 21, 8

 

 

Roger Liebi

19.02.2017

Bibelklasse Bodensee, Singen, Paulus-Gemeinde

ID 30622

 

 

Wir stehen in Offenbarung 20 ganz am Schluss und lesen ab Vers 11 bis zum Schluss des Kapitels und gleich die ersten 8 Verse aus Kapitel 21.

Offenbarung 20 ab Vers 11:

11 Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. 12 Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist; und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. 13 Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken. 14 Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. 15 Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.

Offenbarung 21:

1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. 3 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Thron sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. 4 Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 5 Und der, der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig. 6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst. 7 Wer überwindet, wird dieses erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein. 8 Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mördern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern – ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist.

Danke. Mal bis hierher. Wir haben gesehen, dass in Offenbarung 2 + 3 die ganze Kirchengeschichte von 2000 Jahren abgebildet ist. Und dann ab Kapitel 4 bis 19 da geht es eigentlich nur um die Frist von einigen Jahren. 7 Jahre spielen da eine ganz spezielle Rolle: von der Entrückung bis dann zur Wiederkunft des Herrn Jesus als König der Welt Offenbarung 19 ab Vers 11. Also sehr viel Raum für ein paar wenige Jahre. Und dann haben wir gesehen in Kapitel 20 schließt sich das 1000jährige Reich an und das wird eigentlich auch in sehr wenigen Versen beschrieben. Die Verse 1 – 10 umfassen also 1000 Jah­re, eben das 1000jährige Reich. Und dann haben wir gesehen, wird das Universum aufgelöst. Das ist eben Vers 11: Johannes sieht den großen weißen Richterthron Gottes und vor dem Angesicht dessen, der darauf sitzt entflieht die Erde und der Himmel und keine Stätte wurde gefunden. Das ganze Universum kommt in Bewegung. Und wir haben letztes Mal 2. Petrus 3 dazu gelesen, wo erklärt wird, dass das ganze Universum in Feuer aufgelöst wird und dass die Elemente aufgelöst werden, also die Atome werden gespalten und so wird alles aufgelöst werden. Aber eben nicht in Nichts, sondern {neuen Himmel …} neuen Himmel und neue Erde. Könnten wir vielleicht nochmals dazu lesen, wo gesagt wird, dass eben die neue Schöpfung nicht eine Erschaf­fung aus dem Nichts ist – im Gegensatz zum ersten Universum 1. Mose 1, 1, dort hat Gott aus dem Nichts erschaffen. Aber Hebräer 1 Vers 10, kann das jemand kurz vorlesen. Ab Vers 11 da spricht Gott der Vater zu seinem Sohn und spricht ihn an mit dem göttlichen Titel 'Herr'. Hebräer 1, 10-11. Ja.

10 Und: „Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände. 11 Sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Gewand, 12 und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht vergehen.“

Danke. Also Gott, der Vater, spricht zu seinem Sohn und sagt: Du warst das, der damals im Anfang Himmel und Erde erschaffen hat. Aber eben er, der Sohn, bleibt ewig im Gegensatz zu diesem Universum, das eben Raum und Zeit und der Vergänglichkeit unterworfen ist. Sie werden untergehen. Aber eben sie werden quasi wie ein Gewand zusammengewickelt werden. Und dann heißt es: Und sie werden verwandelt werden. Und dieser Begriff 'verwandelt werden' das ist das gleiche Wort wie in 1. Korinther 15 im Zusammenhang bei der Entrückung. Können wir das kurz auch noch aufschlagen 1. Korinther 15, 51-52:

51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, 52 plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune; denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. 53 Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen.

Danke. Also das ist die Entrückung der Gemeinde und da werden die, die zu dem Zeitpunkt noch leben, wenn der Herr kommt – und das könnte jeden Tag sein – die werden verwandelt werden. Die werden also gar nie den Tod erleben. So wie Henoch, der mit Gott wandelte 1. Mose 5 und plötzlich wurde er entrückt, starb nicht. So wird das mit der Gemeinde geschehen. Die ver­storbenen Gläubigen aus den früheren Generationen, die werden auferweckt werden und der Körper, der ins Grab gelegt wurde, – also die Atome sind zerfallen, aber die Atome bleiben, – und Gott als der Herr der Atome, wird sie sammeln und wird ihnen einen Auferstehungskörper geben. Und diejenigen, die leben, ihr Körper wird im Moment umgewandelt, verwandelt werden, in einen unsterblichen Körper. Und das Wort hier Vers 52 'wir werden verwandelt werden' ist das gleiche Wort 'verwandeln' wie in Hebräer 1. Also Himmel und Erde werden verwandelt werden in einen neuen Himmel und eine neue Erde. Also die Atome werden zwar aufgelöst, aber nicht in Nichts aufgelöst. Aber es kommt eben zur totalen Auflösung, nicht nur, dass alles zerfällt in die einzelnen kleinsten Teile, sondern das die kleinsten Teile auch noch aufgelöst werden und dann umgewandelt.

Und dann geschieht eben Offenbarung 21, 1: Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Aber das hatten wir letztes Mal gesehen, aber wir haben noch nicht dieses letzte Gericht vor dem großen weißen Thron gesehen. Wir haben allerdings schon letztes Mal bemerkt, dass der, der auf dem Thron sitzt, ist wer genau? {…} Jesus Christus. In Johannes 5 heißt es, dass der Vater dem Sohn das ganze Gericht übergeben hat. Und zwar wird ausdrücklich gesagt: ihm, dem Sohn des Menschen. Das heißt, Jesus Christus wird als Mensch der Richter sein. Und der Maßstab des Gerichts ist sein Leben als Mensch. Und eben, wenn die Menschen Ausreden haben: Ja, mein Nachbar war so schlimm und mein Vater war auch noch schlimmer, es kommt nicht auf den Nachbarn und auch nicht auf den Vater an, sondern der Maßstab ist Jesus Christus und sein Leben, so wie wir das finden in den Evangelien. Das wird der Maßstab sein, nachdem die Menschen gerichtet werden.

Jetzt Frage: Wo wird dieser Thron stehen? {Jerusalem} Also es heißt oder gibt’s noch eine andere? {…} Ja, nicht mal auf der Erde. Denn es heißt ja, Johannes sieht den großen weißen Thron, aber die Erde entflieht ja vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt. Also dieses Gericht ist nicht auf der Erde lokalisiert und das Universum wird aufgelöst. Also es ist quasi im freien Raum, ja, kann man so sagen. Aber eben all die Toten werden auferstehen. Und zwar sind das alles Ungläubige von Kain an. Wir haben gute Gründe zu sehen aus 1. Mose 3 + 4, dass Adam und Eva nach dem Sündenfall eine Umkehr erlebt haben und ihr Vertrauen auf der Erlöser gesetzt haben. Aber bei Kain sehen wir das nicht. Und all die Ungläubigen warten im Gefängnis – so wird dieser Teil des Hades, des Totenreiches, genannt in 1. Petrus 3. Im Gefängnis warten sie auf die letzte Auferstehung zum Gericht. Aber eben: Bei der Entrückung da werden die Gläubigen der Gemeinde auferstehen und übrigens auch die Gläubigen des Alten Testaments. Und wir haben gesehen: Grad in der Mitte der sieben Jahre – zwischen Entrückung und Wiederkunft Christi – die zwei Zeugen in Jerusalem die werden getötet werden und nach 3½ Tagen werden die auferstehen und auch entrückt werden. Und dann haben wir letztes Mal gesehen in Offenbarung 20: Die Märtyrer, überhaupt alle, die im Glauben als Märtyrer sterben, werden in der Zeit der Drangsal, überhaupt in der Zeit von der Entrückung bis zur Wiederkunft Jesu, die werden zu Beginn des 1000jährigen Reiches auferstehen. Und so hat die erste Auferstehung, die Auferstehung zum Leben, hat vier Phasen: Jesus Christus ist der Erstling, sagt 1. Korinther 15, und dann eben die in der Zeit seiner Wiederkunft, Entrückung und dann etwas Phasen verschoben die zwei Zeugen und etwas Phasen verschoben die Märtyrer. Aber was wir hier haben, die Toten, die da auferstehen, das sind die Ungläubigen. Und jetzt sehen wir aber: Gott gibt ihnen ein gerechtes, faires Gericht.

Da werden Bücher geöffnet. Können wir mal zusammentragen, welche Bücher werden da erwähnt. {das Buch des Lebens} Das Buch des Lebens wird erwähnt, in welchem Vers? {12 und 15} Sieht man das. Und dann gibt es aber weitere Bücher. {… Werke} Jawoll, wo siehst du, lies mal, also 12 am Schluss: {…} Also nicht nur das Buch der Werke, sondern die Bücher der Werke, ja. Es werden ja Bücher in der Mehrzahl aufgetan. Sie werden nach ihren Werken gerichtet. Das bedeutet das Buch der Werke, dass Gott alles verzeichnet, was ein Mensch tut und was er denkt und was er sagt. Alles wird verzeichnet. Also man kennt ja das schon vom Internet, das Internet hält alles fest. Und jeden Unsinn, den einer mal in einem Block geschrieben hat, bleibt erhalten. Selbst wenn die Seite mal gelöscht wird, die Leute, die wissen, wo man hingehen muss, kann man alles wieder ans Licht holen. Es ist nichts weg, es bleibt alles. Also alles, was einer an Unsinn verbreitet hat im Internet und auch Beleidi­gungen, die er da ausgestoßen hat, wird alles, alles dokumentiert, geht nicht mehr weg. Aber eben, so ist es, dass Gott der Schöpfer alles in unserem Leben festhält. Warum? Er braucht es ja nicht, er ist ja der Gott des Wissens, sagt 1. Samuel 2, und zwar der allwissende Gott. Warum wird es verzeichnet? {Beweismaterial} Beweismaterial. Also Gott kommt den Menschen sogar so in diesem fairen Gericht entgegen, dass alles dokumentiert, vorgelegt wird. Und das Gericht ist eben gerecht. Gott wird einen Hitler nicht gleich bestrafen wie einen anständigen Bürger, aber beide gehen verloren, beide kommen in den Feuersee. Aber es wird Unterschiede geben. Also das ist nicht einfach egal, wie jemand gelebt hat. Aber unsere eigenen Werke die können uns nicht retten. Aber es wird Unterschiede geben in dem Strafmaß der Verdammnis.

Nun haben wir aber noch ein anderes Buch da erwähnt, das Buch des Lebens. Jetzt stellt sich die Frage: Gibt es noch mehr Bücher Gottes im Himmel? {du sammelst alle meine Tränen …} O, wo steht das? {die Psalmen irgendwo} Ja, schlagen wir mal auf, schlagen wir mal Psalmen irgendwo auf, 56, ja. Liest du uns mal vor aus diesem Psalm von David. Bei mir ist es Vers 8, bei dir eventuell Vers 9, weil die Verszählung anders ist, aber steht das Gleiche drin.

9 Du zählst, wie oft ich fliehen muss; sammle meine Tränen in deinen Schlauch! Stehen sie nicht in deinem Buch?

Ah, David sagt: Alle meine Tränen sind aufgeschrieben in deinem Buch. Und er sagt: Sammle sie in einen Schlauch. Übrigens, wenn man bei so einem durch­schnittlichen normalen Menschen alle Tränen aufsammeln würde, was für einen Schlauch bräuchte man, wie viel Liter müsste der fassen ein ganzes Leben? Es gibt so statistische Erfassungen. Es ist schon wahr, dass Männer eher weniger Tränen vergießen als Frauen, aber es gibt dann doch so Größenordnungen. Schätzung? Also es sind etwa 2 Millionen Tropfen, die man weint, 2 Millionen Tränen im Leben und das gibt zusammen so ca. 60 – 80 Liter. Also es hat schon was zu sagen, wenn David sagt, lege in deinen Schlauch meine Tränen. Und dann: Sind sie nicht in deinem Buch. Gott verzeichnet sie. Das ist schon etwas ganz Besonderes, das zu sehen, zumal weinen mit Tränen ein wichtiger Unterschied ist zwischen Mensch und Tier. Es gibt keine Tiere, die vergießen Tränen aus Traurigkeit, das machen nur Menschen. Also wenn einer nicht recht weiß, was ist der Unterschied zwischen einem Affen und einem Menschen, da hat man schon mal einen Unterschied. Aber es gibt noch ein paar Unterschiede dazu, ja klar, z.B. Sprachfähigkeit. Die Affen, auch die sogenannten Menschen­affen, besitzen nicht ein Broca- und Wernicke-Zentrum. Broca dort ist die Sprachproduktion lokalisiert und Wernicke Sprachverständnis an verschiedenen Orten im Gehirn. Darum bei einem Autounfall kann es sein, dass einer nicht mehr sprechen kann, aber er versteht alles, was man mit ihm redet. Er kann nichts mehr sagen, weil das Broca-Zentrum betroffen ist, aber das Wernicke ist noch vollständig intakt und er versteht alles. Ja, diese Zentren haben die Affen nicht und auch die Papageien nicht übrigens. Die können nur Laute nachmachen, aber die können nicht Sprache verstehen. Ja und da gibt es eben noch andere Unterschiede. Aber das ist doch ein ganz besonderer, das Tränen vergießen. Und darum lesen wir auch von dem Herrn Jesus, dass er geweint hat mit Tränen. Also der kürzeste Vers der Bibel {Jesus weinte}. Schlagen wir das auf für die, die Mühe haben, Bibelverse auswendig zu lernen. Also heute haben wir schon mal einen wieder gelernt, ja. Johannes 11, 35. Das war am Grab von Lazarus. Also der Herr hat das so voll mitempfunden die Folgen der Sünde, das ist der Tod. Und da geht es eben um den Tod dieses Freundes Lazarus, was eine schlimme Sache war für seine Schwestern – offensichtlich ledigen Schwestern – Maria und Martha. Also Kapitel 11 Vers 35:

35 Jesus vergoss Tränen.

Auf Griechisch sind es 3 Wörter 'Griechisch …'; 'vergoss Tränen' ist ein Wort, der Jesus. Im Griechischen ist es mit Artikel, 'der Jesus'. {…} Warum? Ja, jede Sprache hat ihre Eigenheit, wie man sich ausdrückt, ja. Im Deutschen gibt es ja schon manche Leute, die sagen, z.B. im Schweizer Deutsch gibt es Leute, die sagen: „Der Jesus hat gesagt.“ Aber da weiß man sofort, das sind Ungläubige, weil Christen würden nie so sprechen. Die sagen: „Jesus hat dieses gesagt.“ „Der Jesus hat das gesagt“ mit Artikel, so verrät man sich als Nichtchrist, ja. Drum, das sind also einfach Unterschiede von Sprache zu Sprache. In den meisten Sprachen ist es ohne Artikel, einfach der Name, ja. Aber der Artikel weist natürlich noch mehr auf die Person hin, das hat schon einen Sinn. Eben auf die Frage, wer da so mitleidet: Jesus, der Jesus vergoss Tränen, ja. Und das ist natürlich auch ein Trost für die Gläubigen, dass Gott eben so mit uns fühlt und auch die Tränen, die niemand gesehen hat, er sieht sie. Und dazu können wir noch lesen aus Jesaja 63, 9. Da geht es um Gott:

9 In all ihrer Bedrängnis war er bedrängt und der Engel seines Angesichts hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seiner Erbarmung

hat er sie erlöst. Und er hob sie empor und trug sie alle Tage der Urzeit.

Ja, danke. Also dieser Ausdruck 'in all ihrer Bedrängnis war er bedrängt', dass Gott die Bedrängnis so mitfühlt, das ist fast nicht zu fassen. Aber die Bibel sagt's, so ist es. Und noch eine schöne Stelle aus Jesaja 38. Es geht um König Hiskia, der bekam Besuch von dem Propheten Jesaja und der sagte ihm: Hiskia du musst sterben, mach dein Testament. Muss man sich vorstellen, ja. So kommt die Mitteilung 'du musst sterben, mach dein Testament'. Und Hiskia wollte einfach nicht sterben und hat so geweint. Und die Bibel beschreibt, wie er sich dann auf die andere Seite gedreht hat in seinem Bett gegen die Wand und wie er geweint hat wie eine Turteltaube. Und der hatte richtig geschluchzt. Und jetzt Jesaja 38 Verse 2 + 3:

2 Da wandte Hiskia sein Angesicht gegen die Wand und betete zu dem HERRN 3 und er sprach: Ach, HERR, gedenke doch daran, dass ich in Wahrheit und mit ganzem Herzen vor dir gewandelt bin und getan habe, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr. 4 Da erging das Wort des HERRN folgendermaßen an Jesaja: 5 Geh hin und sage zu Hiskia: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet erhört und deine Tränen angesehen. Siehe, ich will zu deinen Lebenstagen noch 15 Jahre hinzufügen;

Ja. Bekam er die Mitteilung, er darf nochmals 15 Jahre leben. Aber der Ausdruck, um den es mir geht, Gott sagt ihm: Ich habe deine Tränen gesehen. Das ist schon eindrücklich.

Und in dem Zusammenhang sollten wir auch noch an die Stellen denken, wie Offenbarung 7. Dort hatten wir ja vor langer Zeit betrachtet, wie ein Überrest aus allen Völkern, Stämmen, Nationen und Sprachen nach der Entrückung der Gemeinde in der Zeit der Gerichte zum Glauben kommen wird, Menschen, die nicht zuvor das Evangelium gehört hatten. Aber die kommen dann zum Glauben und gehen durch die große Drangsalszeit hindurch. Und dann heißt es in Kapitel 7, da werden sie gesehen, wie sie dann nach der Drangsal in den Tempel gehen nach Jerusalem, in den Hesekieltempel, und Gott dort anbeten und weiter, liest jemand Vers 16 + 17:

 

16 Sie werden nicht mehr hungern, auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie fallen noch irgendeine Glut; 17 denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie hüten und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.

Ja. Also der Herr Jesus wird vor ihnen hergehen, er ist das Lamm, wird sie leiten auf dem Weg und dann heißt es: Jede Träne wird von ihren Augen abgewischt werden. Also Gott hat alles gesehen, was die in dieser furchtbaren Zeit alles erlebt haben. Und Gott wischt die Tränen ab.

Und das Gleiche hatten wir heute bereits gelesen eingangs in Kapitel 21, wenn Gott über den neuen Himmel und die neue Erde spricht. Welcher Vers war das? {4} Vers 4 bitte:

4 Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Ja. Also in Verbindung mit dieser neuen Schöpfung wird nochmals betont, dass Gott wirklich restlos jeden Verbleib von Traurigkeit wird weggetan werden. Es wird zu einem völligen Trost kommen. In dieser neuen Welt wird nichts mehr übrig bleiben von unverarbeiteter Trauer. Und das gilt übrigens auch schon, wenn ein Gläubiger stirbt. Wo kommt er dann hin? Wenn heute ein Gläubiger stirbt, kommt er ins Paradies. Und das Paradies wird bei den Rabbinern auch genannt in ihren Schriften 'der Schoß Abrahams'. Und diesen Ausdruck benutzt der Herr Jesus auch in Lukas 16, wo es in der Geschichte … Es ist kein Gleichnis, in Gleichnissen kommen keine Eigennamen vor und auch keine historischen Personen. Aber da ist es eine Geschichte. Und der Herr Jesus spricht über diesen armen Lazarus und den reichen Mann, die beide sterben. Aber der eine war gläubig, gerettet durch Glauben, und der andere ging verloren, der reiche Mann. Liest jemand Lukas 16, 19:

19 Es war aber ein gewisser reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und feines Leinentuch und lebte alle Tage fröhlich und in Prunk. 20 Ein gewisser Armer aber, mit Namen Lazarus, lag an dessen Tor, voller Geschwüre, 21 und er begehrte, sich von dem zu sättigen, was von dem Tisch des Reichen fiel; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre. 22 Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in den Schoß Abrahams getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. 23 Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß.

Nur ganz kurz: Also hier wird vom Hades gesprochen. 'Hades' ist in der Bibel der allgemeine Begriff für den Zustand des Todes. Hades wird im NT auch benutzt für das Paradies, also einfach der Zustand des Todes. Hades heißt ganz wörtlich 'H a ides' – 'der Unsichtbare', der unsichtbare Bereich des Todes, der sich unseren Sinnen entzieht. Aber hier wird der Vorhang gelüftet. Und dieser Ort des Todes, wo der Reiche hinkommt, wird dann später in diesem Abschnitt genannt 'der Ort der Qual' in Vers 28. Und eben in 1. Petrus 3 wird dieser Ort genannt 'das Gefängnis'. Das ist also noch nicht die Hölle, noch nicht der Feuersee. Und trotzdem sagt er, sieht er sich da in Qualen und leidet Pein in dieser Flamme. Aber es ist noch nicht die Hölle, es ist eben der Hades, das Gefängnis. Wird auch genannt in anderen Bibelstellen 'der Abyssos', 'der Abgrund'. Und nun: Lazarus ist im Schoß Abrahams, das ist das Paradies. Und dann im weiteren gibt es einen Dialog zwischen Abraham im Paradies und dem reichen Mann im Gefängnis. Also das heißt, im Jenseits können die sogar – wenn es sein muss – einen Dialog führen. Aber interessanterweise, Lazarus führt keinen Dialog. Und liest du noch ein paar Verse weiter bitte.

23 Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß. 24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme. 25 Abraham aber sprach: Kind, denke daran, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben und Lazarus ebenso das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. 26 Und bei all diesem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, damit die, die von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können und sie nicht von dort zu uns herüberkommen können. 27 Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest, 28 denn ich habe fünf Brüder, damit er sie dringend warne, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. 29 Abraham aber spricht zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; mögen sie auf diese hören. 30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, werden sie Buße tun. 31 Er sprach aber zu ihm: Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.

Jawoll. Also hier wird klar gesagt von Lazarus, dass er ein ganz schlimmes Leben gehabt hat. Und wenn man bei manchen Menschen nur das sieht, was sie so in diesen Jahren ihrer Existenz auf Erden, was sie da gehabt haben, muss man sagen, das ist hat sich überhaupt nicht gelohnt, ja. Aber das ist eben nur die Hälfte der Wahrheit. Wir können dieses Leben und all das Leiden im Leben nicht verstehen, wenn wir nicht diesen Blick ins Jenseits haben, den uns die Bibel hier gibt. Und darum ist es so wichtig, dass das kein Gleichnis ist, sondern eben eine Geschichte. Steht auch nicht, Jesus sagte ihnen ein Gleichnis, ja. Und eben, es werden Eigennamen verwendet, wie Lazarus. Das kommt in den Gleichnissen nie vor. Und historische Personen werden erwähnt: Abraham, Mose, die Propheten. Und nun sagt also Abraham diesem reichen Mann, das war ein Jude, nicht wahr, er sagt ja 'Vater Abraham'. Nur als Jude kann man sagen 'Vater Abraham'. Und er sagt zu ihm: Du hast das Gute erlebt in deinem Leben und Lazarus hat das Böse erlebt. Vers 25 am Schluss: Jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. Das ist doch interessant: Er wird im Paradies getröstet. Das heißt, er hat also die Empfindung von dem, was er in seinem Leben erlebt hat, immer noch, sogar im Jenseits. Aber das ist interessant: Es ist also nicht so, dass irgendwie das Gedächtnis, die Erinnerung an das, was vorher war, erloschen wäre mit dem Tod. Das ist klar. Und er muss sogar noch getröstet werden. Aber der Punkt ist der: Er wird getröstet. Und das gehört eben dazu, dass Offenbarung 7 und Offenbarung 21 sagen, Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Es wird zu einer völligen Befriedigung, zu einem völligen Trost kommen für die Erlösten.

Jemand wollte eine Frage noch stellen, ja? {Meine Frage ist: Die zwei Aussagen, die Aussage, dass Jesus vor dem Grab von Lazarus weinte. Hat Jesus nicht geweint, weil der Tod vorhanden ist, ja? Und Gott, als er dem Adam begegnet nach dem Sündenfall, fragt er: Adam, wo bist du? Hat eigentlich Gott nicht gewusst, wo Adam ist, ja? Sagt er doch nicht, Adam, du hast jetzt was gebrochen, was eigentlich nicht dazu gehört, ja. Und die Frage ist: Gott hat die Schöpfung in 6 Tagen gemacht. Wenn wir die Tage betrachten, am ersten Tag schuf Gott schuf das und jeniges, zweiten, dritten, fünften, sechsten und am siebten ruhte Gott, ja. Von dem Tod ist keine Rede. Hat Gott den Tod nicht geschaffen? Wo war denn der Tod eigentlich?} Sehr gut. Also die Bibel macht klar, dass der Tod ein Fremdkörper ist. In Hiob wird er sogar genannt der Tod 'der König der Schrecken'. Und in 1. Korinther 15 wird er genannt 'ein Feind'. Da heißt es nämlich von dem Tod, wenn er beseitigt werden wird: Dann wird der letzte Feind hinweg getan werden. Also der Tod ist ein Feind. Der Tod ist ein Fremdkörper. Und Römer 5, 12 kann man für sich nachlesen, ff zeigt, wie durch einen Menschen – nämlich Adam – die Sünde in die Welt kam. Und dadurch kam der Tod auch in die Welt und drang dann zu allen Generationen ab Adam durch. Und so kann man also sagen: Gott hat den Tod nicht erschaffen, sondern der Tod ist wirklich ein Fremdkörper, der als Folge der Rebellion des Menschen gegen Gott, als Folge der Sünde überhaupt Realität wurde. Aber dann ein eisernes Gesetz, Römer 6, 23 sagt: Der Lohn der Sünde ist der Tod. Und in 1. Mose 5, da finden wir die ersten zehn Genera­tionen von Adam über Seth, Enosch usw. bis auf Noah. Und wenn man das so liest, wie ein Refrain, aber ein Refrain unter Paukenschlägen, heißt es dann bei jeder Generation: Und er lebte so und so viele Jahre und er starb. Beim nächsten: Er lebte so viele Jahr und er starb und er starb und er starb. Acht Mal. Eine Ausnahme ist Generation Nr. sieben: Henoch lebte 365 Jahre und er wandelte mit Gott und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn hinweg. Und was ist da geschehen? Gott hat ausnahmsweise dort das Gesetz des Todes durchbrochen – im Hinblick auf das Erlösungswerk des Messias. Also man kann sagen: Vorwegnehmend hat Gott hingeschaut auf das Werk des Herrn Jesus durch das einmal der Tod am Kreuz besiegt werden sollte. Und darum wurde Henoch – gewissermaßen wie ein Pfand, ein Pfand dafür, dass Gott wirklich hier gegen diesen Feind eingreifen würde eines Tages, –  wurde Henoch quasi schon entrückt, ohne dass er den Tod sehen musste. Also der Tod ist etwas Schlimmes und darum hat der Herr Jesus auch geweint. Das zeigt, das ist nicht einfach etwas Normales. Die ungläubigen Menschen in unserer Gesellschaft die sagen: Ja, sterben muss jeder mal, so wie jedes Naturgesetz. Ja, aber es ist nicht wie jedes Naturgesetz, ja. Es ist ein schreckliches Gesetz, das eben als Folge der Sünde erst in Kraft getreten ist. Ja? {… wo kommt dann der Tod her} Also Gott hat alles erschaffen, woher kommt der Tod? Der Tod ist gewissermaßen einfach die Auflösung des Lebens, das Gott geschaffen hat. Beim Menschen bedeutet der Tod die Trennung von Körper und Seele. Der Mensch wurde erschaffen als eine totale Einheit von Geist, Seele und Körper. Das gehört vollkommen zusammen. Darum, wenn man sich in den Finger schneidet oder irgend Qualen hat am Arm, das betrifft die Seele dann auch, dann geht die Seele auch runter. Aber die Seele ist nicht der Körper. Die Bibel macht ganz klar, dass Seele und Körper, Geist und Körper, kann man klar unterscheiden. Aber es ist eine solche Einheit, dass eben beides zusammen­wirkt. Also das, was wir körperlich erleben, wirkt sich wieder auf die Seele aus, genauso wie sich das seelische Leben wieder auf das Körperliche auswirkt. Beim Tod geschieht dieses Unnatürliche: Es wird getrennt. Und eben der Körper geht ins Grab und die Seele geht ins Jenseits, in den Hades als allgemeiner Begriff, ja.

Hades entspricht im AT dem Wort Scheol. Die alte Elberfelder hat das Wort Scheol beibehalten. Andere übersetzen mit Totenreich. Aber Scheol und Hades ist im Prinzip das Gleiche. Aber ist ganz wichtig, da gibt es Stellen, da wird gesagt in den Psalmen: Im Scheol wird niemand dich, Gott, preisen. Aber wir haben in Offenbarung 15 gelesen von den Märtyrern: Ihre Seelen sind im Paradies und die singen das Lied Moses und des Lammes. Wie geht das, im Scheol preist niemand Gott. Der Scheol und der Hades in der Bibel hat zwei Bereiche: einen diesseitigen und einen jenseitigen.

Und darum, wenn man also eine Konkordanz nimmt oder eine Bibel-App, ja … Für Android-Benutzer gibt es 'MyBible', wahrscheinlich die beste Bibel auf dem Handy. Also ich empfehle übrigens nicht, die Bibel auf dem Handy zu lesen, aber als Konkordanz zum schnell Stellen suchen, phantastisch. Ist gratis, aber ein Superprogramm. Und jetzt gibt es ganz neu das auch für Iphone, noch für eine Vorstufe, aber bald wird das auch so gut sein wie bei Android.

 

Und jetzt kann man also eingeben Elberfelder Übersetzung möchte man – man kann alles mögliche runterladen – Elberfelder. Dann schaut man nach 'Scheol' – tuck, kommen alle Stellen. Und dann wird man sehen: In manchen Stellen bedeutet 'Scheol' einfach das Grab. Der Scheol ist der Ort der Verwesung, der Ort des Grabes in den unteren Teilen der Erde. Da ist das Grab gemeint. Und andererseits finden wir wieder 'Scheol' im Zusammenhang mit dem Jenseits, wo die Existenz weitergeht. Ja eben, der Begriff bezeichnet eben das Diesseitige – das Grab – und das Jenseitige. Das ist für die Ungläubigen das Gefängnis, der Abyssos, der Ort der Qual. Für die Gläubigen ist es das Paradies, der himmlische Tempel, die himmlische Stadt, das himmlische Jerusalem und eben der Schoß Abrahams. Das ist der Scheol für die Gläubigen. Und beim Tod ist es eben so: Der Mensch wird geteilt in zwei Teile. Der Körper ist im Scheol im Diesseits und da wird Gott nicht gelobt, aber die Seele des Gläubigen geht ins Paradies und dort wird Gott gelobt. Und darum ist beides wahr: Im Scheol lobt niemand, da ist Friedhofsstille, ja. Im Friedhof ist es still und ruhig und das verlangt man auch zurecht. Aber im Jenseits ist das ganz anders.

Noch eine Frage? {Eine kurze Frage: Sie haben jetzt erklärt, Lazarus konnte sich sogar im Hades an sein mieses Leben erinnern. Wie geht’s mit einem Gläubigen, der im Paradies ist, wenn er weiß, dass seine liebste Angehörige gar nicht errettet ist?} Ja, sehr gute Frage. Es ist so, die Verhältnisse werden sich dann auch völlig ändern. Jetzt können wir uns das gar nicht vorstellen und wir müssen uns auch nicht Mühe geben, uns das vorzustellen. Denn der Geist Gottes gibt das auch so in uns hinein, dass wir eine Sehnsucht haben, dass Angehörige errettet werden. Und der Apostel Paulus sagt sogar in Römer 9: Für sein Volk, das jüdische Volk, empfindet er ständigen Schmerz und es ist so, seine Sehnsucht, dass die gerettet werden. Das wirkt der Geist Gottes im Gläubigen. Und da muss man sich also nicht irgendwie Mühe geben, ja wie würde ich das dann empfinden, wenn's definitiv ist, dass Angehörige verloren gehen. Aber eben im Jenseits wird Gott das eben auch ändern, so dass wir einfach zur Gerechtigkeit Gottes das volle 'Ja' haben können. Das hängt also auch damit zusammen: So, wie sein Gemüt eben getröstet wird über das vergangene Leben, wird alles restlos eben Trost und Befriedigung erfahren. Aber eben, es gibt Dinge, die kann man mit dem jetzigen Gemütszustand nicht verstehen und müssen wir auch gar nicht. Ja. {Es ändern sich ja auch die Beziehungen. Der Herr sagt ja auch, im Himmel heiraten sie nicht und werden nicht verheiratet. Also diese Beziehungen hören ja dann auf.} Genau, sehr gut. Und das hilft eben auch zu sehen, das kann man sich jetzt auch nicht vor­stellen und muss man sich gar nicht vorstellen, ja. Dass man sich vorstellt, wie ist denn das mein Verhältnis zu meiner Frau. Wir hatten so viel erlebt  jahrzehntelang und alles miteinander durchlebt und durchlitten und auch Freuden geteilt und dann soll ein anderer Zustand sein. Das muss man sich nicht vorstellen. Das ist eine neue Welt und da sind auch gewisse andere Bedingungen und Regeln. Aber eben wichtig: Der Zusammenhang ist da, nicht einfach abgebrochen. Und es ist phantastisch, dass wir diese Dinge alle wissen können aus der Bibel.

Z.B. ich hab das so eindrücklich erlebt im vergangenen November in Thailand. Da waren wir eingeladen an einer Abdankung von Buddhisten und da musste ich eine Ansprache halten. Und da haben wir gesehen, wie diese Buddhisten, die haben überhaupt keine Hoffnung. Und natürlich kann einer sagen: Ja doch, nach buddhistischer Lehre ist das ja so, die Seele kommt dann eben in den jenseitigen Bereich, aber kehrt dann wieder zurück und so und sammelt wieder Punkte, bis man schlussendlich ins Nirwana geht. Und das ist ein Zustand des Ausgelöschtseins usw. Aber wenn die ihre Mönche fragen, jeder sagt wieder etwas anderes. Und die haben auch keine Schriften, die absolut verbindlich sind. Es gibt nicht 'das ist es', ja, sondern die sind völlig auf sich gestellt. Und Buddha hat gesagt, man soll nicht abhängig sein von andern und eben auch nicht von gewissen Schriften. Der Mensch ist eigentlich auf sich allein gestellt. Oh, ist das ein Trost, ja. Und dieser Anlass, den ich vorhin erwähnt habe, war ein Ehepaar, eine Familie, die haben ihren Sohn verloren in einem Unfall. Und untröstlich, muss man sagen. Und die wissen auch nicht, was geschieht jetzt. Es sind alles nur Strohhalme, wo sie sich daran festhalten. Dann kam ein Mönch, der hat dann noch Rituale gemacht, dass er vielleicht doch ins Nirwana … Niemand, niemand weiß etwas. Niemand hat Gewissheit, wie das wirklich weitergeht.

 

Und wir dürfen das haben. Die Bibel deckt uns das auf und erklärt uns ganz genau, was ist und dass es also nicht einen Seelenschlaf gibt nach dem Tod, sondern die Existenz geht weiter, voll Bewusstsein. Aber es wird auch klarge­macht: Die Entscheidung fällt hier auf Erden, wo man hinkommt. Nachher ist es nicht mehr möglich. Wir haben gesehen: Der reiche Mann bereut, aber er kann nicht mehr Buße empfinden. Er kann nicht selber Buße tun. Er kann nur sagen, das war falsch. Also Bitterkeit, muss man sagen. Und er bittet Abraham, er möge doch einen von den Toten schicken, dann würden seine 5 Brüder zum Glauben kommen. Und er sagt: Nein. Das ist nicht der Weg. Da kommt keiner zum Glauben, wenn ein Toter wiederkommt. Sie haben die Bibel, sie haben Moses und die Propheten, dass sie die hören. Und wenn sie eben auf die Bibel nicht hören, dann würden sie auch nicht auf irgend etwas Übernatürliches hören. Und das ist auch ein ganz wichtiger Punkt eben, dass man darauf hinweist: Hier fällt die Entscheidung. Da kann ein Mensch sich bekehren. Dann kommt er ins Paradies. Da kann ein Mensch Jesus Christus ablehnen, dann wird er ewig verlorengehen. Aber nachher, nach dem Tod, gibt es keine Möglichkeit, das wieder rückgängig zu machen. Und der Herr Jesus hat auch gesagt: Er, der Sohn des Menschen – wieder dieser Titel – er wird auch als Richter auf dem Thron sitzen, als Sohn des Menschen, sagt Johannes 5. Er, der Sohn des Menschen, hat Gewalt, Sünden zu vergeben – auf Erden. Können wir aufschlagen Markus 2, das ist der Punkt: Uns Menschen können die Sünden vergeben werden, so dass wir ins Paradies kommen, auf Erden. Aber im Jenseits gibt’s keine Vergebung mehr. Markus 2, 10:

10 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu dem Gelähmten: 11 Ich sage dir, steh auf und nimm deine Liegematte und geh heim!

Jawoll, danke. Also 2 Vers 10: Gewalt hat – nicht einfach Sünden zu vergeben – sondern auf der Erde Sünden zu vergeben.

Gab's noch irgendeine Frage? Ja? Es wäre gut, wenn Sie's am Mikrofon sagen. {Wir sind doch gerettet durch die Gnade und jetzt lesen wir auch gerade durch die Werke in Vers 12, ja. Die Bücher werden geöffnet und wird gerichtet durch die Werke. Und Paulus spricht von Glaube. Jakobus spricht von den Werken. Und die Offenbarung spricht von den Werken.} Nun, in Offenbarung 20, um wieder zurückzugehen zu unserem Thema, heißt es, dass also die Toten, und zwar sind das die Ungläubigen, die jetzt aus dem Gefängnis herauskommen, vor diesen großen weißen Thron gestellt werden, dass die beurteilt werden nach den Büchern, in denen ihre Werke aufgeschrieben sind. Aber die werden nicht gerettet, sondern die gehen ja alle verloren. Aber die werden beurteilt nach ihren Werken. Das heißt, Gott bestraft schlimme Menschen nicht in der gleichen Art wie Menschen, die anständige Menschen waren, aber Christus als Retter den Rücken zugekehrt haben. Und so hat das mit Rettung gar nichts zu tun, sondern es hat mit Unterschied im Gericht zu tun. Und genauso ist es für die Gläubigen: Werke tragen überhaupt nichts bei zur Rettung. Wir werden gerettet durch Glauben allein, durch den Glauben an den Herrn Jesus. Das ist ja auch das, was die Reformatoren wieder neu aus dem Römer- und dem Galaterbrief entdeckt haben vor 500 Jahren. Sollte man nicht nur im Jahr '500 Jahre Reformation' so betonen, sondern immer, aber es ist schon eine besondere Gelegenheit in diesem Jahr, gerade auch unseren Mitmenschen diese Dinge auf eine besondere Art weiterzugeben, weil vielleicht eine größere Sensibilität da sein wird und insbesondere in Deutschland, dem Ursprungsland der Reformation. Also gerettet allein durch Glauben. Aber viele Bibelstellen wie 1. Korinther 3 und 2. Korinther 5 Vers 10 usw. machen klar, dass die Werke, die der Gläubige getan hat nach seiner Bekehrung, die spielen eine Rolle im Blick auf Belohnung, und zwar für die Ewigkeit. Es gibt unterschiedlichen Lohn – je nach den Werken. Aber nicht entsprechend dem, was einer getan hat in seinem alten Leben, bevor er zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, sondern ab der Bekehrung, was er aus Liebe zum Herrn getan hat. Das hat Folgen. Also man muss alles am richtigen Ort stehenlassen. {Und die letzte Entscheidung in Vers 15 ist ja die Fragen: Geschrieben im Buch des Lebens? Ja oder nein?} Genau.

Jetzt kommen wir dann auch noch auf das Buch des Lebens. Jetzt haben wir das Buch der Werke gesehen. Und der Vollständigkeit halber haben wir uns auch noch etwas beschäftigt mit dem Buch der Tränen. Jetzt werden wir gleich auf das Buch des Lebens kommen. Gibt es noch weitere Bücher der himmlischen Bibliothek? {das Buch Israel} Das Buch des Hauses Israel. Weißt du grad wo? In Hesekiel 13. Ja gut, wenn man weiß, was in der Bibel steht und nicht weiß, wo, dann weiß man wenigstens, dass es steht und dann kann man mit einer Konkordanz suchen und findet's, ja. Wir lesen einfach, um den Begriff zu finden Hesekiel 13, 9. Kann das jemand vorlesen:

9 und meine Hand wird gegen die Propheten sein, die Eitles schauen und Lüge wahrsagen. Im Rat meines Volkes sollen sie nicht stehen und in das Buch des Hauses Israel nicht eingeschrieben werden, und in das Land Israel sollen sie nicht kommen. Und ihr werdet wissen, dass ich der Herr, der Ewige, bin.

Also es geht im Zusammenhang um falsche Propheten in Israel. Und Gott sagt, dass die nicht eingeschrieben werden in das Buch des Hauses Israel. Nicht wahr, die Frage ist: Wer ist ein Jude? Wer ist ein Israelit? Und da kann man sagen: Ja, jeder, der von Abraham, Isaak und Jakob abstammt, ist ein Jude, ist ein Israelit. Korrekt. Aber, es wird dann trotzdem eben grad in Römer 9 der Unterschied gemacht, wer ein wahrer Israelit ist und wer nur ein Israelit nach dem Fleisch ist. Und da wird erklärt in Römer 9, dass eben der wahre Israelit ist der, der zwar von Abraham, Isaak und Jakob abstammt, aber errettet ist, bekehrt ist, neues Leben hat. Das ist ein wahrer Israelit und der wird eingeschrieben in das Buch des Hauses Israel. Also niemand muss denken: Ich habe jüdische Vorfahren, also ich komme eh in den Himmel. Das funktioniert nicht. Man wird durch jüdische Abstammung nicht errettet, hat in dieser Hinsicht keinen Vorteil. Es gibt andere Vorteile, denn dieses Volk hat also erstes Volk der Welt die Bibel bekommen und hat dieses Buch der Welt geben dürfen. Und es gibt noch andere Dinge. Aber Gott macht einen Unterschied und darum, die falschen Propheten die kommen nicht in das Buch des Hauses Israel, das Verzeichnis der wahren Israeliten.

Gibt es noch mehr Bücher? {die Bibel} Die Bibel im Himmel? Oh, wo steht das? {Daniel} Ja in Daniel ist es ja so, da können wir aufschlagen Daniel 10, da kommt ein Engel zu dem Propheten Daniel und berichtet ihm alles, was kommen wird über Israel im Zusammenhang mit Syrien und Ägypten. Und das wird dann alles entfaltet in Daniel 11 + 12. Schauen wir aber die Einleitung Kapitel 10, 21 könnte jemand lesen:

 

 

21 Doch will ich dir verkünden, was in dem Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist; und kein Einziger steht mir mutig bei gegen jene als nur euer Fürst Michael.

Ja. Also hier sagt dieser Engel: Ich werde dir jetzt Daniel erklären, was im Buch der Wahrheit im Himmel verzeichnet ist. Und dann kommt wörtlich das, all die Prophetie da in Daniel 11 + 12. Das gibt er ihm dann wieder. Das stand also schon vorher im Himmel, bevor es zum Buch Daniel wurde, ja Teil des Buches Daniel wurde. So kann man also in dem Sinn sagen: die Bibel im Himmel. Und dieser Engel wusste diese Dinge, bevor es offenbart war einem Propheten auf Erden und uns damit durch das Buch, das inspirierte Buch, Daniel. Aber es ist noch deutlicher in Bezug auf die Bibel als Ganzes Psalm 119, dieser längste Psalm der Bibel mit 176 Versen, in dem fast in jedem Vers die Bibel erwähnt wird unter ganz verschiedenen Namen. Und da lesen wir einfach Vers 89 bitte:

89 In Ewigkeit, HERR, steht dein Wort fest in den Himmeln.

Ja, also es ist klar: Das Wort Gottes steht fest in den Himmeln. Die Bibel gibt es also nicht nur auf Erden, die Bibel gibt’s im Himmel. Das ist eigentlich gar keine Überraschung.

Ja. Und jetzt machen wir Pause 20 Minuten und dann noch ein paar Bücher und dann das Buch des Lebens.

Wir haben eine ganze Reihe von Büchern der himmlischen Bibliothek gesehen. Jetzt noch ein weiteres ist das Buch der göttlichen Bestimmungen. Das kann man ableiten aus Hiob 13, 26. Kann jemand lesen, was der Leidgeprüfte dort sagt:

26 Denn Bitteres verhängst du über mich und lässt mich erben die Ungerechtigkeiten meiner Jugend; 27 und meine Füße legst du in den Stock und beobachtest alle meine Pfade, grenzest dir ein die Sohlen meiner Füße; 28 da ich doch zerfalle wie Moder, wie ein Kleid, das die Motte zerfressen hat.

Ja. Und jetzt ist es so, dieser Ausdruck 'denn Bitteres verhängst du über mich', die alte Elberfelder hat hier eine gute Fußnote bei 'verhängen': 'eigentlich schreibst du oder verfügst du', also wörtlich: denn Bitteres schreibst du über mich auf und lässest mich erben usw. Gott hat das Bittere aufgeschrieben in einem Buch. Mit anderen Wort: Gott schreibt alles auf, was ein Mensch in seinem Leben erfahren soll. Das schließt natürlich die Willensfreiheit und Verantwortlichkeit des Menschen nicht aus. Aber es zeigt die Allwissenheit Gottes, dass er das alles verfügt. Und mit anderen Worten: Uns trifft nichts eben einfach zufällig, sondern es hat alles seinen Platz im Plan Gottes. Und so haben wir hier einen feinen Hinweis auf dieses Buch der göttlichen Bestimmungen: Bitteres schreibst du über mich auf.

Und dann gibt es noch ein weiteres Buch in Maleachi 3. Da geht es um den treuen Überrest. In der Zeit von Maleachi gab es wieder einen Niedergang im Volk Israel, unter dem jüdischen Volk, aber es gab einen kleinen Überrest, der Gott in dieser schwierigen Zeit die Treue hielt. Und können wir da lesen Maleachi 3, 16-17:

16 Da besprachen sich die miteinander, welche den HERRN fürchteten, und der HERR achtete darauf und hörte es, und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, welche den HERRN fürchten und seinen Namen hoch achten. 17 Und sie werden von mir, spricht der HERR der Heerscharen, als mein auserwähltes Eigentum behandelt werden an dem Tag, den ich bereite; und ich will sie verschonen, wie ein Mann seinen Sohn verschont, der ihm dient. 18 Dann werdet ihr wieder sehen, was für ein Unterschied besteht zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.

Jawoll, danke. Also da haben wir diese schwierige Zeit. Und da gab es Treue, die haben miteinander die Schwierigkeiten und die Probleme besprochen: Da unterredeten sich, die den Herrn fürchten, miteinander. Und Gott beachtet das: und der Herr merkte auf und hörte. Und weiter wird gesagt: und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, welche den Herrn fürchten. Die wurden also ganz speziell in ein Buch verzeichnet, die Treuen, die in der Zeit des Niedergangs dem Herrn die Treue halten. Das wär also wieder ein Buch, das man nennen könnte: 'das Gedenkbuch für die Treuen'.

Und dann gibt es noch ein weiteres Buch Gottes in Psalm 87. Da geht es um das 1000jährige Friedensreich und da wird erklärt, dass dann alle, die da ins Reich eingehen werden aus allen Völkern, dass die speziell verzeichnet werden. Liest jemand Psalm 87 Verse 5 + 6. Und vielleicht des Zusammenhangs wegen schon der Vers vorher: Erwähnen will ich Rahabs. Das ist ein anderer Name für Ägypten

4 Ich will Rahab und Babel erwähnen bei denen, die mich kennen; siehe, Philistäa und Tyrus samt Kusch. Dieser ist dort geboren. 5 Von Zion aber wird gesagt werden: Mann für Mann ist darin geboren. Und der Höchste, er wird es befestigen. 6 Der HERR wird schreiben beim Verzeichnen der Völker: Dieser ist dort geboren.

Ja. Also es wird genau festgehalten werden in einem göttlichen Verzeichnis von all denen, die ins Reich eingehen werden, wo die geboren worden sind. Und die, die eben nach diesem Psalm in Zion geboren sind, die haben einen ganz besonderen Platz. Drum heißt es ja in Vers 5: Und von Zion aber wird gesagt werden: der und der ist darin geboren worden. Und das wird eine besondere Bedeutung haben grad für Araber, für Palästinenser, denn in Hesekiel 46 wird gesagt, dass all die aus anderen Völkern, wenn Gott das Land Israel neu verteilen wird für die 12 Stämme Israels, von oben vom Libanon/Syrien, über das heutige Israel, über das Westjordanland, Gazastreifen bis in den Negev runter, dann wird dort gesagt, dass die Fremden, die in diesem Land geboren worden sind und Kinder gezeugt haben, die werden den Eingeborenen in Israel gleichgeachtet werden. Das ist schon eine interessante Stelle. Wir können das vielleicht noch aufschlagen, das kann man je nachdem in Diskussionen auch wieder mal verwenden. Also Hesekiel 48, da werden die Grenzen genau beschrieben: ab Kapitel 47 Vers 13 beginnt das inklusive Kapitel 48. Und jetzt liest jemand bitte aus Kapitel 47 Vers 21:

21 Und dieses Land sollt ihr unter euch aufteilen nach den Stämmen Israels. 22 Und es soll geschehen: Euch und den Fremden, die in eurer Mitte weilen, die Kinder in eurer Mitte gezeugt haben, sollt ihr es als Erbteil verlosen; und sie sollen euch sein wie Einheimische unter den Kindern Israel; mit euch sollen sie um ein Erbteil losen inmitten der Stämme Israels. 23 Und es soll geschehen, in dem Stamm, bei dem der Fremde weilt, dort sollt ihr ihm sein Erbteil geben, spricht der Herr, der Ewige.

 

Ja. Also die bekommen Grund und Boden und werden in ihrer Stellung den israelischen Bürgern genau gleich geachtet werden. So denkt Gott, so handelt Gott. Und es hat also – sehen wir – eine Bedeutung, wenn ein Fremdstäm­miger in einem Land eben gelebt hat und auch Kinder gezeugt hat, hat er dadurch einen besonderen Status in den Augen Gottes. Aber natürlich ist zu sagen: Alle, die dann ins Reich eingehen werden, das sind Bekehrte, ja. Es kommt ein furchtbares Gericht in den sieben letzten Jahren vor dem Kommen des Herrn und in der Drangsal über das Volk Israel selbst. Zwei Drittel der Bevölkerung wird umkommen, nur ein Drittel wird dann ins Reich eingehen. Und auch über die arabischen Völker wird ein furchtbares Gericht kommen. Aber ein Überrest wird sich daraus bekehren. Und die werden so behandelt werden. Ja und Gott wird also auch da das genau verzeichnen. Nicht, weil er das braucht. Gott braucht keine Gedächtnisstütze. Aber es wird alles dokumen­tiert. Das zeigt, wie es für Gott wichtig ist, die Dinge wirklich zu belegen und zu zeigen.

Und dann gibt es noch etwas Wichtiges in Verbindung mit den Büchern der Werke. Wir haben gesehen in Offenbarung 20: Diese Menschen werden nach diesen geöffneten Büchern gerichtet entsprechend ihren Werken. Aber in Psalm 51 da haben wir ja diesen Bußpsalm von David, der sich wirklich ernst­lich zerbrochen unter die Hand Gottes beugt, dort wegen dieser schlimmen Sünde mit Batseba. Und liest da jemand vor Verse 2 + 3:

2 Als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Batseba eingegangen war. 3 Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Gnade; tilge meine Vergehen nach der Größe deiner Barmherzigkeit! 4 Wasche mich völlig von meiner Schuld, und reinige mich von meiner Sünde! 5 Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine Sünde ist stets vor mir.

Jawoll. Also er anerkennt und bekennt seine Sünde in Reue gegenüber Gott. Und die Bibel – Altes und Neues Testament – verspricht: Wenn ein Mensch das ernsthaft tut im Gebet Gott gegenüber, vergibt Gott die Schuld. Und nun sagt David: Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, reinige mich von meiner Sünde (Vers 4). Aber in Vers 3 sagt er: Tilge meine Übertretungen. Und das Wort 'tilgen' ist so interessant in unserem Zusammenhang. Es ist Hebräisch 'machah'. Und das ist das Wort für 'auslöschen', 'ausradieren', 'auswaschen bei einer Schriftrolle'. Nicht wahr, früher hat man ja die Bücher z.B. auf Pergament, auf Tierhäuten geschrieben. Und wenn man da ein Wort wegmachen wollte, musste man die Tinte eben abwaschen. Und das ist 'tilgen', 'auslöschen'. Und David betet: Tilge meine Übertretungen. Das heißt: Lösch diese Taten aus aus deinem Buch der Werke. Das ist Vergebung. Eben es ist eigentlich für uns ja erschreckend, wenn Gott alles dokumentiert – das ganze Leben. Also noch viel mehr, als was das Internet dokumentieren kann über uns, ja. Das ist schon für manche schrecklich, aber wirklich alles. Da könnte man eben erdrückt werden unter dieser Last. Aber eben die gute Botschaft ist: Es gibt Vergebung. Es gibt ein 'austilgen', dass Gott alles auslöscht. Aber in Offenbarung 20 werden diese Bücher gezeigt: Es steht alles noch drin. Das bedeutet: Ich hatte – kann Gott sagen – das Angebot gegeben der Vergebung und es wäre alles ausgelöscht worden. Aber ihr habt nicht gewollt, das ist der Punkt. Also wenn Menschen die Vergebung nicht annehmen und eben ihre Schuld nicht in Reue Gott bekennen, dann werden die Werke nicht ausgelöscht. Aber das ist dann unsere Schuld. Auf der anderen Seite ist es ja so, dass Gott auch bei einem Gläubigen alles, was er aus Liebe für den Herrn tut, wird auch aufgeschrieben. Und lesen wir in Nehemia 13. Nehemia war ein treuer Mann Gottes, der eben die Vergebung Gottes für sich erlebt hat und dann als ein treuer Diener sein Leben Gott zur Verfügung stellte. Und liest jemand aus Kapitel 13 Vers 14:

14 Gedenke meiner deshalb, mein Gott, und tilge meine guten Taten nicht aus, die ich am Haus meines Gottes und an dessen Dienst erwiesen habe!

Jawoll. Also es gibt auch die Sorge, dass etwas ausgetilgt werden könnte, was man lieber in den Büchern Gottes geschrieben haben möchte. Darum betet er: Tilge das nicht aus, dass es wirklich einmal auch Lohn gibt. Das ist die umgekehrte Seite. Gott verzeichnet die Werke, aber eben beim Gläubigen auch das, was vor Gott eben Bestand hat. Das, was einer im Unglauben tut, das zählt nicht. Das wird in Hebräer 9 genannt 'tote Werke'. Tote Werke sind Werke, die man so äußerlich sagt 'ist gut', aber sie zählen vor Gott nicht, weil die Motivation auch falsch war, tote Werke. Aber da geht es darum, eben

Werke, die aus dem Glauben heraus getan werden, er bittet: Lösche sie nicht aus, tilge sie nicht aus aus deinem Verzeichnis.

Und jetzt kommen wir zu Nr. 10 aus diesen Büchern, die wir bis jetzt angeschaut haben: das Buch des Lebens. {…} Ja natürlich, aber dann gäbe es noch viel viel viel mehr, ja. Es gibt ja viele außerbiblische Bücher, die z.B. in 1./2. Chronika erwähnt werden oder eben das Buch des Redlichen schon in den früheren Büchern. Das sind außerbiblische Bücher, die in der Bibel angeführt werden, dass man diese und diese Erzählung auch dort und dort findet. Das bedeutet, dass eben Bibelschreiber auch Geschichtsbücher, die damals existierten, benutzt, konsultiert hatten als sie geschrieben haben. Gerade die Chronika zitiert ganz viele Bücher: Das und das, was hier erzählt ist, findet man dort und dort und dort, ja, um zu zeigen, die biblische Geschichte ist nicht in Kontrast zur außerbiblischen Geschichte. Die biblische Geschichte ist wirklich geschehen in Raum und Zeit. Und das wurde auch in anderen Büchern verzeichnet. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Und da wird sogar verwiesen: Das und das kann man ausführlicher dort nachlesen und das und das dort nachlesen. Das will nicht bedeuten, dass diese Bücher inspiriert wären, denn die gehören nicht zur Schrift, aber es macht klar, dass ein Christ eben auch andere Bücher lesen kann als nur die Bibel – wenn es gute Bücher sind. Also das ist ja die Frage. Es gibt so viel Schrott und nicht nur in Büchern, sondern auch digital. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Aber nur um zu sagen: Das sind nicht göttliche Bücher, sondern das sind Bücher der Menschen, die in der Bibel erwähnt werden, ohne dass sie zur Heiligen Schrift gezählt werden. Aber jetzt göttliche Bücher. Ich hab gesagt zehn, wir hatten eigentlich nur acht gesehen bis jetzt. Was noch dazu kommt, ist das Buch mit den sieben Siegeln Offenbarung 5. Aber das haben wir ja schon ausführlich studiert: Das ist das Buch der Gerichte, wo ganz chronologisch genau gezeigt wird, was alles über diese Welt kommen wird nach der Entrückung, bis dass der Herr Jesus wiederkommt, ja. Das Buch der sieben Siegeln, das all diese Gerichte genau verzeichnet enthält, auch die Gerichte mit den Posaunen. Denn das siebte Siegel besteht ja aus sieben Posaunengerichten und die siebte Posaune besteht aus sieben Schalengerichten. Aber da hatten wir noch ein anderes Buch in der Offenbarung kennengelernt {das kleine geöffnete Büchlein} Das kleine geöffnete Büchlein in Offenbarung 10. Das war also nicht versiegelt und es war klein. Und dort haben wir ja gesehen, das betrifft das Thema dann Offenbarung 10 + 11 wo es um Jerusalem geht, Prophetie über Jerusalem. Und da wird der Fokus von der ganzen Welt, die mit dem Buch der sieben Siegel betroffen ist, zusammengezogen auf Israel und Jerusalem. Und darum ist es ein kleines Büchlein, ja, weil da nicht die ganze Welt, sondern der Fokus wird zusammen­gezogen auf das Land Israel, auf die Stadt Jerusalem. Und es es ein geöffnetes Büchlein, weil diese Prophetie im AT schon geoffenbart war. Das war schon bekannt. Aber alles, was in dem Buch mit den sieben Siegeln steht, das war, bevor die Offenbarung geschrieben wurde, noch nicht bekannt. Das wurde eben durch die Offenbarung offenbart.

Und das hat übrigens auch noch schwere Auswirkungen für einen Punkt, der immer mal wieder Diskussionen auslöst. Nicht wahr, wir haben doch von der Entrückung gelesen in 1. Korinther 15, 51–52. Die wird stattfinden bei der letzten Posaune, den posaunen wird es. Und dann sagen einige: Seht ihr, das ist die letzte Posaune, das ist die siebte Posaune der Offenbarung. In dem Fall muss die Gemeinde noch durch all diese Gerichte der sieben Siegel hindurch, denn die siebte Posaune gehört ja dann zu dem siebten Siegel. Also die Gemeinde muss durch die Drangsal. Falsch. Paulus hat 1. Korinther geschrieben im Jahr 54, also rund 40 Jahre vor der Offenbarung. Damals war das noch ein Geheimnis, das mit den sieben Posaunen, war gar nicht bekannt. Und trotzdem sagt Paulus: bei der letzten Posaune. Aber das war ein bekannter militärischer Ausdruck. Im römischen Heerwesen heißt die letzte Posaune die dritte Posaune, die Posaune zum Aufbruch. Erste Posaune: Die Soldaten müssen alles zusammenpacken, Camps abbrechen. 2. Posaune: Sie müssen sich bereitmachen. Und dann 3. Posaune: Aufbruch. 'Bei der letzten Posaune' das bedeutet, wenn das Signal Gottes mit dem göttlichen Schofarhorn kommen wird, um in den Himmel aufzubrechen. 'Oh, when the saints go marchin' in' – 'oh wenn die Heiligen einmarschieren', ja. Das ist dieser Aufbruch bei der letzten Posaune. Es ist eben so: Im Zusammenhang mit der Entrückung werden mehrere militärische Ausdrücke verwendet. Schon in 1. Korinther 15 heißt es: Bei der Auferstehung ist das so, jeder in seiner Abteilung. Der Ausdruck 'Abteilung', den Paulus benutzt, ist ein militärischer Begriff für militärische Abteilungen. Und dann 1. Thessalonicher 4, 13 ff heißt es: Der Herr selber wird kommen bis in die Wolken und dann wird er mit gebietendem Zuruf und mit der Posaune Gottes herabkommen. Der gebietende Zuruf ist der Befehl eines Generals, also mit höchster militärischer Autorität. Und dann kommt eben noch die Posaune Gottes hinzu, die genannt wird 'die letzte Posaune'. Das ist die Posaune – wieder militärischer Begriff – zum Aufbruch. Nein, die Gemeinde geht nicht in die Drangsal. Sie wird sogar nach Offenbarung 3, 10 bewahrt bleiben vor der Stunde der Versuchung. Ich werde dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird. Das heißt: Die Zeit, wenn der Antichrist noch vor der Drangsal die Menschheit verführen wird, in diese Stunde, in diese Periode, muss die Gemeinde nicht hinein, sie wird bewahrt.

Ja, so jetzt hätten wir die zehn Bücher beeinander, aber jetzt gehen wir zum Buch des Lebens. Nun ist es so, vielleicht hat man gelernt in der Sonntagsschule: Wenn man sich bekehrt, wird man ins Buch des Lebens eingeschrieben. Und dann müsste man aber fragen: Wo steht das in der Bibel? Und die Antwort: nirgends. Ja, wir sind uns sehr einig. Es ist nicht immer so, ja. Aber es gibt manchmal Leute, die sind ganz überzeugt: Nur bei der Bekehrung wird man eingeschrieben. Aber wenn man sie zurückfrägt 'wo?', dann kommt keine Bibelstelle. {… freut euch nicht, dass die Dämonen euch untertan sind, freut euch, dass eure Namen eingeschrieben sind} Ja. Also der Herr sagt diesen Gläubigen, sie sollen sich freuen, dass ihre Namen im Buch des Lebens stehen. Er sagt nicht, dass sie jetzt eingeschrieben werden, sondern geschrieben sind, als Zustand, sollen sich darüber freuen. Also die Stelle sagt nicht, dass die Jünger mit der Bekehrung eingeschrieben wurden, sondern die sagt, dass Jünger Jesu sich freuen sollen, dass diese Tatsache gilt, ihre Namen sind geschrieben im Buch des Lebens. Und dann kommt eben noch eine Überraschung dazu: Die Bibel macht klar, dass Menschen im Buch des Lebens stehen, die gottlos sind. Wie geht das, Ungläubige? Schlagen wir mal auf eine solche Schockstelle Psalm 69. Psalm 69 ist ein messianischer Psalm, der die Leiden des Herrn Jesus am Kreuz prophetisch beschreibt. Und im NT wird dieser Psalm mehrmals zitiert z.B. Johannes 2: Der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt. In Johannes 2 wird das ganz klar auf den Herrn Jesus bezogen, der in seinem Eifer den Tempel gereinigt hat, das Haus Gottes. Dann wird in diesem Psalm gesagt: Ich bin entfremdet meinen Brüdern, ein Fremdling geworden den Söhnen meiner Mutter. Die Brüder, die Halbbrüder, des Herrn Jesus waren ungläubig, sagt Johannes 7. Und ihnen war er so entfremdet. Und dann heißt es in Vers 22: Die Feinde gaben ihm als Speise Gift und im Durst tränkten sie ihn mit Essig. Das entspricht ja dem, was am Kreuz geschehen ist. Also es ist ein Kreuzespsalm. Da werden die Leiden des Herrn Jesus beschrieben in den Versen 1 – 22. Und dann ab 23 betet König David, der Ver­fasser des Psalms, um das Gericht über die Feinde des Messias. Liest jemand ab Vers 22:

22 Und sie gaben mir Galle zur Speise und Essig zu trinken in meinem Durst. 23 Ihr Tisch vor ihnen soll zur Schlinge werden und zum Fallstrick den Sorglosen! 24 Ihre Augen sollen finster werden, dass sie nicht mehr sehen, und ihre Lenden sollen allezeit wanken. 25 Gieße deinen Grimm über sie aus, und die Glut deines Zorns erfasse sie; 26 ihre Wohnstätte soll verwüstet werden, und in ihren Zelten wohne niemand mehr! 27 Denn sie verfolgen den, welchen du geschlagen hast, und haben sich unterhalten über die Schmerzen deiner Verwundeten. 28 Füge Schuld zu ihrer Schuld, und lass sie nicht zu deiner Gerechtigkeit gelangen! 29 Tilge sie aus dem Buch des Lebens; sie sollen nicht eingeschrieben sein mit den Gerechten!

Ja, danke. Jetzt wird also hier gesagt, das Gericht, der Zorn Gottes soll über die kommen, die – sieht man Vers 27 – denn den du geschlagen hast, haben sie verfolgt. In Jesaja 53, 10 heißt es: Es gefiel dem Herrn, ihn – den Messias – zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen. Gott hat am Kreuz in den drei Stunden der Finsternis, als der Herr Jesus beladen wurde mit unserer Schuld, ihn stellvertretend geschlagen. Das heißt dort in Jesaja: Es gefiel Gott, ihn zu zerschlagen. Nicht, weil es Gott gefallen hätte, dem Herrn Schmerzen hinzuzufügen, aber weil es das Wohlgefallen Gottes war, Sünder zu erretten. Und das war der einzige Weg. Darum: Es gefiel dem Herrn, ihn zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen. Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen. Und jetzt hier heißt es: denn, den du geschlagen hast. Also der Messias, der von Gott geschlagen wurde am Kreuz, haben sie verfolgt. Nicht wahr, damals bei der Kreuzigung, die Feinde des Herrn haben den Herrn Jesus verfolgt und am Kreuz wirklich in den Stunden der Finsternis hat Gott ihn verlassen, so dass er rufen musste: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Weil der Herr Jesus der Sündenträger war, musste Gott ihn verlassen. Weil er mit unserer Sünde identifiziert wurde, wie wenn es seine eigene Sünde wäre. Und darum hat Gott die Gemeinschaft eben abge­brochen und musste ihn an unserer Stelle strafen. Das Zorngericht, was wir verdient hätten im Feuersee auf ewig, traf ihn als Stellvertreter. Und darum wird hier klargemacht: Es ist umso schrecklicher, all die Menschen, all das Böse, dass sie ihm dort am Kreuz angetan haben. Natürlich, was die Menschen dem Herrn angetan hatten, das konnte keine Sünde wegnehmen, das war nur der Ausdruck der Bosheit des Menschen. Das, was wirklich dann sühnende Leiden waren, das war Gottes Gericht in den drei Stunden der Finsternis über die Sünde, die der Herr getragen hat. Und nun, von diesen Feinden, die damals Christus verworfen haben, sagt König David: denn den du geschlagen hast, haben sie verfolgt. Und dann in Vers 29: Lass sie ausgelöscht werden aus dem Buch des Lebens und nicht eingeschrieben sein – so muss man genau über­setzen – mit den Gerechten. Das heißt: All diese Pharisäer, auch Kajaphas der Hohepriester, der den Herrn zum Tod verurteilt hatte, ihre Namen waren eingeschrieben im Buch des Lebens. Und jetzt sagt König David: Lösche sie aus aus dem Buch des Lebens. Sie sollen dort nicht zusammen mit den Gerechten, die durch Glauben gerecht gemacht sind, drin stehen. Da haben wir wieder das Wort 'auslöschen/austilgen', 'aus einer Handschrift weglöschen'. Das macht also klar: Die standen alle drin, auch ein Hoherpriester Kajaphas. Ihre Namen waren im Buch des Lebens. Und das wird umso deutlicher, wenn wir Psalm 139 aufschlagen. Ja? {…} Vers 37 dazu lesen in Psalm 69? Ja, wer kann das machen, am Mikrofon am besten.

37 Und die Nachkommenschaft seiner Knechte wird es erben; und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.

Ja. Was war der Gedanke, dass Sie diesen Vers noch dazu wollten? {…} Ach so, da geht es nicht um das Bleiben im Buch, sondern um das Bleiben im Land Israel. Nicht wahr, Vers 35 spricht davon, dass das jüdische Volk eine Wieder­herstellung erleben wird: Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen; und sie werden dort wohnen und es besitzen. Und dann heißt es: Und der Same seiner Knechte wird es erben; und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. Das macht klar: Obwohl der Messias gekreuzigt wurde, obwohl eben viele sich an ihm so vergangen hatten wie Kajaphas und andere, hat Israel trotzdem eine Zukunft. Und Gott wird die Städte Judas wieder bauen und sie werden wieder bewohnt werden. Das heißt mit anderen Worten: Das jüdische Volk wird aus der Zerstreuung einmal wieder zurückkehren. Und 'der Same seiner Knechte' das ist der eine Drittel aus Israel, der die Drangsal überleben wird und das Land dann besitzen wird, so wie wir das in Hesekiel 47 vorhin gefunden haben. Aber in Vers 29 da geht es um das Buch des Lebens und um das ausgelöscht Werden. Da stehen Gesetzlose drin und die können ausgelöscht werden.

Jetzt Psalm 139. David spricht von sich und zwar ab Vers 13 – 16:

13 Denn du besaßest meine Nieren; du wobst mich im Leib meiner Mutter. 14 Ich preise dich dafür, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiß es sehr wohl. 15 Mein Gebein war nicht vor dir verborgen, als ich gemacht wurde im Geheimen, gewirkt wie ein Stickwerk in den untersten Örtern der Erde. 16 Meinen Keim sahen deine Augen, und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die entworfen wurden, als nicht einer von ihnen war.

Ja. Also da spricht David über Gottes Buch, in dem alle seine Lebenstage eingeschrieben waren. Das ist das Buch des Lebens. Und David beschreibt sich hier nicht seit der Bekehrung. Nicht wahr, ich spreche immer wieder über die Bekehrung, auch bei alttestamentlich Gläubigen. Die Bekehrung gibt’s nicht erst im NT. Alle Menschen, die gerettet wurden von Adam an, die mussten sich bekehren, umkehren zu Gott und ihre Schuld bekennen. Nun David war ja so einer. Aber er schreibt hier über die Zeit im Mutterleib, als er als Baby im Mutterleib gebildet wurde und sagt da in Vers 16: Meinen Keim sahen deine Augen und alle meine Lebenstage waren in dein Buch geschrieben. 'Keim' Hebräisch 'golem', bedeutet 'Knäuel', 'ungeformte Masse'. Nicht wahr, nach der Zeugung da vereinigen sich zwei Zellen, die männliche Samenzelle und die weibliche Eizelle. Und in den nächsten Stunden beginnt diese Zygote, so nennt man das befruchtete Ei, die Zygote beginnt sich zu teilen: 2 Zellen, dann 4, 8, 16, 32. Und es ist eine Sache von eben Stunden und den ersten 3 Tagen, dass dann so ein Knäuel von Zellen entsteht. Und das ist der Golem. Und David sagt: Meinen Golem sahen deine Augen. Wunderbar, wenn man bedenkt, in der Medizin noch im 19. Jahrhundert haben viele Mediziner geglaubt, die männ­liche Samenzelle, die hätte das Aussehen eines kleinen Männchens und die Zeugung bedeutet, dass dieses kleine Männchen in den Mutterschoß kommt und sich dann 9 Monate entwickelt. Ja, aber alles schon vorgezeichnet. Also man hatte damals noch nicht Zeiss-Mikroskope. Die waren so schlecht, dass die also mit Phantasie dann Männchen gesehen haben. Und es war auch nicht bekannt, dass es ja nicht nur die männliche Samenzelle, sondern auch das Ei, die Eizelle der Frau braucht, ja, damit ein Mensch entstehen kann. Es war nicht bekannt im 19. Jahrhundert in der Wissenschaft. Obwohl nach der Bibel hätte man wissen können, ja, Gott hat ja schon nach dem Sündenfall gesagt zu Eva: Der Same der Frau wird der Schlange den Kopf zertreten. Der Same der Frau. Es wird auch über den Samen Davids gesprochen, ja. Same bedeutet quasi Fruchtzelle, ja, aus der das Leben entsteht. Aber es wird sowohl bei der Frau gesprochen vom Samen der Frau wie auch vom Samen Davids. Das ist biblisch. Man dachte also, das ist ein Männchen, das sich entwickelt, aber David sagt: Nein, meine ungeformte Masse sahen deine Augen. Also das ist eine wunder­bare Illustration der Inspiration und Präzision der Bibel. Aber es wird hier zusätzlich dieses Bilden im Mutterleib beschrieben, in Vers 13 sagt er: Du besaßest meine Nieren, du wobest mich in meiner Mutter Leib. Also die Bildung des Embryos wird hier beschrieben wie ein Weben. Und nicht wahr, wir sprechen ja von Gewebe im Zusammenhang mit unserem Zellaufbau des Körpers. Und darum der Vergleich poetisch von einem Weben zu sprechen, ist ganz wunderbar. Und dann sagt David in Vers 14: Ich preise dich darüber, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, meine Seele weiß es sehr wohl. 15 Nicht verborgen war mein Gebein vor dir, als ich gemacht wurde im Verborgenen. Und jetzt der Vergleich: gewirkt wie ein Stickwerk in den untersten Örtern der Erde. Er vergleicht die Bildung seines Gewebes mit einem Stickwerk, das ein Künstler in einem unterirdischen Atelier verfertigt. Ja 'unterste Örter der Erde' wird manchmal auch gebraucht für's Grab. Es ist also ein Untergeschoss, ein verborgener Ort und dort ein Künstler macht ein wunderbares Stickwerk. Niemand sieht das von außen, ja, ganz verborgen im Untergeschoss. Und so vergleicht er den Mutterschoß mit einem Künstleratelier unterirdisch, wo ein Wunderwerk eben gebildet wird. Und dann in diesem Zusammenhang: Meine Lebenstage waren in deinem Buch eingeschrieben. Also nicht erst ab der Bekehrung, sondern er kann schon als Baby im Mutterleib kann er sagen: Meine Lebenstage waren – nicht wurden – waren eingeschrieben in dein Buch. Und damit wird klar: Gott schreibt den Menschen ein – und zwar alle Menschen – in dieses Buch und er schreibt ein auch genau, wie lange dass jemand lebt. Ich habe mal an einer Beerdigung die Ansprache halten müssen und habe ich zuvor noch genau ausgerechnet, wie viele Tage die Person gelebt hatte, ja, unter Berück­sichtigung all der Schalttage usw. Da hab ich erklärt, denn es ist meistens so, da sind auch ungläubige Leute da, erklärt, dass Gott genau diese Zahl von Tagen eingeschrieben hatte und er ist keinen Tag vorher heimgegangen, gestorben, als was Gott in seinem Plan hatte. Und eben Gott schreibt dort alle Menschen ein in dieses Buch des Lebens. Warum? Weil er für alle Menschen das Leben möchte, nicht nur für gewisse Menschen. Gott liebt die ganze Welt. Und darum heißt es in Johannes 3 Vers 16: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab.

Jetzt noch eine Stelle Offenbarung 13, 8. Die hatten wir damals ein biss­chen übergangen, wenn ich mich richtig erinnere. Man kann in der Bibelklasse eben nicht alles sagen, was man sagen könnte, auch wenn wir jetzt schon mehr als 30 Abfolgen haben über die Offenbarung. Liest jemand Offenbarung 13 Vers 8. Es geht hier um Menschen, die nach der Entrückung den kommenden Diktator göttlich verehren werden.

8 Und alle, die auf der Erde wohnen, werden ihn anbeten, (jeder,) dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an.

Jawoll. Jetzt ist es wichtig, dass man die Bibel genau liest. Es heißt hier nicht, dass diese Menschen nicht eingeschrieben worden waren, ja. Es heißt nicht: Ein jeder, dessen Name nicht eingeschrieben worden war im Buch des Lebens, sondern es heißt: Ein jeder, dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens. Das heißt: Zu diesem Zeitpunkt wird die Gnadenzeit für diese Menschen schon abgelaufen sein, nämlich bei der Entrückung. Dann kommt die antichristliche Verführung und dann werden sie dem Irrtum preisgegeben. Und damit wird Gott den Namen von solchen Menschen auslöschen aus seinem Buch. Und darum steht hier: Ihr Name steht nicht geschrieben. Es ist allerdings im Griechischen nicht ein Präsenz, sondern ein Perfekt. Aber Perfekt bedeutet im Griechischen etwas ganz anderes als auf Deutsch. Ich muss einfach erklären: Die Verbform hier ist ein Resultativ. Resultativ bedeutet eine Handlung in der Vergangenheit, die nun weiter einen Zustand bis in die Gegenwart zur Folge hat. Also das Wort 'eingeschrieben' würde heißen: eingeschrieben und immer noch drin, ja. Aber das ist für die nicht der Fall. Aber wichtig ist nun, die Bibelstelle sagt nicht: Die waren nie eingeschrieben. Sondern: Die sind nicht eingeschrieben und immer noch drin, weil sie gelöscht worden waren.

Aber jetzt erfahren wir eben noch mehr: in dem Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an. Aha, nicht erst, wenn man als Baby im Mutterleib empfangen und gebildet wird, wird man eingeschrieben, da steht man schon drin, klar. Aber: Die Einschreibung fand statt bei Grundlegung der Welt, und zwar bei der Schöpfung hat Gott alle Menschen, die je geboren werden würden und sogar die, die schon vorher abgetrieben werden würden, hat Gott eingeschrieben, weil er für sie alle das Leben möchte. Das Heil in Christus ist ja das Buch des geschlachteten Lam­mes. Das Heil durch den Herrn Jesus und sein Opfer gilt allen Menschen. Und jetzt versteht man plötzlich: Immer, wenn man in Israel ist am Neujahr und das Neujahr Rosch ha-Schana ist ja der Feiertag des sechsten Schöpfungs­tages, der 1. Tischri, ja. Da wird der sechste Schöpfungstag wird gefeiert. Also die Welt wurde erschaffen im Herbst und der sechste Schöpfungstag war der 1. Tischri. Da wird mit Posaunen geblasen den ganzen Tag, ein ganz besonderes Fest Rosch ha-Schana. Und dann, was sagen die Leute immer, wenn sie sich grüßen um diese Zeit? {…} 'schana tova', das heißt: Gutes Jahr, gutes Neues Jahr – in dem Sinn, ja. Also das ist nichts besonderes. Aber dann sagen sie noch was dazu: 'we chatima tova' – 'gute Einschreibung' ins Buch des Lebens, als würde man jedes Jahr wieder eingeschrieben werden und dann  nächste Jahr kann man dann wieder sagen: 'schana tova we chatima tova'. Was soll das? Da ist ein Kern Wahrheit drin, denn das geht eben zurück auf den 6. Schöpfungstag, wo Gott Adam und Eva geschaffen hat und da hat er die ganze Menschheit eingeschrieben ins Buch des Lebens. Und wenn der Mensch über diese Erde schreitet, hat er in seiner Lebenszeit die Chance, sich zu be­kehren und die Vergebung Gottes anzunehmen, so dass alle seine Werke – seine bösen Werke, nicht die guten, – die bösen Werke ausgelöscht werden aus dem Buch der Werke. Und wenn diese Gnadenzeit eben vorbei ist – das ist spätestens beim Tod – das kann schon vorher sein, wie beim Pharao von Ägypten, er hat sechsmal sein Herz verhärtet, als Gott zu ihm geredet hat. Beim siebten Mal hat Gott sein Herz verhärtet. Von dort an konnte er sich gar nicht mehr bekehren. Aber vorher hätte er sich bekehren können. Gott hat ihn gezogen, wie er jeden Menschen zieht. Der Herr Jesus sagt in Johannes 12, 31: Wenn ich erhöht sein werde – quasi auf dem Kreuz – dann werde ich alle zu mir ziehen, nicht nur werde ich die Auserwählten zu mir ziehen. Alle. Und so zieht der Herr Jesus jeden Menschen, aber wenn diese Gnadenzeit abläuft, dann wird er ausgelöscht aus dem Buch des Lebens und dann geht er verloren.  Darum wir wollen jetzt schließen mit Offenbarung 20 der letzte Vers: Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde im Buch des Lebens, wurde er in den Feuersee geworfen. In jedem einzelnen Fall wird das nochmals dokumentiert werden: Hier das Buch des Lebens, dein Name war einmal drin, aber ist nicht mehr drin. Du hast nicht gewollt. Das lag nicht an der Liebe Gottes, sondern du hast nicht gewollt. Und darum wird er gerechterweise dem Feuersee übergeben. Also schon unglaublich feierlich, was wir da vor uns haben. Und dann kommt eben diese neue Welt, ein neuer Himmel und eine neue Erde. Und das wollen wir nächstes Mal dann anschauen zusammen mit dem neuen Jerusalem und den Edelsteinen. Und da werde ich auch eine Powerpoint-Präsentation machen und die Bedeutung aller Edelsteine erklären, die geistliche Bedeutung, unwahrscheinlich reich.

 

{Bibelschüler … – teilweise unverständlich}

AT = Altes Testament

NT = Neues Testament

Ja,wir wollen noch beten zum Schluss.

 

Unser Gott und Vater, wir danken dir, dass wir dein Wort haben, das uns den Schleier lüftet über diese Welt und auch über das Jenseits, aber auch uns von Anfang bis zum Schluss wie ein roter Faden das Evangelium zeigt. Wir danken dir, dass du deinen geliebten Sohn, den Herrn Jesus, als Messias in diese Welt geschickt hast und dass er als das Lamm Gottes geschlachtet wurde auf Golgatha, damit alle, die kommen und ihre Schuld bekennen und dieses Opfer in Anspruch nehmen, für ewig errettet werden können. Danke, dass du uns auch diese gute Nachricht, diese gute Botschaft gegeben hast, damit wir heute noch die Letzten zu dir rufen können. Und schenke du Gnade, dass wir alle doch erleben dürfen, wie Menschen in unserer Umgebung diesem Ruf antworten und sich retten lassen, bevor es zu spät ist. Amen.