Die Offenbarung des Johannes - Teil 28/40 - Offenbarung 17, 1 - Offenbarung 18, 24

 

 

Roger Liebi

06.03.2016

Bibelklasse Bodensee, Singen, Paulus-Gemeinde

ID 30615

 

 

Wir kommen heute bei der Betrachtung der Offenbarung zu Kapitel 17 + 18. Das ist eigentlich ein Block, aber in zwei Teilen. Es geht um die Hure Babylon in Kapitel 17 und in Kapitel 18 geht es um die große Stadt Babylon. Das sind zwei Seiten der Medaille, aber es ist wichtig, dass man die beiden Seiten unter­scheidet, nicht trennt, aber unterscheidet. Wir haben bisher die ganzen Gerichte miteinander betrachtet nach der Entrückung der Gemeinde, die jeden Tag geschehen könnte. Aber erst danach kommen dann die Gerichte mit den sieben Siegeln. Und wir haben gesehen: Beim ersten Siegel da erscheint der Antichrist. Das ist der Reiter auf dem weißen Pferd. Das ist noch zukünftig. Er könnte zwar schon leben, aber niemand kann wissen, wer er ist. Er wird erst offenbar, wenn der Heilige Geist, der zurückhält, aus dem Weg ist. Und dann haben wir gesehen: Die sieben Siegelgerichte, wobei das siebte Siegelgericht besteht aus sieben Posaunengerichten und die siebte Posaune besteht aus sieben Schalengerichten. Und das haben wir letztes Mal noch betrachtet. Das ist das letzte Gericht, bevor der Herr Jesus persönlich in dieser Welt eingreifen wird. Und das fanden wir noch in Kapitel 16 Verse 17-21. In ganz kurzen, knappen Worten wird in Vers 18 von einem Erdbeben gesprochen, das so schwer sein wird, wie es noch nie gewesen ist von Anfang der Schöpfung. Und dann haben wir gesehen, es heißt in Vers 19: Und die große Stadt wurde in drei Teile geteilt und die Städte der Nationen fielen. Alle Städte aller Zivilisationen werden dann, bevor der Herr Jesus kommt, zusammenbrechen. Aber dann kommt – und das haben wir letztes Mal gar nicht angesprochen – die Aussage: Und die große Babylon kam ins Gedächtnis vor Gott, ihr den Kelch des Weines des Grimmes seines Zornes zu geben. D.h., mit der siebten Schale wird die große Stadt Babylon zusammenbrechen.

Und jetzt stellt sich die Frage: Ja, wer ist denn diese große Babylon? Und das wird uns jetzt eben noch in Kapitel 17 + 18 in einem Einschub – das ist der siebte Einschub, den wir betrachten … Wir haben gesehen, der ganze Ablauf der sieben Siegel, Posaunen und Schalen wird ständig unterbrochen durch Ein­schübe, und zwar insgesamt sieben. Jetzt kommt der letzte, siebte, Einschub Kapitel 17 + 18. Da wird die Frage beantwortet, was ist darunter zu verstehen 'die große Babylon'? Und dann in Kapitel 19 wird die Wiederkunft Christi beschrieben, ab Kapitel 19 Vers 11. Also das einfach, um diese Kapitel gut zu situieren, die wir jetzt betrachten. Könnte uns jemand vorlesen Kapitel 17:

1 Und einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, kam und redete mit mir und sprach zu mir: Komm!, ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an den vielen Wassern sitzt, 2 mit der die Könige der Erde Unzucht getrieben haben, und von deren Wein der Unzucht die, welche die Erde bewohnen, trunken geworden sind. 3 Und er brachte mich im Geist in eine Wüste. Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das voll Namen der Lästerung war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. 4 Und die Frau war gekleidet in Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Gräueln und der Unreinheit ihrer Unzucht, 5 und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben: Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde. 6 Und ich sah die Frau berauscht vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu; und ich verwunderte mich sehr, als ich sie sah. 7 Und der Engel sprach zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt, das die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat. 8 Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht mehr, und es wird aus dem Abgrund heraufkommen und ins Verderben laufen; und die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens von Grundlegung der Welt an, werden sich verwundern, wenn sie das Tier sehen, das war und nicht ist und doch ist. 9 Hier ist der Verstand [nötig], der Weisheit hat! Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. 10 Und [es] sind sieben Könige: Fünf sind gefallen, und der eine ist da — der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er für eine kurze Zeit bleiben. 11 Und das Tier, das war und nicht ist, ist auch selbst der achte, und es ist einer von den sieben, und es läuft ins Verderben. 12 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die noch kein Reich empfangen haben; aber sie erlangen Macht wie Könige für eine Stunde zusammen mit dem Tier. 13 Diese haben einen einmütigen Sinn, und sie übergeben ihre Macht und Herrschaft dem Tier. 14 Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen — denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige —, und mit ihm sind die Berufenen, Auserwählten und Gläubigen. 15 Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, wo die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen. 16 Und die zehn Hörner, die du auf dem Tier gesehen hast, diese werden die Hure hassen und sie verwüsten und entblößen, und sie werden ihr Fleisch verzehren und sie mit Feuer verbrennen. 17 Denn Gott hat ihnen ins Herz gegeben, seine Absicht auszuführen und in einer Absicht zu handeln und ihr Reich dem Tier zu geben, bis die Worte Gottes erfüllt sind. 18 Und die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die Herrschaft ausübt über die Könige der Erde.

Danke. Also ein sehr geheimnisvolles Kapitel. Es wird ja oft, wenn man über Endzeit spricht, über den Antichristen gesprochen und über Israel, Jerusalem usw., aber eigentlich wird sehr wenig gesprochen über die Hure Babylon. Und das ist also ein wichtiges Thema in der Endzeit, das eben neben dem Thema Antichrist usw., Israel, Jerusalem zu sehen ist. Und wir finden das eben zwei­geteilt dargestellt. Diese Hure Babylon bezeichnet ja einerseits eine Frau und andererseits eine Stadt. In Kapitel 17 ist der Akzent mehr auf der Frau und in Kapitel 18 mehr auf der Stadt. Aber eben, beides gehört zusammen. Das sind zwei Seiten derselben Medaille. Und wir werden sehen, in Kapitel 17 wird, wenn von dieser Frau gesprochen wird, mehr die religiöse Seite behandelt, und wenn in Kapitel 18 besonders von der Stadt die Rede ist, dann ist hier mehr die Betonung auf der politischen und wirtschaftlichen Macht. Also das macht schon mal klar: Es geht um eine religiöse Macht, die aber gleichzeitig eine politische und wirtschaftliche Weltmacht darstellt.

Jetzt müssen wir gut mal schauen am Anfang von Kapitel 17: Wer führt Johannes in dieses Thema ein? {einer von den sieben Engeln} Um welche sieben Engel handelt es sich? {welche die sieben Schalen hatten} Jawohl. Also diese sieben speziellen Engel, die die letzten und schwersten Gerichte vor der Wiederkunft Christi am Ende der Drangsal, der großen Drangsal, vom Himmel her in Gang setzen werden. Einer von diesen Engeln zeigt Johannes diese Hure Babylon. Wo zeigt er sie ihm, an welchem Ort? {…} Ja, sie sitzt an vielen Wassern. Aber Johannes wird an einen bestimmten Ort hingeführt, um das zu sehen. {in der Wüste} In der Wüste, und zwar Vers 3, nicht wahr: Und er führte mich im Geist hinweg in eine Wüste und ich sah eine Frau. Jetzt greifen wir ein bisschen vor. In der Offenbarung wird ja nochmals von einer Frau gesprochen, die gleichzeitig als eine Stadt vorgestellt wird. Welche Frau ist das? {…} Israel und eine Stadt, Israel ist ein Volk. {Jerusalem} Und zwar muss man sagen 'das neue Jerusalem'. Und das wird gleichzeitig als was für eine Frau vorgestellt? {eine reine Frau} Eine reine Frau, und zwar noch spezifischer. {Sie steht kurz vor der Geburt ihres Kindes.} Das wäre aber die Frau mit der Sternenkrone und da stellt ja Israel da und wird nicht zusätzlich als Stadt gesehen, sondern einfach die Frau mit der Sternenkrone, ja, die den Messias gebiert. Aber jetzt eine Frau, die gleichzeitig als Stadt vorgestellt wird. Das ist eben das neue Jerusalem und die Braut, schon eine reine Frau, aber eben die Braut des Lammes. Das Lamm ist Jesus Christus. 28 mal wird in der Offenbarung über das Lamm gesprochen und jedes Mal ist das ein Hinweis auf Jesus Christus. Und jetzt schauen wir mal in Offenbarung 21, darum hab ich gesagt, wir greifen voraus, Vers 9. Liest jemand Verse 9 + 10 vor.

9 Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm her! Ich will dir die Braut, das Weib des Lammes, zeigen. 10 Und er führte mich im Geist hinweg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie aus dem Himmel von Gott herabkam, 11 und sie hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war gleich einem sehr kostbaren Edelstein, wie ein kristallheller Jaspisstein;

Ja, sehr gut. Also ihm wird gesagt: Komm, ich zeig dir eine Frau, und zwar die Braut, die Frau des Lammes. Dann geht er wohin, um sie zu sehen? {auf einen Berg} Also nicht in die Wüste, sondern auf einen sehr hohen Berg und dann sieht er was? Er sieht eine Stadt, ja, Jerusalem, das neue Jerusalem. Also daraus wird klar: Diese Frau, die Braut des Lammes, ist zugleich eine Stadt, und zwar eben das neue Jerusalem. Also eine klare Analogie zu der Hure, die gleichzeitig genannt wird die große Stadt Babylon, eine Frau und eine Stadt. Und was auch noch auffällt ist, eben genau wieder hier einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen hatten, zeigt Johannes diese Frau, die auch eine Stadt ist, also ganz parallel. Aber der Ort, wo sie gesehen wird, ist wieder ein Kontrast: Im einen Fall ist es eine Wüste, im anderen Fall ist es ein hoher Berg. Und dieser hohe Berg deutet symbolisch an, es geht hier um ein erhabenes Thema, ein ganz grandioses, darum ein großer und hoher Berg. Es geht um ein großes, erhabenes Thema. Während Johannes in die Wüste geführt wird in Kapitel 17, da weiß er, es geht um ein sehr schlimmes Thema, sehr wüstes Thema. Aber das macht klar, also in der Offenbarung sind zwei Städte ein Kontrast: Babylon die große – das neue Jerusalem, die Hure – die Braut des Lammes. Und das hilft uns natürlich, herauszufinden was ist gemeint mit Babylon in der Offenbarung. Jetzt versuchen wir herauszufinden, wer, was ist denn die Braut, die Frau des Lammes {2. Korinther 11} 2. Korinther 11 soll uns weiterhelfen. Jawohl. Schlagen wir auf 2. Korinther 11. {Vers 2} Jawohl. Lies doch mal vor:

2 Denn ich eifere um euch; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen.

Jawohl. Ja, das reicht schon. Also Paulus spricht zur Gemeinde in Korinth und er sagt: Ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen. Daraus folgt, die Gemeinde ist die Braut Christi, die Verlobte von Jesus Christus. Und das bedeutet also, die Gemeinde ist heute auf der Erde. Sie umfasst all die Gläubigen von Pfingsten, Apostelgeschichte 2, wo die Gemeinde gebildet wurde im Jahr 32 n. Chr., kurz nach der Kreuzigung und Auferstehung. Alle Gläubigen von da bis zur Entrückung der Gemeinde in der Zukunft, die gehören eben zu dieser Braut. Und bei der Verlobung ist es so: Mann und Frau leben völlig getrennt, es gibt noch kein Zusammenwohnen. Und so ist die Gemeinde auf der Erde, Jesus Christus, der Bräutigam, ist im Himmel. Aber die Offenbarung endet ja damit, dass die Braut eben sich sehnt nach dem Tag der Hochzeit und der Bräutigam auch. Wer liest Offenbarung 22, 16-17:

16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der leuchtende Morgenstern. 17 Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!

Jawohl. Und dann noch 20 + 21:

20 Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen. — Ja, komm, Herr Jesus! 21 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.

Jawohl. Also hier wird klargemacht: Die Offenbarung ist ganz speziell für die Gemeinde geschrieben. Das haben wir ja immer wieder gesehen: Es gibt so viel Prophetie im AT, das zuerst mal für Israel geschrieben worden war, schon auch für die Gemeinde, aber zuerst mal für Israel. Aber im NT, da haben wir die Offenbarung als prophetisches Buch, das speziell für die Gemeinde geschrieben worden ist. Und der Herr sagt also: Ich habe diese Botschaft euch da bezeugt in den Gemeinden und dann sagt Vers 17: der Geist und die Braut sagen: Komm! Der Heilige Geist wohnt ja seit Pfingsten in der Gemeinde hier auf Erden und wartet auf den Moment, wenn der Herr Jesus wiederkommen wird, um die Gemeinde zu entrücken nach 1. Thessalonicher 4, 13-18. Und dort wird erklärt: Der Herr Jesus kommt dann nicht auf die Erde, das wird erst sein, wenn er kommt als der König und Richter der Welt, sondern er kommt nur in den Luftraum und die Gläubigen werden ihm dann entgegen gerückt werden in die Wolken, in die Luft dem Herrn entgegen. Und also werden wir immer bei dem Herrn sein. Also das ist der Moment, wo der Geist hier sagt: Komm! Und die Braut sagt: Komm! Bei der Entrückung wird der Heilige Geist, der seit Pfingsten hier auf Erden in der Gemeinde wohnt, weggehen mit der Gemeinde und dann wird es Hochzeit geben im Himmel. Und dann ist die Trennung vorüber. Und das ist eben so, wenn man verlobt ist, dann möchte man lieber heute heiraten als morgen. Und wenn das bei einem verlobten Paar nicht so ist, dann hab ich gewisse Bedenken. Ja, es gibt auch andere Gründe, wo man Bedenken haben könnte, aber das wäre … Wenn man dann plötzlich mal hört: „Ja, uns pressiert es ja nicht so sehr. Ja, das könnte auch in so und so. Ja, das ist nicht so …“ Wie bitte? Das macht ja die Verlobung aus, diese Sehnsucht nach diesem großen Tag, wo man dann eben nicht mehr getrennt sein wird, sondern ganz zusammengehört. Und diese Sehnsucht der Gemeinde kommt eben zum Ausdruck in Vers 17: Und der Geist und die Braut sagen: Komm! So ruft die Gemeinde hier: Komm, Herr Jesus. Lieber heute die Entrückung als irgendwann. Und dann gibt es auch grad noch die Gelegenheit für die, die noch nicht bekehrt sind, aber noch dazu kommen sollten. Darum sagt der nächste Vers:

17 Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst!

Die Gemeinde ist da und die Entrückung hat noch nicht stattgefunden, weil Gott noch Gnade gibt, dass möglichst viele auch noch dazukommen. Aber eben, nicht nur die Braut sehnt sich, sondern der Bräutigam auch und darum sagt der Herr Jesus als Antwort in Vers 20:

20 … der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald!

Und dann wird es von der Gemeinde nochmals bekräftigt:

20 … Amen. — Komm, Herr Jesus!

Und dieses 'ich komme bald' als Zeugnis des Herrn Jesus, das haben wir zum ersten Mal wo gefunden in der Offenbarung? {ganz am Anfang} Ja, und zwar? {was bald geschehen muss} Ich meine jetzt das 'ich komme bald'. {im Brief an Laodizäa} Fast, dort heißt es: Ich stehe an der Tür und klopfe an. Er ist

draußen und die merken nicht, dass er gar nicht drin ist. {Philadelphia} Philadelphia 3 Vers 10, wer liest das vor:

10 Weil du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird , um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen. 11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit niemand deinen Siegeskranz nimmt!

Jawohl. Also wieder das 'ich komme bald'. Und da ist ganz wichtig: Das ist das erste Mal von vier Mal in der Offenbarung, wo der Herr Jesus sagt 'ich komme bald'. Also hier einmal und dann in Kapitel 22 eben insgesamt dreimal. Ich gebe einfach die Stellen an, für die, die aufschreiben. Das ist also 22, 7: Ich komme bald. Und dann Vers 12: Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir. Und dann eben das dritte Mal in diesem Kapitel, das vierte Mal insgesamt, Vers 20: Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. Viermal sagt das der Herr Jesus.

Und es ist ein Prinzip beim Bibellesen: Wenn man thematisch die Bibel studiert, da kann man bestimmte Themen kann man verfolgen durch die ganze Bibel hindurch. Und es lohnt sich immer bei einem Thema, besonders die erste Stelle, wo ein Thema eingeführt wird in der Bibel, ganz speziell zu beachten, denn dort finden wir typischerweise ganz grundsätzlich Gedanken zu dem Thema. Also wenn man z.B. das Thema studieren möchte 'Ehe'. Ja, da muss man zur ersten Stelle gehen, wo 'Ehe' vorkommt: 1. Mose 1 beim 6. Schöp­fungstag und sieht, wie Gott eben die Ehe einsetzt, und zwar ein Mann und eine Frau, nicht zwei oder drei, ein Mann, eine Frau. Und dann sieht man auch eben die ganz grundsätzlichen Gedanken Gottes über die Ehe. Und so ist es eben auch bei diesem Ausdruck 'ich komme bald'. Viermal kommt er vor. Das erste Mal in Kapitel 3 Vers 10. Und da ist es eben wichtig, wem sagt er das dort. {dem Engel der Gemeinde in Philadelphia} Ja, also der Gemeinde und nicht Israel. Nicht wahr, da könnte jemand denken: Ja, vielleicht bezieht sich das mit 'ich komme bald' in Kapitel 22 auf Israel, wenn er kommt dann als König der Welt. Nein, dieses 'ich komme bald' hat Bezug auf die Entrückung der Gemeinde. Und der Herr sagt eben in dem Zusammenhang, grad Vers 10: weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast. Das bedeutet: das Ausharren auf mich. Und da sagt der Herr: so werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird. Die Stelle haben wir ein paarmal schon durchbuchstabiert, weil hier deutlich hervorgeht, dass der Herr die Gemeinde bewahrt vor der Periode, wenn die größte Versuchung kommen wird, die Zeit des Antichristen. Das wird der größte Verführer aller Zeiten sein und mit ihm wird die Stunde – nicht eine Stunde – die Stunde der Versuchung kommen über den ganzen Erdkreis, um die zu versuchen, welche auf der Erde wohnen. Und der Herr sagt hier: Ich werde dich bewahren vor dieser Stunde. Das heißt: Die Gemeinde wird nicht in diese Zeit hineinkommen, wenn der Antichrist die größte Verführung bringen wird. Und da sagt der Herr: Ich komme bald.

Also diese Verheißung ist der Gemeinde gegeben und darum wird auch dadurch klar, wenn die Braut sagt 'komm' und der Geist sagt 'komm', dann ist diese Braut eben die Gemeinde. Das ist aus dem Grund wichtig: Es gibt manchmal die Frage, die gestellt wird: Wer ist eigentlich die Braut in der Bibel, Israel oder die Gemeinde? Und da muss man sagen: Bitte was, nicht entweder oder. Israel wird in der Bibel vorgestellt als die Braut des Messias, und zwar die irdische Braut. Z.B. im Buch Hosea wird Israel als die Braut und als die Frau vorgestellt und da gibt es noch viele weitere Stellen oder Hosea 2: Ich habe dich mir verlobt in Ewigkeit, können wir das mal aufschlagen. Das ist dann ganz klar Israel. Hosea 2, 19 in meiner Bibel. Jetzt müssen wir schauen, vielleicht haben die meisten eine andere Zählung. 2 Vers 19 ist bei mir 'ich will dich mir verloben'. Es ist Vers 21. Ah, zwei Verse verschoben in der Zählung, ja.

21 Und ich will dich mir verloben auf ewig, ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Erbarmen, 22 ja, ich will dich mir verloben in Treue, und du wirst den HERRN erkennen!

Jawohl. Also hier geht es um Israel und die Bibel macht also in diesem prophetischen Wort klar: Der gläubige Überrest aus Israel, der sich nach der Entrückung der Gemeinde bekehren wird, der wird bezeichnet als die Braut des Messias. Aber das ist eben die irdische Braut, während die Gemeinde eben die himmlische Braut ist. Da kommt das bei einem etwas schief rein: Hat der Herr zwei Bräute? Es ist eben so, genauso haben wir gesehen in der Offenbarung: Es gibt einen himmlischen Tempel und es gibt den Tempel auf Erden in Jerusalem. Und der irdische Tempel ist das Abbild des himmlischen Tempels. Und so ist das auch: Israel als die irdische Braut ist eine irdische Abbildung von der Gemeinde, der himmlischen Braut. Das muss man nicht gegeneinander ausspielen, das sind zwei ganz verschiedene Dinge. Aber wenn jetzt die Frage kommt: Wer ist die Braut in der Offenbarung, dann ist die Braut da die Gemeinde, eben die, die wartet, bis der Herr kommt, um sie vor der Stunde der Versuchung zu bewahren. Aber Israel, der gläubige Überrest, der wird durch die Stunde der Versuchung hindurchgehen, der wird gerade nicht bewahrt vor dieser Zeit. Wir haben gesehen: die 144.000 das sind die, die sich aus Israel grad nach der Entrückung bekehren werden. Sie sind die Erstlings-frucht, d.h. die Vorhut. Schließlich in der Drangsal wird 1/3 der Nation Israels im Land sich bekehren und 2/3 werden dann umkommen. Aber dieser Drittel des Volkes wird dann die irdische Braut des Messias sein nach Hosea 2.

Aber eben bei der Braut hier, die zusammen mit dem Geist ruft 'komm' in Offenbarung 22, 17, das ist die Gemeinde, die eben bewahrt bleibt vor der Stunde der Versuchung. Und dann kommt dazu: Der Heilige Geist ist mit der Gemeinde so eng verbunden, er wohnt in jedem Gläubigen sagt 1. Korinther 6, er wohnt in der Gemeinde, sagt 1. Korinther 3, 16. Darum heißt es eben hier: Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Das macht klar: Also diese Braut in der Offenbarung, das ist die Gemeinde. Die wird in den Himmel gehen bei der Entrückung und dann wird die Hochzeit stattfinden. Offenbarung 19 beschreibt sie. Können wir das kurz lesen, Offenbarung 19, 6-10 bis 9 eigentlich:

6 Und ich hörte (etwas) wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Rollen starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten. 7 Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitgemacht. 8 Und ihr wurde gegeben, dass sie sich kleide in feine Leinwand, glänzend, rein; denn die feine Leinwand sind die gerechten Taten der Heiligen. 9 Und er spricht zu mir: Schreibe: Glückselig, die eingeladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes! Und er spricht zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes.

Jawohl. Und jetzt, wenn wir diese Stimme aus dem Himmel hören, die da sagt 'Halleluja' und dann eben die Hochzeit ankündigt, da müssen wir noch dazu lesen in Vers 1:

1 Nach diesem hörte ich, wie eine laute Stimme einer großen Volksmenge in dem Himmel, welche sprach: Halleluja!

Also das ist nicht eine Stimme aus dem Himmel, die man hier auf Erden hört, sondern es ist eine Stimme im Himmel, die Johannes dort hört. Und diese Stimme im Himmel ruft auf zur Hochzeit:

7 Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen,

Das ist eine Hochzeit im Himmel. Die Gemeinde wird heiraten im Himmel, während Israel eben dann nach der großen Drangsal heiraten wird auf der Erde. Das ist eben das irdische Abbild des himmlischen – kann man sagen – Urbildes. Daraus wird also klar: Diese Frau des Lammes, das ist die Gemeinde und die Gemeinde, also die wahre Gemeinde, bestehend aus allen wirklich bekehrten Menschen von Pfingsten bis zur Entrückung, und die werden auch als eine Stadt vorgestellt, nämlich als 'das neue Jerusalem'.

Warum eine Frau, warum eine Stadt? Eine Frau, das ist einfach zu beant­worten. Damit wird eben gezeigt, welche Beziehung des tiefsten, innersten Gefühles der Liebe zwischen der Gemeinde und Jesus Christus besteht. Das wird ausgedrückt, indem die Gemeinde vorgestellt wird als die Braut des Lammes. Mit der Stadt wird ein anderes Thema zum Ausdruck gebracht. Was heißt auf Griechisch 'Stadt'? {polis} 'Polis'. Und davon haben wir ein viel benutztes deutsches Wort: Politik ist damit verwandt. 'Politik' ist eigentlich Stadtführung, Stadtverwaltung, eben Regierung. Und die Gemeinde wird vorgestellt in Offenbarung 21, das werden wir dann später sehen, als eine Stadt, weil die Gemeinde mit Jesus Christus regieren wird über die ganze Erde im 1000jährigen Reich und dann auch über die neue Erde. Also der Aspekt der Stadt zeigt eben ihre politische Bedeutung – nicht jetzt. Die Christen sind noch nicht aufgerufen zum Regieren. Das ist eben zukünftig. Aber in der jetzigen Zeit hat die Gemeinde einen Fremdlingscharakter. Wir sind hier gewissermaßen als Fremdlinge und Beisassen, sagt 1. Petrus 2. Und wir müssen uns den bestehenden Regierungen unterordnen im Gehorsam, sagt auch 1. Petrus 2. Also man darf nicht zu früh denken: Ja, wir sind doch alles Könige und Priester. Ja natürlich sind wir Könige und Priester, aber dieses Ausüben der königlichen Würde, das ist vorgesehen für später. Und so wird also die Liebesbeziehung ausgedrückt durch den Ausdruck 'die Braut des Lammes' und die zukünftige Herrschaft durch den Städtenamen 'das neue Jerusalem' und damit ist auch gleich beantwortet: Diese Gemeinde, das neue Jerusalem, das ist nicht das Jerusalem in Israel heute, diese Stadt am Knotenpunkt der drei Kontinente Europa, Asien und Afrika. Die Stadt Jerusalem in Israel die ist einfach ein irdisches – kann man sagen – Abbild von der Gemeinde, die das neue Jerusalem ist.

Nun hilft das uns, eben diesen Kontrast zu verstehen: Offenbarung 17 – auch eine Frau, aber der scheußlichste Gegensatz zu einer Braut – eine Hure. Und als Kontrast zum neuen Jerusalem auch eine Stadt – Babylon die Große. Was heißt der Name 'Babylon'? {Verwirrung} Verwirrung? Also wir haben ja diesen Namen in 17 Vers 5: an ihrer Stirn einen Namen geschrieben: Geheimnis, Babylon, die große, die Mutter der Huren. Es stimmt nicht ganz, 'Babylon' heißt nicht 'Verwirrung'. Aber ich möchte das erklären, um möglichst Verwirrung zu umgehen. Wie heißt diese Stadt, diese irdische Stadt Babylon, im AT? {Babel} Babel, jawoll. Und das wird ja in 1. Mose 11, als diese Stadt der Rebellion gegen den wahren Gott mit dem Turm gebaut wird, da heißt es, dass Gott die Sprachen verwirrte und dass man darum ihr den Namen gab 'Babel'. Und 'Babel' heißt auf Hebräisch 'Verwirrung'. Jetzt ist es aber so: Dieser Name 'Babel' ist nicht etwa Sumerisch, sondern Althebräisch. Und das überrascht ja, nicht wahr. Die erste Hochkultur nach der Sintflut – lernt man in der Schule – ist im Nahen Osten {Sumerien} ist Sumerien. Aber man muss eben genauer erklären: Das ist die erste Hochkultur nach der Sprachenverwirrung von Babel. Und der Name 'Babel', die Sumerer haben den gesagt 'Babilum', war für sie unverständlich. Das war für sie ein Fremdwort. Also die haben das nicht mehr verstanden, was 'Babilum' heißt, das ist ein vorsumerisches Wort. Aber es ist effektiv hebräisch. Denn offensichtlich war die Ursprache, auch vor der Sintflut, war Hebräisch. Darum kann man nämlich die Namen Adam, Seth, Henoch, Kenan, Mahalalel usw. und auch Noah, die kann man alle erklären auf Hebräisch und sogar die Wortspiele gehen auf. Nicht wahr 'Adam' heißt ja 'Mensch' auf Hebräisch, aber das kommt von dem Wort 'adama', das heißt 'Acker/Erde'. Und Adam wurde ja von der Ackererde genommen und von Gott zu einem Menschen gebildet. Aber dieses Wortspiel, das funktioniert auf Hebräisch, aber nicht in anderen Sprachen. Oder wenn z.B. Adam seine Frau sieht das erste Mal in 1. Mose 2, da sagt er: Diese ist Gebein von meinem Gebein, Fleisch von meinem Fleisch, die soll 'Männin' heißen. Und im Hebräischen steht für 'Männin' – 'ischah'. 'Mann' heißt 'isch'. Alle können hier Hebräisch und Griechisch und … Ja also 'ischah' das klingt ja fast wie 'isch', nur denkt man am Schluss eine weibliche Endung, ja. Aber ich muss wirklich sagen: Im Hebräischen sind die Wörter 'isch' und 'ischah' nicht miteinander verwandt. Sie haben getrennte Wurzeln. Aber es klingt fast so, wie wenn sie verwandt wären. Und er hat sie also 'ischah' genannt und das kann man eben sehr gescheit auf Deutsch dann übersetzen mit 'Männin', damit man das Wortspiel mitbekommt. Aber es ist wirklich das Wort für 'Frau', das einfach so ähnlich klingt wie 'isch' – 'Mann'. Und Adam macht dieses Wortspiel, weil das im Hebräischen funktioniert. Aber auf Deutsch funktioniert es eben nicht. Es ist nicht ein halber Mann die Frau. Die Frau ist wirklich eine Frau. Aber mit dem Wortspiel spielt das so, denn von dem Manne ist sie genommen. Ja, sie sollte ja ihm entsprechend sein, aber trotzdem eben anders, ein Hilfe ihm entsprechend. Darum sie musste ein ganz anderes Geschlecht sein – Frau – und trotzdem ihm entsprechen, denn von dem Mann ist sie genommen. Also das funktioniert auf Hebräisch. Und all die weiteren Namen Seth, Henoch, Kenan, Mahalalel, das funktioniert alles auf Hebräisch.

Da könnte ja einer sagen: Ja, vielleicht hat Mose einfach diese Namen auf Hebräisch übersetzt, damit die Israeliten das besser verstehen. Ja gut, aber dann sollte das auch später sein in 1. Mose 14. In der Zeit von Abraham haben wir doch diese Schlacht von 5 Königen gegen die 4. Und einer dieser Könige ist Tidal. Tidal, das ist Hethitisch. Und Mose hat den hethitischen Namen wiedergegeben, ohne zu übersetzen auf Hebräisch. Oder ein anderer König ist Kedorlaomer. Das ist Elamitisch. Das ist kein hebräischer Name. Er hat das elamitische Wort nicht übersetzt, sondern elamitisch stehen lassen. Gehen wir weiter in 1. Buch Mose Joseph in Ägypten Potiphar. Das ist ein altägyptischer Name. Asnat, die Frau von Joseph in Ägypten, das ist Altägyptisch. Und dann Pharao, Hebräisch 'Par`oh', das ist kein hebräisches Wort, sondern das ist direkt übernommen aus dem Altägyptischen. Das heißt eben 'das Haus', die Bezeichnung für den Herrscher, den König von Ägypten. Also diese ägyptischen Namen werden stehengelassen. Und so ist das normal. Gehen wir doch durch das AT weiter, später in der Zeit, als die Assyrer auftreten mit Salmaneser und all diese assyrischen Könige. Das ist Assyrisch. Oder später Babylon Nebukadnezar usw. Das sind arkadische, also babylonische, Namen.

Es ist also gar nicht üblich in der Bibel, dass fremde Namen übersetzt werden. Die werden einfach umgeschrieben mit hebräischen Buchstaben, aber die Sprache bleibt. Und das zeigt uns eben: Die Namen vor der Sintflut, die sind original und das ist Hebräisch. Und eben der Punkt, auf den wir hinauswollten, der Name 'Babel' 'Verwirrung' auf Hebräisch, das war wirklich der Name, noch bevor die Sumerer an die Macht kamen. Und die Sumerer haben das genannt 'Babilum' in ihrer Aussprache, aber sie wussten nicht mal, was das Wort bedeutet. Und später haben ja die Babylonier den Südirak der Sumerer über­nommen und in ihrer babylonischen Sprache 'Babilum' das klingt ja ganz ähnlich wie 'Babili' oder 'Babilani' in der babylonischen Sprache. Und 'bab' heißt auf Arkadisch 'Tor'. 'ili' – 'des Gottes' oder 'ilani' – 'der Götter'. Und später haben die Griechen das eben gehört bei den Babylonier, die sagen immer 'Babilani' 'Babilan' und dann haben die den Namen kreiert 'Babylon'. Also 'Babylon' heißt effektiv 'das Tor der Götter', aber entspricht dem älteren Städtenamen 'Babel' – 'Verwirrung'. Also wenn wir Babylon hören, können wir sagen, das Wort bedeutet: 'Tor der Götter', aber erinnert eben an den ursprünglichen Namen Babel 'Verwirrung'.

 

Es wollte noch jemand etwas fragen zwischendurch. {Ja ich wollte fragen, die Ischtar, wo bringe ich die denn hin?} Die Ischtar, das ist einfach eine Göttin unter den vielen Göttern von Babylon oder Babel, ja.

Aber jetzt haben wir im griechischen NT hier nicht Babel sondern im Grundtext steht Babylon. Also wenn man fragt: Was heißt Babylon auf Deutsch, muss man übersetzen: Tor der Götter, ist quasi wie ein Tempeltor, ja, das zu den Göttern führt. Und der ursprüngliche Turm von Babel, das war ja nicht ein Aussichtsturm, sondern das war eine Zikkurat. Das ist also ein Stufenturm, so pyramidenähnlich aber eben in Stufen gebaut mit Treppen, die von unten nach oben führen. Und ganz oben auf der Zikkurat ein kleines Häuschen, das war das Allerheiligste für die babylonischen Götter. Die Babylonier dachten: Die Götter, also der Geist der Sonne, von Jupiter, von Venus usw. komme herab in dieses Haus und dann können die Menschen über diese hohen Treppen hinauf­steigen, sich zum Göttlichen erheben. Der Mensch steigt auf zu den Göttern und die Götter kommen herab ihm entgegen. Und da drin liegt eben der Gedanke 'Babilani', das Tor, wo man den Göttern begegnet. Und 1. Korinther 10, 20 sagt: Die Götter bei den heidnischen Nationen, das sind Dämonen, also Engel Satans, die sich da eben verehren lassen.

Also wir haben es wirklich mit einem Wüstenthema zu tun, ja: Babylon die große. Es wollte noch jemand was fragen zwischendurch? Nein, habe ich mich geirrt. Also, es ist ein bisschen Knochenarbeit, was wir machen. Aber es ist so wichtig, damit man wirklich von unten selbst anhand des Bibeltextes die Dinge aufbauen kann. Es bringt nichts, wenn man irgendwo eine Präsentation auf You Tube hört und sagt: Ja, ich habe da ein You Tube-Filmchen gesehen, da wird erklärt, Babylon in der Offenbarung, das sei Saudi Arabien. Oder: Ja, ich hab da ein Film, das ist New York und das World Trade Center.

Alles einfach so Behauptungen im freien Luftraum schwebend, aber es ist wichtig, dass wir anhand der Bibel eben selber aufbauen können und belegen können: Aha, die Braut in der Offenbarung, das ist wirklich die Gemeinde. Und jetzt: In der Offenbarung haben wir eben 2 Frauen, die einen ausgesprochenen Kontrast bilden: die Hure Babylon – die Braut des Lammes. Das heißt also: Die Hure muss ein Kontrast sein zur wahren Kirche. Ja dann eben die falsche Kirche. Ja, aber es gibt ja so viele Kirchen, kann man da noch Genaueres sagen? Jetzt schauen wir mal einige Kennzeichen. Eben es wird gesagt, sie ist eine Hure, sogar die Mutter der Huren. Was Hurerei ist, das ist klar: in der Bibel jeglicher Geschlechtsverkehr außerhalb dem geschützten, von Gott vorgesehenen Rahmen der Ehe. Also nicht nur Prostitution gegen Bezahlung wird in der Bibel mit Hurerei bezeichnet, sondern jeglicher Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe. Übrigens auch Homosexualität. Alle Formen von Sexualität außerhalb der Ehe wird mit diesem gleichen Wort bezeichnet: 'porneia'.

Ja und jetzt ist es aber so, dass Hurerei in der Bibel im übertragenen Sinn noch für etwas anderes verwendet wird, nämlich? {Götzendienst} Für Götzendienst. Können wir da eine einschlägige Bibelstelle aufschlagen, hat jemand eine Idee? Es gibt so viele, aber wo man es vielleicht aus einem Wort grad gut sehen kann. {…} Ja, und zwar welche Stelle schlägst du vor? Also aus einem Vers muss es hervorgehen, das ist die Aufgabe. Hast du? Sonst in der Zwischenzeit könnte jemand noch Jeremia 3 aufschlagen Vers 9. Da geht es im Zusammen­hang um das jüdische Volk, Juda. Und dann heißt es in Jeremia 3 Vers 9, wer liest vor:

9 Und es geschah, durch die Leichtfertigkeit ihrer Hurerei, entweihte sie das Land; denn sie trieb Ehebruch mit Stein und mit Holz.

Jawohl. Also Stein und Holz bezeichnet da die Götzenbilder, aus Stein oder aus Holz hergestellt. Und die Verehrung eben von Göttern anstelle des einen Schöpfergottes, das bezeichnet die Bibel eben als Untreue gegenüber dem wahren Gott und darum wird das als Hurerei bezeichnet.

Also wenn wir in Offenbarung 17 von dieser Hure lesen, dann hat das einer­seits eben zu tun mit sexueller Unreinigkeit, Ausschweifung und auch mit Götzendienst. Und das wird ja auch eigentlich ausgedrückt schon durch den Namen Babylon – Tor der Götter. Das es eben geht um Abgötterei, dass andere verehrt werden wie Gott. Nicht wahr, wenn man Stein und Holz anbetet, dann betet man ein Stück Natur an, anstatt des Schöpfers. Und genau das ist eben Götzendienst, dass man die Natur verehrt oder man kann sagen, dass man die Schöpfung verehrt, anstatt den Schöpfer. Also jeder Biologielehrer, der den Schülern sagt, behandelt vielleicht das Thema 'Frösche' und erklärt diese wunderbare Entwicklung vom Froschlaich bis zum Frosch und sagt: „Die Natur hat das alles wunderbar eingerichtet.“ Ja dann verehrt er die Natur anstelle des Schöpfers, wenn er sagt 'die Natur hat das so eingerichtet'. Oder spricht über Schmetterlinge, wie die aus Raupen entstehen können, eine unglaubliche Geschichte, nicht wahr, und sagt: „Das hat die Natur wunderbar ausgedacht.“ Ja, wer ist die Natur? Da wird die Natur wirklich anstelle von Gott verehrt. Er sagt nicht 'der Schöpfer hat das wunderbar ausgedacht', sondern die Natur. Das nennt die Bibel Götzendienst. Also die Verehrung von irgendetwas in der Natur anstellen von dem Schöpfergott.

Und jetzt tragen wir mal ein paar Kennzeichen dieser Hure zusammen. Also man kann einfach mal ein paar Kennzeichen erwähnen, die im Text auffallen. {die Farbe des Kleides} Die Farbe ihres Kleides in Vers 4, nämlich {rot und scharlach} Weil scharlach ist ja auch rot. Ganz wörtlich ist es purpur und scharlach. Wie sieht purpur aus? So violettartig, jawoll. Und gehört übrigens zu den teuersten Farben, die es gibt. Also die Farbe purpur, aus der Purpurschnecke gewonnen, wird viel viel höher gehandelt als Gold. Also wenn eine Farbe wertvoller ist, und zwar um ein Vielfaches als Gold, dann ist es schon eine besondere Farbe. Und scharlach, wie sieht das aus? {wie Blut} Ja, wie Blut. Man muss sogar sagen wie das arterielle Blut. Es ist ein helles, sehr strahlendes leuchtendes Rot. Ja und jetzt weiter. Aber nebst diesen schönen Farben hat sie noch mehr Auffälliges an der Kleidung. {Gold, Edelsteine und Perlen} Jawohl, Gold, Edelsteine und Perlen. Und dann etwas sehr Auffälliges hat sie in der Hand {einen goldenen Becher} Einen goldenen Becher. Und der ist aber gefüllt mit? {…} Unreinigkeit ihrer Hurerei. Das heißt also: Auch das Wort 'Gräuel', wenn man mit der Konkordanz durchs ganze AT hindurchgeht, wird man sehen: So oft wird dieses Wort verwendet, gerade in Verbindung mit Götzendienst. Also ein goldener Becher, der mit dem Götzendienst in direkter Beziehung steht. Und weiter. {…} Ja, wo steht das? {Vers 2} Vers 2: Unzucht mit den Königen der Erde. Also die muss politisch mit allen möglichen Mächten dieser Welt Beziehungen haben, aber eben unsaubere Beziehungen. Weiter. {…} Welcher Vers meinen Sie? {…} Ja, aber das ist ein bestimmter Wein, darum hab ich gefragt. Es ist der Wein? {ihrer Unzucht} Jawohl. Das heißt also: Dieser Götzendienst, der dieses System dieser falschen Kirche charakterisiert, nimmt die Vernunft der Menschen dieser Welt weg. Sie werden betrunken durch den Wein ihrer Hurerei. Also die verlieren die Vernunft durch diesen Götzendienst. Und es gibt eben noch einen anderen Wein, darum hab ich das so gefragt, in Vers 6: Die Frau selber ist betrunken, aber das ist jetzt ein anderer Wein. {vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu} Ja. Also die ist so betrunken, weil sie so viele Zeugen Jesu umgebracht hat, schuldig an unzählig ermordeten Zeugen Jesu. Und weiter was noch? {Es ist eigentlich ein Gegensatz am Anfang steht in Vers 1: die Hure, die an vielen Wassern sitzt.} Und das ist noch ein Punkt. {Und nachher führt er sie ja in die Wüste. Wüste und Wasser sind ein Gegensatz.} Ja, es ist natürlich so: Also diese Hure sitzt an vielen Wassern, wird ihm gesagt. Und dann muss er in die Wüste gehen, er geht da in die Wüste und schließlich sieht er diese Hure. Es ist ja so: Dieses Babylon hier, ist nicht das Babylon im Irak, ja, im Südirak. Aber man kann sagen: Das Babylon im Südirak ist ein Bild von dieser falschen Kirche, die als Babylon bezeichnet wird, genauso wie Jerusalem in Israel ein Bild ist von dem neuen Jerusalem, der wahren Kirche, ja. Und jetzt wenn man zurückdenkt an das ursprüngliche irdische Babylon, das liegt an vielen Wassern. Da ist der Euphrat, da der Tigris. Und dann diese unzählige Kanalsysteme, besonders im Süden, da sind so viele Wasser. Südirak ist ja ein unglaubliches Biotop eben durch diese Wasserkanäle. Allerdings, Saddam Hussein hat das alles weitgehend ausgetrocknet und kaputtgemacht. Das war ein Ort mit einem unglaublichen Reichtum an Pflanzen und Tieren. Das hat er weitgehend alles kaputtgemacht. Aber eben das alte Babylon war wirklich eben Babylon an diesen vielen Wassern. Aber jetzt stell dir vor, du gehst durch die Wüste von Jordanien nach Südirak, dann gehst du durch die Wüste und dann siehst du Babylon an vielen Wassern, ja. Und so geht er also auch in der Vision durch die Wüste und dann sieht er sie. Genauso wie beim neuen Jerusalem, da geht er auf einen Berg, hohen Berg, und dann sieht er das neue Jerusalem. Ja, also noch mehr zu dieser Frau, was kennzeichnet sie noch? {…} Ja, sie ist eine Reiterin. Sie sitzt auf einem Tier, und zwar was für ein Tier. {scharlachrotes Tier} Scharlachrotes Tier. Was wissen wir noch über das Tier? {Lästernamen} Lästernamen Vers 3 und {sieben Köpfe und zehn Hörner} Ja genau. Also wir haben doch das sehr ausführlich betrachtet das Tier mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern in Offenbarung 13, was war das? {Rom} Rom, das römische Reich. Also eine falsche Kirche, die das römische Reich regiert und die Zügel
hält. Das ist die Frage: Wer ist das und das werden wir nach der Pause in 20 Minuten beantworten.

Also wir haben versucht in der ersten Stunde gründlich zu zeigen, dass das neue Jerusalem die Braut des Lammes, die wahre Kirche Gottes ist, bestehend aus allen Gläubigen, in welchen Kirchen sie auch sind, allen wahren Gläubigen, die sich wirklich bekehrt, ihre Sünden Gott bekannt haben und geglaubt haben an das stellvertretende Opfer des Herrn Jesus – von Pfingsten bis zur Entrückung. Und als Kontrast dazu wird uns in der Offenbarung vorgestellt die Hure Babylon. Und dieser Kontrast macht deutlich: Das muss eben der Gegensatz der wahren Kirche Gottes sein. Wir haben auch gesehen: Das neue Jerusalem ist nicht das irdische Jerusalem in Israel, sondern Jerusalem in Israel ist ein alttestamentliches Bild für die Gemeinde. Und so ist auch Babylon, der Kontrast zum neuen Jerusalem, nicht die Stadt Babylon im heutigen Südirak, sondern diese Stadt Babel im Südirak im AT die ist ein Bild dieser falschen Kirche. Und dann haben wir versucht, einige Kennzeichen dieser falschen Kirche zusammenzutragen einfach mal als Fakten, was steht im Bibeltext, ohne zu interpretieren, was bedeutet jetzt purpur und scharlach und was bedeutet der goldene Becher, einfach mal zusammentragen. Und jetzt geht es darum zu deuten, welche Kirche ist das? Und sie muss also all diesen Punkten entsprechen. Jetzt haben wir gesehen: Diese Hure Babylon, die sitzt auf dem Tier mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern und dirigiert dieses Tier. Nun, was das Tier ist mit den sieben Köpfen, das haben wir ausführlich gesehen in Offenbarung 13. Und es wurde gesagt, es ist das römische Reich. Es ist ja – als Wiederholung – es entspricht diesem vierten Tier in der Vision von Daniel in Kapitel 7 seines Buches. Das haben wir alles behandelt im Zusammenhang mit Offenbarung 13, da sieht der Prophet Daniel aus dem Weltmeer ein Tier nach dem andern heraufsteigen. Und es wird ihm erklärt: Das sind Königreiche. Das erste Tier ein Löwe, ein majestätischer Löwe mit Adlersflügeln, stellte das Weltreich zur Zeit Daniels dar, das babylonische Welt­reich. Dann kam ein gefräßiger Bär herauf. Das war das nächste Weltreich in der Geschichte, das medo-persische Weltreich. Und dann kam ein unheimlich schneller Leopard, sogar noch mit vier Flügeln. Und das entspricht dem nächsten Weltreich in der Weltgeschichte, das griechische Reich von Alexander dem Großen, das in sagenhaften lediglich 13 Jahren die Welt von Griechenland bis nach Indien eben eroberte. Und dann das vierte Tier in Daniel ist ein Tier mit zehn Hörnern. Und das war – ganz klar in der Geschichte – das nächste Weltreich. Nach dem Alexanderreich kam das römische Reich.

Und jetzt wird dieses Reich also beherrscht durch diese Frau. Es ist ganz wichtig, in Vers 5 heißt es: und an ihrer Stirn einen Namen geschrieben: Geheimnis, Babylon, die große. Geheimnis.

Geheimnis. Was bedeutet im NT ein Geheimnis? {…} Also eine Wahrheit, die im AT verborgen war, nicht offenbart worden war, aber erst neutestamentlich mitgeteilt wurde. In den Briefen von Paulus findet man ganz viele Geheimnisse. Wie viele insgesamt? {acht} Acht Geheimnisse. Und Paulus erklärt, was ein Geheimnis ist. Können wir dazu aufschlagen Epheser 3. Wer liest uns Vers 4. Im Zusammenhang geht es um das Geheimnis des Christus, so wird das genannt in Epheser 3. Wer liest Vers 4:

4 beim Lesen könnt ihr meine Einsicht in das Geheimnis des Christus merken –, 5 das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht zu erkennen gegeben wurde, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart worden ist: 6 Die Nationen sollen nämlich Miterben und Mitverleibte sein und Mitteilhaber der Verheißungen Christi Jesu durch das Evangelium,

Danke, das reicht. Also sieht man: Er spricht von dem Geheimnis des Christus in Vers 4 und sagt in Vers 5, das in andern Geschlechtern, also in den anderen Generationen früher, den Menschen nicht mitgeteilt wurde. Und dann sagt er: wie es jetzt offenbart worden ist seinen heiligen Aposteln und Propheten in der Kraft des Geistes. Also einst in den früheren Generationen verborgen im AT, aber jetzt in der Zeit der Apostel Jesu Christi ist das offenbart worden. Und es geht – Vers 6 – darum, dass Menschen aus den heidnischen Völkern, aus den Nationen, dass die zusammen mit den jüdischen Gläubigen miteinverleibt wurden. Das heißt: Zusammen bilden Gläubige aus den Juden und aus den Heidenvölkern einen Leib, der Leib Christi. Und der wird übrigens in 1. Korin­ther 12, 13 genannt: der Christus, also Christus verbunden mit allen Gläubigen gesehen als ein Leib und jeder Gläubige ist ein Glied am Leib Christi. Im ganzen AT wird man diese Wahrheit nirgends finden, dass Gott einmal Gläubige aus den Heidenvölkern mit den Gläubigen aus den Juden zusammen­fügen wird zu einer neuen Einheit, dem Leib Christi, der Gemeinde. Und es ist so: Bei allen diesen acht Geheimnissen in den Paulusbriefen geht es um Dinge im Zusammenhang mit der Gemeinde. Die Gemeinde war also im AT verbor­gen, nicht mitgeteilt, jetzt im NT mitgeteilt. Und dann gibt es im Matthäus­evangelium ab Kapitel 13 die Geheimnisse des Reiches der Himmel. Und dort wird eigentlich die Geschichte der Namenschristenheit vorgestellt in verschiedenen Gleichnissen. Das ist also in der Zeit, wo Jesus Christus weggeht in den Himmel. Und bis er wiederkommt, da wird es eine Vermischung geben von wahren Gläubigen und nur Bekennern. Das wird z.B. im Gleichnis vom Unkraut im Acker veranschaulicht. Aber das findet man nirgends im AT vorausgesagt. Man wusste aus dem AT, wenn der Messias kommt, wird die Masse ihn ablehnen und dann soll die frohe Botschaft von dem Messias bis ans Ende der Erde verbreitet werden. So steht's in Jesaja 49. Aber dass dadurch eine Christenheit entstehen würde, die viele rein äußerliche Bekenner, Unkraut, umfasst, da sind neben denen, die echte Gläubige sind, das wusste man nicht. Das ist eines der Geheimnisse des Reiches der Himmel. Und da gibt es noch viel mehr im Matthäusevangelium.

Und jetzt haben wir in der Offenbarung auch Geheimnisse: das Geheimnis Babylon. Und dann haben wir das Geheimnis – haben wir's gemerkt, es gibt noch eins da, – {das Tier} das Geheimnis des Tieres. Wo steht das? {…} Ja Vers 7: Ich will dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt. Ja, aber das Tier, das ist ja bekannt alttestamentlich, das war ja in Daniel 7 vorausgesagt: das römische Reich, nicht wahr. Aber das Geheimnis des Tieres, das sind Dinge in Verbindung mit dem römischen Reich, die im AT nicht gesagt worden sind. Und das ist z.B. ein Punkt, dass diese Frau auf dem Tier sitzt und das Tier dirigiert, das findet man nirgends in Daniel. Daniel sieht nur dieses Tier mit den zehn Hörnern heraufkommen, aber sieht keine Frau darauf sitzen. Die war verborgen. Da muss also eine falsche Kirche dann das römische Reich so richtig in die Zügel nehmen und dirigieren. Hoh, das war alttestamentlich nicht bekannt. Und noch etwas war nicht bekannt. Schauen wir mal, was da steht in Vers 8. Wer liest nochmals 17, 8:

8 Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und geht ins Verderben;

Ja, das reicht. Diese drei Phasen des römischen Reiches, die waren nicht im AT vorausgesagt. Wir haben in Daniel 7 einfach diese Tiere: der Löwe, der Bär, der Leopard und dann das schreckliche Tier mit den zehn Hörnern. Und nachher in Vers 14 sieht Daniel, wie der Menschensohn, der Messias, kommt auf den Wolken des Himmels und er übernimmt die Herrschaft. Das Tier wird vernichtet. Aber dass bei diesem Tier drei Phasen sind, es wahr, ist nicht und kommt wieder herauf, um dann ins Verderben zu gehen, das war nicht alt­testamentlich gesagt. Das gehört zu dem Geheimnis des Tieres.

Und wir haben das eigentlich schon betrachtet, was ich jetzt sage, in Offenbarung 13, aber einfach um zu wiederholen und für die, die nicht da waren. Das römische Reich war ja da vor 2000 Jahren und gerade zur Zeit eben, als der Herr Jesus geboren wurde in Bethlehem, in Bethlehem, das in Israel stand unter römischer Herrschaft. Und auch als die Offenbarung von Johannes geschrieben wurde, das war zur Zeit des römischen Reiches. Aber die Geschichte des römischen Reiches geht so weiter: Im Jahr 476, das ist die Zeit, wo die Barbaren von Norden und von Osten kommen und sie dringen in das weströmische Reich ein und bilden Königreiche, unabhängige Königreiche. Und so wird das weströmische Reich von innen her aufgelöst und zerstört. Aber das oströmische Reich, das existierte weiter in der Geschichte – über Jahrhunderte, über das 5., 6., 7., 8., 9. Jahrhundert usw. weg bis 1453 als die Türken, die Osmanen, also Muslime, das oströmische Reich stürzten und es brach zusammen im Zusammenhang mit der Eroberung von Konstantinopel. Das ist Istanbul. Und alles in der Stadt, wenn man durch die Stadt geht, erinnert an diesen bedeutungsvollen Moment 1453, als das oströmische Reich zusammenbrach. Aber das war eben nicht das Ende des römischen Reiches, das hatten wir damals gesehen, sondern bereits um 800 kam es zu einer Wiederherstellung des römischen Reiches unter Karl dem Großen. Da sprach man von einer Restitutio im perii, also einer Wiederherstellung des Reiches, des römischen Reiches, 800 schon. Und das setzte sich geschichtlich weiter dann über die Ottonen. Und man spricht dann später in der Geschichte von diesem Reich, das durch die Jahrhunderte hindurch große Teile von Europa zusammengehalten hat, als dem Heilig Römischen Reich deutscher Nation. Deutscher Nation aus dem Grund, weil die Kaiser Deutsche waren, die aber vom Papst in Rom eingesetzt wurden. Und dieses Heilig Römische Reich deutscher Nation setzte sich fort bis 1806, als dann Franz II. Joseph selber die Krone ablegte. Und warum hat er sie damals abgelegt? {…} Ja, ja, ich hör's schon. {Napoleon} Ja, Napoleon, der fürchtete sich, dass das römische Reich in falsche Hände kommen könnte, sprich: den Franzosen in die Hände fallen könnte. Und darum hat er das lieber offiziell beendet: Jetzt gibt's kein Heilig Römisches Reich deutscher Nation mehr. Aber eben schon 2 Jahre zuvor hatte sich Napoleon selber gekrönt, weil er wollte Kaiser des römischen Reiches sein, hat darum diese schrecklichen Kriege durch ganz Europa hindurch bis nach Russland vorangetrieben, Europa verwüstet. Aber in der Völkerschlacht von Leipzig da war klar: Jetzt ist's vorbei. Und wirklich: 1815 das Parlament von Frankreich schiebt Napoleon auf die Seite. Und von da an gab es kein römisches Reich mehr.

Und da hat sich das Geheimnis des Reiches erfüllt: Das Tier, welches du sahst, war (Phase a) und ist nicht (Phase b). Und das war ein Geheimnis, im AT nicht vorausgesagt. Und dann sollte es noch eine Phase c geben: Wird aus dem Abgrund heraufsteigen. Nicht wahr, die drei Zeiten in der Grammatik, Vergan­genheit, Gegenwart, Zukunft, die werden hier absolut genommen. Und das aus dem Grund, weil Gott in der Offenbarung wiederholt genannt wird, können wir das aufschlagen Offenbarung 4. Da wird der Gottesname Jahwe, der Ewige, wunderbar umschrieben. Da heißt es in Offenbarung 4, 8 am Schluss, liest das jemand:

 

8 … Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott der Allmächtige, der war und der ist und der kommt!

Ja, sehen wir. Die Ewigkeit Gottes wird hier ausgedrückt: Er war, er ist und er kommt. Er, der heilige Gott. Und nun, das römische Reich und selbst das Heilig Römische Reich, ja, oder angeblich Heilige Römische Reich, von dem wird gesagt: Das Tier war – oh das tönt aber ziemlich gleich, ja, – aber dann und das ist so ironisch: ist nicht. Was ist denn das für ein Gott? Ja, das römische Reich hat sich auch in den Kaisern vergöttern lassen, nicht wahr. Aber was ist das für ein Reich, das war und dann ist es nicht mehr. Also jemand, der aufhört zu existieren, kann nicht Gott sein. Das ist ja gerade die Definition: Gott ist der, der immer ist: in der Vergangenheit, Gegenwart und in der Zukunft. Gut, aber dann heißt es: wird aus dem Abgrund heraufsteigen, der da kommt. Aber welche Ironie, der Satz ist noch nicht fertig: und ins Verderben gehen. Was ist das für ein Gott, der zwar kommt, aber dann ins Verderben muss.

Ja und so war also ab 1815 kein römisches Reich mehr da. Und das war die Zeit des Nationalismus. Jeder in Europa war stolz, zu einer bestimmten Nation zu gehören. Und dieser Nationalismus wurde immer extremer, und zwar so, dass man sich eben als Nation – je nachdem – überhob über die anderen. Und das führte zu einer inneren Zerrissenheit Europas, die schließlich zum Höhe­punkt kam 1914 mit dem 1. Weltkrieg. Der endete mit 18 Millionen Toten. Und der Krieg war nicht fertig und darum war 1939 einfach die Fortsetzung des 1. Weltkrieges mit dem 2. Und es endete 1945 mit etwa 70 Millionen Toten. Und da war Europa am Boden. Und ich habe das damals genauso erklärt bei Offenbarung 13: Im Jahr drauf kommt Winston Churchill nach Zürich, hält diesen Vortrag: „Let Europe arise. (Lasst Europa aufstehen). Wir müssen eine Art Vereinigte Staaten von Europa schaffen. Der Weg dahin ist nicht schwer. Es braucht nicht mehr, als dass …“ Ich muss jetzt nicht alles zitieren. Also es wird erklärt, wie das geht. Und dann 1957 werden die Römischen Verträge geschlossen, eben in Rom. 6 Nationen die rücken in Europa zusammen. Und da beginnt diese ganze Entwicklung über EWG (Europäische Wirtschafts­gemeinschaft), EG (Europäische Gemeinschaft), EU (Europäische Union). Und die ist nicht zufrieden bei 10 oder bei 12 oder 15, die geht bis 28. Und das ist auch noch nicht das Ende. Ich meine, die Ukraine ist auch ein bisschen interessant. Da gäbe es Zugang zum Nahen Osten, ja, über das Schwarze Meer, ist strategisch ganz wichtig. Das sind nicht nur die Russen, die gierig sind. Die im Westen, die sind auch gierig. Das muss man nicht denken, das ist ein heiliges Reich. Aber eben so kommt dieses Reich herauf und das war auch so geplant. Der Europavisionär Emil Luss sagte schon in den 50iger Jahren: Europa, diese Einheit, müssen wir nicht schaffen, sondern wir müssen sie wiederherstellen. Das römische Reich muss wiederhergestellt werden. Und so muss Europa zusammengehalten werden. Wir müssen den Nationalismus überwinden. Ja, ganz in dem Sinn haben die Freimaurer im September 2015 in einer Presseerklärung gesagt: Lasst so viele Flüchtlinge wie möglich nach Europa kommen, damit nationale Egoismen überwunden werden können. Dann klebt das Ganze besser zusammen. Also, das ist dieses Projekt.

Und es steht hier, dieses Reich kommt wieder herauf. Woher? Aus dem Abgrund. Und Griechisch steht dort, das ist auch Repetition. {Abyssos} Abyssos. Man sieht, man passt wirklich gut auf in der Bibelklasse. Und dieses Wort wird in Römer 10 verwendet gleichbedeutend mit Hades/Totenreich. Und wirklich, das neue Europa kam aus dem schrecklichsten Krieg, aus der Asche des schrecklichsten Krieges, heraus, dem 2. Weltkrieg mit 70 Millionen Toten. Aus dem Abgrund herauf. Aber das gehört eben zu diesen Geheimnissen des Tieres, dass es eben eine Zeit nicht ist und dann kommt's aus dem Abgrund, aus dem Totenreich, wieder hoch, um dann aber bald ins Verderben zu gehen. Denn das ist es ja, was wir in der Offenbarung lernen, dass in der Zeit, wenn das römische Reich aus dem Abgrund hervorkommt, dann wird Jesus Christus ein zweites Mal kommen. Er kam zur Zeit des römischen Reiches, wurde geboren in Bethlehem. Aber wenn das römische Reich wieder heraufkommt, dann wird er ein zweites Mal kommen, nicht in Bethlehem, sondern auf den Wolken des Himmels. Nach Daniel 7, 14 wird er kommen als der Menschensohn, als der König über alle Könige.

Und noch ein Geheimnis haben wir gesehen: eben diese falsche Kirche, die sitzt auf dem Tier und dirigiert es. Und Johannes ist ja ganz erschreckt, nicht wahr, als der diese Babylon sieht. Nicht wahr in Vers 6 am Schluss: Und ich verwunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung. So schrecklich, wenn man denkt: Da waren die Christen in Jerusalem zusammen und es waren zuerst 120 Gläubige da, dann wurde der Heilige Geist ausgegossen. Petrus hat gepredigt und 3000 Juden bekehren sich an diesem Pfingsttag. Und dann sehen wir, wie die Christen in den weiteren Kapiteln der Apostelgeschichte einmütig zusammen sind und da jeden Tag zusammenkommen in der Säulen­halle Salomos und sie hören das Wort der Apostel. Aber dass aus diesem Anfang schließlich ein System entstehen sollte, charakterisiert durch Götzen­dienst, bei dem die ganze Welt durch den Wein dieses Götzendienstes die Vernunft verliert, dass sie nicht mehr logisch denken können, und dass die Herrscher dieser Welt mit diesem System kokettieren, ja. Das ist gemeint, wenn diese Hure treibt Hurerei mit all diesen Königen der Erde. Und dass dieses System ein Todfeind wird der Zeugen Jesu, betrunken wird von ihrem Blut. Und jetzt wird noch etwas erklärt in Vers 9, dieses Puzzle-Steinchen brauchen wir noch, Vers 9:

9 Hier ist der Verstand (nötig), der Weisheit hat: Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt.

Ja, das reicht mal. Also diese sieben Köpfe des Tieres sind sieben Berge und die Frau sitzt dort drauf. Ja, es ist das römische Reich. Und diese sieben Köpfe stellen die sieben Hügel dar von Rom. Ja, das war ja die Sieben-Hügel-Stadt. Also man muss nicht irgendeine Stadt suchen, die auch noch sieben Köpfe hätte wie Rio de Janeiro, die ist auf sieben Hügel gebaut. Ja, aber jetzt muss man nicht mit Südamerika kommen und Rio de Janeiro, wenn hier steht, eben die sieben Köpfe des römischen Reiches bedeuten sieben Hügel. Ja, das sind genau die sieben Hügel der Hauptstadt. Und diese Frau hat ihren Sitz dort, also nicht in Rio de Janeiro, sondern in Rom. Also es muss eine falsche Kirche sein mit Sitz in Rom. Bekleidet mit Scharlach und Purpur.

Ja, man muss mal gehen auf Google und dann auf Bilder klicken und dann gibt man ein 'Scharlach, Purpur, katholische Kirche' und dann kommen die Bilder. Dann sieht man Scharlach überall, Kardinäle in Scharlachkleidern und dann sieht man Bischöfe in Purpur, genau diese Farben. Und dann muss man das vielleicht mal machen, was ich mit meiner Frau gemacht habe. Ich hatte Vorträge in Genova und wir sind dann noch nach Rom gegangen. Es ist wichtig, dass man als Ehepaar mal zwischendurch mal ein kleines Reischen macht. Ja und da haben wir den Titusbogen in Rom bewundert mit den Abbildungen von den Tempelschätzen, die die Römer damals im Jahr 70 nach Rom gebracht haben. Aber wir sind dann auch in den Vatikan gegangen und in den Petersdom. Der wurde ja übrigens gebaut vor 500 Jahren auf spezielle Spenden. {ja spezielle} Ja, Tetzel kam ja nach Deutschland und hat gesagt: Schaut, ihr könnt so viele Jahre aus dem Fegefeuer verschont werden, wenn ihr bezahlt. Und von ihm kommt ja der Spruch: {…} „ Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.“ Und das Geld hat er dann benutzt, um diesen unvorstellbaren Bau, den Petersdom, zu bauen. Und jetzt sind wir dann dort in eine Seitentüre gegangen und haben eine Schatzkammer angeschaut vom Vatikan. Wow, diese unglaublich teuren Gewänder aus früheren Jahrhunderten von Würdenträgern. Hab ich gesagt: echter Purpur ist viel wertvoller als Gold. Und dann, das hat gewimmelt von Kisten mit Edelsteinen und Gold und Silber und dann all diese Messbecher aus Gold. Und wenn sie aus Silber sind, dann müssen sie jedenfalls inwendig mit Gold ausgestattet sein. Also unglaublich. Aber genau das, sie ist bekleidet mit Scharlach und Purpur und übergoldet mit Gold, Edelgestein. Ja und Perlen, natürlich haben wir die auch gesehen. Die sind da. Und das war nur eine Kammer, ja.

Perlen und dann eben der goldene Becher. Und dieser goldene Becher, das ist wirklich das Zentrum des Kultes. Die Messe ist das absolute Herzstück der Kirche. Ja zwischendurch wollten Sie noch etwas fragen? {War das nicht auch in der salomonischen Zeit, dass im Tempel …} Also im salomonischen Tempel, die Frage ist, ob die Priester damals im AT die gleichen Gewänder hatten. Es gibt Ähnlichkeiten. Aber die normalen Priestergewänder die waren aus Leinen, Byssus. Aber die Gürtel, die waren aus Purpur, Scharlach, und zwar Roter Purpur, blauer Purpur, Scharlach und dann weiß und Goldfäden eingearbeitet. Und die wunderbarsten Kleider, das waren natürlich die Kleider des Hohen­priesters. Die bestanden aus sieben Teilen: eine Toga, ein langes Kleid aus weißer Leine, dann aber eine zweite Toga darüber aus blauem Purpur, das ganze Kleid alles blauer Purpur usw. Also da gibt es schon Ähnlichkeiten, aber nicht dass die eben so diese Scharlachkleider getragen hätten die Priester, wie das hier der Fall ist bei den Bischöfen und Kardinälen.

Und jetzt ist es eben so, das stimmt genau überein. Dann auch der Becher stimmt überein. Und wir müssen daran denken bei der Messe, dem Herzstück, da geht es darum, dass der Priester angeblich das Brot verwandeln kann in den echten Leib von Jesus Christus und den Wein verwandeln kann in das echte Blut von Jesus Christus, und zwar so echt, dass die Hostie, so nennt man das Brot der Messe, dass man das anbeten kann als Jesus Christus. Und bei Fronleichnam in den Umzügen wird das ja herumgetragen und die Leute, die knien vor diesem Brot nieder und sind überzeugt: Das ist Jesus Christus und darum kann man quasi dieses Brot eben göttlich verehren. Und das ist Götzendienst hundert Prozent. Das entspricht genau dem eben, dass der Becher voll von Hurerei ist. Und jetzt kommt noch dazu: Weltweit wurde diese Lehre verbreitet auf allen 5 Kontinenten. Und im Lauf der vergangenen zwei Jahrtausenden, durch Jahrhunderte hindurch, haben die Könige mit dieser Kirche zusammengearbeitet und haben sogar ihre Befehle zu Krieg und Vernichtung und Eroberung von Südamerika, Mittelamerika usw. ausgeführt mit Schwertgewalt. So haben die Könige der Erde mit der Hure eben Unzucht getrieben. Und sie sind betrunken worden von diesem Wein der Unzucht Vers 2, indem sie das wirklich geglaubt haben, dieses Blut ist das wirkliche Blut von Jesus Christus, dieses Brot ist Jesus Christus. Es widerspricht jeglicher Vernunft und auch jeglicher biblischen Aussage, nicht wahr. Und trotzdem wurde das geglaubt. Und man sagt: Das kann man rational nicht nachvoll­ziehen. Na gut, man sagt, man kann etwas rational nicht nachvollziehen, dann muss man sich schon nochmal überlegen: Ist das wirklich so, ja. Natürlich gibt es Dinge, die zu hoch sind für uns, ja. Aber, wenn etwas wirklich aller Vernunft widerspricht, nämlich wenn man alle Hostien der Welt zusammennehmen würde – sagen wir von den vergangenen hundert Jahren – wie viel macht das aus vom Leib Christi? Das soll Jesus Christus sein? Und von ihm heißt es ja in Psalm 16, dass sein Leib die Verwesung nicht sehen wird. Aber muss man mal schauen: Die Hostien, die nicht gegessen werden, die verwesen, die vergammeln. Das ist nicht Jesus Christus. Und so hat also dieser Wein – wirklich auf allen 5 Kontinenten wurde das verbreitet – hat das die Menschen eben im Denken vernebelt. Und heute sind die Mitglieder doch bei ca. 1, 2 Milliarden. Und wenn man noch denkt an die Ostkirche, die hatte sich ja erst 1054, die orthodoxe Kirche, hat sich abgelöst. Und das wären nochmals etwa 400 Millionen. Also mit den abgespaltenen von damals zusammen, gäb das 1, 6 Milliarden.

Und noch mehr: Diese Hurerei hängt ganz direkt zusammen mit dem Zölibat. Die Kirche hat diese Lehre entwickelt, dass es heiliger ist, wenn man eben nicht verheiratet ist und in der Ehe keinen Verkehr hat. Nicht wahr, die früheren Priester, sagen wir ab dem 4. Jahrhundert, wo der erste Bischof von Rom – und das war Leo I. 440 – sich bezeichnet hat als Obervater über alle Bischöfe der Welt, da war das Papsttum von Rom geboren. Und von da an, da gab es noch viele Priester, die waren verheiratet. Aber da hat man gesagt: Aber ihr sollt in der Ehe enthaltsam leben. Das ist ja genau im Widerspruch zu dem, was 1. Korinther 7 sagt. Er sagt: Wenn ihr abmacht, zum Beten Zeit zu haben, ist das gut, aber eben nicht zu lange. Kommt wieder zusammen, auf dass der Versucher euch nicht versuche. Das zeigt eben, die Gemeinschaft in der Ehe ist auch ein Schutz gegen Unzucht. Und dann hat man gesagt: Nein, enthaltsam, bis es schließlich dann zum Normalen wurde, dass Priester, Mönche und Nonnen eben sich zur Ehelosigkeit verpflichten. Und das wurde Unzähligen – nicht erst in der modernen Zeit – durch die Jahrhunderte hindurch vom 5. Jahrhundert her zum Fall, dass die in Unzucht fielen. Und wir wissen auch von ganz konkreten Päpsten, die haben schrecklichste Unzuchts­orgien getrieben. Und das entspricht genau dieser Hure, die so viele in die Unzucht getrieben hat durch diese falsche Lehre über die Ehe und Ehelosigkeit. In 1. Timotheus 4 wird das ja sogar bezeichnet als Lehre von Dämonen, die gebieten, sich von Speisen zu enthalten und verbieten zu heiraten. Und man muss sich im Klaren sein, in der jüngeren Vergangenheit hat die Kirche 1 Milliarde bezahlt für Gerichtsfällen von Priestern, die wegen Unzucht angeklagt worden sind. 1 Milliarde.

 

Ja, da wollte jemand was fragen. {… wer ist der Ziegenbock in Daniel 8 …} In Daniel 8 ist der Ziegenbock, wird ausdrücklich gesagt, das ist Griechenland. Und er hat ein Horn. Da wird erklärt, das ist der erste König von Griechenland. Und das war Alex, Alexander. { … dass dem Daniel gesagt wird … auf die letzte Zeit} Genau. {… Zeit des Zorns. Das ganze Kapitel 8 ist auf die ganze Endzeit bestimmt und nicht auf das griechische Reich.} Also es ist so: Diese Vision hat ihre Bedeutung bis in die Endzeit. Und es gibt vieles, das ist erfüllt, und dann am Schluss aus diesem Reich kommt eben der König des Nordens, der eine ganz spezielle Rolle spielt als schrecklicher Vernichter in der Endzeit. Also es ist korrekt, dass das Kapitel bis auf die Endzeit geht und dort sogar hinfokussiert.  Aber es ist ein anderes Thema als hier die Hure Babylon. Das ist also etwas, was so erstaunlich sich genau mit der Geschichte der Christenheit deckt, was da entstanden ist eben im Lauf der Jahrhunderte. Und durch die Jahrhunderte hindurch hat eben der Papst in Rom die Kaiser und die Könige eingesetzt, abgesetzt. Und wenn die nicht gehorsam waren, dann hat er gedroht mit Exkommunikation. Und so hat er sogar höchste weltliche Würdenträger dazu gebracht, dass die wirklich auf den Knien vor ihm wieder zurückgekehrt sind. Es ist wirklich, die reitet auf dem Tier. Also es ist eine so erstaunliche Prophetie, die wir hier vorgestellt haben. Und denn werden wir nächstes Mal noch weiterfahren mit dem Blut der Zeugen und werden daran denken: all die Hunderttausende von wahren Gläubigen der Hugenotten und der Waldenser usw., die durch die Kirche umgebracht worden sind: betrunken von dem Blut der Zeugen Jesu.

Und – vielleicht noch zum Schluss, wir müssen jetzt zum Schluss kommen – noch eine Bemerkung zu Kapitel 18, das wir dann auch nächstes Mal anschauen: Der Vatikan ist gewissen Untersuchungen zufolge eine der reichsten Institutionen der ganzen Welt, also eine der Institutionen, die die meisten Aktien besitzt weltweit. Also ein unvorstellbarer Reichtum. Darum nur so als Nebenpunkt: Wie kommt diese Milliarde, um diese Gerichtsfälle zu bezahlen? Das Zölibat wird nicht zurückgenommen, aber diese Milliarde wird bezahlt, locker. Und das ist dann eben Kapitel 18, das uns zeigt: Die gleiche Kirche mit Sitz in Rom ist eine unvorstellbare Wirtschaftsmacht. Und wenn die zusammenbricht, dann werden die Könige der Erde weinen. Dann werden wir sehen, das sind zwei Phasen. Der Zusammenbruch der Stadt, das ist später, das erfolgt dann erst bei der siebten Schale, da wird das Wirtschaftssystem zusammenbrechen. Aber noch vorher werden die zehn Könige und der kom­mende Diktator sich gegen die Hure wenden und sie kaputtmachen und verbrennen. Das haben wir gelesen am Schluss Kapitel 17 Vers 16. Das heißt also: In einer ersten Phase wird die Kirche als religiöse Macht zerstört werden von Europa. Sie hassen sie und das merkt man. Natürlich, Rom wird auf dem politischen Parkett ständig herangezogen und gewürdigt als Macht. Aber in Wirklichkeit, die Säkularen, die hassen diese Kirche. Und dieser Hass wird sich so auswirken, dass zuerst das religiöse System wird zerstört werden, aber dann besteht noch die Wirtschaftsmacht. Und wenn die zusammenbricht, sagt Kapitel 18, dann werden die Könige weinen, wenn's ans Geld geht. Und drum wird das eben so getrennt: In Kapitel 17 wird mehr betont die Frau, aber es wird auch von der Stadt gesprochen. In Kapitel 18 wird mehr gesprochen von der Stadt, aber es wird auch von der Frau gesprochen. Das sind zwei verschiedene Phasen des Gerichts, also das Gericht über das religiöse System und das Gericht über das Wirtschaftssystem. Aber beides ist zukünftig für die Zeit nach der Entrückung. Ja, aber jetzt müssen wir zum Schluss kommen.

{Roger, weil du gesagt hast die katholische Messe, also die Umwandlung Leib und Blut … nämlich die Einsetzungsworte von Jesu} Gut, ich komme nächstes Mal darauf zurück. Dies ist mein Leib, dies ist mein Blut. Wir kommen darauf zurück und machen dann einen Grundkurs in Sprache. {Ich wollte noch sagen, bei den Lutheranern beim Abendmahl ist es auch so, dass gesagt wird: Das ist mein Leib und das ist mein Blut.} Genau. Nur bei den Lutheranern ist es doch noch ein Unterschied, denn sie sprechen da nicht von der Transsubstantiation, sondern von der Konsubstantiation. Ich kann das vielleicht nächstes Mal erklären, was der Unterschied ist, um zu zeigen, die Lutheraner sind nicht Katholiken. Aber es ist doch so, dass Luther näher bei der katholischen Kirche geblieben ist als andere Reformatoren. Calvin, Zwingli, die gingen da ganz weg. Die waren also in dieser Hinsicht reformierter als Luther, ja. Ja, wir müssen wirklich zum Ende kommen und fahren nächstes Mal weiter.

{Bibelschüler … – teilweise unverständlich}

AT = Altes Testament

NT = Neues Testament

 

 

Herr Jesus, wir danken dir, dass wir dein Wort haben, das uns hilft, uns in dieser Welt und auch in der Geschichte der Kirche zurechtzufinden. Danke, dass wir nicht verwirrt werden müssen durch all diese Irrwege, die das christliche Zeugnis erlebt hat in den vergangenen 2000 Jahren. Wir könnten beschämt sein und sagen, wo ist denn noch die Wahrheit. Aber wir dürfen sehen in deinem Wort, dass all diese Irrungen prophezeit waren, dass du uns darauf von Anfang an vorbereitet hast. Und danke, dass wir dein Wort haben und dass es immer auch in der Kirchengeschichte möglich war, zu deinem Wort zurückzukehren und auch zu erkennen, dass es keine Rettung gibt durch eigenes Bemühen, sondern allein durch das, was du auf Golgatha vollbracht hast. Wir sind so froh, dass wir Nutznießer sein dürfen von diesen Entdeckungen der Reformation, wo man wieder neu entdeckt hat, dass man allein durch den Glauben an dich, allein durch dein Werk auf Golgatha errettet wird. Und Herr Jesus hilf uns, dass wir diese Freiheit, die wir dadurch gewonnen haben, Freiheit des Evangeliums, doch umso mehr schätzen, wenn wir zurückdenken, wie früher Zeugen dadurch ihr Leben verloren haben. Und wir dürfen einfach so frei hinstehen und von deiner Gnade bezeugen und müssen heute, hier und jetzt keine Verfolgung dafür erwarten. Danke für diese Möglichkeit und hilf uns, dass wir diese Freiheit aber, so lange wir sie noch haben, ausnutzen, um deine Botschaft anderen Menschen kostbar und groß zu machen. Amen.