Der Heilige Geist bewegt zu Handlungen

Reihe: Leben mit der Kraft von oben! (3/4)

 

 

I.    Der Heilige Geist möchte uns zu anderen Menschen schicken

II.      Der Heilige Geist möchte uns für die Gemeinschaft nützlich machen

III.     Ich bestimme selbst, wie stark der Heilige Geist mich beeinflussen kann

 

 

 


Einleitende Gedanken

Ein Pfarrer berichtet über ein Gespräch, das er mit einem Geschäftsmann aus Texas beim Mittagessen führte: "Was ist eigentlich das Aufregendste, das Gott zur Zeit in Ihrem Leben bewirkt?" fragte er ihn, da er wusste, dass dieser Geschäftsmann etwa fünf oder sechs Jahre zuvor als Christ zu leben begonnen hatte. Der Mann überlegte einen Augenblick und meinte dann: "Ich weiss nicht, ob ich es erklären kann. Sehen sie, mein Leben lang hat man mich als 'gutmütigen Burschen' angesehen. Jeder sah in mir den 'guten alten George'. Sogar meine Familie hielt mich für weich und nachgiebig. Nun, seit ich die Wirklichkeit Jesu Christi und Gottes Liebe entdeckt habe, ist mir klar geworden, dass viel von meiner Gutmütigkeit Schwäche war und dem Wunsch entsprang, geliebt zu werden. Jetzt merke ich, dass Christus mir die Freiheit schenkt, in meiner Familie Grundsätze aufzustellen und durchzusetzen. Und ausserhalb der Familie fühle ich mich zum ersten Mal frei, Widerspruch zu erheben, wenn jemand mir mein Recht oder meinen Platz streitig machen will. Das ist eine neue Freiheit für mich, und ich finde sie aufregend!"

"Was hält Ihre Familie denn davon, dass sie nun kein 'gutmütiger Bursche' mehr sind?" fragte der Pfarrer. "Das ist das Erstaunlichste", erwiderte er, "sie freuen sich alle über den neuen George."

Wenn der Heilige Geist in ein Leben kommt, wird sich einiges verändern. Die Veränderungen sind ganz individuell. Nicht jeder wird sich wie dieser George verändern. Ist jemand herrschsüchtig und besitzergreifend, wird der Heilige Geist einen sanftmütigeren Menschen aus ihm machen wollen. Es wird Menschen geben, bei denen die Veränderungen schnell erkennbar sind und es wird solche geben, bei denen man erst mal gar nicht viel bemerkt, doch sie selber merken, dass sich etwas verändert hat. Der Heilige Geist verändert unser Leben meist nicht sofort und radikal, vielmehr beginnt ein Wachstums- und Reifeprozess.

In jedem Fall wird der Heilige Geist etwas in unserem Leben in Bewegung bringen wollen. Johannes der Täufer sagte im Hinblick auf Jesus und den Heiligen Geist:

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„Ich taufe euch mit Wasser als Bestätigung für eure Umkehr. Der aber, der nach mir kommt (Jesus), ist stärker als ich; ich bin es nicht einmal wert, ihm die Sandalen auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ Matthäus 3, 11.

Mit Heiligem Geist und mit Feuer! Der Heilige Geist wird hier mit Feuer in Verbindung gebracht. Feuer ist auch ein Bild für Gericht. Er will das Untaugliche und Zerstörende aus unserem Leben verbannen. Der Heilige Geist ist also nicht harmlos, er will unser Leben auf eine neue und bessere Grundlage stellen. Er will eine positive Bewegung in unser Leben bringen.

Er ist die Kraft von oben, die in unserem Leben etwas bewirken will. Paulus schreibt das dem Timotheus so:

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„Gott hat uns nicht einen Geist der Ängstlichkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ 2. Timotheus 1, 7.

Heute wollen wir zwei Bereiche betrachten, in denen uns der Heilige Geist in Bewegung bringen möchte.

I.               

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Der Heilige Geist möchte uns zu anderen Menschen schicken

Würde mich jemand fragen, welche Hauptaufgabe der Heilige Geist erfüllen möchte, müsste ich nicht lange überlegen: Die wichtigste Aufgabe für den Heiligen Geist ist die Verbreitung des Evangeliums! Der Heilige Geist will uns befähigen und unterstützen, damit wir uns an der Verbreitung des Evangeliums beteiligen können. Jesus sagte seinen Jüngern im Blick auf den Heiligen Geist:

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„Wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein - in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und überall sonst auf der Welt, selbst in den entferntesten Gegenden der Erde.“ Apostelgeschichte 1, 8.

Jesus sah offensichtlich die Hauptaufgabe des Heiligen Geistes in der Befähigung der Jünger, das Evangelium über die ganze Erde zu verbreiten. Das ist weitgehend gelungen, denn sonst würden wir heute nicht miteinander Gottesdienst feiern. Bis heute ist der Heilige Geist dabei, die Verbreitung des Evangeliums voranzutreiben.

Manchmal könnte man den Eindruck bekommen, dass Christen der Meinung sind, der Heilige Geist sei hauptsächlich damit beschäftigt unser Leben zu bereichern, damit wir es schön, angenehm und gemütlich haben. Er sei dazu da, um uns möglichst viele ausserordentliche und spannende Erlebnisse zu verschaffen – Wunder über Wunder.

Aber das ist ein Irrtum. Der Heilige Geist möchte unbedingt, dass viele Menschen von Jesus hören und sie durch den Glauben an ihn gerettet werden.

Das war auch das zentrale Anliegen von Jesus. Deshalb kam Jesus auf diese Erde und bezahlte für unser Schuld. Er sagte selbst:

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„Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“ Johannes 3, 16.

Die Rettung der Menschen steht im Vordergrund bei Jesus und beim Heiligen Geist. Die Kraft von oben will uns helfen, Menschen auf Jesus aufmerksam zu machen. Der Heilige Geist will uns befähigen, damit wir den Menschen erklären können, um was es im christlichen Glauben geht. Welche Bedeutung diese Botschaft für jeden Menschen hat.

Es gibt Christen, die reisen in andere Länder, um dort den Menschen zu helfen. Sie arbeiten in diesen Ländern oft in ganz praktischer Weise, indem sie sich für Bildung einsetzen, sich um die medizinische Versorgung der Bevölkerung bemühen. Viele Waisenhäuser, Schulen und Spitäler und vieles mehr wurde durch Christen ins Leben gerufen. Motiviert sind diese Christen durch ihren Glauben, weil es ihnen ein Herzensanliegen ist, dass diese Menschen etwas von der Liebe Gottes erfahren und sie die rettende Botschaft des Evangeliums hören.

Jesus sandte seine Jünger zu allen Völkern mit den Worten:

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„Geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Matthäus 28, 19.

Weil die Jünger diesen Auftrag ernst nahmen und viele ihrem Vorbild folgten, ist das Evangelium zu uns nach Europa gekommen, so dass wir uns heute in Zürich als Kirche versammeln.

Natürlich war es nicht die Meinung von Jesus, dass alle Christen in andere Länder reisen müssen. Viele Christen, damals wie heute, blieben in ihrer Heimat. Auf die meisten von uns trifft das auch zu. Wir versuchen in unserem Lebensumfeld, so gut wie möglich auf Jesus hinzuweisen, sei das mit Worten oder mit Taten.

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Für den Heiligen Geist ist nicht entscheidend wo wir leben, er will uns helfen, dort wo wir leben, Menschen auf Jesus und die Erlösung durch ihn, aufmerksam zu machen. Die Aufgabe beschreibt Jesus so:

„Lehrt die Menschen, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ Matthäus 28, 20.

Es ist grundsätzlich eine Überzeugungsarbeit und keine Manipulation von Menschen. Die Menschen sollen in einer gesunden Lehre unterwiesen werden. Sie sollen unterrichtet werden, damit sie selber Entscheiden können, ob sie Jesus ihr Leben anvertrauen wollen. Jesus verspricht den Jüngern, dass er

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bei ihnen sein würde, wenn sie das tun:

„Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.“ Matthäus 28, 20.

Interessant finde ich, dass Jesus dieses Versprechen in engem Zusammenhang mit den Herausforderungen setzt, die mit der Ausbreitung des Evangeliums zu tun haben. Das klingt für mich, wie er sagen würde: Wenn ihr in meinem Auftrag unterwegs seid und damit beschäftigt, das Evangelium zu verbreiten, könnt ihr euch darauf verlassen, dass ich mit euch unterwegs bin – egal in welcher Ecke der Welt ihr euch befindet.

Selbstverständlich ist der Heilige Geist immer bei uns. Er lebt mit uns, wie ich das im letzten Teil dieser Serie erklärte. Aber hier scheint Jesus zu sagen: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes in diesen Situationen besonders stark erleben.

Jesus wusste, den Jüngern wird viel Widerstand begegnen, wenn sie das Evangelium verbreiten. Vom Apostel Petrus wird überliefert, dass er in Rom gekreuzigt wurde und der Apostel Paulus wurde vermutlich in Rom geköpft. Die Jünger sollen wissen: Egal was ihnen begegnen wird, Jesus wird durch den Heiligen Geist bei ihnen sein und sie stärken.

Ich beobachte immer wieder, wie begeistert Christen von einem Missionseinsatz zurückkommen. Warum wohl? Ich vermute, weil sie Gottes Kraft in besonderer Weise erlebten.

In der Apostelgeschichte ist es ganz offensichtlich, wie der Heilige Geist damit beschäftigt ist, die Verbreitung des Evangeliums voran zu bringen. Von der Gemeinde in Antiochia wird berichtet:

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Eines Tages, während die Gemeinde dem Herrn mit Gebet und Fasten diente, sagte der Heilige Geist: „Stellt mir Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe!“ Apostelgeschichte 13, 2.

Natürlich sind wir nicht alle Missionare und Evangelisten. Doch bin ich überzeugt, dass der Heilige Geist jeden von uns in diese Aufgabe einbeziehen möchte. Er möchte uns in Bewegung bringen, damit wir die Bemühungen, das Evangelium zu verbreiten, unterstützen.

Das geschieht ganz praktisch, wenn ich z.B. die Musicalworkshops unterstütze, für ein Missionsfeld oder einen Missionaren beten und ihn vielleicht finanziell unterstütze usw. Ich muss also nicht Evangelist oder Missionar sein. Der Heilige Geist will uns befähigen, damit wir uns mit unseren Gaben und Fähigkeiten an dieser Aufgabe beteiligen können.

Ich finde es schade, dass diese wichtige und wie gesagt – in meinen Augen die bedeutenste – Aufgabe des Heiligen Geistes, so wenig Beachtung findet.

Oft geht es bei der Beschäftigung mit dem Heiligen Geist um Fragen, wie der Heilige Geist mein Leben bereichern, attraktiver, interessanter und abwechslungreicher machen kann. Wir strecken uns nach mehr Heiligem Geist aus, damit wir mehr Vollmacht bekommen und viele übersinnliche Erfahrungen machen. Tatsächlich kann man mit dem Heiligen Geist solche Erfahrungen machen, aber das sind Nebenschauplätze. Lasst es mich so sagen: Das Herz des Heiligen Geistes schlägt für die Verbreitung des Evangeliums. Er will Jesus gross machen, damit Menschen für Zeit und Ewigkeit gerettet werden.

II.           

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Der Heilige Geist möchte uns für die Gemeinschaft nützlich machen

Ein zweiter wichtiger Bereich, in dem die Kraft des Heiligen Geistes zum Tragen kommt, ist die Kirche, die Paulus mit einem Körper vergleicht. Er schreibt:

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„Wir alle - ob Juden oder Nichtjuden, Sklaven oder Freie - sind mit demselben Geist getauft worden und haben von derselben Quelle, dem Geist Gottes, zu trinken bekommen, und dadurch sind wir alle zu einem Leib geworden.“ 1. Korinther 12, 13.

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Jesus ist nach Paulus der Kopf dieses Körpers, denn er schreibt:

„Jesus ist das Haupt der Gemeinde, das Haupt seines Leibes.“ Kolosser 1, 18.

Als Christen bilden wir diesen Körper und alle nehmen einen besonderen Platz ein. Nicht jeder ist eine Hand, nicht jeder ist ein Fuss. Der Körper bildet sich durch verschiedene Begabungen und Fähigkeiten der einzelnen Christen, wie Paulus den Christen Rom schreibt:

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„Denkt an den menschlichen Leib: Er bildet ein lebendiges Ganzes und hat doch viele Teile, und jeder Teil hat seine besondere Funktion. So ist es auch mit uns: Als Menschen, die zu Christus gehören, bilden wir alle ein unteilbares Ganzes; aber als Einzelne stehen wir zueinander wie Teile mit ihrer besonderen Funktion.“ Römer 12, 4–5.

Mit verschiedenen Gaben befähigt uns der Heilige Geist, damit wir einander ergänzen und unterstützen können. Deshalb schreibt der Apostel Petrus:

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„Dient einander mit den Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat – jeder und jede mit der eigenen, besonderen Gabe!“ 1. Petrus 4, 10

Es sind verschiedene Fähigkeiten und Gaben, die wir von Gott bekommen haben. Im Grunde habe wir alle Begabungen von Gott erhalten, weil wir Geschöpfe Gottes sind. Alle deine Fähigkeiten, ob du Christ bist oder nicht, hast du von Gott erhalten. Wenn du Christ wirst, schenkt uns Gott weitere Begabungen und er befähigt mich, meine natürlichen Gaben für die Kirche einzusetzen, sie in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen und dadurch Gott und den Menschen zu dienen. Paulus sagte das so:

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Bei jedem zeigt sich das Wirken des Geistes auf eine andere Weise, aber immer geht es um den Nutzen der ganzen Gemeinde.“ 1. Korinther 12, 7.

Bei allen, die Jesus nachfolgen, wirkt der Heilige Geist. Nicht bei jedem gleich, aber jeder und jede erfüllt eine wichtige Aufgabe.

Wenn alle in unserer Kirche ihre natürlichen und geistlichen Gaben, die sie von Gott bekommen haben, einsetzen, werden wir miteinander die Kraft von oben erleben. Es wird nicht immer bequem sein, aber es wird für jeden erfüllend sein.

Schlussendlich profitieren alle Menschen von einer Kirche, die so lebt. Also auch Menschen ausserhalb der Kirche werden davon profitieren, wenn wir unsere Begabungen innerhalb der Kirche ausleben. Petrus macht das am Beispiel der Liebe deutlich. Er schreibt:

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„Aus der Frömmigkeit wächst Liebe zu den Glaubensgeschwistern, aus der Liebe zu den Glaubensgeschwistern Liebe zu allen Menschen.“ 2. Petrus 1, 7

Auch hier stehe nicht ich und meine persönlichen Abenteuer im Vordergrund, sondern die Kirche, der Leib von Jesus.

III.       

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Ich bestimme selbst, wie stark der Heilige Geist mich beeinflussen kann

Vielleicht denkst du jetzt, du würdest von dieser Kraft nicht viel merken. Das könnte daran liegen, dass du von dieser Kraft eine falsche Vorstellung hast. Vielleicht die Vorstellung, der Heilige Geist wirke wie eine Art Zaubertrank. So wie bei Asterix, der kurz bevor er gegen die Römer kämpfen musste, einen Schluck seines Zaubertranks nahm, den er immer in einem Fläschchen mit sich trug.

Der Heilige Geist wirkt aber nicht wie ein Zaubertrank, er macht uns nicht auf eine so spektakuläre Art stark. Die Kraft von oben wirkt sich in unserem schlichten Alltag aus und ist meist nicht spektakulär, sondern gibt uns innere Stärke und Kraft.

Wir müssen nur zulassen, dass der Heilige Geist in uns wirken kann. Ich kann es nicht deutlich genug sagen, dass der Heilige Geist uns nicht beherrschen will. Er will uns nicht gegen unseren Willen steuern und schon gar nicht manipulieren. Ein solchen Verhalten würde dem Wesen Gottes zutiefst widersprechen. Der Heilige Geist will uns führen, begleiten und motivieren, wenn wir das zulassen wollen, aber er will uns zu nichts zwingen. So schreibt Paulus den Christen in Korinth:

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„Propheten stehen nicht unter dem Zwang, reden zu müssen, wenn sie eine prophetische Botschaft empfangen.“ 1. Korinther 14, 32.

Wir behalten die Kontrolle über uns selber. Zwangshaftes Verhalten wird nicht durch den Heiligen Geist bewirkt.

Man könnte sich das wie in einem Zweierteam vorstellen. In einem Team können wir auf unseren Partner rücksicht nehmen und ihn aktiv einbeziehen, oder wir können unseren Partner ständig übergehen.

Wir bestimmen, wieviel Einfluss wir in diesem Team dem Heiligen Geist geben.

In einem Team kann es natürlich auch einmal zu Spanungen kommen. Das ist ganz normal und so kann es auch zwischen mir und dem Heiligen Geist zu Spannungen kommen. Paulus beschreibt diesen inneren Kampf folgendermassen:

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„Denn die menschliche Natur richtet sich mit ihrem Begehren gegen den Geist Gottes, und der Geist Gottes richtet sich mit seinem Begehren gegen die menschliche Natur. Die beiden liegen im Streit miteinander, und jede Seite will verhindern, dass ihr das tut, wozu die andere Seite euch drängt.“ Galater 5, 17.

In diesem Spannungsfeld leben wir. Das ist unsere Realität und wer das nicht wahrhaben möchte, wird der Schwärmerei verfallen. Das Leben eines Christen ist ein Zusammenwirken mit Gott. Ich muss Entscheidungen treffen und konkrete Schritte tun. Ich möchte das an einem einfachen Beispiel verdeutlichen.

Wenn ich mit dem Auto in ein Parkhaus fahre, muss ich die Autoscheibe runterlassen, einen Knopf drücken und das Ticket rausziehen, damit mir das Parkhaus zur Verfügung steht.

Manchmal kommt es mir vor, dass wir als Christen vor dieser Schranke stehen bleiben und zu Gott flehen: Bitte, bitte, öffne mir dieses Parkhaus, denn ich bin zu schwach, um das selber zu tun. Gott würde mir sagen: Du musst einfach das Fenster runterlassen, den Knopf drücken und das Ticket nehmen. Gott macht nicht, dass ich nicht stehle oder meine Ehe breche. Er wird mich vielleicht auf irgendeine Weise warnen bevor ich es tue, aber schlussendlich kann ich machen was ich will und Gott lässt mir meinen Willen.

Es gibt Christen, die erhoffen sich vom Seelsorger eine schnelle Lösung ihres Problems. Sie hoffen, es gäbe irgendwo eine Art Schalter, den man umlegen könnte, und dann würde sich alles ändern. Vielleicht ein vollmächtiges Gebet des Pfarrers, ein spezielles Ritual oder was auch immer – Hauptsache es funktioniert.

Aber diesen Schalter gibt es nicht. Meist muss man sich in kleinen Schritten auf einen Weg begeben, der schlussendlich zu einer Verbesserung der Situation führt. Gott wird dabei helfen, aber die Schritte müssen wir selber tun.

Wer das nicht versteht, wird von jedem Seelsorger früher oder später enttäuscht sein.

Aber wenn wir im Vertrauen auf Gott konkrete Schritte tun, werden wir in unserem Glauben gestärkt und gefestigt werden. Wir werden die Kraft von oben erleben.

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Schlussgedanke

Der Heilige Geist will bewegen. Er will uns durchs Leben begleiten und sein grösstes Anliegen ist, dass alle Menschen das Evangelium hören können und so die Möglichkeit bekommen gerettet zu werden.

Geben wir dem Heiligen Geist so viel Einfluss in unserem Leben und in unserer Kirche, wie das möglich ist. Paulus ermutigt uns dazu, indem er schreibt:

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„Lasst in eurem Eifer nicht nach, sondern lasst das Feuer des Heiligen Geistes in euch immer stärker werden. Dient dem Herrn.“ Römer 12, 11.