Predigt in der Freien Kirche Wipkingen feg-zuerich.ch elim.ch Sei nicht ungläubig, sondern gläubig! (Johannes-Evangelium 20, 24-29) Einleitende Gedanken Es ist eine schöne Vorstellung, einen verstorbenen Freund, seinen Ehepartner oder sein Kind durch eine Auferweckung wieder zurückzubekommen. Aber so etwas Grossartiges werden wir nicht ernsthaft erwarten, denn wir haben noch nie erlebt, dass jemand, der schon länger Tod war, ins Leben zurückkehrt. Gott könnte so etwas tun und er tat es bei ganz wenigen Menschen. Die bedeutungsvollste und mit Abstand wichtigste Auferweckung war die Auferweckung von Jesus. Die Auferstehung von Jesus ist die Voraussetzung, dass wir uns mit dem Schöpfer versöhnen können. Jesus starb am Kreuz, um für unsere Schuld zu zahlen und mit seiner Auferstehung wurde dieser Schuldenerlass sozusagen in Kraft gesetzt. Wäre Jesus nicht auferstanden, würde uns die Vergebung der Schuld nichts nützen, denn dann wäre der Tod, die Folge der Sünde, nicht besiegt worden. Die Erlösung ist nur möglich, wenn Jesus auferstanden ist. Der Apostel Petrus sagt zu diesem Plan Gottes Folgendes: "Vor der Erschaffung der Welt war Jesus Christus als Opferlamm ausersehen, und jetzt, am Ende der Zeit, ist er euretwegen auf dieser Erde erschienen. Durch ihn habt ihr zum Glauben an Gott gefunden, der ihn von den Toten auferweckt und ihm Macht und Herrlichkeit verliehen hat, und deshalb ruhen jetzt euer Vertrauen und eure Hoffnung auf Gott." 1. Petrus 1, 20-21. Es ist die Hoffnung, dass wir einmal selber auferstehen werden. Wir vertrauen Gott, dass er das tun wird, was er uns versprochen hat. Wie das mit unserer Auferstehung vor sich gehen wird, erklärt der Apostel Paulus den Christen in Korinth: "Zuerst ist Christus auferstanden." 1. Korinther 15, 23. Diese Auferstehung ist bereits geschehen und sie ist für uns der Beweis, dass eine Auferstehung möglich ist. Es wird eine zweite Phase der Auferstehung folgen: "Als nächstes werden, wenn Jesus wiederkommt, die auferstehen, die zu ihm gehören." 1. Korinther 15, 23. Wenn Jesus wieder auf die Erde kommen wird - darauf warten wir als Christen - werden alle Menschen miteinander auferstehen, die Jesus nachgefolgt sind. Wir sehen, im christlichen Glauben ist die Auferstehung von Jesus kein unbedeutender Nebenschauplatz, sie gehört zum Kern des christlichen Glaubens. Wäre Jesus nicht auferstanden, wäre der christliche Glaube bedeutungslos! Auch wenn die Auferstehung so bedeutend ist, macht es für uns nicht leichter, uns vorzustellen, dass Jesus tatsächlich auferstanden war. Die Jünger von Jesus konnten sich das erstaunlicherweise auch nicht vorstellen. Warum ich das erstaunlich finde, werde ich später erklären. Jedenfalls glaubten sie den Frauen nicht, die ihnen vom leeren Grab berichteten. "Sie hielten das alles für leeres Gerede und glaubten ihnen nicht." Lukas 24, 11. Geplapper! Fantastereien! Immerhin rannten Petrus und Johannes zum Grab, um sich zu vergewissern, ob es vielleicht doch stimmen könnte, was diese Frauen berichteten. Es dauerte seine Zeit, bis alle Jünger davon überzeugt waren, dass Jesus tatsächlich auferstanden war. Thomas, einer der Jünger, kam als Letzter zur Überzeugung und das ging so: Thomas, auch Zwilling genannt, einer der Zwölf, war nicht dabei gewesen, als Jesus zu den Jüngern gekommen war. Die anderen erzählten ihm: "Wir haben den Herrn gesehen!" Thomas erwiderte: "Erst muss ich seine von den Nägeln durchbohrten Hände sehen; ich muss meinen Finger auf die durchbohrten Stellen und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vorher glaube ich es nicht." Acht Tage später waren die Jünger wieder beisammen; diesmal war auch Thomas dabei. Mit einem Mal kam Jesus, obwohl die Türen verschlossen waren, zu ihnen herein. Er trat in ihre Mitte und grüsste sie mit den Worten: "Friede sei mit euch!" Dann wandte er sich Thomas zu. "Leg deinen Finger auf diese Stelle hier und sieh dir meine Hände an!", forderte er ihn auf. "Reich deine Hand her und leg sie in meine Seite! Und sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!" Thomas sagte zu ihm: "Mein Herr und mein Gott!" Jesus erwiderte: "Jetzt, wo du mich gesehen hast, glaubst du. Glücklich zu nennen sind die, die nicht sehen und trotzdem glauben." Johannes 20, 24-29. I. Zuerst muss ich ihn sehen und berühren, bevor ich glaube! Es war Sonntag, als Jesus früh am Morgen auferstanden war. Am Abend besuchte er seine Jünger. Einer fehlt jedoch. "Thomas, auch Zwilling genannt, einer der Zwölf, war nicht dabei gewesen." Johannes 20, 24. Keine Ahnung wo Thomas war, jedenfalls hatte er etwas Grossartiges verpasst! Begeistert berichteten ihm die Jünger von dieser unglaublichen und beeindruckenden Begegnung mit Jesus. Wie er plötzlich in ihrer Mitte stand, obwohl alle Türen verschlossen waren. Wie sie erschraken und Angst hatten, weil sie zuerst meinten sie sähen einen Geist. Doch dann hätte Jesus gesagt: "Warum seid ihr so erschrocken? Und wie kommt es, dass solche Zweifel in euren Herzen aufsteigen?" Lukas 24, 38. Jesus zeigte ihnen seine Wundmale und meinte, ein Geist hätte kein Fleisch und keine Knochen wie er. Als sie endlich begriffen hatten, dass Jesus vor ihnen stand, platzten sie fast vor Freude. Misstrauisch hörte Thomas diesen Berichten zu. Wie soll das möglich sein? Dachte er. Wie konnte Jesus wieder leben, nachdem sein Körper dermassen zerschunden wurde? Wie soll er zum Leben erweckt werden, wenn eine Lanze durch seinen Körper gestossen wurde? Nein, das ist nicht möglich! Das kann nicht sein! Das kann ich nicht glauben! "Erst muss ich seine von den Nägeln durchbohrten Hände sehen; ich muss meinen Finger auf die durchbohrten Stellen und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vorher glaube ich es nicht." Johannes 20, 25. Die anderen Jünger mögen noch so begeistert sein, er glaubt das erst, wenn er Jesus mit eigenen Augen sieht und seine Wunden sehen kann. Nein, er wollte die Wunden nicht nur sehen, er wollte sie mit seinen Händen ertasten, um ganz sicher zu sein, dass sie echt sind. Damit hat sich Thomas den nicht schmeichelhaften Ruf des ungläubigen Thomas eingehandelt. Ich habe es zwar nicht gern, wenn wir vom ungläubigen Thomas sprechen, denn das finde ich ihm gegenüber nicht fair. Thomas war nämlich keineswegs ungläubig - im Gegenteil - er war ein eifriger und hingebungsvoller Nachfolger von Jesus. Als Jesus zur Familie des Lazarus reisen wollte, weil Lazarus gestorben war, befürchteten die Jünger, das könnte ihren Tod bedeuten. Die Stimmung gegen Jesus und seine Jünger war dermassen aufgeheizt, dass sie damit rechnen mussten, getötet zu werden. Trotzdem wollte Jesus dorthin reisen. Es war Thomas, der die Jünger zum Mitgehen motivierte. Er sagte zu ihnen: "Lasst uns mitgehen, um mit ihm zu sterben." Johannes 11, 16. Thomas war bereit mit Jesus zu sterben! Wer da vom ungläubigen Thomas spricht, der tut ihm unrecht. Thomas war nicht ungläubig, sondern er wollte wissen und verstehen, was er denken und glauben soll. Er hielt nichts von einem blinden Glauben. Einmal sagte Jesus den Jüngern kurz vor seiner Kreuzigung, er werde in das Haus seines Vaters gehen, d.h. in den Himmel, um dort die Wohnungen für die Jünger vorzubereiten. Er schloss seine Erklärung mit der Bemerkung: "Den Weg, der dorthin führt, wo ich hingehe, kennt ihr ja." Johannes 14, 4. Nein, Thomas hatte keine Ahnung, von was Jesus sprach und er wollte verstehen, wie Jesus das meinte. So ergriff er für die Jünger das Wort und sagte zu Jesus: "Herr, wir wissen doch nicht einmal, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg dorthin kennen?" Johannes 14, 5. Wir sehen, Thomas war ein mutiger und aufrichtiger Jünger, der bereit war, für und mit Jesus zu sterben. Thomas wollte aber wissen und verstehen, was er glauben soll und kann. Deshalb konnte er erst glauben, dass Jesus auferstanden war, wenn er ihn selber gesehen hat und sich vergewissern konnte, dass es keine Geistererscheinung war. Die anderen Jünger werden Thomas sehr gut verstanden haben, denn sie reagierten im Grunde nicht anders wie er, als Jesus ihnen zum ersten Mal begegnete. In Bezug auf die Auferstehung von Jesus waren alle Jünger genauso ungläubig wie Thomas. Sie hielten die Nachricht der Frauen, dass Jesus nicht mehr im Grab liegen sollte für einen schlechten Witz. Erst als Jesus in ihrer Mitte erschien und ihnen seine Wundmale zeigte, glaubten sie. "Jesus hielt ihnen ihren Unglauben und ihre Uneinsichtigkeit vor und wies sie zurecht, weil sie denen nicht hatten glauben wollen, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten." Markus 16, 14. Es waren in dieser Situation alle Jünger ungläubig. Vermutlich hätten wir damals nicht anders reagiert. Es geht uns doch wie den Jüngern. Wir möchten für unfassbare Dinge greifbare Beweise. Das ist auch nicht schlecht, denn Gott erwartet von uns nicht, dass wir unseren Verstand ausschalten und ihm unwissend und blind folgen. Das wäre eine komplett falsche Vorstellung über den christlichen Glauben. Weil der christliche Glaube unseren Verstand mit einbezieht, hat die Verkündigung des Evangeliums einen so hohen Stellenwert. Es geht eben nicht darum religiöse Gefühle zu erzeugen, denn die Verkündigung richtet sich an unseren Verstand und beansprucht unser Denkvermögen. Der Apostel Paulus beschrieb das einmal so: "Die Waffen, mit denen wir unseren Kampf führen, sind nicht die Waffen dieser Welt. Es sind Waffen von durchschlagender Kraft, die dazu dienen, im Einsatz für Gott feindliche Festungen zu zerstören. Mit diesen Waffen bringen wir eigenmächtige Gedankengebäude zum Einsturz." 2. Korinther 10, 4. Diese Waffe ist die Verkündigung. Wer dann verstanden hat, um was es im christlichen Glauben geht, der wird automatisch verschiedene Gefühle erleben. Wer jedoch meint, christlicher Glaube sei etwas für denkfaule Menschen, hat keine Ahnung vom christlichen Glauben. Es ist eben nicht egal was und an wen ich glaube. Es ist nicht egal, wem ich mein Vertrauen schenke. So schrieb Paulus, der wegen seinem Glauben an Jesus viel Negatives ertragen musste: "Darum muss ich auch dies alles erleiden. Aber ich stehe dazu; denn ich weiss, wem ich Glauben geschenkt habe, und bin überzeugt, dass er die Macht hat, bis zum Tag des Gerichts sicher zu bewahren, was er mir anvertraut hat." 2. Timotheus 1, 12. Gerade in unserer medienüberfluteten Zeit müssen wir lernen, kritisch zu beobachten und kritisch zu hören. Selbst im christlichen Umfeld ist es wichtig, zuerst zu prüfen, was gelehrt und behauptet wird, bevor wir einer Sache oder einer Überzeugung unser Vertrauen schenken. Grundsätzlich ist gegen die kritische Haltung des Thomas nichts einzuwenden. Doch in dieser Situation war das Misstrauen von Thomas falsch. Warum das so ist, werden wir gleich entdecken. II. Glücklich wer glaubt, ohne mich gesehen und berührt zu haben! Eine Woche nachdem Jesus die Jünger besuchte, kam er nochmals zu ihnen. Diesmal war Thomas auch dabei. "Mit einem Mal kam Jesus, obwohl die Türen verschlossen waren, zu ihnen herein." Johannes 20, 26. Offensichtlich konnte Jesus mit seinem Auferstehungsleib durch Wände und Türen gehen. Es war nicht wie bei Lazarus, den Jesus vom Tod erweckte. Lazarus konnte danach nicht verschlossene Räume betreten. Doch Jesus konnte das. Sein Körper wurde verwandelt. Wir sprechen vom Auferstehungskörper. Dieser Auferstehungskörper hat eine andere Qualität. Er unterliegt nicht mehr der Vergänglichkeit. Deshalb sage ich gern, wenn ich am Graben eines Christen stehe: "So ist die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich." 1. Korinther 15, 42. Die Auferstehung ist der Aufbruch in eine neue Dimension des Lebens. Mit diesem Auferstehungsleib lief Jesus nicht einfach durch Wände und Türen wie ein Superman. In der Bibel wird deutlich, dass die für uns sichtbare Welt von einer für uns noch nicht sichtbaren Welt durchdrungen wird. Dort wo du jetzt stehst, sitzt oder liegst, bist du von einer unsichtbaren Welt umgeben. Mit dem Auferstehungsleib konnte sich Jesus zwischen diesen beiden Welten bewegen. So lief Jesus nicht durch die Mauer oder durch eine verschlossene Türe hindurch. Jesus trat einfach von der unsichtbaren in die sichtbare Welt hinein. Jesus kam also zu den Jüngern und begrüsst sie mit den Worten: "Friede sei mit euch!" Johannes 20, 26. Jesus brachte zuerst einmal Frieden. Er wollte damit seinen Jünger die Angst nehmen, denn sie waren bestimmt wieder sehr überrascht. Jesus wandte sich Thomas zu und sagte: "Leg deinen Finger auf diese Stelle hier und sieh dir meine Hände an! Reich deine Hand her und leg sie in meine Seite!" Johannes 20, 27. Thomas, jetzt kannst du dich vergewissern, dass ich kein Geist bin, sondern tatsächlich leiblich auferstanden bin. "Sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!" Johannes 20, 27. Thomas war überwältig. Jesus wusste genau, was er sich wünschte. Er zeigte ihm seine Wundmale. Thomas brachte nur noch die anbetenden Worte über seine Lippen: "Mein Herr und mein Gott!" Johannes 20, 28. Zentraler, zutreffender und eindeutiger könnte sein Bekenntnis nicht sein. Jetzt waren seine letzten Zweifel beseitigt. Jetzt war alles klar: Jesus ist Gott! Er stand nun tatsächlich Gott gegenüber, dem Schöpfer des Himmels und der Erde. Er sieht in mit eigenen Augen! Drei Jahre lang war er mit Jesus unterwegs, aber so klar wie jetzt, war ihm das noch nie. Jetzt begriff er endlich, was Jesus ihnen sagte und damals so geheimnisvoll klang, als Philippus Jesus bat, er möge ihnen Gott zeigen und er ihnen antwortete: "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: ‚Zeig uns den Vater'?" Johannes 14, 9. Jesus ist Gott! Mit diesem Bekenntnis von Thomas hat Johannes sein Evangelium auf den Höhepunkt gebracht. Jetzt soll es allen klar sein, wer Jesus ist. "Mein Herr und mein Gott!" Johannes 20, 28. Damit will Johannes uns Leser herausfordern, uns diesem Bekenntnis anzuschliessen. Das Bekenntnis des Thomas soll zu unserem persönlichen Bekenntnis werden. Zum Schluss sagte Jesus zu Thomas noch etwas ganz Wichtiges - wichtig für uns: "Jetzt, wo du mich gesehen hast, glaubst du. Glücklich zu nennen sind die, die nicht sehen und trotzdem glauben." Johannes 20, 29. Thomas du glaubst jetzt, weil du mich gesehen hast und du meine Wunden betasten konntest. Ich werde jedoch diese Welt verlassen und deshalb werden mich die Menschen in Zukunft nicht mehr sehen können. Deshalb sage ich dir: Glücklich schätzen können sich die, die mich nicht sehen und doch glauben. Eines müssen wir noch verstehen. Jesus erwartete von den Jüngern keinen Glauben wider besseres Wissen. Jesus erwartet nicht, dass wir ihm das Vertrauen schenken, ohne dafür eine Grundlage zu haben. Jesus beklagte den Unglauben seiner Jünger, weil sie hätten wissen müssen, dass er auferstehen wird. Drei Gründe: Die Jünger waren ca. drei Jahre mit Jesus unterwegs und waren Zeugen von mindestens drei Totenerweckungen: Die Tochter des Jairus (Lukas 8, 41-42.49-55), der Jüngling von Nain (Lukas 7, 11-17) und die eindrücklichste Totenerweckung war die des Lazarus, der bereits vier Tage im Grab lag (Johannes 11, 1-45). Lazarus wurde nur wenige Tage vor der Kreuzigung von Jesus auferweckt. Die Jünger hätten wissen müssen, dass Gott Menschen erwecken kann. Zum Zweiten hatte Jesus seinen Jüngern mindestens dreimal gesagt, dass er auferstehen werde. Die letzte Ankündigung seiner Auferstehung war kurz bevor sie nach Jerusalem reisten, wo Jesus dann gekreuzigt wurde. Er sagte den Jüngern: "Die Juden werden den Menschensohn den Heiden übergeben, die Gott nicht kennen, damit die ihren Spott mit ihm treiben, ihn auspeitschen und schliesslich kreuzigen. Doch drei Tage danach wird er auferstehen." Matthäus 20, 19. Übrigens wussten sogar die Feinde von Jesus, dass er gesagt hatte, er werde nach drei Tagen auferstehen. Zum Dritten mussten sie wissen, dass in den Schriften des Alten Testaments verschiedentlich Aussagen gemacht werden, die darauf hinweisen, dass der Messias auferweckt werden wird. So nahm der Apostel Petrus bei seiner Predigt an Pfingsten Bezug auf eine Aussage in Psalm 16. Dort wird ihm Blick auf den Messias gesagt: "Mein Leben wirst du nicht dem Totenreich überlassen, mich, deinen treuen Diener, wirst du vor dem Grab verschonen." Psalm 16, 10. Die Jünger hätten viele gute und zuverlässige Gründe gehabt, um zu glauben, dass Jesus auferstanden ist, selbst als sie ihn noch nicht gesehen hatten. Deshalb war Jesus über ihren Unglauben enttäuscht. Wir können heute auch vieles überprüfen und müssen nicht einfach glauben, was man uns sagt. Gott hat dafür gesorgt, dass uns heute das Alte und Neue Testament vorliegt. So können wir uns orientieren und müssen nicht einfach blind glauben. So schrieb Petrus: "Ihr seid ja von neuem geboren, und dieses neue Leben hat seinen Ursprung nicht in einem vergänglichen Samen, sondern in einem unvergänglichen, in dem lebendigen Wort Gottes, das für immer Bestand hat." 1. Petrus 1, 23. Dieses lebendige Wort ist es, auf dem die Verkündigung des Evangeliums beruht, denn Petrus präzisiert das so: "Dieses Wort ist nichts anderes als das Evangelium, das euch verkündet wurde." 1. Petrus 1, 25. Das ist das Wort, das uns im Alten und im Neuen Testament vorliegt. Leider kann ich diesen Punkt nicht mehr weiter ausführen, obwohl mich das sehr reizen würde. Schlussgedanke Eigentlich können wir den Jüngern für ihren Unglauben dankbar sein. Das zeigt uns deutlich, dass sie nie auf die Idee gekommen wären, den Leichnam von Jesus zu stehlen, wie die Pharisäer und Schriftgelehrten das Gerücht verbreiten liessen. Die Jünger waren von der Auferstehung von Jesus erst überzeugt, als sie ihn mit eigenen Augen gesehen hatten. Und so bezeugte Petrus in seiner Predigt an Pfingsten: "Diesen Jesus hat Gott auferweckt; wir alle (Apostel) sind Zeugen dafür." Apostelgeschichte 2, 32. Wer heute an Jesus und seine Auferstehung glaubt, was ich von ganzem Herzen tue, der vertraut den Augenzeugenberichten der Apostel und der anderen Christen, die damals den Auferstandenen sahen. Jesus wollte, dass wir durch ihr Zeugnis zum Glauben finden. Deshalb bat er seinen himmlischen Vater: "Ich bete nicht nur für sie (meine Jünger), sondern auch für die Menschen, die auf ihr Wort hin an mich glauben werden." Johannes 17, 20. Bei der Himmelfahrt - kurz vor Pfingsten - zog sich Jesus definitiv in die unsichtbare Welt zurück. Glaubst du an den auferstandenen Jesus? Glaubst du dem, was uns in der Bibel überliefert ist? Ich hoffe es für dich, denn wenn du das glaubst, ist dir ein Platz im Himmel sicher. Paulus schreibt den Christen in Ephesus: "Zusammen mit Jesus Christus hat Gott uns vom Tod auferweckt, und zusammen mit ihm hat er uns schon jetzt einen Platz in der himmlischen Welt gegeben, weil wir mit Jesus Christus verbunden sind." Epheser 2, 5-6. Wie Jesus seinen Jüngern gesagt hatte, ging er zu seinem Vater, um die Wohnung für uns vorzubereiten. So ist es ein grossartiger Trost, wenn wir am Grab eines Christen stehen, denn wir wissen, dass wir uns in der himmlischen Welt wieder sehen werden. Bei Christen gibt es keine endgültigen Abschiede. Es wird garantiert ein Wiedersehen geben! Werden wir uns dort treffen? Mich würde das freuen! Livestream Gottesdienst 1 Jesus leidet und siegt - für dich! (4/4)