John F. MacArthur
Ehe
und Familie nach Gottes Plan - Teil 2/4 - Fragen und Antworten - (englisch/deutsch)
Übersetzung: Benedikt Peters
Ich glaube, dass jede Ehescheidung zu einer
ehebrecherischen Verbindung in einer nächst eingegangen Ehe führt, außer bei
Unzucht, und das wiederum würde eine Person befreien, zur Wiederheirat. Es ist
leichter zu verstehen, denn im Gesetz des Alten Testament war es so, wenn
jemand die Ehe brach, dann wurde er hingerichtet. Das mosaische Gesetz
verlangte die Todesstrafe für Ehebruch, und das hat ganz sicher die andere
Person befreit, um wieder zu heiraten. Da nun Gott gegenüber dem Ehebrecher
Langmut erweist, aber er bestraft nicht den unschuldigen Teil mit dieser
Langmut. Ihr versteht was ich damit sagen will. Was ich meine ist, wenn es zur
Scheidung kommt, wegen Unzucht, wegen sexueller Sünde, dann glaube ich, dass
der Unschuldige frei ist zur Heirat. Ich glaube nicht, dass es so ist, sobald
Ehebruch geschehen ist, dass dann Scheidung eintreten müsse. Hosea ist ein
Beispiel dafür, wie einer ehebrecherischen Frau vergeben wird. Und ich glaube
das Edelmütigste, das wir tun können, das ist, dass wir den ehebrecherischen
Teil aufnehmen, wenn Buße vorliegt. Aber wenn die Sünde beständig ist, und
keine Buße geschieht, dann glaube ich, dass Scheidung statthaft ist. Das wird
im Alten Testament illustriert, als Gott Israel einen Scheidebrief gab, wegen
des unablässigen Götzendienstes Israels, und das wird geistliche Unzucht,
geistlicher Ehebruch genannt. Ich sehe das als die biblische Vorgabe als
Möglichkeit für die Scheidung, welche Gott aber hasst.
Aber wegen der Herzenshärtigkeit lässt Gott es zu. Aber Scheidung wegen
irgendwelcher anderer Ursachen und dann Wiederverheiratung, das ist Ehebruch.
Wie kann eine solche Geschichte, die Rolle des
Gläubigen in der Gemeinde betreffen?
Ich glaube praktisch gesprochen, hängt das von der
Gemeinde ab. Die Korinther- Gemeinde muss sicher eine Gemeinde gewesen sein,
voll von Leuten aus ganz unbeschreiblichem Hintergrund. Es war so komplex, dass
Paulus nur mehr sagen konnte: „ein jeder bleibe wie er ist, und wo er ist!“.
Also da waren die Beziehungen abgebrochen, aufgelöst, wieder neu eingegangene
Beziehungen, Kinder und solche Dinge waren da, es war so komplex und
kompliziert, dass Paulus einfach sagte: „jeder bleibt wie er ist!“. Ihr seit
jetzt in Christus und jetzt von da an baut weiter auf. Wenn man von Ältesten
oder Diakonen spricht, dann muss man 1. Timotheus 3 und Titus 1 nachlesen, und
es werden dort etliche Dinge genannt, die wir berücksichtigen müssen. Wenn
jemand Ältester oder Diakon sein soll, dann muss er tadellos sein, und (Ich
weiß nicht, was eure Übersetzung sagt) vielleicht Mann einer Frau, aber das
Griechische sagt, ein „einfrauiger“ Mann. Es wird
kein Wort verwendet für Ehemann und Ehefrau. Es geht nicht einfach darum, ein
Mann der eine Frau hat. Das ist keine Qualifikation für geistliche Führung. Das
ist gar keine Qualifikation für irgendetwas, weil sehr viele Ungläubige dieser
Qualifikation genügen würden. Sondern ein Mann, der eben nur eine Frau hat
(Anm.: einfrauiger Mann), das ist eine andere Sache.
Es geht hier also um eine moralische Sache. Es ist also nicht eine Frage des
ehelichen Standes, sondern eine moralische Frage. Viele haben nur eine Ehefrau,
aber nicht nur eine Frau, und hier geht es also um die Hingabe des Ehemanns an
seine Frau, um Reinheit. Also in dieser Aussage ist Scheidung gar kein
Problempunkt. Wo könnte die Frage nach Scheidung ein Problemfall sein? Ja es
heißt, er muss seiner Familie wohl vorstehen. Er muss also in der Art wie er
seiner Familie vorsteht ein Muster sein, das dem Vorstehen in der Gemeinde
entspricht, und hier spielt natürlich die Frage nach Scheidung hinein. Es sagt
aber nichts darüber hinaus, was mit dieser Person war, bevor sie zum Glauben kam.
Aber was hier gesagt wird, ist, dass er ein Mann sein muss mit einem
vorbildlichen Familien- und Eheleben. So, dass darüber keine Frage besteht. Und
es steht auch, er muss unterwürfige, gehorsame Kinder haben und - in Titus - gläubige Kinder. Darauf muss man
also achten. Es kann sein, dass zur Zeit Paulus Männer waren, die qualifiziert
waren, und in früheren Zeiten mal eine Ehe aufgelöst hatten. Folgendes wissen
wir für sicher. Man kann also die Qualifikation von 1. Timotheus 3 und Titus 1
nicht nehmen und sie nachher zurück verpflanzen und anwenden auf das ganze
Leben einer Person von seiner Geburt an. Muss er denn all diese Qualifikationen
erfüllt haben sein ganzes Leben, sogar bevor er gläubig war? Natürlich nicht.
Aber nach dem ich das gesagt habe, was in der Beurteilung in einer Gemeinde
entscheidend ist, kritisch ist, eine vergangene Ehe das kommt da natürlich ins
Blickfeld, dann sollte er diesen Dienst, dieses Amt nicht übernehmen. Aber da
ist noch etwas, er muss auch einen guten Ruf haben in der Welt, bei den
Menschen außerhalb der Gemeinde. Und dann kann natürlich eine Scheidung, im
alten Leben, eine Sache werden, die da hinein spielt. Bevor Paulus ein Christ
war, da war er sicher nicht qualifiziert ein Ältester zu sein. Er war ein
Ungläubiger, ein Egoist, ja ein Mörder. Aber der Herr hat ihn für treu erachtet
und hat ihn in den Dienst gestellt. Man
kann ein ehemaliger Mörder sein, man kann ein Ex- Irgendetwas sein, aber in
gewissen Gesellschaften kann man nicht geschieden sein. Ich weiß nicht, ob das
immer biblisch ist, aber manchmal ist es einfach traditionell, und man ist
immer dann weise, wenn man die Menschen nicht nötigt, das einfach zu
akzeptieren. Wir haben in unserer Gemeinde keine Pastoren die geschieden sind,
und ich glaube, das hängt damit zusammen, dass wir uns so verpflichtet wissen,
dem Vorbild. Ich sage nicht, dass es ausgeschlossen wäre, dass ein solcher
Pastor wird. Vor Jahren da war jemand Pastor, der 20 Jahre zuvor eine Scheidung
durchgemacht hatte. Aber das war nie etwas, das irgendwie zur Diskussion
gebracht wurde. Aber die Frage ist, was ist er jetzt für ein Ehemann und Vater,
und hat er ein langes beobachtbares Zeugnis der Gottseligkeit. Eine der großen
Tragödien in der heutigen Gemeinde, ist die sexuelle Unmoral von Pastoren. Ich
weiß nicht, wie es hier ist, aber in Amerika ist es überall, und das ist es,
was die Bibel hier anspricht, ein Mann der nur eine Frau kennt.
Wenn in einer christlichen Ehe die Frau dominiert,
und der Mann merkt nun, dass es so nicht sein sollte, wie soll er es ihr das
sagen, wo er gleichzeitig ihr Lehrer und der ist, den es betrifft, und wie soll
er das tun, ohne dass sie sich bedroht fühlt?
Ja mit viel Gebet. Das einzige, was ich sagen kann,
ist, folge den Anweisungen der Bibel. Praktisch in meiner Erfahrung, wenn meine
Frau nicht so ist, wie ich sie gerne hätte, dann schalte ich meine Liebe, meine
Sorge um sie, meine Fürsorge für sie, in einen nächst höheren
Gang. Wir müssen offen darüber reden, natürlich kann eine Frau fleischlich
sein, eigensinnig, rebellisch und das wird natürlich Katastrophen anrichten in
einer Ehe. Aber wenn man einfach die Lautstärke beim Lehren aufdreht, dann
ändert das auch nichts. Ich denke 1. Petrus 3 sagt das: Wenn die Frau einen
ungläubigen, ungehorsamen Ehemann hat, wie soll sie damit umgehen, sie tut es
ohne Worte, sie sagt nichts, schlagen wir 1. Petrus 3 auf, Vers1: „gleicherweise ihr Frauen seid euren eigenen Männern
unterwürfig, auf dass wenn auch etliche dem Wort nicht gehorchen, sie durch den
Wandel ohne Worte, mögen gewonnen werden, indem sie euren feucht, keuschen
Wandel angeschaut haben.“ Ja du ehrst deinen Ehemann. Vers 3: es geht nicht
darum wie du dich kleidest. Denke nur nicht, dass du irgendwas erreichst, indem
du dich aufdonnerst, sondern es geht um das verborgene, stille Wesen des
Herzen. Nun das kann eine Hilfe sein. Sondern es ist der verborgene Mensch des
Herzens, der Sanfte stille Geist. Und ich glaub auch ein Ehemann muss so etwas
anerkennen. Je ungehorsamer eine Frau wird, desto mehr versuche ich ihr zu
dienen in Sanftmut, und so wird die Feindschaft, der Machtkampf nicht
verschärft und endlos verlängert. Einfach nur einige glühende Kohlen auf ihren
Kopf legen.
Wie kann man dafür sorgen, dass die Verpflichtung
gegenüber der Gemeinde nicht in Konkurrenz tritt zur Verpflichtung gegenüber
der eigenen Frau?
Willst du eine einfach
Antwort? Du musst darauf achten und es ganz ernst nehmen, wenn sie sagt: „Jetzt
ist es zu weit gegangen.“ Das darfst du dann nicht ignorieren. Ihr kennt die
Geschichte von Charles Stanley (??), ein sehr bekannter amerikanischer
Verkündiger. Seine Frau hat ihn verlassen. Er ist so viel im Fernsehen, wie
irgendjemand nur in Amerika, er gehört zu den Southern Baptists.
Und das war natürlich auf der vordersten Seite aller Zeitungen des Landes. Und
sie sagte: „Er ist mit seinem Predigtdienst verheiratet, nicht mit mir.“ Und
sie hat darum die Scheidung beantragt. Und sie sagt auch, dass „ich immer
wieder, während längerer Zeit, ihn darauf aufmerksam machte.“ Aber er ist nicht
darauf eingegangen. Er ist ein guter Mann, und das ist wirklich ein Herzeleid.
Und das ist für uns alle eine Warnung, dass wir schon beim ersten Mal gut
hinhören. Ja ich denke, du solltest dafür sehr empfindsam sein.
Letzte Frage:
Bei einer Scheidung spricht man von einem schuldigen
Teil und einem unschuldigen Teil. Aber es kann ja sein, dass wenn einer formal
schuldig ist, dadurch, dass er die Ehe bricht, der unschuldige eben auch mit
schuldig ist, weil der den anderen dazu provoziert hat.
Und die Ehe ist doch ein Bund der für immer gilt,
auch wenn man den Bund geschlossen hat als man noch nicht gläubig war.
Vor Gott bist du verantwortlich für deine Sünde und
niemand anders. Das war die Strategie Adams. Wem gab Adam die Schuld? Er gab
nicht Eva die Schuld, sondern Gott. „Die Frau, die du mir gabst.“ Als ich mich
schlafen legte war ich noch ledig, und ich erwachte und ich war verheiratet. Du
hast sie für mich ausgesucht. Das ist die älteste Ausflucht in der Welt, das
jemand anderer Schuld war an deiner Sünde. 1. Korinther 10 Vers 13 „Und keine
Sünde hat euch befallen als nur solche, die dem Menschen gemein sind und Gott
wird euch niemals versuchen, sondern immer den Ausweg schaffen.“ Die richtige
Reaktion auf eine solche Prüfung ist, dass wir uns zu Gott treiben lassen, und
nicht zu irgendjemand anders.
Natürlich hat Gott die Ehe gedacht als einen Bund
fürs Leben. Aber wir wissen, dass unter Ungläubigen Ehescheidungen gewöhnlich
sind. Die weder Interesse noch auch die Fähigkeit haben, Gottes Gesetz zu
gehorchen, sie können Gott nicht gehorchen. Ihr Herz ist betrügerisch und
gottlos, und sie werden vom Eigenwillen getrieben. Und was ich sagen wollte
ist, so wie Menschen leben vor ihrer Bekehrung, das kann nicht zum Maßstab
gemacht werden für ihren späteren Dienst als Bekehrte in der Gemeinde. Da alles
was sie vorher taten nur schmutzigen Lumpen glich. Und da gab es keine gerechte
Tat, was sie auch taten. Wie kann das in irgendeiner Weise innerhalb des
Reiches Gottes eine Qualifikation sein. Ja das ist der Hauptpunkt.