Hans Peter Royer - ID 25210 - Minibibelschule Winter 2013 - Teil 3/4 - Die Heilung der Seele Psalm 42, 6 und Matthäus 15, 19 und Johannes 4, 3-14 und Jeremia 2, 13 und Prediger 3, 11 Wir gehen heute zu Johannes 4, wo, so glaube ich, es in erster Linie um die Seele geht. Und ich bete noch gemeinsam und dann steigen wir ein. Lieber Vater, wir danken dir wieder für das Beisammensein. Wir danken dir für all die guten Dinge, die wir lernen dürfen, wo wir deinen Charakter entdecken. Herr, das ist es, was wir wollen, wir wollen dich kennenlernen. Darum geht es. Und danke, dass wir die Bibel, die Heilige Schrift, haben, die unser erstes Instrument ist, um dich besser kennenzulernen. Und so segne uns die Zeit jetzt und lass uns erkennen, wie du wirklich bist, soweit wir das erfahren dürfen durch die Offenbarung deines Geistes. In Jesu Namen, Amen. Wenn man sich um die Heilung der Seele damit beschäftigt, und dass es Jesu Anliegen ist, uns auch da heilzumachen und zu heiligen, habe ich etwas gelesen. Ich habe das sehr interessant gefunden von einem der einflussreichsten Psychologen, sein Name ist Abraham Maslow. Und er hat viele gute Dinge geschrieben, er ist Katholik. Ich weiß nicht, ob er noch lebt. Weiß das jemand von euch, Abraham Maslow, ist relativ bekannt? (Anm. 1908 - 1970) Er hat ein Buch geschrieben (Anm.Titel leider unverständlich) Das ist das eine, was ich gelesen habe. Aber er hat eine empirische Studie gemacht über gesunde Menschen. Denn er hat sich folgendes gesagt. Ärzte und Psychologen beschäftigen sich in erster Linie mit den Krankheiten des Menschen und wie er gesund werden kann. Und Maslow beschäftigte sich damit, wie schaut ein gesunder Mensch aus. Was ist das? Und da schreibt er: * Als ich begann, die psychische Gesundheit zu untersuchen, wählte ich die hervorragendsten und gesündesten Personen aus, die besten Exemplare der menschlichen Art, die ich finden konnte, und ich untersuchte ihre Eigenschaften. Und dann sagte er: * Sie waren sehr anders, in mancher Hinsicht überraschend anders als der Durchschnitt: Und dann hat er eine Liste aufgezählt über die Eigenschaften, die ein gesunder Mensch aufweist, - die ist nicht vollständig - aber unter anderem: * Sie besitzen einer bessere Wahrnehmung der Realität. * Sie haben die Fähigkeit, Menschen und Sachverhalte richtig zu beurteilen. Das ist ein Punkt eines seelisch gesunden Menschen. Und dann ist ein hoch interessanter Punkt. * Sie wurden von mystischen Erfahrungen geprägt. Dies hat er herausgefunden. Das beinhaltet, die Welt dreht sich nicht nur um mich, sondern er hat eine Transzendenz, er kann durchschauen. Er nennt das eine mystische Erfahrung. Er hat ein tiefes Gemeinschaftsgefühl, eine tiefe Zuneigung zu anderen Menschen und identifiziert sich mit anderen Menschen. Hoch interessant für die heutige Zeit - ein gesunder Mensch besitzt eine starke ethische Veranlagung und hat fest moralische Normen. Er hat keine chronische Unsicherheit hinsichtlich des Unterschieds zwischen richtig und falsch. Es ist ein gesunder Mensch. Und dann, das muss ich euch noch vorlesen, Maslow war weder Mystiker noch besonders fromm. Er schrieb: Ich habe viele Lektionen von diesen Leuten gelernt, aber eine ist hier von besonderer Bedeutung: Ich fand, dass diese Menschen häufig berichteten, so etwas wie mystische Erlebnisse gehabt zu haben, Momente von tiefer Ehrfurcht, Momente intensiven Glücks oder sogar der Verzückung, Ekstase oder Seligkeit. Das Wenige, was ich bis dahin über mystische Erfahrungen gelesen hatte, brachte sie mit Religion in Verbindung, mit Visionen des Übernatürlichen. Und wie die meisten Wissenschaftler hatte ich ungläubig die Nase darüber gerümpft und alles als Unsinn abgetan, als Halluzination der Hysterie, als höchstwahrscheinlich pathologisch. Aber die Menschen, die mir das erzählten und über solche Erfahrungen schrieben, waren nicht krank. Es waren die gesündesten Menschen, die ich finden konnte, Das finde ich hoch interessant. Menschen, die eine Art Gottesbegegnung, du kann es auch nennen eine Wiedergeburt, erlebten, hat er erlebt sind die gesündesten Menschen dieser Erde. Wenn wir jetzt über die Seele reden und über die Heilung ist es so: Jeder von uns weiß, wie es sich anfühlt, wenn man körperlich krank ist. Gerade die letzten paar Monate hatte es eine heftige Grippewelle gegeben, ich glaube auch bei euch in Deutschland. Die war ziemlich heftig, die lagen zwei Wochen flach unsere Mitarbeiter. Ich glaube es hat jeden erwischt, bis auf mich. Es war letztes Jahr im Oktober zufälligerweise - mein Schwager, der ist Arzt, der impfte gegen Grippe und ich habe gesagt, gib mir auch mal so ein Zeug, impf mich mal. Und bei mir hat es funktioniert. Auf jeden Fall, wenn man körperlich krank ist, zumindest ich, ich will raus, aber ich kann nicht. Und es ist extrem frustrierend. Aber ich kann es zumindest einteilen und verstehen, ich kann es einteilen. Aber manchmal, so empfinde ich, ist meine Seele krank. Das sind Momente in meinem Leben, ich bin körperlich total gesund, meine Frau ist gesund, meine Kinder sind gesund, meine Beziehung zu Hannelore ist okay, wir streiten nicht. Ich habe eine Arbeit, die ich gerne tue, ich arbeite auch nicht zu viel und nicht zu wenig, ich habe keine Gefahr von Burn-out oder Borderline, finanziell ist auch okay, ich habe eigentlich keine Schulden mehr oder weniger. Der Schnee ist auch schön. Aber wisst ihr was, es geht mir nicht gut. Es geht mit einfach schlecht. Ich habe keine Freude. Und ich weiß nicht warum. Und ich frage mich da oft wie der Psalmist im Psalm 42, 6: Was bist du so aufgelöst, meine Seele, und stöhnst du in mir? Was ist los mit dir? Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Aber es geht mir nicht gut. Übrigens in Psalm 42, 6 und andere Stellen, wo der Psalmist nicht zu Gott spricht, sondern zu sich selbst redet: Was bist du so aufgelöst in mir, meine Seele. Ich merke auch, ich gehe gerne spazieren mit Gott. Ab er sehr oft, wenn ich spazieren gehe mit ihm, rede ich gar nicht mit ihm, sondern manchmal mit mir. Und das ist extrem gesund kann ich euch sagen. Denn die Bibel ist so klug, das muss ich nebenbei auch mal sagen, diskutiere mit jedem Menschen, aber diskutiere nie mit Jesus, er hat immer recht. Es ist so. Und wenn der Psalmist betet und zu sich selbst redet, ist die Lektion: Lass nicht deine Gedanken zu dir reden, weißt du, dann drehen die Gedanken Kreise, Kreise, Kreise, es geht immer weiter und zieht dich runter. Du lässt den Gedanken freien Lauf und lässt sie dich beeinflussen. Wisst ihr, was wir tun müssen? Wir müssen zu unseren Gedanken reden. Was bis du so aufgelöst meine Seele, was ist los mit dir. Jesus sagt zum Beispiel im Matthäus 15, 19: Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken hervor. Die bösen Gedanken kommen ja nicht aus dem Hirn sondern aus dem Herzen. Es ist unsere Haltung, unsere Einstellung und die muss zu unseren Gedanken reden und umgekehrt. Und jetzt gehen wir zu Johannes 4, wo wir eine ganz konkrete Geschichte haben, wo Jesus einer Frau begegnet, die körperlich, soweit wir wissen, absolut gesund ist, und doch ist sie krank. Johannes 4, Vers 3. Ihr könnt gerne mit mir lesen. 3 Jesus verließ Judäa und zog wieder nach Galiläa. 4 Er musste aber durch Samaria ziehen. Hoch interessant, eigentlich musste er als Jude um Samaria herumgehen. Aber in dem Fall musste er durch Samaria, denn sein Vater hatte etwas vor mit ihm. 5 Er kommt nun in eine Stadt Samarias, genannt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab. 6 Es war aber dort eine Quelle Jakobs. Jesus nun, ermüdet von der Reise, setzte sich ohne Weiteres an die Quelle nieder. Es war um die sechste Stunde. 7 Da kommt eine Frau aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! 8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen. Hier kommt Jesus an einen Brunnen, die Jünger gingen in die Stadt, und er setzt sich hin. Und dann kommt die Frau und alles, was sie sieht, ist eigentlich ein müder, schwitzender Jude, der da sitzt, mehr nicht. Übrigens, Jesus als Mensch hatte alle Bedürfnisse wie wir auch als Mensch haben. Er war durstig und bat um Wasser. Er war müde und sagte nein. Er empfand Zorn und warf ein paar habsüchtige Geschäftsleute raus. Er fühlte sich einsam. Die eine Woche, wo Jesus Zuspruch brauchte, bat er seine Freunde, für ihn zu beten. Und Jesus hier sitzt müde, verschwitzt an diesem Brunnen und dann begegnet er einer Frau, einer samaritanischen Frau. 7 Da kommt eine Frau aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! Und in Vers 9: 9 Die samaritanische Frau spricht nun zu ihm: Wie bittest du, der du ein Jude bist, von mir zu trinken, die ich eine samaritanische Frau bin? - Denn die Juden verkehren nicht mit den Samaritanern. - Samaria ist ja auch ganz interessant, ich gehe ich gar nicht auf die Details ein, aber ich weiß nicht, ob ihr die Geschichte kennt über die Samariter. Das war Teil des Nordreiches, wo die Assyrer kamen, das Nordreich einnahmen und dann gewisse Leute deportierten und niederließen in anderen Bereichen. Und von den alten Gegenden brachten sie Menschen in das eroberte Gebiet und ließen sie dort nieder. Es war strategisch extrem klug, weil so konnten sie Rebellion verhindern. Aber was da geschehen ist, sie brachten 5 andere Stämme nach Samaria und die heirateten dann diese jüdischen Mädchen wie Burschen. So entstand ein Mischvolk, die Samariter. Übrigens faszinierend, aber im 2. Könige, 17 kannst du das nachlesen, was die Samariter gemacht haben. Sie haben 5 Stämme importiert und die 5 Stämme haben 5 Götter importiert. Und die Samariter begannen, diese 5 Götter anzubeten, aber auch Jahwe haben sie nicht ganz außer Acht gelassen. Auch ihr Gott war noch Teil der Anbetung. Und darum, die Johannes-Geschichten haben fast alle zwei Ebenen. Als Jesus zu der Frau sagt, 5 Männer hast du gehabt, und den einen, den du jetzt hast, der ist nicht dein Mann, da spricht Jesus zu Samaria. 5 Götter hast du gehabt und den einen, Jahwe, den du glaubst zu haben, der ist auch nicht dein Mann. Es sind immer 2 Ebenen, denn die Antwort Jesu auf die Samaritanerin ist ziemlich harsch und man fragt sich, warum sagt er das. Weil er viel mehr sagt. Und diese Frau hat viel mehr verstanden, als meistens geglaubt wird. Das sieht man dann in ihrem Gespräch. Aber auf jeden Fall, er spricht mit dieser Frau, und das war ja extrem ungewöhnlich. Ein Jude in der Öffentlichkeit hat nicht mit einer Frau zu sprechen und schon gar nicht mit einer Frau aus Samaria. Und sie selbst ist extrem verwundert, warum der überhaupt mit ihr redet. Habt ihr das auch schon mal erlebt? So ab und zu im Flugzeug, wenn du neben einen rabbinischen Juden eine Frau setzt, der steht auf. Sie müssen ihm einen anderen Sitz besorgen. Das ist bis heute noch so zum Teil, weil in der Öffentlichkeit sprichst du nicht mit einer Frau. Und dann sagt Jesus zu dieser Frau: 10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kenntest und wüsstest, wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. 11 Die Frau spricht zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief. Woher hast du denn das lebendige Wasser? 12 Du bist doch nicht größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und er selbst trank daraus und seine Söhne und sein Vieh? 13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; 14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt. Jesus sagt zu der Frau: Frau, wenn du wüsstest, wer ich bin, dann würdest du mich bitten, und ich würde dir lebendiges Wasser geben, kein Zisternenwasser. Einige von euch waren schon in Israel. Ich hatte das Vorrecht, jetzt zweimal da zu sein, ich war erst zweimal da unten mit Schechinger Reisen, ich durfte die Andachten halten. Da habe ich viel von Peter Wigand und vom Kurt Schneck gestohlen und klug geredet. Und das Tote Meer ist ja faszinierend, dieser Graben da so tief unten. Ich kann mich erinnern, um Mitternacht, das blies ein heißer Wind, es war September, so etwas habe ich noch nie erlebt, faszinierend irgendwie. Und da sind wir letztes Mal dann auch bei En Gedi, das ist diese Quelle, die da herausfließt bei dem Steinbockfelsen, wo der David sich mal versteckt hatte oder irgendwo. Da ist es ein bisserl grün, lebendiges Wasser. Und ein Stück weiter ist Masada, die Festung, die der wahnsinnige Herodes da errichtet hat. Da gibt es auch einen Hollywoodfilm darüber. Und die hatten Zisternen. Die Zisternen hätten sie zwar noch Jahre erhalten können, aber früher oder später wäre es aus gewesen. Denn Zisternen, früher oder später, sind sie aus. Und wenn du da in der Wüste wohnst, ist es ein Riesenunterschied, ob du ein lebendiges Wasser hast, eine Quelle, oder eine Zisterne. Und dann bei Jeremia 2, 13 spricht Gott noch etwas anderes an durch seinen Propheten. Da sagt er: Ihr macht einen zweifachen Blödsinn. In Jeremia, 2, 13 sagt er: Eine zweifache Sünde begeht ihr: Mich, die Quelle des lebendigen Wassers, habt ihr verlassen, um euch Zisternen zu graben, Zisternen, die kein Wasser halten, weil sie Risse haben! Das heißt, Zisternenkönnen auch Risse haben. Und was Jesus dieser Frau anbietet ist die Quelle lebendiges Wasser, keine Zisterne. Und das ist die Frage an dich und an mich ganz praktisch. Nach welchem Prinzip lebst du? Ich möchte dich wirklich fragen: Lebst du nach dem Zisternenprinzip, von einer Zisterne zur anderen, bis sie wieder leer ist. Oder habe ich erkannt, die Quelle ist in mir. Ich nehme an, ich befürchte, wenn du so bist wie ich, dass du immer wieder nach dem Zisternenprinzip lebst - von einem Urlaub zum anderen von mir aus, von einem Auto zum anderen, von einer Beziehung zur anderen, so wie diese Frau. Diese Frau lebte von einer Beziehung zur anderen, von einer Zisterne zur anderen. Und bei jeder Zisterne musste sie erkennen: Das ist es nicht. Es kann auch gut sein, dass du von einer Tauernhof-Freizeit zu anderen lebst. Mir haben schon ein paar Gäste gesagt: Hans Peter, ich muss wieder zum Tauernhof kommen, ich muss wieder auftanken. Ich verstehe, was sie meinen, und es ist auch völlig okay, sich aufzufrischen - werdet erfüllt vom Heiligen Geist - eine neue Fülle wieder zu erfahren. Aber wisst ihr was? Du musst nicht auftanken, denn du hast die Quelle in dir. Das ist so wesentlich. Wir tragen die Quelle des Lebens jede Minute mit uns herum. Und wenn du Samstag dich ins Auto setzt und nach Haus fährst, fährt die Quelle mit dir. Du brauchst keine Tauernhof, so schön es ist, um geistlich überleben zu können. Wir sind keine Zisternen. Wir wollen Menschen daran erinnern, dass sie die Quelle in sich haben. Tatsächlich ist es in unserer Welt leider so, wir haben heute so viele Zisternen, auch als Christen, dass wir von Zisterne zu Zisterne hüpfen können, ohne zu merken, dass wir durstig werden. Darum sind Zeiten, wo es uns schlecht geht, auch materiell schlecht, oft die Zeiten, wo wir viel offener sind. Weil wir weniger Zisternen haben und wir an die Quelle zurückgehen, wo wir eigentlich das Leben bekommen. Übrigens, man nennt diesen Zisternenlauf auch Kompensation. Wir kompensieren etwas, eine Sehnsucht in uns, aber Kompensation ist nie ausreichend. Sie stillt nicht, was meine Seele wirklich will. Und darum sagt Jesus diesen beeindruckenden Satz im Vers 13: Jeder, der von diesem Wasser trinkt, der wird wieder durstig werden. Es ist so. Im Prediger 3, 11, ich habe es schon erwähnt, lesen wir: Gott hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt. Und wenn wir als Menschen, die auf Ewigkeit angelegt sind, zeitlich versuchen, Fülle zu finden, dann werden wir immer wieder durstig. Und seht ihr, die Frage ist: Wie leben wir - Zisternenprinzip oder ist uns bewusst, wir haben die Quelle in uns. In Vers 15 lesen wir dann Folgendes: 15 Die Frau spricht zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht hierher komme, um zu schöpfen. 16 Er spricht zu ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komm hierher! Das ist mal interessant. Nachdem Jesus sagt: Frau, ich gebe dir die Quelle, du brauchst nicht dauernd hierher kommen. Da sagt diese Frau: Herr Jesus, das will ich, ich will die Quelle. Ja, wunderbar. Jesus hätte doch sagen können, dann beten wir zusammen und empfangen den Heiligen Geist. Das wäre angemessen gewesen. Endlich will einer mal was, was Jesus anbietet. Und was sagt Jesus zu ihr: Super, dass du es willst, aber etwas noch vorher, hol zuerst mal deinen Mann. Warum sagt Jesus das? Vers 16: 16 Er spricht zu ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komm hierher! 17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: - Ja, so kann man es auch sagen, das ist gar nicht so schlecht ausgedrückt. - Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann; 18 denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; hierin hast du wahr geredet. 19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Denn ein Prophet kann Gedanken lesen. Uns Jesus sagt zu ihr: Frau, ich gebe dir gerne die Quelle, aber hol mal zuerst deinen Mann. Warum tut Jesus das? Und zwar, was Jesus hier tut, ist, er legt seinen Finger auf die Wunde dieser Frau. Er legt seinen Finger auf die Kompensation, denn diese Frau betreibt, um das zu stillen, was ihre Sehnsucht ist. Übrigens interessant, er sagt, 5 Männer hast du gehabt, der sechste ist es auch nicht. Und wisst ihr, wer sie erfüllt hat? Der siebte Mann, der siebte. Und diese Frau, die lebte kein unmoralisches Leben. Unmoral war nicht ihr Problem. Wenn es Unmoral gewesen wäre, hätte Jesus zu ihr gesagt wie in Johannes 8, 11: Gehe hin und sündige nicht mehr. Das Problem dieser Frau war, sie war süchtig nach Erfüllung. Sie wollte Erfüllung, und hat es versucht, in Männerbeziehungen zu finden. Sie hatte Durst nach Leben. Und jetzt bietet ihr Jesus die Quelle des Lebens an und sie will es und jetzt kommt die Frage, wie bekommt man ewiges Leben. Nun, ganz einfach, ich muss es ergreifen, ich muss es annehmen. Nun die zweite Frage, wie kann ich es annehmen? Indem ich das alte loslasse. Das ist der Punkt. Darum sagte Jesus, hole deinen Mann. Denn sie musste das loslassen, was sie als Ersatz für Gott jahrelang gesucht hat. Und warum können viele Menschen das ewige Leben nicht ergreifen? Weil sie das alte nicht loslassen. Versuche mal, mit der Faust etwas zu ergreifen. Es geht nicht. Du musst die Hand öffnen, um empfangen zu können. Ich weiß es nicht genau, welcher Affe das ist. Aber das gibt es einen Affen, wahrscheinlich in Afrika, ich weiß nicht mehr, wo der zu Hause ist. Wenn die die Affen fangen, und es stimmt, die Affenfänger haben so ein Gefäß, keine Ahnung Porzellan oder was. Das ist oben schmal wie eine Vase, und unten breit und unten sind Nüsse drinnen. Und der Affe greift rein, nimmt sich eine Nuss und die lässt er nicht mehr los. Und der Affe kann nicht mehr weg und dann wird er geholt und abgeschlachtet und dann wird er gegessen. Das ist genau das Bild von dieser Frau jetzt. Sie hat etwas in der Hand, ihre Männerbeziehungen, die sie zwar nicht erfüllen können, aber Jesus sagte, du musst loslassen, sonst kriegst du die Hand nicht auf. Es kann manchmal wehtun, wenn man eine geliebte Nuss fallen lassen soll. Aber sonst kannst du nicht empfangen. Seht ihr, ich habe das früher falsch verstanden. Es geht nicht darum, dass ein Mensch zuerst zerbrochen werden muss, damit er Jesus empfangen kann. Das habe ich auch schon gehört. Freunde, so klein ist Gott nicht. Du musst nicht zuerst zerbrechen. Aber was stimmt ist, manchmal, wenn wir etwas Altes loslassen, um das Neue empfangen zu können, dieses Loslassen bricht uns manchmal das Herz und das stimmt. Das ist eine Realität. Aber dann gilt Gottes Versprechen, ich bin denen nahe, die zerbrochenen Herzens sind. Das heißt nicht, dass das Voraussetzung ist. Aber wenn dein Herz zerbricht über das Loslassen, dann ist Gott dir immer nahe. Das ist, was auch Psalm 51 sagt. Und dann noch interessant in Johannes 4, Vers 19: 19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. 20 Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet, und ihr sagt, dass in Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten müsse. Sie hat ganz schön viel gewusst diese Frau. Die hat die Thora gekannt, das werden wir noch weiter sehen. Und dann in Vers 21: 21 Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Juden. 23 Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Da könnte man viel darüber sagen. Aber eins gefällt mir hier besonders. Die Frau fragt nach dem geographisch korrekten Ort der Anbetung. Ist es der Berg? Ihr sagt, nein es ist Jerusalem, und Jesus sagt, weder noch. Es ist kein geographischer Ort, wo du Gott recht anbeten kannst, Gott betest du an im Geist und in der Wahrheit. Und wisst ihr was? Es gibt auch unter Christen heute ein Zisternen hüpfen unter Kirchen. Ich hüpfe von einer Kirche zur anderen und glaube, wenn ich in der richtigen Kirche gelandet bin, dann werde ich geistlich erfüllt. Jesus sagt nein. Es ist weder der Ort noch der Ort der dich erfüllt. Es ist die Quelle in dir. Es ist der Geist. Seht ihr, Christen, wir brauchen keinen Tempel. Wir brauchen auch keine Kirchengebäude. Was Christen brauchen ist Gemeinschaft mit Geschwistern, das brauchen wir, aber keine Orte, die heiligen wären oder die bestimmter wären als andere. Und wenn du jemand brauchst, der dich ermutigen soll in deinem christlichen Leben, dann weißt du, wo du erst einmal hinschauen musst: in den Spiegel, denn dann siehst du einen Menschen, in dem Jesus wohnt, der die Quelle des Lebens hat. Seht ihr, wir suchen immer - da finde ich Hilfe, da finde ich Hilfe, und wir vergessen, Christus ist in uns. Rede mit ihm. Ich habe vor kurzem gelesen, ich glaube Luther hat das gesagt: In der Bibel zu lesen heißt, Gott um Rat zu fragen. Ich frage Gott um Rat. Aber heute ist es oft so, wir lesen die Bibel nicht mehr und fragen dauernd andere Menschen. Es ist ja nicht schlecht. Aber ihr habt die Quelle in euch. Und wir müssen beginnen, in dieser Wahrheit zu lesen. Und dann lesen wir noch im Vers 25: 25 Die Frau spricht zu ihm: Ich weiß, - also sie wusste allerhand -dass der Messias kommt, der Christus genannt wird; wenn jener kommt, wird er uns alles verkündigen. 26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin es, der mit dir redet. Ich bin es. Das ist ein gewaltiger Moment. Die Frau hat eine zunehmende Erkenntnis. Zuerst war er nur ein verschwitzter Jude, dann muss er ein Prophet sein und jetzt ist er der Sohn Gottes, der Messias. Und dann noch etwas, was mich auch fasziniert, Vers 28: 28 Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug stehen - Man kann das ein Stück weit so deuten, sie hat die Nuss losgelassen, ihr altes Leben. Der Wasserkrug war unwichtig, so wie der blinde Mann seinen Mantel liegen ließ. Der Mantel, sein Eigentum, dass du brauchst um zu überleben, er hat es losgelassen. - und ging weg in die Stadt und sagte zu den Leuten: 29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Dieser ist doch nicht etwa der Christus? Und dann lesen wir in Vers 39: 39 Aus jener Stadt aber glaubten viele von den Samaritanern an ihn um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. 40 Als nun die Samaritaner zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. 41 Und noch viel mehr Leute glaubten um seines Wortes willen; 42 und sie sagten zu der Frau: Wir glauben nicht mehr um deines Redens willen, denn wir selbst haben gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Heiland der Welt ist. Was mir hier so gefällt ist, diese Frau rennt in die Stadt. Ihr einziges Zeugnis, das sie jetzt als Jesus-Gläubige abgibt:Da ist einer, der hat mir alles gesagt, was ich getan habe, könnte es der Christus sein? Und sie laufen raus, weil sie alle neugierig sind, was er ihr alles so gesagt hat, was sie getan hat. Und dann hören sie ihm zu und kommen zum Glauben an Jesus. Und dann sagen sie zu der Frau: Frau, wir glauben nicht mehr an Jesus, weil du es so gesagt hast, weil er alles über sich gesagt hat. Wir haben ihn selbst gehört. Das ist mein innigster Wunsch für den Tauernhof. Wenn der Tauernhof für irgendjemand ein Ort ist, an dem er Jesus kennenlernt und da gibt es Gott sei Dank schon viele, das ist wunderschön. Aber mein Wunsch ist, dass niemand an Jesus glaubt, weil wir hier an ihn glauben, sondern weil du ihn persönlich kennengelernt hast, dein persönliches Treffen mit Jesus. Ich möchte euch auch ermutigen, heute ist schon Mittwoch, die Zeit vergeht relativ schnell, verwendet die Nachmittage um spazieren zu gehen mit Jesus. Geht mit ihm spazieren und fragt ihn um Rat, sagt ihm alles, was euch am Herzen liegt. Seht ihr, es ist auch so im Reden mit Jesus. Oftmals, so wie es bei mir früher war, nach 5 Minuten wusste ich nicht mehr richtig, was zu sagen. Nach nur fünf Minuten habe ich für meine Eltern gedankt, für meine Frau, für meine Kinder, für ein paar Missionare, die ich kannte, für den Tauernhof, ja, und dann ein paar Hasen noch und dann ist es vorbei, mehr gibt es nimmer. Und dann bin ich so auf die Art fertig. Aber wisst ihr was, es ist interessant, wenn man nachdenkt. Wenn ich nach fünf Minuten nicht mehr weiß, was ich beten soll, dann bin ich einfach nicht ehrlich. Dann rede ich halt das Evangelikale, was ich glaube, was Gott hören will, und dann ist es vorbei. Aber wenn ich einfach ehrlich bin, dann kann ich reden stundenlang. Darum habe ich mein Buch genannt "Nach dem Amen bete einfach weiter". Ich war letzte Woche auf einer Konferenz. Da war ein Konzert von Alber Frey. Habt ihr schon mal etwas gehört von Albert Frey? Ich habe ihn nicht persönlich gekannt. Wir waren schon öfter gemeinsam auf Konferenzen, aber ich habe ihn nie getroffen. Ein extrem sympathischer Mann und seine Lieder, nur deutsche Lieder, die er komponiert, und seine Texte extrem gut. Also in seiner Theologie habe ich mich so wohl gefühlt, es war wunderschön und auch viele der Lieder. Ich wusste gar nicht, dass er so viele Lieder geschrieben hat. Und ein Lied, das hat mir so gefallen, das heißt: Herr, ich habe heute keine Lust zu beten, ich möchte einfach mit dir reden. Und darum, wenn du heute Nachmittag keine Lust zum Beten hast, warum redest du nicht einfach mit ihm, das ist der Schlüssel. Einfach dieses liebevolle, vertraute Umgehen mit unserem Herrn und Heiland, mit unserem Gott und Bruder und mit ihm unterwegs sein. Denn wenn wir das nicht lernen, dann haben wir alles versäumt. Alles andere ist schön, interessant und gut, aber es geht um die Gemeinschaft mit diesem Gott, der uns erlöst hat. Und wenn wir das nicht gelernt haben, das ist, wie wenn du heiratest und dann redest du nie mit deiner Frau, wozu heiratest du dann überhaupt? Und da gibt es Hilfen. Zum Einen bin ich für manche Hilfen dankbar, die ich bekomme habe, wie ich vielleicht ein bisserl besserer Ehemann sein kann. Das ist ja nicht schlecht. Aber in erster Linie muss es mir einfach um mein Gegenüber gehen, nicht um irgendeinen Lebensstil, sondern um den, mit dem ich zu tun habe. Auch noch ein letztes vielleicht, wo Jesus zu dieser Frau sagt: Wer von diesem Wasser trinkt, dem wird wieder dürsten. Und ich erlebe es in meinem Leben. Ich selber ich liebe Sport usw. Das war mein Leben auch früher sehr viel. Da gibt es dann wieder, wo man unter einander redet, da trainieren wir wieder und dann machen wir vielleicht die Tour oder wir machen das Rennen, da sagt man, ja genau, das ist gut. Aber wenn man so redet, da denke ich mir, ja, wer von diesem Wasser trinkt, dem wird wieder dürsten. Oder wenn die Frauen mit 40 dann unbedingt Psychologie studieren wollen, das ist ja wunderschön. Aber wenn sie es tun, um eine Erfüllung zu finden, vergiss den Vers nicht: Wer von diesem Wasser trinkt, dem wird wieder dürsten. Und wenn der Mann mit 50 Jahren eine andere Frau aussucht, kannst du ihm auch sagen: Du wirst wieder durstig werden. Diese Zisternen, die halten nicht, es ist letztlich nur die Quelle. Und die Quelle hat jeder in sich, der Jesus kennt. Und darum geht es letztlich. Und so ist es eine wunderschöne Geschichte, wie Jesus als unser Heiland auch diese Frau heilt an ihrer Seele und letztlich auch an ihrem Geist natürlich. Er bringt sie in die Beziehung zu sich selbst. Ich bete noch, dann gehen wir essen. Lieber Vater, wir danken dir dafür, dass du tatsächlich unser Heiland bist, dass du derjenige bist, der uns Leben gibt, wahres Leben, ewiges Leben. Herr, all die schönen Dinge der Welt dürfen wir genießen, dürfen uns daran erfreuen, soweit es uns möglich ist und du uns Zugänge schenkst, und wir dürfen es teilen. Und Vater, wir dürfen mit dir leben lernen in einer ehrlichen aufrichtigen Beziehung. Und ich bete Herr, dass, wenn wir einfach nicht beten wollen, dass wir einfach reden mit dir als unser Gegenüber. Herr, wir wollen unsere Gedanken gefangen nehmen und sie zu dir bringen. Danke Herr, dass du uns hörst und dass wir im Guten leben dürfen, in all diesen Dingen, die du uns bereits gegeben hast. Danke Vater, wir haben ewiges Leben. Wir haben Frieden mit dir, wir haben so viele Dinge bereits, die du uns versprochen hast. Wir haben deine Nähe, wir sind gesegnet, indem wir dich kennen dürfen Herr. Ich bete, dass wir uns täglich erinnern an all das Gute, das du uns gegeben hast, und dafür danken. So danke Vater für diesen Morgen, für all die lieben Menschen hier. Segne du sie und mache sie zum Segen. Amen 9